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Die Pickertstraße wurde [[1894]] nach der jüdischen Kunstsammler-, Kunsthändler und Stifterfamilie [[Pickert]] (Sigmund Pickert (gest. 1893 in Nürnberg) und Max Pickert (gest. 1912 in Nürnberg) benannt. Während der NS-Zeit erfolgte die Umbenennung in ''Vollmerstraße'' (nach dem Fürther Mundartdichter [[Johann Jobst Vollmer]], 1817 - 1865). Benennung: | |||
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[[1957]] brachte Schwammberger in den Fürther Heimatblättern (Heft 1-2/1957) des Geschichtsvereins (damals Verein für Heimatforschung Alt-Fürth) über diesen Fürther Straßennamen folgende verkürzte Darstellung: ''“Der Antiquar Sigmund Pickert (gest. 6.12.1893 in Nürnberg) vermachte seiner Vaterstadt Fürth 20 000 Mark, deren Zinsen fähigen und braven Handwerkslehrlingen zugute kam. Sein am 18.10.1912 zu Nürnberg verstorbener Bruder Max Pickert fügte in seinem Testament weitere 20 000 Mark hinzu. Sigmund Pickert errichtete auch eine Stiftung von 30 000 Mark, die zur einen Hälfte Wohlfahrtszwecken, zur andern der Stadtverschönerung diente.”'' – Kein Wort zu Religion der Person und der diskriminierenden NS-Straßennamensänderung. | |||
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Version vom 24. Juni 2024, 06:28 Uhr
Die Pickertstraße ist eine Straße in der Fürther Oststadt. Sie ist eine Querverbindung zwischen Königswarterstraße und Gebhardtstraße.
Benennung
Die Pickertstraße wurde 1894 nach der jüdischen Kunstsammler-, Kunsthändler und Stifterfamilie Pickert (Sigmund Pickert (gest. 1893 in Nürnberg) und Max Pickert (gest. 1912 in Nürnberg) benannt. Während der NS-Zeit erfolgte die Umbenennung in Vollmerstraße (nach dem Fürther Mundartdichter Johann Jobst Vollmer, 1817 - 1865). Benennung: 23.11.1939, Rückbenennung: Mai 1945)[1].
Der Umbenennungsfall Pickertstraße ist hinsichtlich des damaligen Archivleiters Dr. Schwammberger besonders pikant: Erst 1939 machte er persönlich schriftlich darauf aufmerksam, dass auch Sigmund Pickert, ehemaliger Antiquitätenhändler und Stifter, ein Jude war und daher der Straßenname zu ändern sei. Das geschah dann auch nach Anhörung der Ratsherren durch Anordnung des Oberbürgermeister.[2]
1957 brachte Schwammberger in den Fürther Heimatblättern (Heft 1-2/1957) des Geschichtsvereins (damals Verein für Heimatforschung Alt-Fürth) über diesen Fürther Straßennamen folgende verkürzte Darstellung: “Der Antiquar Sigmund Pickert (gest. 6.12.1893 in Nürnberg) vermachte seiner Vaterstadt Fürth 20 000 Mark, deren Zinsen fähigen und braven Handwerkslehrlingen zugute kam. Sein am 18.10.1912 zu Nürnberg verstorbener Bruder Max Pickert fügte in seinem Testament weitere 20 000 Mark hinzu. Sigmund Pickert errichtete auch eine Stiftung von 30 000 Mark, die zur einen Hälfte Wohlfahrtszwecken, zur andern der Stadtverschönerung diente.” – Kein Wort zu Religion der Person und der diskriminierenden NS-Straßennamensänderung.
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
- Pickertstraße 1, Mietshaus in Ecklage von Architekturbüro Bräutigam und Wießner, erbaut 1904
- Pickertstraße 2, Mietshaus von Fritz Walter, erbaut 1894
- Pickertstraße 4, Mietshaus in Ecklage von Adam Egerer, erbaut 1894
Literatur
- Pickertstraße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 287
Siehe auch
- Pickert
- Zum Römischen Hof
- U-Bahnhof Jakobinenstraße
- Straßenbenennungen im Nationalsozialismus
- Denkmalensemble Hornschuchpromenade/Königswarterstraße
Einzelnachweise
Videoprojekt Fürther Straßen 2018
Bilder
Pickertstraße 2 am U-Bahnhof Jakobinenstraße, rechts noch ein Teil der Königswarterstraße 74, März 2022
Tür zur Pickertstraße 2, März 2022
Baustelle U-Bahn, Pickertstr. mit Blick auf die Lagergebäude des Zollamts an der Gebhardtstraße
vorbereitende Tiefbauarbeiten für U-Bahn-Bau, Pickertstraße mit Blick zu den Lagerhallen in der Gebhardtstraße, Mai 1979.