Fritz Lang: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
Fritz Lang wurde 1931 in [[Wikipedia:Reichelsdorf|Reichelsdorf]] geboren. Bereits mit sieben Jahren entdeckte er sein künstlerisches Talent. Nach [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] verkaufte er als 14-Jähriger seine ersten Bilder und sog. Schnellzeichnungen an [[U.S. Army|amerikanische Soldaten]]. [[1945]] begann Lang eine Lehre als Flachdrucker, welche er jedoch vorzeitig beendete. Nachdem die (Nürnberger) Rudolf-Diesel-Schule für angewandte Grafik und Malerei ihren Betrieb wieder aufnahm, studierte Lang dort Gebrauchsgrafik und Malerei. Nach Abschluss seiner Ausbildung folgten mehrere Studienreisen, u. a. in die Türkei und nach Indien. Auf einer dieser Reisen drehte Lang einen Film, u. a. über den Gegensatz von Indern und Pakistanis. Der Film fand große Beachtung und wurde bis 1965 von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt. Dabei fuhr Lang mit einem Freund im VW Käfer ca. vier Monate durch die Länder auf der Suche nach exotischen Motiven. Mit dabei - nach eigenen Aussagen - stets zwei Revolver, ein Gewehr und eine Munitionskiste, da sein Freund der damals noch relativ harmlose "Waffennnarr" [[Wikipedia:Karl-Heinz Hoffmann (Rechtsextremist)|Karl-Heinz Hoffmann]] war. Der fertige Film wurde schließlich dem Bremer Fernsehen überlassen. Von der Reise aus Indien nahm 1959 Lang ein „Souvenir“ mit - einen lebenden Affen. Er fand den Affen als kleinen Waisen in Indien und nannte das Affenbaby „Uschi“ (später erzählte er, dass Hoffmann die Mutter erschossen habe, um an das Baby zu kommen). Bis 1962 befand sich der Affe in seinem Besitz, ehe er den Affen an den Frankfurter Zoo abgab. Dort konnte „Uschi“ mit Artgenossen weiter aufwachsen. Die Abgabe des Affen erfolgte nach eigenen Aussagen aus zwei Gründen. Zum einen war der Affe inzwischen zu groß um ihn weiter im heimischen Umfeld weiter aufwachsen zu lassen und - offensichtlich war „Uschi“ eifersüchtig auf die Freundin und spätere Ehefrau Langs, so dass eine weitere Unterbringung zu Hause nicht mehr möglich schien.<ref>FN: Der Zeichner mit dem Aff. Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 1959; persönliche Gespräche mit [[Alexander Mayer]] um das Jahr 2000.</ref>
Fritz Lang wurde 1931 in [[Wikipedia:Reichelsdorf|Reichelsdorf]] geboren. Bereits mit sieben Jahren entdeckte er sein künstlerisches Talent. Nach [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] verkaufte er als 14-Jähriger seine ersten Bilder und sog. Schnellzeichnungen an [[U.S. Army|amerikanische Soldaten]]. [[1945]] begann Lang eine Lehre als Flachdrucker, welche er jedoch vorzeitig beendete. Nachdem die (Nürnberger) Rudolf-Diesel-Schule für angewandte Grafik und Malerei ihren Betrieb wieder aufnahm, studierte Lang dort Gebrauchsgrafik und Malerei. Nach Abschluss seiner Ausbildung folgten mehrere Studienreisen, u. a. in die Türkei und nach Indien. Auf einer dieser Reisen drehte Lang einen Film, u. a. über den Gegensatz von Indern und Pakistanis. Der Film fand große Beachtung und wurde bis 1965 von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt. Dabei fuhr Lang mit einem Freund im VW Käfer ca. vier Monate durch die Länder auf der Suche nach exotischen Motiven. Mit dabei - nach eigenen Aussagen - stets zwei Revolver, ein Gewehr und eine Munitionskiste, da sein Freund der damals noch relativ harmlose „Waffennarr“ [[Wikipedia:Karl-Heinz Hoffmann (Rechtsextremist)|Karl-Heinz Hoffmann]] war (nach späteren Erzählungen Langs befanden sich in der Kiste auch weitere Waffen, mit deren Verkauf die Reise zum Teil finanziert wurde). Der fertige Film wurde schließlich dem Bremer Fernsehen überlassen. Von der Reise aus Indien nahm 1959 Lang ein „Souvenir“ mit - einen lebenden Affen. Er fand den Affen als kleinen Waisen in Indien und nannte das Affenbaby „Uschi“ (später erzählte er, dass Hoffmann das Muttertier erschossen habe, um an das Baby zu kommen). Bis 1962 befand sich der Affe in seinem Besitz, ehe er den Affen an den Frankfurter Zoo abgab. Dort konnte „Uschi“ mit Artgenossen weiter aufwachsen. Die Abgabe des Affen erfolgte nach eigenen Aussagen aus zwei Gründen. Zum einen war der Affe inzwischen zu groß um ihn weiter im heimischen Umfeld weiter aufwachsen zu lassen und - offensichtlich war „Uschi“ eifersüchtig auf die Freundin und spätere Ehefrau Langs, so dass eine weitere Unterbringung zu Hause nicht mehr möglich schien.<ref>FN: ''Der Zeichner mit dem Aff''. Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 1959; persönliche Gespräche Langs mit [[Alexander Mayer]] um das Jahr 2000.</ref>


