Änderungen

K
Textersetzung - „|Denkmalstatus besteht=“ durch „|DenkmalstatusBesteht=“
Zeile 1: Zeile 1:  
{{Gebäude
 
{{Gebäude
 
|Bild=Sonnenstr36.jpg
 
|Bild=Sonnenstr36.jpg
|Straße=Sonnenstraße
+
|Strasse=Sonnenstraße
 
|Hausnummer=36
 
|Hausnummer=36
 
|Objekt=Ehemaliges Offizierskasino (Gebäude Nr. 43)<br>der [[Artilleriekaserne]] mit Depot
 
|Objekt=Ehemaliges Offizierskasino (Gebäude Nr. 43)<br>der [[Artilleriekaserne]] mit Depot
|Akten-Nr=D-5-63-000-1585 zugehörig
+
|AktenNr=D-5-63-000-1585 zugehörig
 
|Baujahr=1892
 
|Baujahr=1892
 
|Baustil=Neurenaissance
 
|Baustil=Neurenaissance
 
|lat=49.462689
 
|lat=49.462689
 
|lon=10.998736
 
|lon=10.998736
|Gebäude besteht=Ja
+
|GebaeudeBesteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
+
|DenkmalstatusBesteht=Ja
 
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
}}
 
}}
Zeile 23: Zeile 23:     
''Die Wohnlichkeit des Kasinos litt unter der unzweckmäßigen Lage seiner Räume zum Eingang und zueinander. Sofort dem Eingang gegenüber lag der große Saal, da er nur selten benutzt wurde, meist verschlossen, und das ganze Kasino in zwei, nur durch einen dunklen Gang verbundene Hälften trennend. Wendete man sich nach links, so kam man am Ordonanzenraum mit dem stets duftenden Speiseaufzug vorbei ins Frühstückszimmer und durch dieses in den täglich benützten Eßraum der Tischgesellschaft, welchem Dank seiner viereckigen Form mit einer Front von drei dicht neben einander liegenden übergoßen Fenstern, der stets verschlossenen Flügeltüre nach dem Saal und der dritten Türe nach dem Gang auch der erlesenste Geschmack keine Behaglichkeit abgewinnen konnte. Der  am meisten und allseitigst benützte Raum war das Frühstückszimmer. Seine mit Rupfen bespannten Wände zierten hübsche Bilder und Geweihe und seine Möbel hatten die vorschriftsmäßige Gestaltung möglichst abgestreift, was natürlich nicht ohne pekuniäre Opfer des Offizierskorps zu erreichen gewesen war. Fast täglich kamen nach dem winterlichen Rekruten-Drillen und den Reitschulen, oder dem sommerlichen Ausrücken die Offiziere des  Regiments zusammen, besprachen dies und das, lachten sich eins oder schwemmten dienstlichen Aerger mit einem dünnen Schoppen hinunter.''
 
''Die Wohnlichkeit des Kasinos litt unter der unzweckmäßigen Lage seiner Räume zum Eingang und zueinander. Sofort dem Eingang gegenüber lag der große Saal, da er nur selten benutzt wurde, meist verschlossen, und das ganze Kasino in zwei, nur durch einen dunklen Gang verbundene Hälften trennend. Wendete man sich nach links, so kam man am Ordonanzenraum mit dem stets duftenden Speiseaufzug vorbei ins Frühstückszimmer und durch dieses in den täglich benützten Eßraum der Tischgesellschaft, welchem Dank seiner viereckigen Form mit einer Front von drei dicht neben einander liegenden übergoßen Fenstern, der stets verschlossenen Flügeltüre nach dem Saal und der dritten Türe nach dem Gang auch der erlesenste Geschmack keine Behaglichkeit abgewinnen konnte. Der  am meisten und allseitigst benützte Raum war das Frühstückszimmer. Seine mit Rupfen bespannten Wände zierten hübsche Bilder und Geweihe und seine Möbel hatten die vorschriftsmäßige Gestaltung möglichst abgestreift, was natürlich nicht ohne pekuniäre Opfer des Offizierskorps zu erreichen gewesen war. Fast täglich kamen nach dem winterlichen Rekruten-Drillen und den Reitschulen, oder dem sommerlichen Ausrücken die Offiziere des  Regiments zusammen, besprachen dies und das, lachten sich eins oder schwemmten dienstlichen Aerger mit einem dünnen Schoppen hinunter.''
[[Datei:6. Feldartillerie-Regiment (8).jpg|thumb|right|Der prächtig eingerichtete Speisesaal des Kasinos im 2. OG des Dienstgebäudes]]
+
[[Datei:6. Feldartillerie-Regiment (8).jpg|mini|right|Der prächtig eingerichtete Speisesaal des Kasinos im 2. OG des Dienstgebäudes]]
 
