Nuernberg American High School: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein besonderes Highlight in der Südstadt war das Glasfenster über dem Eingang der Nuernberg High School während der Weihnachtszeit. Zwischen 1971 und 1990 konnte der Zeichenlehrer Joe Serino in jedem Jahr seine Klassen dafür gewinnen, das riesige Fenster gemeinsam auszuschmücken. Ein Thema wurde ausgewählt und gestaltet. Dann schnitten die rund 70 Schülerinnen und Schüler aus Transparentpapier die Farbelemente für jedes einzelne der 36 Fenstersegmente aus. Von der Fronmüllerstraße aus war das von hinten beleuchtete fünfzig Quadratmeter große Fenster gut zu sehen. Deutsche und amerikanische Zeitungen berichteten regelmäßig über diese Attraktion der amerikanischen Siedlung. Joe Serino wirkte von 1964 bis 1991 an der NHS. | Ein besonderes Highlight in der Südstadt war das Glasfenster über dem Eingang der Nuernberg High School während der Weihnachtszeit. Zwischen 1971 und 1990 konnte der Zeichenlehrer Joe Serino in jedem Jahr seine Klassen dafür gewinnen, das riesige Fenster gemeinsam auszuschmücken. Ein Thema wurde ausgewählt und gestaltet. Dann schnitten die rund 70 Schülerinnen und Schüler aus Transparentpapier die Farbelemente für jedes einzelne der 36 Fenstersegmente aus. Von der Fronmüllerstraße aus war das von hinten beleuchtete fünfzig Quadratmeter große Fenster gut zu sehen. Deutsche und amerikanische Zeitungen berichteten regelmäßig über diese Attraktion der amerikanischen Siedlung. Joe Serino wirkte von 1964 bis 1991 an der NHS. | ||
Version vom 28. Februar 2024, 10:44 Uhr
An der Nuernberg American High School (NAHS) wurden die Kinder der zwischen 1945 und 1995 in Fürth und Umgebung stationierten amerikanischen Soldatenfamilien unterrichtet. In das Gebäude an der Fronmüllerstraße zog 2002 die Hans-Böckler-Schule ein.
Geschichte
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollten die amerikanischen Truppen eigentlich aus Deutschland abgezogen werden. Das weitere Vordringen der Sowjetunion nach Mitteleuropa und der Koreakrieg in Asien veranlassten die Vereinigten Staaten von Amerika, ihre Militärpräsenz in Deutschland wieder zu verstärken. Da eine längere Aufenthaltsdauer absehbar war, erlaubte man den Soldaten, ihre Angehörigen nachzuholen. Für die Kinder mussten Schulräume gefunden werden.
Für den Bereich Mittelfrankens standen 1947 erst Räume in Erlangen zur Verfügung, im Herbst 1947 folgte der Umzug ins Mädchenlyzeum Fürth, das spätere Helene-Lange-Gymnasium.
Für die Familien baute man zwischen 1950 und 1955 südlich der Fronmüllerstraße die Kalbsiedlung mit einem großen Schulgebäude. Im Januar 1952 zogen die Kinder in die schönste und modernste Schule in Bayern. In nur acht Monaten errichteten deutsche Baufirmen ein Haupt- und drei Nebengebäude. Der 2,9 Millionen DM teure Komplex bot Platz für einen Kindergarten, eine achtklassige Elementary und eine dreiklassige High School. Die 35 amerikanischen und acht deutschen Lehrern unterrichten etwa 1000 Schülerinnen und Schüler. Bereits drei Jahre später war die Kalbsiedlung auf über 1200 Wohnungen angewachsen.[1]. Die Schule musste später um den jetzigen linken Seitenflügel erweitert werden und erhielt daneben noch einen Sportplatz und eine Sporthalle.
Im Zeitungsbericht von 1952 heißt es bereits: Der Schulkomplex soll einmal der Stadt Fürth übergeben werden. Am 24. Oktober 2002, also 50 Jahre später, zog die Hans-Böckler-Schule in die Gebäude ein.
Bedeutung
Die Nuernberg American High School war das Schulzentrum für alle amerikanischen Soldatenkinder aus Mittelfranken, aus der ganzen Nuernberg Military Community Die Kinder, die in der näheren Umgebung, wie Erlangen, Schwabach oder Nürnberg wohnten, wurden täglich mit Schulbussen hergebracht. Für weiter entfernt Wohnende gab es ein Internatsgebäude, in dem bis vor kurzem die Fürther Volksbücherei untergebracht war.
Die Lehrerinnen und Lehrer waren Beamte des amerikanischen Verteidigungsministeriums, einem Offiziersrang vergleichbar. Sie waren Zivilangestellte und mussten im Gegensatz zu den Soldaten nicht alle drei Jahre ihren Stationierungsstandort wechseln. Mit etwa 190 Vollzeit- und 50 Teilzeitkräften (1979) stellten sie die größte Gruppe der amerikanischen Zivilbeschäftigten in Fürth. Auf den Lehrplan übte das Verteidigungsministerium keinen Einfluss aus, er galt weltweit für alle ausländischen amerikanischen Einrichtungen. Allerdings bestand für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, freiwillig am Reserve-Officers-Trainings-Corps teilzunehmen. Unter der Anleitung militärischer Ausbilder übten sie auf dem Schießstand im Keller der Schule mit dem Luftgewehr und wurden in Wehrkunde unterrichtet.
Seit 1953 gab es für die Schülerinnen und Schüler eine eigene Schulzeitung, den Trichter. Die Ehemaligen gründeten eine eigene Organisation, die Nuernberg Eagles und treffen sich noch heute.
Das Glasfenster
Ein besonderes Highlight in der Südstadt war das Glasfenster über dem Eingang der Nuernberg High School während der Weihnachtszeit. Zwischen 1971 und 1990 konnte der Zeichenlehrer Joe Serino in jedem Jahr seine Klassen dafür gewinnen, das riesige Fenster gemeinsam auszuschmücken. Ein Thema wurde ausgewählt und gestaltet. Dann schnitten die rund 70 Schülerinnen und Schüler aus Transparentpapier die Farbelemente für jedes einzelne der 36 Fenstersegmente aus. Von der Fronmüllerstraße aus war das von hinten beleuchtete fünfzig Quadratmeter große Fenster gut zu sehen. Deutsche und amerikanische Zeitungen berichteten regelmäßig über diese Attraktion der amerikanischen Siedlung. Joe Serino wirkte von 1964 bis 1991 an der NHS.
Lokalberichterstattung
Siehe auch
- Nurnberg American High School (Wikipedia)
- Amerikanische Schulen in Deutschland (Wikipedia)
- Die Amerikaner in Fürth
- Hans-Böckler-Schule
Weblinks
- Nürnberg American High School - auf armybarracks.army
- Nurnberg American High School - private Fotogalerie auf flickr
- Nurnberg Eagles - offizielle Alumni-Vereinigung
Einzelnachweise
- ↑ Fürther Nachrichten vom 3. Januar 1952
Bilder
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