Ritzmannshofer Mühle: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Ritzmannshofer Mühle''' war eine Mühle im Fürther Ortsteil [[Ritzmannshof]]; sie wurde vom Wasser der [[Zenn]] angetrieben. Das zum Wohnhaus mit Büro umgebaute alte Mühlengebäude liegt an der [[Ritzmannshofer Straße]] 1. | Die '''Ritzmannshofer Mühle''' war eine Mühle im Fürther Ortsteil [[Ritzmannshof]]; sie wurde vom Wasser der [[Zenn]] angetrieben. Das zum Wohnhaus mit Büro umgebaute alte Mühlengebäude liegt an der [[Ritzmannshofer Straße]] 1. |
Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:45 Uhr
- Gebäude
- Ritzmannshofer Mühle
- Straße / Hausnr.
- Ritzmannshofer Straße 1
- Baujahr
- 18. Jahrhundert
- Geokoordinate
- 49° 30' 29.55" N, 10° 56' 13.75" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
Die Ritzmannshofer Mühle war eine Mühle im Fürther Ortsteil Ritzmannshof; sie wurde vom Wasser der Zenn angetrieben. Das zum Wohnhaus mit Büro umgebaute alte Mühlengebäude liegt an der Ritzmannshofer Straße 1.
Geschichte
Die Mühle gehörte dem Deutschen Orden in Nürnberg; das heute noch erhaltene ehemalige Mühlengebäude stammt aus der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Am 4. März 1895 wurde hier beim Gastwirt Johann Rösch der 3. Spritzenzug der Freiwilligen Feuerwehr Vach gegründet.[1] Zwischen 1918 und 1940 befand sich hier die bis nach Nürnberg bekannte Gaststätte "Ritzmannshofer Mühle" (Besitzer: Georg Scheller), die vor allem am Wochenende sehr gut besucht war. Als Biergarten diente der kleine spitze Garten, sich erstreckend bis zur angrenzenden Straßenbrücke über die Zenn, wo man Baden und Rudern konnte.[2]
In den 1960er und 1970er Jahren waren in der ehemaligen Gastwirtschaft und den Häusern am Fluss einige Wohnungen untergebracht. Der damalige Besitzer wollte den ganzen Komplex abreißen und einen Neubau errichten. Dies war wegen der Hochwassergefahr nicht genehmigt worden, nur ein Parkplatz hätte entstehen dürfen - so wurde damals erzählt. In den 1980er Jahren wurden die Gebäude entlang der Zenn - hier wohnten ursprünglich die Knechte des Müllers - abgerissen. Auch die Einfahrt (großes Einfahrtstor - kleiner gemauerter Knick - Holztüre als Fußgängerzugang) veränderte sich: Zuerst wurde das zweiflügelige Holztor durch ein Metalltor ersetzt, dann der "Eingang mit Hof" rechts entfernt, bei dem man zuerst in einen kleinen Zwischenhof kam, bevor es in den eigentlichen Hofraum ging.
1995 beauftragte eine Immobilienfirma die Nürnberger Architektin Christa Baumgartner, ein denkmalgerechtes Sanierungskonzept zu entwerfen. Die Finanzierung sollte den Verkauf von drei Neubauten im Hof der Mühle abgesichert werden. Die Sanierungsarbeiten wurden jedoch aus Geldmangel wieder eingestellt. Einige Zeit später verschwand der Bauherr auf die Philippinen. Nach lange ungeklärten Eigentumsverhältnissen kaufte der Erlanger Architekt Christofer Hornstein das Objekt. Der Schweinestall entlang der Rothenberger Straße diente zwischenzeitlich einem Zirkus als Winterquartier. Die Zenn und Eis im Winter sorgten dafür, dass von dem Stauwehr immer weniger erhalten blieb. Die noch erhaltenen Mühlengebäude konnten dann ab 2004, auch mit öffentlichen Geldern, durch Hornstein umfassend saniert und somit vor dem Verfall gerettet werden.[3]
Literatur
- Wolfgang Mück: Müller und Mühlen im Zenngrund - Vom Werden und Vergehen einer fast verschwundenen Welt. Mittelfränkische Studien, Band 24, Selbstverlag des Historischen Vereins für Mittelfranken, Ansbach 2014, ISBN 978-3-87707-908-9; Kapitel 14: Die Mühlen am Unterlauf der Zenn: Die Ritzmannshöfer Mühle, S. 531 - 542
Lokalberichterstattung
- Mario Kreß: Die Mühle verfällt. In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 1999 (Druckausgabe)
- FN-Lokalredaktion: Oscar für sanierte Mühle in Ritzmannshof. In: Fürther Nachrichten vom 8. September 2010 - online
- Ella Schindler: Am Geschichtsrad kunstvoll gedreht. In: NZ vom 22. September 2010 - online
Siehe auch
Weblinks
- Ich war eine Mühle online - mit interessanten Innenaufnahmen
Einzelnachweise
Bilder
Ehemalige Gaststätte Ritzmannshofer Mühle 1944 mit Hochwasser. Historische Postkarte, mit freundlicher Genehmigung von Renate Trautwein.