Mathildenstraße 7: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:37 Uhr
- Straße / Hausnr.
- Mathildenstraße 7
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-853
- Objekt
- Ehemalige Israelitische Schule
- Baujahr
- 1862
- Baustil
- Klassizismus
- Architekt
- Friedrich Schmidt
- Geokoordinate
- 49° 28' 27.60" N, 10° 59' 9.77" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade und reich gestalteter mittlerer Eingangsachse, spätklassizistisch, von Friedrich Schmidt, 1862/63.
Geschichte
Nachdem 1862 die beiden privaten jüdischen Erziehungsinstitute des Heinrich Brentano und Jonas Oberndorfer, die beide in Fürth einen hervorragenden Ruf genossen, fusionierten, stellte sich auch die Frage eines Schulhausbaus. Die neue Einrichtung firmierte unter dem Namen "Lehranstalt für Knaben", und unter Leitung des israelischen Vereinsvorstandes wurde ein Komitee gebildet, dass zugunsten eines neuen Schulbaus verzinsliche Aktien ausgab.[1] In der Mathildenstraße 7 wurde das Vorhaben verwirklicht. Bereits 1863 wurde von 220 Schülern in dieser Schule berichtet. Heinrich Brentano bezog im Schulhaus 1863 eine Wohnung.[2]
In den 1950er Jahren befand sich hier die Berufsschule II.[3] Die Schule für die kaufmännischen Berufe (Städtische Berufsschule Fürth, Direktion II, kaufmännische Abteilung) war bis zum Neubau der B II, Ludwig-Erhard-Schule, Theresienstraße 15 bis zum Jahr 1964 im Betrieb.
Zeitzeugenberichte
Zum Schulbetrieb in den 1960er Jahren:
Ich (kfm. Lehrling bei Ing. Willert, Ludwigstraße 38) war in diesem Schulhaus, Mathildenstraße 7, von 1962 bis zum Umzug 1964 in das brandneue Schulhaus Theresienstraße 15, jetzt Ludwig-Erhard-Schule, unter Frau OstR. Dietz als werdender Einzelhandelskaufmann eingeschult. Jedes Klassenzimmer wurde noch mit einem riesigen Kohleofen, mit einem noch größeren Hitzeschutzblech zu den Bankreihen hin, beheizt. Es gab einen schönen, aber kleinen Hinterhof mit Bäumen für die Pausen. Für die Schreibmaschinen-Lehrstunden marschierte die ganze Klasse quer durch die Stadt zum Helm-Schulhaus hinter der Feuerwehr, wo es einen ausgestatteten Klassenraum mit mechanischen, großen Büro-Schreibmaschinen gab. Wo dann eine Lehrkraft mit einem Tamburin den Takt vorgab und ca. 30 Schreibmaschinen und ihre Typenhebel lautstark und gleichmäßig "ASDF-ASDF" usw, usw. anschlugen. Die Maschinenschreiben-Prüfung verlangte 1. "Formgerechte Gestaltung eines Briefes" und 2. "Sicherschreiben .... Anschläge (ich schaffte 138 Anschläge) in der Minute beim Abschreiben eines mittelschweren Textes und einer Schreibdauer von 10 Minuten"; heute nicht mehr vorzustellen. Genau wie der langweilige Stenografie-Unterricht (wieder in der Mathildenstraße), den damals schon in der Praxis im Betrieb keiner mehr brauchte. Dazu musste man vom Schöll am Obstmarkt extra weiche Bleistifte kaufen (es gab aber auch Spezialfüller mit besonderer Feder), um beim Aufdrücken die Verdickung im Schriftbild des Stenogeschlängels darzustellen. Die Schule war so dürftig ausgestattet, dass zum Umzug in das neue Schulhaus 3 Schüler reichten, die die wenigen Utensilien, wie Klassenbücher und andere Artikel, in die Theresienstraße 15 runter trugen. Natürlich nach dem Unterricht. Klassenkameraden waren Norbert Staudt und seine spätere Frau Gerlinde, einer der Ford-Auto-Röder-Söhne, Peter Lang aus der Lessingstraße und der Gonsbergler Morneburg vom alten Löwenplatz.[4]