Johann Leonhard Weber: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Er erblickte als unehelicher Sohn der Windsheimer Metzgermeisterstochter Maria Barbara Koerber (1819–1880) das Licht der Welt. Als Vater bekannte sich gerichtlich der aus [[wikipedia:Schweinsdorf (Neusitz)|Schweinsdorf]] stammende Maurergeselle Georg Michael Weber (1818–1884). Taufpate war der Burgbernheimer Dienstknecht Johann Leonhard Trifthäuser.<ref name="KB-Tf"/> Die Eltern heirateten erst im August 1864 in Fürth.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1858–1865, S. 200</ref>  
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Leonhard Weber erlernte das Maurerhandwerk und die Steinhauerei, erfüllte seine Militärdienstpflicht und war sowohl beim [[wikipedia:Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] von 1866 als auch beim [[wikipedia:Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] von 1870/71 als kgl. bayer. Soldat dabei. Nach dem Feldzug gegen Frankreich arbeitete er als Geselle beim Maurermeister [[Johann Christoph Kißkalt]], wo er einen Wochenlohn von 9 Gulden (f.) verdiente.
 
Mit Schreiben vom 20. September 1871 stellte Weber beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verehelichung und Ansässigmachung als Insasse. Er übergab eine Reihe von Zeugnissen und wies darauf hin, dass seine junge, ledige und kinderlose Braut Kunigunda Fürstenhöfer aus Borbath, Gemeinde [[wikipedia:Eckenberg (Emskirchen)|Eckenberg]] ebenfalls eine sichere, dauernde Beschäftigung habe. Laut Zeugnis arbeitete sie seit 15. Juni 1868 im Zinnfigurengeschäft der [[Gebrüder Heinrich]] und verdiente 4 f. bis 4. f. 30 xr. wöchentlich. Auch bringe sie ein Vermögen von 150 f. in die Ehe, das benötigte Haushaltsmobiliar hätten beide durch Ersparnisse bereits erworben.
Nach erfolgter 10-tägiger öffentlicher Bekanntmachung an beiden Orten beschloss der Stadtmagistrat am 20. Oktober 1871 das Verehelichungszeugnis auszufertigen, zuvor jedoch für den Erwerb der selbstständigen Heimat 10 f. Gebühr zu erheben. Der Staatsbürgereid wurde ihm Anfang November abgenommen. Das Fürther Bürgerrecht, das er später beantragte, wurde am 30. Dezember 1872 verliehen.<ref name="W-328">„Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend: Weber Leonhard von hier – selbstst. Heimathserwerbung in h. Stadt. 1871.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/W 328</ref>


Kurze Zeit, von Ende Juli 1874 bis Mitte April 1875, übte er das Maurergewerbe bereits selbstständig aus. Als Maurermeister eröffnete Weber am 26. April 1881 sein Baugeschäft, welches er bis zu seinem Lebensende betrieb. Als Bauherr errichtete er 1888 das dreigeschossige, mit Sandsteinfassade im Neurenaissance-Stil gestaltete Haus mit Mansarddach in der Cadolzburger Straße 26, das in seinem Besitz blieb und in dem er auch bis zu seinem Tod lebte.<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 66/67</ref> Im November gleichen Jahres erhielt er eine Konzession für eine Bierwirtschaft, die bald um die Erlaubnis für Branntweinausschank ergänzt wurde. Mitte Dezember 1891 gab er seine Bierwirtschaft auf.<ref name="FB-W">Familienbogen Weber, Joh. Leonhard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>  
Kurze Zeit, von Ende Juli 1874 bis Mitte April 1875, übte er das Maurergewerbe bereits selbstständig aus. Als Maurermeister eröffnete Weber am 26. April 1881 sein Baugeschäft, welches er bis zu seinem Lebensende betrieb. Als Bauherr errichtete er 1888 das dreigeschossige, mit Sandsteinfassade im Neurenaissance-Stil gestaltete Haus mit Mansarddach in der Cadolzburger Straße 26, das in seinem Besitz blieb und in dem er auch bis zu seinem Tod lebte.<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 66/67</ref> Im November gleichen Jahres erhielt er eine Konzession für eine Bierwirtschaft, die bald um die Erlaubnis für Branntweinausschank ergänzt wurde. Mitte Dezember 1891 gab er seine Bierwirtschaft auf.<ref name="FB-W">Familienbogen Weber, Joh. Leonhard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>  
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* Elisabetha Weber (geb. 28. September 1882 in Fürth)
* Elisabetha Weber (geb. 28. September 1882 in Fürth)