Zwischen 1959 und 1970 arbeitete Lang als Fotograf für die Fernsehzeitschrift [[Wikipedia:Gong (Zeitschrift)|Gong]], anschließend jahrzehntelang als freischaffender Grafiker für das Fürther Versandhaus [[Quelle]]. Während seiner Zeit bei der Zeitschrift Gong, aber auch bei der Quelle waren seine Kinder stets Fotomodell für die verschiedenen Katalogformate.  
Zwischen 1959 und 1970 arbeitete Lang als Fotograf für die Fernsehzeitschrift [[Wikipedia:Gong (Zeitschrift)|Gong]], anschließend jahrzehntelang als freischaffender Grafiker für das Fürther Versandhaus [[Quelle]]. Während seiner Zeit bei der Zeitschrift Gong, aber auch bei der Quelle waren seine Kinder stets Fotomodell für die verschiedenen Katalogformate.  

Version vom 29. Mai 2024, 16:36 Uhr

Fritz (Friedrich) Lang (geb. 13. November 1931 in Reichelsdorf/Nürnberg, gest. 23. Juli 2023 in Fürth) war Maler und Grafiker. Er lebte und arbeitete im Fürther Ortsteil Vach. Lang war verheiratet, aus der Ehe stammen ein Sohn und eine Tochter.

