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Dr. h. c. '''Johann Georg “Hans” Böckler''' (geb. [[26. Februar]] [[1875]] in Trautskirchen bei Neustadt an der Aisch; gest. [[16. Februar]] [[1951]] in Köln-Lindenthal) war ein deutscher Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und Gewerkschaftsfunktionär. | Dr. h. c. '''Johann Georg “Hans” Böckler''' (geb. [[26. Februar]] [[1875]] in Trautskirchen bei Neustadt an der Aisch; gest. [[16. Februar]] [[1951]] in Köln-Lindenthal) war ein deutscher Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und Gewerkschaftsfunktionär. | ||
Noch als Silberschlägergehilfe mit Wohnung in der Königstraße 23 verheiratete er sich am 9. September 1899 mit Barbara Magdalena Müller. | |||
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==Leben== | ==Leben== | ||
Mit sieben Jahren [andere Quellen sprechen von 4 Jahren] kam Hans Böckler mit seiner Mutter Christine Böckler, geb. Kornhausch von Trautskirchen in seine zweite Heimat nach Fürth.<ref>Gemeindlicher Dienstknecht bzw. Stadtkutscher, Löwenplatz 1 (ab 1890 Bergstraße 2) nach Adressbuch Fürth 1886, S. 32, 215</ref><ref>Gemeindedienstknechtswitwe, [[Löwenplatz 2 (ehemals)|Löwenplatz 2]] (ab 1890 Mohrenstraße 32) nach Adressbuch Fürth 1889, S. 19</ref><ref>Personenstandsregister, Standesamt Köln I, Sterbefälle, 1951, Bd 02 (abgerufen am 11.04.2018) - [http://historischesarchivkoeln.de/lav/index.php?img=/Personenstandsregister/Standesamt_Koeln_I/Sterbefaelle/1951/1951_Bd_02/0486.jpg Sterbeurkunde Johann Georg Böckler vom 26.02.1951]</ref><ref>Fürther Nachrichten, Februar 1951</ref> Sein Vater Georg Andreas Böckler war bereits seit 1876 in Fürth und arbeitete zunächst als Dienstknecht, dann als Taglöhner und Kutscher bei der Stadt. Wohnort war die [[Königstraße 44 (ehemals)|Königstraße 44]] in der Fürther [[Altstadt]]. | Mit sieben Jahren [andere Quellen sprechen von 4 Jahren] kam Hans Böckler mit seiner Mutter Christine Böckler, geb. Kornhausch von Trautskirchen in seine zweite Heimat nach Fürth.<ref>Gemeindlicher Dienstknecht bzw. Stadtkutscher, Löwenplatz 1 (ab 1890 Bergstraße 2) nach Adressbuch Fürth 1886, S. 32, 215</ref><ref>Gemeindedienstknechtswitwe, [[Löwenplatz 2 (ehemals)|Löwenplatz 2]] (ab 1890 Mohrenstraße 32) nach Adressbuch Fürth 1889, S. 19</ref><ref>Personenstandsregister, Standesamt Köln I, Sterbefälle, 1951, Bd 02 (abgerufen am 11.04.2018) - [http://historischesarchivkoeln.de/lav/index.php?img=/Personenstandsregister/Standesamt_Koeln_I/Sterbefaelle/1951/1951_Bd_02/0486.jpg Sterbeurkunde Johann Georg Böckler vom 26.02.1951]</ref><ref>Fürther Nachrichten, Februar 1951</ref> Sein Vater Georg Andreas Böckler war bereits seit 1876 in Fürth und arbeitete zunächst als Dienstknecht, dann als Taglöhner und Kutscher bei der Stadt. Wohnort war die [[Königstraße 44 (ehemals)|Königstraße 44]] in der Fürther [[Altstadt]]. | ||
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[[1914]] begann der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]], und Hans Böckler wurde in den Kriegsdienst als Unteroffizier eingezogen. [[1916]] an der Ostfront wurde er schwer verwundet und daraufhin als dienstuntauglich entlassen. Am [[15. November]] [[1918]] wurde er zum Sekretär der neugegründeten "''Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands''" ernannt, von dessen Position er nach kurzer Zeit wieder zurücktrat, da er seine sozialpolitischen Vorstellungen nicht verwirklichen konnte. Ab [[1920]] wurde Böckler Bevollmächtigter des ''Deutschen Metallarbeiterverbandes'' in Köln. In Köln wurde er zusätzlich von [[1924]] - [[1928]] erneut [[Stadtrat]]. | [[1914]] begann der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]], und Hans Böckler wurde in den Kriegsdienst als Unteroffizier eingezogen. [[1916]] an der Ostfront wurde er schwer verwundet und daraufhin als dienstuntauglich entlassen. Am [[15. November]] [[1918]] wurde er zum Sekretär der neugegründeten "''Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands''" ernannt, von dessen Position er nach kurzer Zeit wieder zurücktrat, da er seine sozialpolitischen Vorstellungen nicht verwirklichen konnte. Ab [[1920]] wurde Böckler Bevollmächtigter des ''Deutschen Metallarbeiterverbandes'' in Köln. In Köln wurde er zusätzlich von [[1924]] - [[1928]] erneut [[Stadtrat]]. | ||