Leonhard Weber starb im Alter von 51 Jahren. Seine Witwe Kunigunde Weber verkaufte das Anwesen Cadolzburger Straße 26<ref>im Adressbuch von 1896 ist Kunigunde Weber noch als Hausbesitzerin genannt, im Adressbuch 1899 ist als Besitzer der Restaurateur Georg Herold verzeichnet</ref>, als sie sich wiederverheiratet hatte. Sie ehelichte am 23. Mai 1897 den Maurerpolier [[Johann Melchior Voit]] und zog Anfang Oktober 1897 zu ihm in die Erlanger Straße 1.<ref name="FB-W"/>
Leonhard Weber starb im Alter von 51 Jahren. Seine Witwe Kunigunde Weber suchte im Juni 1896 um gebührenfreie Verleihung des Bürgerrechts nach, welches ihr Anfang September verliehen wurde.<ref name="W-328"/> Bald jedoch verkaufte sie das Anwesen Cadolzburger Straße 26<ref>im Adressbuch von 1896 ist Kunigunde Weber noch als Hausbesitzerin genannt, im Adressbuch 1899 ist als Besitzer der Restaurateur Georg Herold verzeichnet</ref>, als sie sich wiederverheiratet hatte. Sie ehelichte am 23. Mai 1897 den Maurerpolier [[Johann Melchior Voit]] und zog Anfang Oktober 1897 zu ihm in die Erlanger Straße 1.<ref name="FB-W"/>


==Werke==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:33 Uhr

Johann Leonhard Weber (geb. 30. Juni 1844 in Windsheim[1]; gest. 18. August 1895 in Fürth[2]) war ein Fürther Maurer, Maurermeister und auch Wirt, zudem von 1891 bis zu seinem Tod Gemeindebevollmächtigter.

Leben

Er erblickte als unehelicher Sohn der Windsheimer Metzgermeisterstochter Maria Barbara Koerber (1819–1880) das Licht der Welt. Als Vater bekannte sich gerichtlich der aus Schweinsdorf stammende Maurergeselle Georg Michael Weber (1818–1884). Taufpate war der Burgbernheimer Dienstknecht Johann Leonhard Trifthäuser.[2] Die Eltern heirateten erst im August 1864 in Fürth.[3]

Leonhard Weber erlernte das Maurerhandwerk und die Steinhauerei, erfüllte seine Militärdienstpflicht und war sowohl beim Deutschen Krieg von 1866 als auch beim Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 als kgl. bayer. Soldat dabei. Nach dem Feldzug gegen Frankreich arbeitete er als Geselle beim Maurermeister Johann Christoph Kißkalt, wo er einen Wochenlohn von 9 Gulden (f.) verdiente.

Mit Schreiben vom 20. September 1871 stellte Weber beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verehelichung und Ansässigmachung als Insasse. Er übergab eine Reihe von Zeugnissen und wies darauf hin, dass seine junge, ledige und kinderlose Braut Kunigunda Fürstenhöfer aus Borbath, Gemeinde Eckenberg ebenfalls eine sichere, dauernde Beschäftigung habe. Laut Zeugnis arbeitete sie seit 15. Juni 1868 im Zinnfigurengeschäft der Gebrüder Heinrich und verdiente 4 f. bis 4. f. 30 xr. wöchentlich. Auch bringe sie ein Vermögen von 150 f. in die Ehe, das benötigte Haushaltsmobiliar hätten beide durch Ersparnisse bereits erworben. Nach erfolgter 10-tägiger öffentlicher Bekanntmachung an beiden Orten beschloss der Stadtmagistrat am 20. Oktober 1871 das Verehelichungszeugnis auszufertigen, zuvor jedoch für den Erwerb der selbstständigen Heimat 10 f. Gebühr zu erheben. Der Staatsbürgereid wurde ihm Anfang November abgenommen. Das Fürther Bürgerrecht, das er später beantragte, wurde am 30. Dezember 1872 verliehen.[4]

