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Dr. jur. '''Ignaz Ortenau''' (geb. [[6. Februar]] [[1830]] in Fürth; gest. am 22. März [[1883]] in München) war promovierter Notar jüdischer Abstammung in Fürth. Sein Vater war Kaufmann.
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Dr. jur. '''Ignaz Ortenau''' (geb. [[6. Februar]] [[1830]] in Fürth; gest. am 22. März [[1883]] in München) Sohn des Ausschnittwarenhändlers David Ortenau und dessen Ehefrau Esther Emilie, geb. Wertheimer, war promovierter Notar jüdischer Abstammung in Fürth. Sein Vater war Kaufmann.
    
==Leben<ref>Angaben nach Monika Berthold-Hilpert: „Die Ortenaus: eine exemplarische fränkisch-jüdische Familiengeschichte der Emanzipationszeit“, in: Die Juden in Franken, Band 5; S. 164 f und dem Nekrolog in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ vom 2. April 1883</ref>==
 
==Leben<ref>Angaben nach Monika Berthold-Hilpert: „Die Ortenaus: eine exemplarische fränkisch-jüdische Familiengeschichte der Emanzipationszeit“, in: Die Juden in Franken, Band 5; S. 164 f und dem Nekrolog in der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ vom 2. April 1883</ref>==
 
* Ignaz Ortenau besuchte die Königlich Bayerische Studienanstalt in Nürnberg.<ref>siehe dazu: [https://books.google.de/books?id=sjOg4Tf_TH0C&pg=PR9&lpg=PR9&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=_JTjxV2Uqp&sig=ACfU3U1CRoq79P7_healkUajgyLDM-1Dzw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der ersten Gymnasialklasse] 1845/46, sowie [https://books.google.de/books?id=dpFFAAAAcAAJ&pg=PR5&lpg=PR5&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=h5iz559EJO&sig=ACfU3U2cSddjS9Dzf_pw72Nn3xqNAuDHfA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAUQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der dritten Gymnasialklasse] 1843/44</ref>
 
* Ignaz Ortenau besuchte die Königlich Bayerische Studienanstalt in Nürnberg.<ref>siehe dazu: [https://books.google.de/books?id=sjOg4Tf_TH0C&pg=PR9&lpg=PR9&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=_JTjxV2Uqp&sig=ACfU3U1CRoq79P7_healkUajgyLDM-1Dzw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der ersten Gymnasialklasse] 1845/46, sowie [https://books.google.de/books?id=dpFFAAAAcAAJ&pg=PR5&lpg=PR5&dq=Ignaz+Ortenau+F%C3%BCrth&source=bl&ots=h5iz559EJO&sig=ACfU3U2cSddjS9Dzf_pw72Nn3xqNAuDHfA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiEk5eDh-WEAxXUiP0HHbD1Dg44FBDoAXoECAUQAw#v=onepage&q=Ignaz%20Ortenau%20F%C3%BCrth&f=false Verzeichnis der dritten Gymnasialklasse] 1843/44</ref>
* Am 21. April 1862 wurde er zum königlichen Notar ernannt und war damit der erste jüdische Notar in Bayern.
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* 1857 Mitbegründer des Männergesangsvereins und später mehrere Jahre deren Vorsitzender, wobei in der von ihm ausgearbeiteten Satzung die aktiven Mitglieder zur Mitwirkung beim Synagogenchor der Fürther Synagoge verpflichtet wurden.<ref>Ignaz und Clementine Ortenau hatten je einen Sitz in der Männer- und Frauenabteilung der [[Altschul]]</ref>
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* 1860 Universitätsabschluss in Heidelberg mit ''summa cum laude''
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* Am 21. April 1862 wurde er zum königlichen Notar in Fürth ernannt und war damit der erste jüdische Notar in Bayern.
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* ebenfalls 1862 heiratete Ignaz Ortenau seine Cousine Clementine Seligmann mit der er drei Kinder hatte: Karl (1863 - 1927), [[Gustav Ortenau|Gustav]] (1864 - 1951) und Anna (1867 - 1926)<ref>Zur Hochzeit erhielt Igaz von der Kultusgemeinde einen goldenen Weinkelch für seine aufopfernde Tätigkeit in der Armenpflege. Die Söhne Karl und Gustav besuchten die [[Israelitische Realschule]], Tochter Anna das Mädchenpensionat</ref>
 
* Neben seiner Notarstätigkeit war er auch Geschäftsführer der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und gehörte zur liberalen Gemeinde des [[Isaak Loewi]].
 
* Neben seiner Notarstätigkeit war er auch Geschäftsführer der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und gehörte zur liberalen Gemeinde des [[Isaak Loewi]].
 
* Am 24. Mai 1867 erhielt Ortenau die Stelle eines Regiments-Auditors (Kriegsgerichtsrat) im Fürther Landwehrregiment, womit er auch der erste jüdische Auditor in Bayern war.
 
* Am 24. Mai 1867 erhielt Ortenau die Stelle eines Regiments-Auditors (Kriegsgerichtsrat) im Fürther Landwehrregiment, womit er auch der erste jüdische Auditor in Bayern war.
 
*  Er war Mitglied im Alpenverein und bot kostenlose Rechtsberatung für ärmere Bürger an.<ref>„Biografien jüdischer Persönlichkeiten“ in: [https://www.juedisches-museum.org/wp-content/uploads/Ju%CC%88dische-Perso%CC%88nlichkeiten_final.compressed.pdf Raumpatenschaften Jüdisches Museum Franken in Fürth], S. 37</ref>
 
*  Er war Mitglied im Alpenverein und bot kostenlose Rechtsberatung für ärmere Bürger an.<ref>„Biografien jüdischer Persönlichkeiten“ in: [https://www.juedisches-museum.org/wp-content/uploads/Ju%CC%88dische-Perso%CC%88nlichkeiten_final.compressed.pdf Raumpatenschaften Jüdisches Museum Franken in Fürth], S. 37</ref>
 
* 1975 Wechsel zum Notariat nach München
 
* 1975 Wechsel zum Notariat nach München
* Ignaz Ortenau fungierte als Rechtsberater des späteren bayerischen Prinzregenten Luitpold im Prozess um das Erbe des griechischen Königs Otto
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* Ignaz Ortenau fungierte als Rechtsberater des späteren bayerischen Prinzregenten Luitpold im Prozess um das Erbe des griechischen [[wikipedia:Otto (Griechenland)|Königs Otto]]
 
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* 1883 starb Ignaz Ortenau an Krebs.
 
      
== Zeitgenössische Berichte über Dr. Ignaz Ortenau ==
 
== Zeitgenössische Berichte über Dr. Ignaz Ortenau ==
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== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
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* [[1971]] Kriegsgedenkmünze von Stahl am Nicht-Combattanten-Bande<ref>Auszeichnung für freiwillige Hilfssendungen im Krieg 1870/71 in dem er mit anderen Fürther Honoratioren „''eine Anzahl von Kisten mit Verbandszeug, Wäsche und Lebensmitteln, acht Fässer Bier und Anderes''“ an die Front lieferte, wo er sich auch um die Pflege Verwundeter kümmerte. vgl. M. Berthold-Hilpert, „Die Ortenaus ...“, S. 166</ref>
 
* [[1881]] Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael (Michaelsorden)
 
* [[1881]] Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael (Michaelsorden)
  
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