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Stadterneuerungsprobleme sind heute überwiegend komplexer Natur und können durch einzelne Maßnahmen nicht erfolgreich gelöst bzw. verbessert werden. Das Bund-Länder-Programm „Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt“ wurde deshalb [[1999]] als nationales Leitprogramm zur sozialen Stabilisierung von Problemgebieten in Städten und Gemeinden ins Leben gerufen. Es baut dabei auf der traditionellen städtebaulichen Erneuerung (Stadtsanierung/Städtebauförderung) auf und erweitert diese explizit zur Querschnittsaufgabe zwischen unterschiedlichen Fachaufgaben, wie Soziales, Ökonomie, Ökologie, Beschäftigung, bauliche und städtebauliche Aufgaben. Neben den erforderlichen sanierungsrechtlichen Maßnahmen nach Baugesetzbuch, wie die Durchführung vorbereitender Untersuchungen bzw. die förmliche Festlegung zum Sanierungsgebiet, sind die Gemeinden aufgerufen, ein Quartiersmanagement einzurichten. Dieses übernimmt die Mittlerrolle zwischen den betroffenen Akteuren im Programmgebiet (Bewohner, Eigentümer, Gewerbetreibende, Initiativen und Institutionen etc.) und der Stadtverwaltung. Die Projektsteuerung wird durch die Kommune selbst oder durch einen von ihr beauftragten Dritten übernommen. Um den komplexen Stadterneuerungsprozess über Jahre hinweg in den Griff zu bekommen und zu steuern, sind – unter weitestgehender Einbindung der Akteure - so genannte „integrierte Handlungskonzepte“ aufzustellen. | Stadterneuerungsprobleme sind heute überwiegend komplexer Natur und können durch einzelne Maßnahmen nicht erfolgreich gelöst bzw. verbessert werden. Das Bund-Länder-Programm „Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt“ wurde deshalb [[1999]] als nationales Leitprogramm zur sozialen Stabilisierung von Problemgebieten in Städten und Gemeinden ins Leben gerufen. Es baut dabei auf der traditionellen städtebaulichen Erneuerung (Stadtsanierung/Städtebauförderung) auf und erweitert diese explizit zur Querschnittsaufgabe zwischen unterschiedlichen Fachaufgaben, wie Soziales, Ökonomie, Ökologie, Beschäftigung, bauliche und städtebauliche Aufgaben. Neben den erforderlichen sanierungsrechtlichen Maßnahmen nach Baugesetzbuch, wie die Durchführung vorbereitender Untersuchungen bzw. die förmliche Festlegung zum Sanierungsgebiet, sind die Gemeinden aufgerufen, ein Quartiersmanagement einzurichten. Dieses übernimmt die Mittlerrolle zwischen den betroffenen Akteuren im Programmgebiet (Bewohner, Eigentümer, Gewerbetreibende, Initiativen und Institutionen etc.) und der Stadtverwaltung. Die Projektsteuerung wird durch die Kommune selbst oder durch einen von ihr beauftragten Dritten übernommen. Um den komplexen Stadterneuerungsprozess über Jahre hinweg in den Griff zu bekommen und zu steuern, sind – unter weitestgehender Einbindung der Akteure - so genannte „integrierte Handlungskonzepte“ aufzustellen. | ||
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Der Fürther Weg als Herangehensweise war durch Pragmatismus geprägt. Die Stadt Fürth war – wie auch andere betroffene Kommunen - nach dem schwer vorhersehbaren Programmstart Ende [[1999]] zum schnellen Handeln gezwungen. Binnen weniger Tage musste das Programmgebiet abgegrenzt werden, noch Projektanmeldungen für [[1999]] getätigt und Sanierungsverfahren durch entsprechende Beschlüsse eingeleitet werden. Die Stadt entschied sich Anfang [[2000]] – nach Durchführung von Bewerbungsverfahren – für die parallele Beauftragung des Quartiersmanagements für das gesamte Programmgebiet und von vorbereitenden Untersuchungen für noch nicht förmlich festgelegte Teilgebiete des geplanten Programmgebiets. Einem interdisziplinär zusammengesetzten Team aus der Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, Fürth und der Soziologin Gerda Zeuss wurde der Auftrag erteilt (ab dem [[1. April]] [[2005]] übernahm Frau Dipl.-Soz.