Kurze Zeit, von Ende Juli 1874 bis Mitte April 1875, übte er das Maurergewerbe bereits selbstständig aus. Als Maurermeister eröffnete Weber am 26. April 1881 sein Baugeschäft, welches er bis zu seinem Lebensende betrieb. Als Bauherr errichtete er 1888 das dreigeschossige, mit Sandsteinfassade im Neurenaissance-Stil gestaltete Haus mit Mansarddach in der Cadolzburger Straße 26, das in seinem Besitz blieb und in dem er auch bis zu seinem Tod lebte.[5] Im November gleichen Jahres erhielt er eine Konzession für eine Bierwirtschaft, die bald um die Erlaubnis für Branntweinausschank ergänzt wurde. Mitte Dezember 1891 gab er seine Bierwirtschaft auf.[6]

Leonhard Weber heiratete am 20. November 1871 in Fürth Anna Kunigunda Fürstenhöfer (geb. 1. August 1849 in Borbath bei Emskirchen).[7] Das Paar bekam drei Töchter:

  • ‘Maria’ Babetta Weber (geb. 27. April 1872 in Borbath, gest. 10. Juni 1889 in Fürth)
  • Elisabetha Weber (geb. 16. Dezember 1876 in Fürth, gest. 20. Juli 1877 in Fürth)
  • Elisabetha Weber (geb. 28. September 1882 in Fürth)

Leonhard Weber starb im Alter von 51 Jahren. Seine Witwe Kunigunde Weber suchte im Juni 1896 um gebührenfreie Verleihung des Bürgerrechts nach, welches ihr Anfang September verliehen wurde.[4] Bald jedoch verkaufte sie das Anwesen Cadolzburger Straße 26[8], als sie sich wiederverheiratet hatte. Sie ehelichte am 23. Mai 1897 den Maurerpolier Johann Melchior Voit und zog Anfang Oktober 1897 zu ihm in die Erlanger Straße 1.[6]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Cadolzburger Straße 32MietshausJohann Leonhard WeberGeorg Wallner1885D-5-63-000-165Neurenaissance
Würzburger Straße 38MietshausJohann Leonhard WeberJohann Heinrich Amm1891D-5-63-000-1471Neurenaissance

Außerdem:

Adressen

  • 1872: Schlehengasse 10 f[9] (ab 1890 Bogenstraße 6)
  • 1879: Gartenstraße 24[10] (ab 1890 Gartenstraße 13)
  • 1884: Alexanderstraße 10[6] (ab 1890 Alexanderstraße 17)
  • 1885: Hardstraße 3[11] (ab 1890 Hardstraße 9)
  • 1886: „Kadolzburger Weg“ 18[6] (ab 1890 Cadolzburger Straße 42)
  • 1887: „Cadolzburgerweg“ 12[12] bzw. Cadolzburger Straße 26[13], seit 1. Mai 1887

Einzelnachweise

  1. Kirchenbücher Bad Windsheim, Taufen 1838–1859, S. 147
  2. 2,0 2,1 Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1893–1897, S. 171
  3. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1858–1865, S. 200
  4. 4,0 4,1 „Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend: Weber Leonhard von hier – selbstst. Heimathserwerbung in h. Stadt. 1871.”; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/W 328
  5. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 66/67
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Familienbogen Weber, Joh. Leonhard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  7. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1865–1872, S. 251
  8. im Adressbuch von 1896 ist Kunigunde Weber noch als Hausbesitzerin genannt, im Adressbuch 1899 ist als Besitzer der Restaurateur Georg Herold verzeichnet
  9. nach Registereintrag Kirchenbuch St. Michael
  10. Adressbücher von 1879 und 1884
  11. Adressbuch von 1886
  12. Adressbuch von 1889
  13. Adressbücher von 1890, 1891, 1893 und 1895

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