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| | |Strasse=Steubenstraße | ||
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| | |Strasse=Rudolf-Breitscheid-Straße | ||
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|Auszeichnung=Eisernes Kreuz II. Klasse | |Auszeichnung=Eisernes Kreuz II. Klasse | ||
| | |VerleihungAm=1917/03/29 | ||
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{{Beziehung | {{Beziehung | ||
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==Leben== | ==Leben== | ||
Robert Löwensohn wurde am [[20. März]] [[1895]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers [[Geheimrat]] [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]) in Fürth geboren. Nach 3 Jahren Volksschule, sowie 8 Jahre auf dem Gymnasium begann er mit 18 Jahren an einer Technischen Fachschule eine zweijährige Ausbildung zum [[Steindrucker]] und [[Lithograph|Lithographen]].<ref name="A" >Aus: Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online | Robert Löwensohn wurde am [[20. März]] [[1895]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers [[Geheimrat]] [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]) in Fürth geboren. Nach 3 Jahren Volksschule, sowie 8 Jahre auf dem Gymnasium begann er mit 18 Jahren an einer Technischen Fachschule eine zweijährige Ausbildung zum [[Steindrucker]] und [[Lithograph|Lithographen]].<ref name="A" >Aus: Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online] </ref> | ||
Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. Bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.<ref name="B">Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref> Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref name="B" /> Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Aus: Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am [[29. März]] [[1917]] doch noch das [[Eisernes Kreuz II. Klasse|Eiserne Kreuz II. Klasse]] verliehen. | Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. Bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.<ref name="B">Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref> Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref name="B" /> Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Aus: Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am [[29. März]] [[1917]] doch noch das [[Eisernes Kreuz II. Klasse|Eiserne Kreuz II. Klasse]] verliehen. | ||
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Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte. | Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte. | ||
Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht. Von dort aus wurden sie am [[18. September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später ermordet wurde. <ref name="C">Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online | Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht. Von dort aus wurden sie am [[18. September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später ermordet wurde. <ref name="C">Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online]</ref>Am [[1. April]] [[1944]] lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. <ref>Aus: ''Robert Löwensohn''. In: ''Häftlingspersonalbögen des Stammlagers KZ Auschwitz I'' - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4889503 online] </ref>Als im Januar [[1945]] die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.<ref name="C" /> | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
In Gedenken an Robert Löwensohn konzipierte der Schüler [[Benutzer:Simon1418|Simon Rötsch]] am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in [[Oberasbach]] eine Ausstellung über die "Spuren jüdischen Lebens in Fürth während des Ersten Weltkrieges. Im Fokus seiner Recherche standen exemplarisch zwei jüdische Fürther Biografien, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Löwensohn als patriotischer deutscher Freikorpskämpfer, der an der Niederschlagung der Räterepublik in München beteiligt war - wird gegenüber gestellt mit der Biografie des Revulutionärs [[Kurt Königsberger]], der unter Kurt Eisner für kurze Zeit Kriegsminister in seinem Kabinett im Freistaat Bayern war. Beide eint allerdings das traurige Schicksal der Ermordung während des [[Nationalsozialismus]] als Juden. Die Ausstellung, die das erste mal im April [[2018]] in Oberasbach gezeigt wurde, wurde bereits im Vorfeld für seine Recherchen zum Landessieger beim Geschichtswettbewerb durch den Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier prämiert. Da beide Protagonisten auch Schüler des [[Schliemann-Gymnasium|Schliemann-Gymnasiums]] in Fürth waren, wurde im Anschluss die Ausstellung Ende [[2018]] erneut im [[Schliemann-Gymnasium]] gezeigt. Abschließend wurde die Ausstellung - in leicht geänderter Form aber mit deutlich mehr Exponanten - im Rahmen des Konzeptes "Schüler*innen machen Museum" im März [[2019]] im [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Franken]] in Fürth präsentiert. Titel der Ausstellung im Jüdischen Museum Franken war: ''In der Heym is Daham''.<ref>Jüd. Museum Franken, online abgerufen am 14. März 2019 | 23:09 Uhr - [https://www.juedisches-museum.org/in-der-heym-is-daham-wie-juedische-fuerther-ihre-bayerische-heimat-im-jahr-1918-gestalteten-und-wie-die-heimat-es-ihnen-dankte/ online | In Gedenken an Robert Löwensohn konzipierte der Schüler [[Benutzer:Simon1418|Simon Rötsch]] am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in [[Oberasbach]] eine Ausstellung über die "Spuren jüdischen Lebens in Fürth während des Ersten Weltkrieges. Im Fokus seiner Recherche standen exemplarisch zwei jüdische Fürther Biografien, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Löwensohn als patriotischer deutscher Freikorpskämpfer, der an der Niederschlagung der Räterepublik in München beteiligt war - wird gegenüber gestellt mit der Biografie des Revulutionärs [[Kurt Königsberger]], der unter Kurt Eisner für kurze Zeit Kriegsminister in seinem Kabinett im Freistaat Bayern war. Beide eint allerdings das traurige Schicksal der Ermordung während des [[Nationalsozialismus]] als Juden. Die Ausstellung, die das erste mal im April [[2018]] in Oberasbach gezeigt wurde, wurde bereits im Vorfeld für seine Recherchen zum Landessieger beim Geschichtswettbewerb durch den Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier prämiert. Da beide Protagonisten auch Schüler des [[Schliemann-Gymnasium|Schliemann-Gymnasiums]] in Fürth waren, wurde im Anschluss die Ausstellung Ende [[2018]] erneut im [[Schliemann-Gymnasium]] gezeigt. Abschließend wurde die Ausstellung - in leicht geänderter Form aber mit deutlich mehr Exponanten - im Rahmen des Konzeptes "Schüler*innen machen Museum" im März [[2019]] im [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Franken]] in Fürth präsentiert. Titel der Ausstellung im Jüdischen Museum Franken war: ''In der Heym is Daham''.<ref>Jüd. Museum Franken, online abgerufen am 14. März 2019 | 23:09 Uhr - [https://www.juedisches-museum.org/in-der-heym-is-daham-wie-juedische-fuerther-ihre-bayerische-heimat-im-jahr-1918-gestalteten-und-wie-die-heimat-es-ihnen-dankte/ online]</ref> | ||
==Weitere Mitglieder des Freikorps Oberland mit Fürther Bezug== | ==Weitere Mitglieder des Freikorps Oberland mit Fürther Bezug== | ||
* [[Hermann Borkowsky]] | * [[Hermann Borkowsky]] | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online | * Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online] | ||
* [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online | * [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
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