-Pädagogin Gabriele Wegner den Part von Frau Zeuss). Das Quartiersmanagement konnte so seine Arbeit bereits am [[1. April]] [[2000]] aufnehmen. Die Rolle des Prozesssteuerers übernahm das Stadtplanungsamt selbst. | Der Fürther Weg als Herangehensweise war durch Pragmatismus geprägt. Die Stadt Fürth war – wie auch andere betroffene Kommunen - nach dem schwer vorhersehbaren Programmstart Ende [[1999]] zum schnellen Handeln gezwungen. Binnen weniger Tage musste das Programmgebiet abgegrenzt werden, noch Projektanmeldungen für [[1999]] getätigt und Sanierungsverfahren durch entsprechende Beschlüsse eingeleitet werden. Die Stadt entschied sich Anfang [[2000]] – nach Durchführung von Bewerbungsverfahren – für die parallele Beauftragung des Quartiersmanagements für das gesamte Programmgebiet und von vorbereitenden Untersuchungen für noch nicht förmlich festgelegte Teilgebiete des geplanten Programmgebiets. Einem interdisziplinär zusammengesetzten Team aus der Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, Fürth und der Soziologin Gerda Zeuss wurde der Auftrag erteilt (ab dem [[1. April]] [[2005]] übernahm Frau Dipl.-Soz.-Pädagogin Gabriele Wegner den Part von Frau Zeuss). Das Quartiersmanagement konnte so seine Arbeit bereits am [[1. April]] [[2000]] aufnehmen. Die Rolle des Prozesssteuerers übernahm das Stadtplanungsamt selbst. | ||
Die weitere Einbindung der Akteure im Quartier erfolgte über so genannte „Blockversammlungen“ (Block = räumliche Einheit aus einem oder mehreren Gebäudeblöcken), die als kleinräumige Foren der Auseinandersetzung vom Quartiersmanagement organisiert und zusammen mit dem Baureferenten bzw. einem Vertreter des Stadtplanungsamts durchgeführt wurden, in einer ersten Runde 2000/2001 und zuletzt 2003/2004. Neben der Kontaktaufnahme dienten sie der Information über die Arbeit der Stadtverwaltung sowie des Quartiersmanagements. Gleichzeitig wurden Anregungen und Probleme aus dem Kreis der Akteure aufgegriffen, gemeinsam diskutiert und häufig einer Lösung zugeführt. Hieraus erhielt das Quartiersmanagement ein breites Meinungsbild, vor allem aus der Eigentümerschaft. Aber auch Mieter und aktive | Die weitere Einbindung der Akteure im Quartier erfolgte über so genannte „Blockversammlungen“ (Block = räumliche Einheit aus einem oder mehreren Gebäudeblöcken), die als kleinräumige Foren der Auseinandersetzung vom Quartiersmanagement organisiert und zusammen mit dem Baureferenten bzw. einem Vertreter des Stadtplanungsamts durchgeführt wurden, in einer ersten Runde 2000/2001 und zuletzt 2003/2004. Neben der Kontaktaufnahme dienten sie der Information über die Arbeit der Stadtverwaltung sowie des Quartiersmanagements. Gleichzeitig wurden Anregungen und Probleme aus dem Kreis der Akteure aufgegriffen, gemeinsam diskutiert und häufig einer Lösung zugeführt. Hieraus erhielt das Quartiersmanagement ein breites Meinungsbild, vor allem aus der Eigentümerschaft. Aber auch Mieter und aktive Mitstreiter aus Vereinen und Institutionen brachten wertvolle Beiträge in den Diskussionsprozess ein. | ||
== Inhalte, Entwicklungsziele und Handlungsfelder == | == Inhalte, Entwicklungsziele und Handlungsfelder == | ||
[[Datei:Fürth2018 eigenständig.jpg|mini|right|400px|Dieser Artikel entstand im Rahmen des Fürther Stadtjubiläums [[Stadtrecht|"200 Jahre eigenständig"]] im Jahr 2018]] | |||
Der Anspruch der Nachhaltigkeit manifestiert sich von Anfang an in der: | Der Anspruch der Nachhaltigkeit manifestiert sich von Anfang an in der: | ||
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== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == | ||
* Claudia Ziob: ''Fürth tritt Nachhaltigkeitspakt bei''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 18. Februar 2020 (Druckausgabe) | |||
* Armin Leberzammer: ''Die Soziale Stadt hat Fürth umgekrempelt''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 2020 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 4. Januar 2021 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10713499 online] | |||
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