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{{Gebäude | {{Gebäude | ||
| | |Bild=Zwiebelgut Poppenreuth 169.png | ||
|Strasse=Poppenreuther Straße | |||
|Hausnummer=169 | |Hausnummer=169 | ||
|Objekt=Ehemaliger Bauernhof | |Objekt=Ehemaliger Bauernhof | ||
|Baujahr=? | |Baujahr=? | ||
|GebaeudeBesteht=Ja | |||
|DenkmalstatusBesteht=Nein | |||
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Das Gebäude '''Poppenreuther Straße 169''' geht in seiner heutigen Erscheinungsform auf das Jahr | Das Gebäude '''Poppenreuther Straße 169''' geht in seiner heutigen Erscheinungsform auf das Jahr 1958 zurück und markiert das ehemalige ''Zwiebelgut''. Das Gebäude lag gegenüber dem alten [[Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth#Entstehung|Feuerwehrhaus]] von [[1893]] und dem Gasthof "[[Zum Hirschen (Poppenreuth)|Zum Hirschen]]". Es steht auf dem ehemaligen Gut mit der alten Hausnummer 17. Dieses Anwesen galt als ''freieigener'' Besitz der Eigenherren, was in frühesten Zeiten die Haller waren, dann die Baumgärtner, zuletzt die Löffelholz. Nach [[1811]] bestand dafür die Bezeichnung "''Löffelholzischer Fideikommiß-Besitz''", als Gut ohne Grundbesitz auch Tripf (=Tropf)-Haus. | ||
==Hofbesitzer bis zum großen [[Schwarzer Adler (Poppenreuth)#Der Poppenreuther Schenkenstreit 1562/1563|Schenkenstreit]] in Poppenreuth 1562 <ref name="alle">alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 17", S. 1 - 9</ref>== | ==Hofbesitzer bis zum großen [[Schwarzer Adler (Poppenreuth)#Der Poppenreuther Schenkenstreit 1562/1563|Schenkenstreit]] in Poppenreuth 1562 <ref name="alle">alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 17", S. 1 - 9</ref>== | ||
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* [[1723]] war das kleine Gut im Besitz von Conrad Eckstein. | * [[1723]] war das kleine Gut im Besitz von Conrad Eckstein. | ||
* [[1728]] gab es eine Inventur nach dem Tod der ersten Frau Conrad Ecksteins namens Margarethe. Dem Löffelholzischen Untertan und Schreiner zu Poppenreuth wurde die Verlängerung seines Wohnhauses auf seinem "''Frey lauter eigenem''" erlaubt. | * [[1728]] gab es eine Inventur nach dem Tod der ersten Frau Conrad Ecksteins namens Margarethe. Dem Löffelholzischen Untertan und Schreiner zu Poppenreuth wurde die Verlängerung seines Wohnhauses auf seinem "''Frey lauter eigenem''" erlaubt. | ||
* [[1738]] Conrad Eckstein besitzt das Zwiebelgütlein und gibt davon 1 Pfund oder 20 kr., ein Metzen Zwiebel oder 20 kr., außerdem den 10 Gulden Handlohn. Das Gut beinhaltet ein eingädig neu aufgebautes Wohnhaus mit Feuerrecht und zwei Stuben drin befindlich, einen Schupfen, Stadel, Backofen, Schöpfbrunnen und dann ein Privet (?). Es gilt als "''Tripff-Häuslein''" (= Tropf-Häuslein, d.h. ohne jeden Flurbesitz). | * [[1738]] Conrad Eckstein besitzt das Zwiebelgütlein und gibt davon 1 Pfund oder 20 kr., ein [[Wikipedia:Metzen (Hohlmaß)|Metzen]] Zwiebel oder 20 kr., außerdem den 10 Gulden Handlohn. Das Gut beinhaltet ein eingädig neu aufgebautes Wohnhaus mit Feuerrecht und zwei Stuben drin befindlich, einen Schupfen, Stadel, Backofen, Schöpfbrunnen und dann ein Privet (?). Es gilt als "''Tripff-Häuslein''" (= Tropf-Häuslein, d.h. ohne jeden Flurbesitz). | ||
* [[1776]] Besitzer war Christian Friedrich Heyl, Schreiner (vermutlich bis 1805). | * [[1776]] Besitzer war Christian Friedrich Heyl, Schreiner (vermutlich bis 1805). | ||
* [[1802 besaß Christian Friedrich Heyl das Gut, nun beschrieben mit einem zweigädigem Wohnhaus, eine Scheune, Backofen und einem gemauerten Ziehbrunnen in der Hofreith. Er hatte das Gut [[1777]] von der Witwe | [[Datei:Zwiebelgut Poppenreuth 169.png|mini|200px|das Zwiebelgut]] | ||
