Theaterstraße 17: Unterschied zwischen den Versionen
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Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und mittigem Stichbogentor, spätklassizistisch, von Konrad Jordan, 1876. | Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und mittigem Stichbogentor, [[Klassizismus|spätklassizistisch]], von [[Konrad Jordan]], [[1876]]. | ||
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Bauherrin war die Gürtlerswitwe Magdalena Rausch. Gemeinsam mit dem Nachbarhaus [[Theaterstraße 15]] ist das Anwesen ein Beispiel für das vergleichsweise lange Festhalten an [[Klassizismus|klassizistischen]] Bautraditionen in der – andernorts schon vom [[Historismus]] geprägten – frühen [[Wikipedia:Gründerzeit|Gründerzeit]], das für Fürth und vor allem für den Stadtteil typisch ist.<ref>Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)]], S. 396</ref> | |||
== Bekannte Bewohner == | |||
[[Jakob Wassermann]] lebte 1878 bis 1887 im 1. Obergeschoss des Anwesen, eine der ersten Novellen Wassermanns, "Schläfst du, Mutter?" (1897), handelt überwiegend in der elterlichen Wohnung im ersten Stock, in der die Mutter Henriette (laut Todesanzeige: Jette) am 5. September 1882 verstarb. Auch in Wassermanns Erzählung "Engelhart Ratgeber" wird das Haus mehrfach erwähnt und positiv gegen die vormalige Wohnung in der [[Blumenstraße 28]] abgesetzt.<ref>[[Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch)]], S. 38 f.</ref><ref>[[Spurensuche (Buch)]], S. 74 ff.</ref> Nach Darstellung von [[Barbara Ohm]] hatte diese Wohnung für Wassermann "die prägendste Rolle gespielt".<ref>[[Jakob Wassermann und Fürth (Buch)]], S. 21</ref> | |||
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Von 1986 bis 1995 betrieb [[Wikipedia:Ralf Huwendiek|Ralf Huwendiek]] mit seiner Lebensgefährtin Bettina Brendel und [[Wikipedia:Achim Schnurrer|Achim Schnurrer]] im Erdgeschoss des Hauses rechts vom Eingangstor die ''[[Galerie T 17|Galerie T 17]]''. | |||
Im Mai [[2021]] wurde auf Initiative des Hausbewohners [[Alexander Mayer]] eine Gedenktafel an der Fassade angebracht, die an die ehem. Bewohner Ruth Weiss und Jakob Wassermann erinnert. | |||
==Weblinks== | |||
* Alexander Mayer: [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-101.pdf Rundbrief Nr. 101] vom 13. Juni 2021 | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
==Bilder== | |||
{{Bilder dieses Gebäudes}} |
Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:57 Uhr
Theaterstraße 17, ehemaliges Wohnhaus u. a. von Ruth Weiss und Jakob Wassermann |
- Straße / Hausnr.
- Theaterstraße 17
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-1346
- Objekt
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1876
- Baustil
- Klassizismus
- Bauherr
- Magdalena Rausch
- Architekt
- Konrad Jordan
- Geokoordinate
- 49° 28' 32.89" N, 10° 59' 5.21" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Konsoltraufgesims und mittigem Stichbogentor, spätklassizistisch, von Konrad Jordan, 1876.
Bauherrin war die Gürtlerswitwe Magdalena Rausch. Gemeinsam mit dem Nachbarhaus Theaterstraße 15 ist das Anwesen ein Beispiel für das vergleichsweise lange Festhalten an klassizistischen Bautraditionen in der – andernorts schon vom Historismus geprägten – frühen Gründerzeit, das für Fürth und vor allem für den Stadtteil typisch ist.[1]
Bekannte Bewohner
Jakob Wassermann lebte 1878 bis 1887 im 1. Obergeschoss des Anwesen, eine der ersten Novellen Wassermanns, "Schläfst du, Mutter?" (1897), handelt überwiegend in der elterlichen Wohnung im ersten Stock, in der die Mutter Henriette (laut Todesanzeige: Jette) am 5. September 1882 verstarb. Auch in Wassermanns Erzählung "Engelhart Ratgeber" wird das Haus mehrfach erwähnt und positiv gegen die vormalige Wohnung in der Blumenstraße 28 abgesetzt.[2][3] Nach Darstellung von Barbara Ohm hatte diese Wohnung für Wassermann "die prägendste Rolle gespielt".[4]
Ruth Weiss wurde im 2. Obergeschoss geboren[5] und wohnte später zeitweise in derselben Wohnung bei ihrem Großvater, dem Buchbinder und Goldschläger Max Meyer Cohen (1924 bis 1927 und 1933 bis 1936). Cohen, ein Cohanim, errichtete im Hinterhof jedes Jahr eine Laubhütte.[6][7]
Von 1986 bis 1995 betrieb Ralf Huwendiek mit seiner Lebensgefährtin Bettina Brendel und Achim Schnurrer im Erdgeschoss des Hauses rechts vom Eingangstor die Galerie T 17.
Im Mai 2021 wurde auf Initiative des Hausbewohners Alexander Mayer eine Gedenktafel an der Fassade angebracht, die an die ehem. Bewohner Ruth Weiss und Jakob Wassermann erinnert.
Weblinks
- Alexander Mayer: Rundbrief Nr. 101 vom 13. Juni 2021
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch), S. 396
- ↑ Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch), S. 38 f.
- ↑ Spurensuche (Buch), S. 74 ff.
- ↑ Jakob Wassermann und Fürth (Buch), S. 21
- ↑ Mitteilung von Ruth Weiss per E-mail an Alexander Mayer vom 29. Mai 2021
- ↑ Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch), S. 94 ff.
- ↑ Spurensuche (Buch), S. 253 ff.
Bilder
Alexander Mayer, Nina Melchers und Anni Kropf (Ruth Weiss Gesellschaft e. V.), Ruth Weiss (Mitte mit rotem Schal), Andrei S. Markovits, Günther Kropf und Konrad Melchers (Ruth Weiss Gesellschaft e. V.) vor der Theaterstraße 17, dem Geburtshaus von Ruth Weiss.
Theaterstraße 17, ehemaliges Wohnhaus u. a. von Ruth Weiss und Jakob Wassermann
Gedenktafel für Ruth Weiss und Jakob Wassermann am Hauseingang der Theaterstraße 17, montiert von Hausbewohner Alexander Mayer am 28. Mai 2021
Hauseingang der Theaterstraße 17 mit Gedenktafel für Ruth Weiss und Jakob Wassermann rechts neben dem Tor