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Zu den Reichstagswahlen durfte die KPD noch antreten, auch wenn schon ein Verbot ausgesprochen war. In Fürth erhielt die KPD am [[5. März]] [[1933]] 5003 Stimmen, das entsprach knapp 10 % der Wählerstimmen. Nur kurze Zeit später erfolgte die sog. "''Gleichschaltung''" durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]], die einherging mit dem Verbot aller kommunistischen und sozialistischen Organisationen und Parteien. Noch in der Nacht vom 10. auf den [[11. März]] [[1933]] erließ der Bay. kommisarische Innenminister und NSDAP Gauleiter von München, Adolf Wagner, die Auflösung und "''Inschutzhaftnahme sämtlicher kommunistischen Funktionäre''". Die MSPD (Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands - die heutige SPD) sollte zunächst noch unangetastet bleiben<ref>* Quelle: Hartmut Mehringer und Martin Broszat: Bayern in der NS-Zeit - Band 5, Oldenburg Verlag München 1983, S. 340 f.</ref>. An diesem Tag wurden insgesamt 20 Kommunisten verhaftet - bis Ende [[1933]] waren es über 100 Verhaftungen. [[Rudolf Benario]] und [[Ernst Goldmann]] wurden einen Monat später nach Dachau verschleppt und ermordet. Beide gelten als eine der ersten Opfer des Naziterrors in Dachau. | Zu den Reichstagswahlen durfte die KPD noch antreten, auch wenn schon ein Verbot ausgesprochen war. In Fürth erhielt die KPD am [[5. März]] [[1933]] 5003 Stimmen, das entsprach knapp 10 % der Wählerstimmen. Nur kurze Zeit später erfolgte die sog. "''Gleichschaltung''" durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]], die einherging mit dem Verbot aller kommunistischen und sozialistischen Organisationen und Parteien. Noch in der Nacht vom 10. auf den [[11. März]] [[1933]] erließ der Bay. kommisarische Innenminister und NSDAP Gauleiter von München, Adolf Wagner, die Auflösung und "''Inschutzhaftnahme sämtlicher kommunistischen Funktionäre''". Die MSPD (Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands - die heutige SPD) sollte zunächst noch unangetastet bleiben<ref>* Quelle: Hartmut Mehringer und Martin Broszat: Bayern in der NS-Zeit - Band 5, Oldenburg Verlag München 1983, S. 340 f.</ref>. An diesem Tag wurden insgesamt 20 Kommunisten verhaftet - bis Ende [[1933]] waren es über 100 Verhaftungen. [[Rudolf Benario]] und [[Ernst Goldmann]] wurden einen Monat später nach Dachau verschleppt und ermordet. Beide gelten als eine der ersten Opfer des Naziterrors in Dachau. | ||
== KPD Gründung nach 1945 == | |||
Nach Kriegsende traffen sich die noch verbliebenen und überlebenden ehemaligen KPD Mitglieder zur Wiedergründung der Partei. [[Anton Hausladen]], der seit Juni [[1945]] wieder in Fürth war gehörte genauso dazu wie [[Georg Metzler]], der aus dem Moskauer Exil wieder nach Fürth zurückgekommen war, sowie [[Fritz Hopf]], der während der NS-Zeit mehrmals inhaftiert gewesen war. Insbesondere [[Georg Metzler|Metzler]] wurde als "eingefleischter Stalinist"<ref>Mündliche Mitteilung von Hans Blöth, vom 26. Januar 1984 & Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe, vom 25. Mai 1946</ref> bezeichnet und gefürchtet. Andere noch lebende ehem. Mitglieder hatten aber das Vertrauen in die ehemalige Partei verloren, so etwa [[Willi Schuster]] - der ebenfalls inhaftiert war und während des Krieges an der Ostfront in der Strafdivision 999 gekämpft hatte. An der Ostfront war er mit einigen Kamaraden zu den Russen übergelaufen. Auf den Zuruf "''Wir kommen aus dem KZ''" reagierten laut Schuster jedoch die Rotarmisten nicht, vielmehr empfingen diese ihn und seine Kollegen als "''kommunistische Deserteure''" mit MG Salven. Schuster sagte [[1984]] in einem Gespräch mit den [[Fürther Nachrichten]]: ''"Dieses Erlebnis hatte ihn gelehrt: Wenn er nach Kriegsende Hausladen oder einem anderen Fürther Kommunisten auf der Straße begegnete, wechselte er sofort die Seite."''<ref>Mündliche Mitteilung von Konrad Grünbaum vom 29. November 1984</ref>. | |||
Die Wiedergründung der KPD gelang im November [[1945]] als erste Partei in Fürth. Die Unterlagen für das Lizenzverfahren wurden Anfang Oktober [[1945]] bei der kom. US-Militärregierung abgegeben. [[Anton Hausladen]] erhielt die Zulassungsurkunde am [[1. November]] [[1945]] und durfte als erste Partei in Fürth offiziell in Erscheinung treten<ref>Anmerkung: Die SPD erhielt erst am 6. November 1945 ihre Zulassungsurkunde</ref>. Im Gegensatz zu [[1933]] schien die KPD nun zum Spektrum der sog. etablierten Parteien zuzugehören, da sie u.a. auch mit den amerikanischen Stellen wie CIC<ref>Anmerkung= Counter Intelligence Corps, zu deutsch: Spionageabwehr mit dem Ziel nach dem Krieg entsprechende Kriegsverbrecher zu verhaften</ref> und Special Branch<ref>Anmerkung: Behörder der Office of Military Government for Germany zur Überprüfung der Bevölkerung auf ihre Vergangenheit im Nationalsozialsmus (Entnazifizierungsverfahren)</ref> eng zusammen arbeiteten. Das Arbeitsamt und selbst die Polizei waren kurz nach Kriegsende "kommunistische Domäne" und auch im [[Stadtrat]] saßen bald wieder KPD Mitglieder. Demzufolge hatte Ende 1945 die KPD wieder die Mitgliedsstärke zu Zeiten der Weimarer Republik. Bis 1947 gewann die KPD in Fürth mehr als 1600 Mitglieder<ref>Hans Woller: Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone - Die Region Ansbach und Fürth, R. Oldenburg Verlag München, 1986, S. 171 f.</ref>. | |||
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