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|Hausnummer=38 | |Hausnummer=38 | ||
|Kommentar=Altaussee | |Kommentar=Altaussee | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
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|Kommentar=Altaussee; „Gattererhaus“ | |Kommentar=Altaussee; „Gattererhaus“ | ||
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{{Adresse | |||
|Adressart=Wohnadresse | |||
|Strasse=Fischerndorf | |||
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|Kommentar=Altaussee; Adrian-Villa, Wohnort 1922 bis 1934 | |||
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|Person=Julie Elsa geb. Speyer | |Person=Julie Elsa geb. Speyer | ||
|Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau | |Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau | ||
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{{Familie | |||
|Person=Marta Wassermann-Karlweis | |||
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{{Familie | {{Familie | ||
|Person= | |Person=Carl Ulrich (Charles) | ||
|Verwandtschaftsgrad=Sohn aus 2. Ehe | |Verwandtschaftsgrad=Sohn aus 2. Ehe | ||
}} | }} | ||
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==Leben== | ==Leben== | ||
[[Bild:Jakob Wassermann.jpg|mini|Jakob Wassermann (Zeichnung von [[1899]])]] | [[Bild:Jakob Wassermann.jpg|mini|Jakob Wassermann (Zeichnung von [[1899]])]] | ||
Geboren als ältestes Kind des jüdischen Kurzwarenhändlers [[Adolf Wassermann]] und seiner Frau [[ | Geboren als ältestes Kind des jüdischen Kurzwarenhändlers [[Adolf Wassermann]] und seiner Frau [[Henriette Wassermann|Henriette]], geb. Traub, die auch auf offiziellen Urkunden i.d.R. mit "Jette" benannt wurde.<ref>Die Original-Matrikel Seite 186 Lfd.Nr. 909 hat folgenden Eintrag:</br> | ||
"''Wassermann Karl Jakob, Tr. Reg. III Nr. 52,''</br> | "''Wassermann Karl Jakob, Tr. Reg. III Nr. 52,''</br> | ||
''Vater: Adolf Wassermann, Fürth, Alexanderstraße,''</br> | ''Vater: Adolf Wassermann, Fürth, Alexanderstraße,''</br> | ||
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In Würzburg absolvierte er von Oktober 1891 bis Ende 1892 seine Militärzeit und hielt sich bis Frühjahr 1894 in Nürnberg, Süddeutschland und - zeitweise als Obdachloser - in der Schweiz auf. Im Herbst [[1894]] begab er sich von Freiburg wieder nach München, wo jetzt sein Vater lebte. Hier war er als Sekretär, später als Lektor der Zeitschrift Simplicissimus tätig. [[1896]] erschien seine erste Buchveröffentlichung ''Melusine - Ein Liebesroman''. In München lernte er bedeutende Schriftsteller seiner Zeit kennen, wie beispielsweise Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Thomas Mann.<ref>Rudolf Koester: ''Jakob Wassermann''. Berlin: Morgenbuch-Verlag. 1996. (= Köpfe des 20. Jahrhunderts; 122) ISBN 3-371-00384-1, 10 ff.; [[Jakob Wassermann und Fürth (Buch)]], S. 40 ff.</ref> | In Würzburg absolvierte er von Oktober 1891 bis Ende 1892 seine Militärzeit und hielt sich bis Frühjahr 1894 in Nürnberg, Süddeutschland und - zeitweise als Obdachloser - in der Schweiz auf. Im Herbst [[1894]] begab er sich von Freiburg wieder nach München, wo jetzt sein Vater lebte. Hier war er als Sekretär, später als Lektor der Zeitschrift Simplicissimus tätig. [[1896]] erschien seine erste Buchveröffentlichung ''Melusine - Ein Liebesroman''. In München lernte er bedeutende Schriftsteller seiner Zeit kennen, wie beispielsweise Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Thomas Mann.<ref>Rudolf Koester: ''Jakob Wassermann''. Berlin: Morgenbuch-Verlag. 1996. (= Köpfe des 20. Jahrhunderts; 122) ISBN 3-371-00384-1, 10 ff.; [[Jakob Wassermann und Fürth (Buch)]], S. 40 ff.</ref> | ||
Ab [[1898]] war Wassermann als Theaterkritiker in Wien tätig. [[1901]] heiratete er Julie Speyer, von der er sich 1919 trennte, um mit Marta Karlweis zusammen zu leben. Seit 1906 lebte er abwechselnd in Wien und in [[Wikipedia:Altaussee|Altaussee]] in der Steiermark | [[Datei:Villa Wassermann.jpg|mini|Jakob Wassermann lebte seit 1919 im österreichischem Altaussee und erwarb 1922 diese Villa am Seeufer, die er bis zu seinem Tod 1934 bewohnte]] | ||
