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* [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/35/illusion00.htm Krieg der Illusionen – Fürth 1911 - 1914] (Artikel von [[Alexander Mayer]] im Altstadtbläddla Nr. 35). | * [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/35/illusion00.htm Krieg der Illusionen – Fürth 1911 - 1914] (Artikel von [[Alexander Mayer]] im Altstadtbläddla Nr. 35). |
Version vom 26. Januar 2014, 09:36 Uhr
Der Erste Weltkrieg ( 28. Juli 1914 - 11. November 1918) wurde in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt und forderte über neun Millionen Menschenleben. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
Zur allgemeinen Thematik rund um den Ersten Weltkrieg sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.
Der Erste Weltkrieg und Fürth
Die Kriegssammlung Theodor Bergmann
Zwischen 1914 und 1918 legten Bibliotheken, Archive, Museen und Privatpersonen überall im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn Weltkriegssammlungen an, in denen der Krieg als "große Zeitenwende" akribisch dokumentiert wurde. Der Sammeleifer bezog sich nicht nur auf die über den Buchhandel verfügbare Kriegsliteratur, sondern auch auf Feld- und Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern, auf Zeitungen der besetzten Gebiete und Heimatzeitungen von Kommunen, Vereinen, Schulen, Firmen oder Kirchengemeinden für die Frontsoldaten. Gesammelt wurden Kriegskarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld und Lebensmittelkarten wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen, Briefmarken und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.[1] Auch Privatpersonen errichteten Kriegssammlungen von beachtlichem Umfang und erstaunen aus heutiger Sicht durch ihre sachkundige Aufarbeitung des Materials. Sie nutzten ihre ausländischen Kontakte und privaten Beziehungen zu ihrem Vorteil, beispielsweise beim Erwerb von ausländischen Publikationen und Drucksachen.[2] Zu den bedeutendsten Beispielen privater Sammlungen zählte u. A. die des jüdischen Fürther Unternehmers Theodor Bergmann. Damals galt sie mit ihren über 100.000 Einzelstücken, darunter 1.100 Kriegsflugblättern, als eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen.[3] Sie ist heute nicht mehr vorhanden und gilt als zerstreut.[4]
Metallsammlungen
Als Metallspende des deutschen Volkes wurden Sammlungen von Rohstoffen und Einschmelzungen von Gegenständen aus Metall im Ersten und Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Da Deutschland von jeher in Hinsicht bestimmter Rohstoffe ein Importland war, galt es in Kriegszeiten, die durch abgebrochene Handelskontakte bzw. aufgrund fehlender Devisen nicht mehr beschaffbaren ausländischen Rohstoffe und hier allen voran die Buntmetalle Kupfer, Messing, Zinn und Zink als wichtige Rohstoffe der Rüstungsindustrie (z.B. zur Herstellung von Geschosshülsen) sowie Eisen anderweitig im Inland zu beschaffen.[5] In Fürth ist eine Metallsammlung von 1915 überliefert. Auf einem Foto ist zu sehen, dass die Fürther Berge von Haushaltsgegenständen abgegeben hatten, darunter Teller, Backformen, Kerzenständer, Zinnkrüge, Zierrat usw. damit diese eingeschmolzen und zu Kriegsgerät verarbeitet werden konnten. Einige dieser Gegenstände sind erhalten geblieben und lagern im Fürther Stadtarchiv .[6]
Literatur
- Bergmann, Theodor; Hilsenbeck, Fritz: Die Kriegssammlung Theodor Bergmann in Fürth. Nürnberg, 1920, Verlag H. Schrag, 37 S., 24 Bildtafeln
- Frank, Peter: Die Fürther Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges 1914-1918. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2004, S. 95 - 110
Lokalpresse
- Alles, Johannes: Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914. In: Fürther Nachrichten vom 05. November 2013 - FN
- Alles, Johannes: Museum sucht Material zum Ersten Weltkrieg. In: Fürther Nachrichten vom 20. Januar 2014 - FN
Siehe auch
Weblinks
- Krieg der Illusionen – Fürth 1911 - 1914 (Artikel von Alexander Mayer im Altstadtbläddla Nr. 35).
- Frank, Peter: Die Fürther Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges 1914-1918 - PDF online verfügbar
- Frank, Peter: Die Verunglückten und Verstorbenen der Bayerischen Fliegerersatzabteilung (FEA) Nr. 2, Militärfliegerschule 3 in Fürth-Atzenhof - PDF online verfügbar
- Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“ bei Wikipedia
- Wissenstest zum Ersten Weltkrieg (von Schülern erstellt)
Einzelnachweise
- ↑ Badische LandesBibliothek, Kriegssammlungen 1914 - 1918 im Web
- ↑ Zwach, Eva: Deutsche und englische Militärmuseen im 20. Jahrhundert: Eine kulturgeschichtliche Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Krieg, S.35
- ↑ Scrinium Berolinense: Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band 2, S. 800
- ↑ Alles, Johannes: Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914. In: Fürther Nachrichten vom 05. November 2013
- ↑ Metallspende des deutschen Volkes bei Wikipedia
- ↑ Alles, Johannes: Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914. In: Fürther Nachrichten vom 05. November 2013