Leben und Wirken

Fritz Lang wurde 1931 in Reichelsdorf geboren. Bereits mit sieben Jahren entdeckte er sein künstlerisches Talent. Nach Kriegsende verkaufte er als 14-Jähriger seine ersten Bilder und sog. Schnellzeichnungen an amerikanische Soldaten. 1945 begann Lang eine Lehre als Flachdrucker, welche er jedoch vorzeitig beendete. Nachdem die (Nürnberger) Rudolf-Diesel-Schule für angewandte Grafik und Malerei ihren Betrieb wieder aufnahm, studierte Lang dort Gebrauchsgrafik und Malerei. Nach Abschluss seiner Ausbildung folgten mehrere Studienreisen, u. a. in die Türkei und nach Indien. Auf einer dieser Reisen drehte Lang einen Film, u. a. über den Gegensatz von Indern und Pakistanis. Der Film fand große Beachtung und wurde bis 1965 von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt. Dabei fuhr Lang mit einem Freund im VW Käfer ca. vier Monate durch die Länder auf der Suche nach exotischen Motiven. Mit dabei - nach eigenen Aussagen - stets zwei Revolver, ein Gewehr und eine Munitionskiste, da sein Freund der damals noch relativ harmlose „Waffennarr“ Karl-Heinz Hoffmann war (nach späteren Erzählungen Langs befanden sich in der Kiste auch weitere Waffen, mit deren Verkauf die Reise zum Teil finanziert wurde). Der fertige Film wurde schließlich dem Bremer Fernsehen überlassen. Von der Reise aus Indien nahm 1959 Lang ein „Souvenir“ mit - einen lebenden Affen. Er fand den Affen als kleinen Waisen in Indien und nannte das Affenbaby „Uschi“ (später erzählte er, dass Hoffmann das Muttertier erschossen habe, um an das Baby zu kommen). Bis 1962 befand sich der Affe in seinem Besitz, ehe er den Affen an den Frankfurter Zoo abgab. Dort konnte „Uschi“ mit Artgenossen weiter aufwachsen. Die Abgabe des Affen erfolgte nach eigenen Aussagen aus zwei Gründen. Zum einen war der Affe inzwischen zu groß um ihn weiter im heimischen Umfeld weiter aufwachsen zu lassen und - offensichtlich war „Uschi“ eifersüchtig auf die Freundin und spätere Ehefrau Langs, so dass eine weitere Unterbringung zu Hause nicht mehr möglich schien.[1]

Zwischen 1959 und 1970 arbeitete Lang als Fotograf für die Fernsehzeitschrift Gong, anschließend jahrzehntelang als freischaffender Grafiker für das Fürther Versandhaus Quelle. Während seiner Zeit bei der Zeitschrift Gong, aber auch bei der Quelle waren seine Kinder stets Fotomodell für die verschiedenen Katalogformate.

Sein Malstil folgt zeitlebens dem französischen Impressionismus, dies verdeutlichte er vor allem in Landschaftsbildern. Eine zeitgenössische Beschreibung über Lang lautet: Die Natur mit all ihren Stimmungen bringt er mit eigenem unverkennbaren Stil und Farben. Meist sehr erdverbunden und ohne überflüssige Nebensächlichkeiten sieht er seine fränkische Heimat. Mit wenigen Strichen, doch immer charakteristisch und in seiner ganz eigenen Art, der er nun seit Jahrzehnten treu geblieben ist. Starke Impulse gingen auch von Georg Weidenbacher, seinem Lehrer, aus, mit dem er oft mit Farbe und Staffelei unterwegs war. Weiterhin war Lang 32 Jahre Vorstand der Künstlerklause Nürnberg, bei der bis zu seinem Tod über 65 Jahre Mitglied war. Dem künstlerischen Wert von Langs Werk tragen zahlreiche Ankäufe, z. B. der Bayerischen Staatsgalerie sowie der Städte Fürth und Nürnberg, Rechnung.[2][3]

In seiner Galerie Fritz Lang im Buchfinkenweg 9 in Vach zeigte Lang zu Lebzeiten seine eigenen Werke. Für seine Buchreihe "Menschen, Biere, Emotionen" skizzierte Lang nach eigenen Angaben über 2.000 Menschen. Dazu ging er stets auf die Vorortkirchweihen oder auf die Fürther Michaelis-Kirchweih - und portraitierte die dort angetroffenen Menschen. Dabei malte er den vorgefundenen Alltag - ohne Dinge oder Menschen zu beschönigen. Auf die Frage in einem Interview zu seinen Bildern auf der Kärwa sagte Fritz Lang einmal: „Mein Zeichenstift lügt nicht. Ich kann auch nichts dafür, wenn die Leut' so ausschauen, wie ich sie gezeichnet habe.“ Nach eigenen Angaben schuf Lang während seiner künstlerischen Schaffenszeit ca. 80.000 Bilder, Gemälde, Zeichnungen etc.