Ab [[1898]] war Wassermann als Theaterkritiker in Wien tätig. [[1901]] heiratete er Julie Speyer, von der er sich 1919 trennte, um mit Marta Karlweis zusammen zu leben. Seit 1906 lebte er abwechselnd in Wien und in [[Wikipedia:Altaussee|Altaussee]] in der Steiermark. 1919 ließ er sich dauerhaft in Altaussee nieder und wechselte dort zunächst mehrfach den Wohnsitz, u.a. lebte er in der | |||
„Filtsch-Villa“ (Fischerndorf | |||
76), die heute von [[Wikipedia:Klaus Maria Brandauer|Klaus Maria Brandauer]] bewohnt wird. 1922 erwarb er mit finanzieller Hilfe eines wohlhabenden Gönners die „Andrians Villa“, die er bis zu seinem Tod bewohnte.<ref>Literaturmuseum Altaussee: Jakob Wassermann. - [http://literaturmuseum.at/Literaten/Wassermann_Jakob.html online].</ref> | |||
Die Ehe mit Julie Speyer wurde nach langen Streitereien [[1926]] geschieden. Im selben Jahr heiratete er Marta Karlweis. Am 18. Oktober 1926 besuchte er anlässlich einer Lesung im [[Berolzheimerianum]] letztmalig Fürth.<ref>Gerhard Jochem:[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_wasserma.pdf Jakob Wassermann und Nürnberg], S. 6. Auf: [http://rijo.homepage.t-online.de/ Rijo-Research]</ref> | |||
Jakob Wassermann wurde [[1926]] zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Er trat 1933 jedoch wieder aus, womit er als Jude einem Ausschluss durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] knapp zuvorkam. | Jakob Wassermann wurde [[1926]] zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Er trat 1933 jedoch wieder aus, womit er als Jude einem Ausschluss durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] knapp zuvorkam. Nach der Bücherverbrennung [[1933]] in Deutschland wurden hier auch seine Bücher verboten, obwohl er bis dahin einer der meistgelesenen Autoren gewesen war. | ||
Am [[1. Januar]] [[1934]] verstarb er in Altaussee nach einer schweren Erkrankung (Herzbeschwerden [Herzanfall] und Diabetes) an den Folgen eines Herzschlages und wurde auf dem Friedhof Altaussee beigesetzt | [[Datei:Grab Wasserrmann.jpg|mini|Grab Jakob Wassermanns, seines Sohnes Charles und seiner Schwiegertochter Jacqueline auf dem Friedhof Altaussee. Zum Zeitpunkt der Aufnahme fehlte die Grabplatte.]] | ||
Am [[1. Januar]] [[1934]] verstarb er in Altaussee nach einer schweren Erkrankung (Herzbeschwerden [Herzanfall] und Diabetes) an den Folgen eines Herzschlages und wurde auf dem (katholischen) Friedhof Altaussee beigesetzt. Die Gedenkrede auf Wassermann hielt am [[23. Januar]] 1934 in Wien sein Kollege Heinrich Eduard Jacob, er hob dabei die "bewahrenden Kräfte der Juden" hervor. | |||
Jakob Wassermann hatte drei Söhne (Adolf Albert, Georg Maximilian, Karl Ulrich [Charles]) und zwei Töchter (Judith, Eva Agathe). | Jakob Wassermann hatte drei Söhne (Adolf Albert, Georg Maximilian, Karl Ulrich [Charles]) und zwei Töchter (Judith, Eva Agathe). | ||
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* [[Wikipedia: Jakob Wassermann]] | * [[Wikipedia: Jakob Wassermann]] | ||
* Marta Halpert: [https://www.wina-magazin.at/menschliche-groesse-hat-grenzen-kleinheit-nicht/ „Menschliche Größe hat Grenzen, Kleinheit nicht“] - zwei Künstlerleben: die wiederentdeckte Marta Karlweis und der fast vergessene Jakob Wassermann, in: ''Wina - das jüdische Stadtmagazin'', August 2021 | |||
* Iris Meder: [https://www.nextroom.at/article.php?id=41854 „Das glücklose Haus“], Häuser im Leben des Schriftstellers Jakob Wassermann, 2017 | |||
* [[Alexander Mayer]] über Jakob Wassermann in der Theaterstraße 17 - Video bei [https://www.youtube.com/watch?v=2aPDawbhU0Y Youtube]. | * [[Alexander Mayer]] über Jakob Wassermann in der Theaterstraße 17 - Video bei [https://www.youtube.com/watch?v=2aPDawbhU0Y Youtube]. |
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