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'''Die Camera''' war ein Kino in der Fürther [[Südstadt]], | '''Die Camera''' war erst ein Kino in der Fürther [[Südstadt]], später eine landesweit bekanntes Tanzlokal. Es lag in der [[Schwabacher Straße]] 149. Das Gebäude findet auch Erwähnung in dem Buch "Bauen unterm Hakenkreuz"<ref>Helmut Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz - Architektur des Untergangs, Wien, 1998, S. 447: "Jahr unbekannt, Architekt unbekannt"</ref>, doch scheint die Verlegung der Erbauungszeit in das Dritte Reich fälschlicherweise vorgenommen worden zu sein. | ||
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Der Kinosaal umfasste 480 Sitzplätze. Trotz des imposanten Eingangsbereichs und den stark die Vertikale betonenden massiven (Licht)Säulen (nachts angestrahlt) an der Fassade nannte sich das Kino „Das intime Theater“. Seinen eigentlichen Zweck erfüllte das [[1951]] entstandene Gebäude nur wenige Jahre. Auch eine Umstellung auf Breitleinwand (Cinemascope) konnte den Niedergang des Vorstadtkinos nicht aufhalten. Im Mai [[1965]] flimmerten zum letzten Mal bewegte Bilder über die Leinwand. | Der Kinosaal umfasste 480 Sitzplätze. Trotz des imposanten Eingangsbereichs und den stark die Vertikale betonenden massiven (Licht)Säulen (nachts angestrahlt) an der Fassade nannte sich das Kino „Das intime Theater“. Seinen eigentlichen Zweck erfüllte das [[1951]] entstandene Gebäude nur wenige Jahre. Auch eine Umstellung auf Breitleinwand (Cinemascope) konnte den Niedergang des Vorstadtkinos nicht aufhalten. Im Mai [[1965]] flimmerten zum letzten Mal bewegte Bilder über die Leinwand. | ||
== Geschichte als Tanzlokal == | |||
[[1964]] öffnete das ehemalige Kino als Tanzlokal/ Discothek. Innerhalb kürzester Zeit wurde Die Camera auch weit über die Stadtgrenze hinaus als "Beat-Club" bekannt. Manche Quellen sprechen davon, dass Die Camera der zweitgrößte Beat-Club in Deutschland war, nach dem Star-Club in Hamburg. Insbesondere die zahlreichen Liveauftritte diverser Bands in dieser Zeit trug zum Bekanntheitsgrad bei. Darunter waren die Bands: The Lords aus Berlin, The Rattles oder The Boots, die allesamt internationale Hits nachspielten, aber auch eigene Songs und Hits spielten. Klaus Braun-Hessing, Schlagzeuger der Rudi Madius Band sagte zur Camera: "Bis dahin hatten wir immer gedacht, wir lebten in der tiefsten Provinz, und auf einmal konnten wir unsere Lieblingsbands leibhaftig auf der Bühne sehen und hören."<ref>Steffen Radlmaier: Im Sound der guten, alten Zeit. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2014, S. 7</ref> | |||
[[1970]] musste jedoch auch der Beat-Club seine Türen für immer schließen. Am [[3. März]] [[2014]] wurde durch ehem. Musiker aus dem Beat-Club ein Jubiläumskonzert in der Stadthalle Fürth 50 Jahre nach der Eröffnung der Camera gegeben. Mit von der Partie waren The Lords, die Rudi Madsius Band und The Quiets. Alles Bands, die bereits in den 60er dort aufgetreten sind. | |||
==Literatur== | Heute sind die Räume zu einem Laden umgebaut. | ||
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* [[Fürther Kinos (Buch)|Fürther Kinos]] von [[Gerd Walther]], Fürth, [[2001]] | * [[Fürther Kinos (Buch)|Fürther Kinos]] von [[Gerd Walther]], Fürth, [[2001]] | ||
==Lokalpresse== | == Lokalpresse == | ||
* | * [[Bernd Noack]]: Das Kino stirbt. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2011 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-kino-stirbt-1.1146790 FN] | ||
* Steffen Radlmaier: Im Sound der guten, alten Zeit. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2014, S. 7 | |||
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* [[Alhambra]] | * [[Alhambra]] | ||
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* Eintrag im Kinowiki [http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=F%C3%BCrth_Die_Camera] | |||
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Version vom 15. Februar 2014, 21:03 Uhr
Die Camera war erst ein Kino in der Fürther Südstadt, später eine landesweit bekanntes Tanzlokal. Es lag in der Schwabacher Straße 149. Das Gebäude findet auch Erwähnung in dem Buch "Bauen unterm Hakenkreuz"[1], doch scheint die Verlegung der Erbauungszeit in das Dritte Reich fälschlicherweise vorgenommen worden zu sein.
Geschichte als Kino
Der Kinosaal umfasste 480 Sitzplätze. Trotz des imposanten Eingangsbereichs und den stark die Vertikale betonenden massiven (Licht)Säulen (nachts angestrahlt) an der Fassade nannte sich das Kino „Das intime Theater“. Seinen eigentlichen Zweck erfüllte das 1951 entstandene Gebäude nur wenige Jahre. Auch eine Umstellung auf Breitleinwand (Cinemascope) konnte den Niedergang des Vorstadtkinos nicht aufhalten. Im Mai 1965 flimmerten zum letzten Mal bewegte Bilder über die Leinwand.
Geschichte als Tanzlokal
1964 öffnete das ehemalige Kino als Tanzlokal/ Discothek. Innerhalb kürzester Zeit wurde Die Camera auch weit über die Stadtgrenze hinaus als "Beat-Club" bekannt. Manche Quellen sprechen davon, dass Die Camera der zweitgrößte Beat-Club in Deutschland war, nach dem Star-Club in Hamburg. Insbesondere die zahlreichen Liveauftritte diverser Bands in dieser Zeit trug zum Bekanntheitsgrad bei. Darunter waren die Bands: The Lords aus Berlin, The Rattles oder The Boots, die allesamt internationale Hits nachspielten, aber auch eigene Songs und Hits spielten. Klaus Braun-Hessing, Schlagzeuger der Rudi Madius Band sagte zur Camera: "Bis dahin hatten wir immer gedacht, wir lebten in der tiefsten Provinz, und auf einmal konnten wir unsere Lieblingsbands leibhaftig auf der Bühne sehen und hören."[2]
1970 musste jedoch auch der Beat-Club seine Türen für immer schließen. Am 3. März 2014 wurde durch ehem. Musiker aus dem Beat-Club ein Jubiläumskonzert in der Stadthalle Fürth 50 Jahre nach der Eröffnung der Camera gegeben. Mit von der Partie waren The Lords, die Rudi Madsius Band und The Quiets. Alles Bands, die bereits in den 60er dort aufgetreten sind.
Heute sind die Räume zu einem Laden umgebaut.
Literatur
- Fürther Kinos von Gerd Walther, Fürth, 2001
Lokalpresse
- Bernd Noack: Das Kino stirbt. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2011 FN
- Steffen Radlmaier: Im Sound der guten, alten Zeit. In: Fürther Nachrichten vom 15. Februar 2014, S. 7
Siehe auch
Einzelnachweis
Weblinks
- Eintrag im Kinowiki [1]
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