Im August 2022 zog Fritz Lang in ein Seniorenstift, wo er im Juli 2023 verstarb.

Atelier in Vach

Galerie Fritz Lang in Vach, Mai 2024

Nach seinem Tod haben sich seine Kinder entschlossen, die Galerie im Buchfinkweg 9 in Vach in seinem Sinne weiterzuführen und seine Werke weiter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach Terminvereinbarung kann die Galerie besucht und auch Werke erworben werden. Näheres dazu findet sich auf der Homepage des Malers.

Ehrenamtliches Engagement

Neben seinem Engagement in der Nürnberger Künstlerklause war Lang auch im Fürther Städtepartnerschaftsverein aktiv, insbesondere für die türkische Partnerstadt Marmaris. Seine besondere Liebe zur Türkei aus den frühen Auslandsreisen führte ihn später immer wieder zur Fürther Partnerschaftsstadt. Mehrfach besuchte er Marmaris und zeichnete vor Ort. Neben der Liebe zur Türkei und dem Engagement in Nürnberg war Lang aber auch in Fürth ehrenamtlich tätig. So war er in der AWO und SPD aktiv, genauso aber auch im Altstadtverein Fürth, wo er häufig in der Galerie als Maler ausstelle.

Ausstellungen und Ankäufe

Lang stellte u. a. in folgenden Städten aus: Nürnberg, Fürth, München, Würzburg, Schweinfurt, Ansbach, Bamberg, Bad Füssing und Coburg

Seine Werke wurden u. a. gekauft von: Staatsgalerie München, Stadt Fürth, Stadt Nürnberg, Bauverwaltung Mittelfranken, Industrie und Behörden, priv. Kunstvereine.

Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Fritz Lang" erstellt wurden.

 UntertitelErscheinungsjahrAutorVerlagGenreAusführungSeitenzahlISBN-Nr
Fritz Lang (Buch)Fritz LangEigenverlag des AutorsMalerei184
Menschen, Biere, Emotionen (Buch)Lang's gesammeltes Leben1982 - 2008Fritz LangEigenverlag des AutorsMalerei
Lyrik (Lektüre)
243
  • Gabriele Hahn, Fritz Lang: Zauberhafte Vacher Geschichten für Jung und Alt, Förderverein Schöneres Vach, 2009, ISBN 978-3-00-027665-1, 36 Seiten

Lokalberichterstattung

  • fn: Fürther Portrait: Fritz Lang. In: Fürther Nachrichten vom 19. November 1983 (Druckausgabe)
  • nn: Ein Selbstporträt gegen das eigene Vergessen. In: Nürnberger Nachrichten vom 20. Mai 2008 - online
  • Thomas Susemihl: Streitbare Studenten verbrüderten sich. In: Nürnberger Nachrichten vom 19. Juni 2008 - online
  • Volker Dittmar: Im Spiegel von Erzählungen. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2009 - online
  • Christine König: Fritz Langs Franken-Bilder entstehen mitten im Alltagstrubel. In: Nürnberger Zeitung vom 18. September 2009 - online
  • Claudia Schuller: Auf ein Bier und ein Schwätzchen. In: Fürther Nachrichten vom 6. August 2011 - online
  • mab: Fürths einziger echter Heimatmaler. In: Fürther Nachrichten vom 8. August 2023 (Druckausgabe)
  • Matthias Boll: Fritz Langs Weihnachtsschau kehrt zurück. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2023 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FN: Der Zeichner mit dem Aff. Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 1959; persönliche Gespräche Langs mit Alexander Mayer um das Jahr 2000.
  2. Fürther Portrait: Fritz Lang. In: Fürther Nachrichten vom 19. November 1983
  3. Christine König: Fritz Langs Franken-Bilder entstehen mitten im Alltagstrubel. In: Nürnberger Zeitung vom 18. September 2009

Bilder