Schuh`s Keller: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Mai 2014, 06:31 Uhr
Schuh`s Keller | |
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Adresse: | Kellerweg 18 |
Eröffnung: | |
Abriss: | Juni 1972 |
Daten | |
Biere: | Geismann Biere |
Spezialitäten: | |
Küche: | |
Plätze: | |
Besonderheit: | beliebter Biergarten |
Der Schuh`s Keller war ein Bierkeller im Wiesengrund der Rednitz.[1]
Geschichte
Hier befanden sich Fundamente einer Sternschanze aus dem Dreißigjährigen Krieg. Der Gastwirt Konrad Schuh hatte hier einen Barockgarten, die Sichtachse lief zum Fluß, allerdings nur mit einem Rondell in der Mitte und vier Feldern. Oben am Hang gab es 1885 eine Halle, einen Saal mit Küche und das Kellerhaus (erbaut 1885). Zum Fluß hin wurde der Garten durch den Weg von Fürth nach Zirndorf begrenzt. Von diesem gab es einen Zugang. Zwei Jahre später, 1889, wurde ein Wohngebäude mit Wirtschaftszimmer aus sichtbaren Backsteinen errichtet. Zu dieser Zeit war es als "Gastwirt Konrad Schuhs Dambacher Sommerkeller" bekannt.
Anfang des 20. Jahrhundert war Margaretha Örterer die Wirtin und Besitzerin des Gartens, in den 1920er Jahren Babette Lindner. Letztere ließ in der Halle eine Schreinerwerkstatt mit russischem Kamin einbauen. Irgendwann vor dem Jahr 1937 übernahm die Geismann Brauerei den Biergarten. Damals musste die Brauerei eine Erklärung unterschreiben, dass sie im Zuge des Baus des Großschiffahrtskanals bei einer Enteignung keinen Schadensersatz fordert. Der Biergarten war bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Ziel für Sonntagsausflüge der Fürther Bevölkerung. Den Abbruch der Gebäude im Sommer 1972 musste dann die Brauerei Humbser-Geismann übernehmen und bezahlen.
Der Biergarten befand sich am Kellerweg[2] 18, (Dambach 74 war die alte Hausnummer) und fiel dem Bau der Südwesttangente zum Opfer.[3] Teile der historischen Schanze sowie des Kellers sind im Gelände noch erkennbar (zur Südwesttangente hin terassenartig ansteigender Hügel). Im Herbst 2011 wurde am Kellerweg eine neue "1632"-Gedenktafel aufgestellt, auf welcher die Schlacht an der alten Veste rund um die Sternschanze erklärt wird.
Zeitzeugenberichte
- Etwas links von der heutigen Erinnerungstafel zur Sternschanze von 1632 befand sich das Eingangstor zum Kellerweg 14, dem Grundstück meines Großvaters Johann (Hans) Brodwolf, Schuhmachermeister in der Flößaustraße (...) Vom Eingangstor, die Reste waren noch vor einigen Jahren sichtbar, führte ein kleiner, 20m langer und leicht ansteigender Weg zum Haus, das Anfang der 1920er Jahre erbaut wurde. Links und rechts wuchsen Büsche und Beerensträucher ( vor allem an die Johannis- und Stachelbeeren kann ich mich gut erinnern ), hinter dem Haus in südlicher Richtung befand sich noch ein Kirschbaum und einige Beete. Dann folgte ein steiler Hang auf dem der Schuh´s Keller thronte. Mein Vater, geb. 1930, erzählte mir davon wie er mit einer Milchkanne den "Berg" erklomm um für seinen Vater Bier zu holen.(...) Der Kanal und die Tangente wurden ja damals ausgebaggert, als Kinder haben wir immer von der Behelfsbrücke (zwischen Aldringer Str. und Zirndorfer Str.) aus zugesehen. Mein Vater fühlte sich übrigens, ebenso wie die Bewohner rund um den Bahnhof Alte Veste, zeitlebens als Dambacher und nicht als Bewohner eines Einödhofes am Kellerweg.[4]
Literatur
- Staatsarchiv Nürnberg: Bauakten Fürth, Altbestand, Pläne, Nummer 1206, 1219 und 1221
- Wunschels Buch über den Vorort Dambach
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Kindler: Fürth in alten Ansichten, Band 1, 1981, Bild Nr. 100
- ↑ * Kellerweg. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 196
- ↑ Christian Schümann: "Fürth - Dambach", Fürth, 1998, ISBN 3-927347-37-X, S.93
- ↑ Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki e. V., Aktennr. '10'