* [[1802]] besaß Christian Friedrich Heyl das Gut, nun beschrieben mit einem zweigädigem Wohnhaus, eine Scheune, Backofen und einem gemauerten Ziehbrunnen in der Hofreith. Er hatte das Gut [[1777]] von der Witwe Margarethe Eckstein für 850 fl. gekauft. Das Gut galt als ''Fideikommiß'' des Löffelholz zu [[Steinach]] und musste als Zins 1 Henne oder 20 kr. und 1 [[Wikipedia:Metzen (Hohlmaß)|Metzen]] Zwiebel oder 20 kr. aufbringen. Das Anwesen wurde für gemeindliche Abgaben als ¼ Hof gewertet. Der Hausname "beim Heil" dürfte auf diese Zeit zurückgehen <ref>Gottlieb Wunschel "Poppenreuth - einst und jetzt", 1945, zu Poppenreuther Straße 169</ref>. | |||
* 1808 wird in dem bayerischen Steuerbuch die Witwe des Christian Friedrich Heil als Besitzerin geführt. Als Beruf wurde für diese Magdalena Heil "Hebamme" angegeben. Außerdem wiederholt der Akt alle Einzelheiten aus dem Verkauf von [[1777]] mit dem vermerk, das keine Felder und Wiesen vorhanden sind <ref>Werner Sprung zitiert St.A.N. Rentamt Fürth, Häuser- und Steuerkataster 1808 mit dem Hinweis, dass auch das Steuerbuch von 1811/12 die gleichen Angaben enthält</ref>. | |||
* [[1820]] am [[25. August]] erwarb Wolfgang Schuh den Besitz für 600 fl. | |||
* [[1835]] im Urkataster wurde für das Gut der Hausname "beim Heil" verwendet | |||
* [[1871]] im Forstrechtskataster wurde das ''Zwiebelgütlein'' als kleines Gut vermerkt, mit einem jährlichen Bezugsrecht für 1 Klafter weiches Scheitholz, ¾ Klafter weiche Stöcke und 25 weiche Wellen. | |||
* [[1873]] Karl und Magareta Vizethum als Besitzer. | |||
* [[1903]] Konrad Friedrich Brückner und 5 Kinder als Besitzer <ref>Gottlieb Wunschel "Poppenreuth - einst und jetzt", 1945, zu Poppenreuther Straße 169</ref>. | |||
* [[1908]] das Grundsteuerkataster verwendet zur Bezeichnung sowohl den Hausnamen "beim Heil" als auch den Terminus "Zwiebelgütlein". | |||
* [[1913]] ging das Gut Georg Brückner über; es folgen Moses Strauß, dann Christoph Friedrich Eck, schließlich dessen Witwe Katharina und der Sohn Georg Eck (ein Kraftwagenführer). | |||
[[Datei:Leurpendeur Tankstelle.jpg|miniatur|right|BP-Tankstelle bei Poppenreuther Straße 169]] | |||
==Vom Zwiebelgut zur Tankstelle mit Werkstatt <ref>Alle Angaben nach Anne-Luise Späth, geb. Leurpendeur, vom 15. Januar 2020</ref> == | |||
* [[1936]] kauften Josef und Elise Wagner das Anwesen. Josef Wagner hatte sich von Voll getrennt, mit dem er eine Werkstatt in dem alten Vorderhaus [[Poppenreuther Straße 144]] unterhalten hatte. Seine neue Werkstatt wurde im alten Zwiebelgut 1936 behördlich genehmigt. 1942 wurde an Stelle der alten Scheune eine Werkstatt errichtet. | |||
* [[16. Oktober]] [[1948]] heiratete Ludwig Leurpendeur die Tochter Anneliese Wagner und betrieb fortan mit seinem Schwiegervater die Kfz-Werkstatt. Vornehmlich wurden landwirtschaftliche Maschinen repariert. Zu den LKW-Kunden gehörten vor allem auch die Firmen Puma und Adidas. Außerdem betrieben sie noch ein Zweiradgeschäft und eine BP-Tankstelle. | |||
* [[1958]] wurde das alte Haus (trad. Zwiebelgut) umgebaut und erhielt den Charakter, der weitgehend noch 2020 zu sehen ist. 1961 wurden die Erker aufgesetzt. | |||
* [[1970]] kam es zur Vergrößerung und Modernisierung der Werkstatt.<ref>siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1972, Teil II. „Branchen“, Seite 4; auch IV. Teil: „Straßen“ S. 149</ref> | |||
* [[1971]] mit dem geplanten Ausbau der Poppenreuther Straße, wurde von der Stadt Fürth die Tankstellenlizenz gekündigt. Dagegen klagte BP. Als Kompromiss konnte der Tankstellenbetrieb bis 1975 fortgesetzt werden, musste aber dann mit der höher gelegten Poppenreuther Straße eingestellt werden. | |||
* [[1987]] wurde der Geschäftsbetrieb zum 60. Geburtstag von Anneliese Leurpendeur eingestellt und zwei Jahre später der Laden in einen Wohnbereich zurückgebaut. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
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