Vor seiner Wahl [[1928]] zum [[Reichstagsabgeordneter|Mitglied des Reichstags]] war Böckler seit [[1927]] Bezirksleiter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes Rheinland und Westfalen-Lippe in Düsseldorf. Die Mitgliedschaft im Reichstag endete durch die Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] [[1933]]. Nach zweimaliger Verhaftung durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] versteckte sich Böckler im Bergischen Land. Nach dem Attentat am [[20. Juli]] [[1944]] auf Adolf Hitler durch die sog. Gruppe um [[wikipedia:Graf Stauffenberg|Graf Stauffenberg]] wurde Böckler wegen illegaler Gewerkschaftsarbeit per Haftbefehl gesucht. Eine direkte Beteiligung am Attentat ist jedoch ausgeschlossen. | Vor seiner Wahl [[1928]] zum [[Reichstagsabgeordneter|Mitglied des Reichstags]] war Böckler seit [[1927]] Bezirksleiter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes Rheinland und Westfalen-Lippe in Düsseldorf. Die Mitgliedschaft im Reichstag endete durch die Machtergreifung der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] [[1933]]. Nach zweimaliger Verhaftung durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] versteckte sich Böckler im Bergischen Land. Nach dem Attentat am [[20. Juli]] [[1944]] auf [[Adolf Hitler]] durch die sog. Gruppe um [[wikipedia:Graf Stauffenberg|Graf Stauffenberg]] wurde Böckler wegen illegaler Gewerkschaftsarbeit per Haftbefehl gesucht. Eine direkte Beteiligung am Attentat ist jedoch ausgeschlossen. | ||
Unmittelbar nach Kriegsende organisierte Böckler die Neugründung des Gewerkschaftsbundes im Rheinland und in Westfalen. Er war Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen seit Gründung am 2. Oktober 1946 bis zum 19. April 1947.<ref>Abgeordneter des Landtags NRW (abgerufen am 13.04.2018) - [https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Abgeordnete/Ehemalige_Abgeordnete/details.jsp?k=00270 Dr. h. c. Hans Böckler]</ref> Auf dem Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der britischen Besatzungszone vom 22. - [[25. April]] [[1947]] wurde Böckler in Bielefeld zum 1. Vorsitzenden gewählt.<ref>[https://chroniknet.de/extra/was-war-am/?ereignisdatum=25.4.1947 Was war am 25. April 1947]; Internetpräsenz chroniknet.de, Josef Höckner, München; aufgerufen am 14. Januar 2024</ref> Gleichzeitig war er Mitglied der internationalen Gewerkschaftskommission in Fragen des [[wikipedia:Marshallplan|Marshallplans]]. | Unmittelbar nach Kriegsende organisierte Böckler die Neugründung des Gewerkschaftsbundes im Rheinland und in Westfalen. Er war Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen seit Gründung am 2. Oktober 1946 bis zum 19. April 1947.<ref>Abgeordneter des Landtags NRW (abgerufen am 13.04.2018) - [https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/Webmaster/GB_I/I.1/Abgeordnete/Ehemalige_Abgeordnete/details.jsp?k=00270 Dr. h. c. Hans Böckler]</ref> Auf dem Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der britischen Besatzungszone vom 22. - [[25. April]] [[1947]] wurde Böckler in Bielefeld zum 1. Vorsitzenden gewählt.<ref>[https://chroniknet.de/extra/was-war-am/?ereignisdatum=25.4.1947 Was war am 25. April 1947]; Internetpräsenz chroniknet.de, Josef Höckner, München; aufgerufen am 14. Januar 2024</ref> Gleichzeitig war er Mitglied der internationalen Gewerkschaftskommission in Fragen des [[wikipedia:Marshallplan|Marshallplans]]. | ||
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* [[Manfred Mümmler]]: ''Hans Böckler: "Anwalt der Armen und Bedrängten"'', in: [[Dichter, Denker, Demokraten (Buch)|Dichter, Denker, Demokraten]], Emskirchen, 1991, S. 19 - 29 | * [[Manfred Mümmler]]: ''Hans Böckler: "Anwalt der Armen und Bedrängten"'', in: [[Dichter, Denker, Demokraten (Buch)|Dichter, Denker, Demokraten]], Emskirchen, 1991, S. 19 - 29 | ||
* Adressbuch Fürth 1982, Rubrik "Namhafte Fürther". | * Adressbuch Fürth 1982, Rubrik "Namhafte Fürther". | ||
* Gloria Müller: ''Das Hans-Böckler-Geburtshaus in Trautskirchen/Mittelfranken - Hans Böckler - ein Portrait''. Hans-Böckler-Stiftung (Hg.), SP-Verlag | * Gloria Müller: ''[[Hans Böckler - Ein Portrait (Broschüre)|Das Hans-Böckler-Geburtshaus in Trautskirchen/Mittelfranken - Hans Böckler - ein Portrait]]''. Hans-Böckler-Stiftung (Hg.), SP-Verlag Norbert Schüren, Marburg, 1989 | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |