Wacht am Rhein: Unterschied zwischen den Versionen
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|Bild=Gänsberg 14.jpg | |||
|Name=Wacht am Rhein | |||
|- | |Gebaeude=Bergstraße 13 | ||
| | |Anschrift 1860 - 1890=Bergstraße 19 | ||
| | |lat=49.47902 | ||
| | |lon=10.98404 | ||
| | |Schliessungsdatum=1971 | ||
| | |Ehemals=Ja | ||
| | |Biere=Henninger Reifbräu; im 19. Jahrhundert: Humbser, Schwabacher Lagerbier | ||
|Mo Ruhetag=Nein | |||
|- | |Di Ruhetag=Nein | ||
|Mi Ruhetag=Nein | |||
|Do Ruhetag=Nein | |||
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|Sa Ruhetag=Nein | |||
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| | Die Gaststätte '''"Wacht am Rhein"''' befand sich am ehemaligen [[Gänsberg]] in der [[Bergstraße 13]]. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde die Gaststätte im Juni 1971 abgerissen.<ref>fn: Wacht am Rhein steht nicht mehr. In: Fürther Nachrichten vom 3. Juni 1971</ref></br> | ||
| | Der Name rührt von dem Lied "''[[wikipedia:Die Wacht am Rhein|Die Wacht am Rhein]]''" her, | ||
das in der nachnapoleonischen Zeit komponiert wurde und sich seit dem [[wikipedia:Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] von 1870/71 großer Beliebtheit erfreute <ref>Der Text des Liedes, verfasst 1840 von dem Dichter [[wikipedia:Max Schneckenburger|Max Schneckenburger]] (1819-1849), hat eine nahezu fünfzigjährige Vorgeschichte. Während der Napoleonischen Eroberungskriege wurden 1794/95 viele rheinische Gebiete unter französische Herrschaft gestellt und 1798 der Rhein zur französischen Grenze erklärt. Der [[wikipedia:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] rehablitierte wohl die Annexionen, doch im aufkommenden Nationalismus war der Rhein zwischen Deutschland und Frankreich zum Streitthema geworden. Das Lied "''[[wikipedia:Die Wacht am Rhein|Die Wacht am Rhein]]''" wurde durch die Melodie von Wilhelm Greef und seinem Chorbuch ''Männerlieder'' populär und u.a. in [[wikipedia:Ludwig Erk|Erk´s]] Deutschen Liederschatz einem breiten Publikum näher gebracht.</ref>. Damit fügt sich der Name in die Zeit des ersten Nachweises einer Wirtschaft in der [[Bergstraße 13]] <ref>vgl. dazu die Anzeige von Peter Heiselpetz im [[Fürther Tagblatt]] vom [[18. November]] [[1864]]</ref>, jedoch ohne die genaue Bestätigung des Gaststättennamens (der aber spätestens in der Folgezeit entstanden sein dürfte). | |||
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==Geschichte der Pächter im 19. Jahrhundert== | |||
[[Datei:Wirtshaus Eröffnung nach Rießner-Tod, Ftgbl. 18.11.1864.jpg|miniatur|right|Anzeige, [[Fürther Tagblatt]] 18. November 1864]] | |||
* 1864, am 19. November eröffneten Peter Heiselpetz und dessen Frau Dorothea die Wirtschaft in der Bergstraße 19 (seit 1890: [[Bergstraße 13]]). Dies geschah nach dem Tode des Schuhmachers Karl Rießner. Heiselpetz hatte zuvor schräg gegenüber in der [[Bergstraße 8]] (seit 1890: Bergstraße 20) gewohnt und dort bereits eine Wirtschaft betrieben. Das ''reale Bierwirtschaftsrecht'' hatte ihm der Brauereibesitzer Mailänder erteilt <ref>vgl. dazu [[Fürther Tagblatt]] vom [[20. April]] [[1866]], [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503883_00391_u001/3?cq=Heiselpetz - online]</ref>. Als seine Frau Dorothea 1869 starb <ref>siehe dazu [[Fürther Tagblatt]] vom 21. September 1869 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00330/pct:15.34914,30.56088,43.21476,14.09029/full/0/default.jpg - online]</ref> hatte er die Wirtschaft bereits abgegeben. | |||
[[Datei:2b Ftgbl. 14. September 1867.jpg|miniatur|right|Anzeige im [[Fürther Tagblatt]], 14.9.1867]] | |||
* 1867, am 11. Mai eröffnete Johann Gottlieb Segitz mit seiner Frau die Wirtschaft in der [[Bergstraße 13]]. Er schenkte Humbser Bier aus. Sein Speisenangebot bestand aus Leberklößen, Hasen-, Sauer- und Kalbsbraten, Bratwürsten mit Kraut und gebackenem Fisch. | |||
* 1870, im Dezember unterhält Conrad Streng die Wirtschaft und bietet bietet Kaffee, die Tasse zu vier Kreuzer an, außerdem Wein, Punsch, Arak und Branntwein. Zudem scheint er auch über eine Kegelbahn verfügt zu haben. | |||
* 1871, im Januar kommt es zu einigen Theateraufführungen | |||
* 1871, am 4. Februar eröffnet Lucas Heilmann die Wirtschaft. Neben dem üblichen gastronomischen Angebot, setzte er auch auf musikalische Unterhaltung, | |||
* 1871, ab Oktober unterhält Röttenbacher die Wirtschaft. Seine Inserate weisen nicht nur auf die ''Leberlöß'' hin, sondern auch auf Schwabacher Lagerbier. | |||
[[Datei:8 Wirtschafteröffnung, Fürther Tagblatt 11. Mai 1873.jpg|miniatur|right|Wirtschaftseröffnung Chr. Schröppel, 1873]] | |||
* 1873, am 10. Mai eröffnete Chr. Schröppel die Wirtschaft in der [[Bergstraße 13]]. Bei ihm gab es wieder Humbser-Bier. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Bergstraße 13]] | |||
* [[Zum Gänsberg]] (Gaststätte) | * [[Zum Gänsberg]] (Gaststätte) | ||
* [[Zur Goldenen Hacke]] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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== Bilder == | |||
{{Bilder dieser Gaststätte}} | |||
[[Kategorie:Altstadt]] | [[Kategorie:Altstadt]] |
Aktuelle Version vom 28. Januar 2024, 13:40 Uhr
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Die Gaststätte "Wacht am Rhein" befand sich am ehemaligen Gänsberg in der Bergstraße 13. Im Zuge der Flächensanierung wurde die Gaststätte im Juni 1971 abgerissen.[1]
Der Name rührt von dem Lied "Die Wacht am Rhein" her, das in der nachnapoleonischen Zeit komponiert wurde und sich seit dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 großer Beliebtheit erfreute [2]. Damit fügt sich der Name in die Zeit des ersten Nachweises einer Wirtschaft in der Bergstraße 13 [3], jedoch ohne die genaue Bestätigung des Gaststättennamens (der aber spätestens in der Folgezeit entstanden sein dürfte).
Geschichte der Pächter im 19. Jahrhundert
- 1864, am 19. November eröffneten Peter Heiselpetz und dessen Frau Dorothea die Wirtschaft in der Bergstraße 19 (seit 1890: Bergstraße 13). Dies geschah nach dem Tode des Schuhmachers Karl Rießner. Heiselpetz hatte zuvor schräg gegenüber in der Bergstraße 8 (seit 1890: Bergstraße 20) gewohnt und dort bereits eine Wirtschaft betrieben. Das reale Bierwirtschaftsrecht hatte ihm der Brauereibesitzer Mailänder erteilt [4]. Als seine Frau Dorothea 1869 starb [5] hatte er die Wirtschaft bereits abgegeben.
- 1867, am 11. Mai eröffnete Johann Gottlieb Segitz mit seiner Frau die Wirtschaft in der Bergstraße 13. Er schenkte Humbser Bier aus. Sein Speisenangebot bestand aus Leberklößen, Hasen-, Sauer- und Kalbsbraten, Bratwürsten mit Kraut und gebackenem Fisch.
- 1870, im Dezember unterhält Conrad Streng die Wirtschaft und bietet bietet Kaffee, die Tasse zu vier Kreuzer an, außerdem Wein, Punsch, Arak und Branntwein. Zudem scheint er auch über eine Kegelbahn verfügt zu haben.
- 1871, im Januar kommt es zu einigen Theateraufführungen
- 1871, am 4. Februar eröffnet Lucas Heilmann die Wirtschaft. Neben dem üblichen gastronomischen Angebot, setzte er auch auf musikalische Unterhaltung,
- 1871, ab Oktober unterhält Röttenbacher die Wirtschaft. Seine Inserate weisen nicht nur auf die Leberlöß hin, sondern auch auf Schwabacher Lagerbier.
- 1873, am 10. Mai eröffnete Chr. Schröppel die Wirtschaft in der Bergstraße 13. Bei ihm gab es wieder Humbser-Bier.
Siehe auch
- Bergstraße 13
- Zum Gänsberg (Gaststätte)
- Zur Goldenen Hacke
Einzelnachweise
- ↑ fn: Wacht am Rhein steht nicht mehr. In: Fürther Nachrichten vom 3. Juni 1971
- ↑ Der Text des Liedes, verfasst 1840 von dem Dichter Max Schneckenburger (1819-1849), hat eine nahezu fünfzigjährige Vorgeschichte. Während der Napoleonischen Eroberungskriege wurden 1794/95 viele rheinische Gebiete unter französische Herrschaft gestellt und 1798 der Rhein zur französischen Grenze erklärt. Der Wiener Kongress rehablitierte wohl die Annexionen, doch im aufkommenden Nationalismus war der Rhein zwischen Deutschland und Frankreich zum Streitthema geworden. Das Lied "Die Wacht am Rhein" wurde durch die Melodie von Wilhelm Greef und seinem Chorbuch Männerlieder populär und u.a. in Erk´s Deutschen Liederschatz einem breiten Publikum näher gebracht.
- ↑ vgl. dazu die Anzeige von Peter Heiselpetz im Fürther Tagblatt vom 18. November 1864
- ↑ vgl. dazu Fürther Tagblatt vom 20. April 1866, - online
- ↑ siehe dazu Fürther Tagblatt vom 21. September 1869 - online
Bilder
Anzeige Fürther Tagblatt 1.1.1871
Anzeige von Johann Gottlieb Segitz im Fürther Tagblatt, 14. September 1867
Anzeige Fürther Tagblatt mit Hinweis auf Bergstraße 8 (Hsnr. nach 1860)