''Wandte man aber vom Eingang aus seine Schritte nach rechts, so ging es am Arbeitszimmer des Wirtschafters vorbei in eine winzige und kaum eingerichtete Garderobe, von welcher niemand sagen konnte, wozu sie eigentlich da war; dann in das Bibliothekszimmer mit wenig Schmuck und Büchern und schließlich in das Empfangszimmer. Dieses war, abgesehen von seiner ungünstigen Lage in der hintersten Ecke des Kasinos ein ganz hübscher Repräsentationsraum, von dem aus der Saal durch eine zweite Flügeltür erreichbar war. Alle diese Räume gewannen erst einiges Ansehen, als unter Oberst Merlack an ihre gründliche Erneuerung und bessere Ausstattung gegangen wurde, soweit Schema F und der schmale Geldbeutel der Offiziere dies zuließen. Der kunstsinnige Major Seuffert erwarb sich ein bleibendes Verdienst durch die wohlüberlegte Sparsamkeit und den guten Geschmack, mit dem er an die Ausschmückung des Offizierskasinos heranging; als aber S. K. Hoheit Prinzregent Luitpold uns eine wertvolle Kopie seines lebensgroßen Bildnisses von Kaulbach schenkte, bildete diese den schönsten und vielbewunderten Schmuck des Ganzen.''
 
''Wandte man aber vom Eingang aus seine Schritte nach rechts, so ging es am Arbeitszimmer des Wirtschafters vorbei in eine winzige und kaum eingerichtete Garderobe, von welcher niemand sagen konnte, wozu sie eigentlich da war; dann in das Bibliothekszimmer mit wenig Schmuck und Büchern und schließlich in das Empfangszimmer. Dieses war, abgesehen von seiner ungünstigen Lage in der hintersten Ecke des Kasinos ein ganz hübscher Repräsentationsraum, von dem aus der Saal durch eine zweite Flügeltür erreichbar war. Alle diese Räume gewannen erst einiges Ansehen, als unter Oberst Merlack an ihre gründliche Erneuerung und bessere Ausstattung gegangen wurde, soweit Schema F und der schmale Geldbeutel der Offiziere dies zuließen. Der kunstsinnige Major Seuffert erwarb sich ein bleibendes Verdienst durch die wohlüberlegte Sparsamkeit und den guten Geschmack, mit dem er an die Ausschmückung des Offizierskasinos heranging; als aber S. K. Hoheit Prinzregent Luitpold uns eine wertvolle Kopie seines lebensgroßen Bildnisses von Kaulbach schenkte, bildete diese den schönsten und vielbewunderten Schmuck des Ganzen.''
   Zeile 31: Zeile 31:     
''Wehen Herzens mußten die aus dem Felde zurückgekehrten Kameraden es sich über sich ergehen lassen, daß unter dem Druck der Verhältnisse die liebgewonnen Räume  verlassen werden mussten und ihr gemeinsamer Kasinobesitz, an den sich so viele Erinnerungen knüpften, in alle Winde zerstreut wurde.(…)''<ref>Die Geschichte des K. B. 6. Feldartillerie-Regiments Prinz Ferdinand von Bourbon Herzog von Calabrien, Friedensjahre Kapitel 8, Das Kasino, S. 32 ff.</ref>
 
''Wehen Herzens mußten die aus dem Felde zurückgekehrten Kameraden es sich über sich ergehen lassen, daß unter dem Druck der Verhältnisse die liebgewonnen Räume  verlassen werden mussten und ihr gemeinsamer Kasinobesitz, an den sich so viele Erinnerungen knüpften, in alle Winde zerstreut wurde.(…)''<ref>Die Geschichte des K. B. 6. Feldartillerie-Regiments Prinz Ferdinand von Bourbon Herzog von Calabrien, Friedensjahre Kapitel 8, Das Kasino, S. 32 ff.</ref>
<br clear="all" />
+
 
 +
== Jewish Chapel ==
 +
Die [[Jewish Chapel]] befand sich im 3. Obergeschoss und war neben der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde ab 1960 noch ein zweiter jüdischer Gebetsraum in der Stadt Fürth, der für ganz Süddeutschland zuständig war und von der [[U.S. Army]] getragen wurde
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
Zeile 37: Zeile 39:  
* [[Südstadtpark]]
 
* [[Südstadtpark]]
 
* [[Steubenstraße 27]]
 
* [[Steubenstraße 27]]
 +
* [[William O. Darby Kaserne]]
 +
* [[Jewish Chapel]]
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==