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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Bereits [[1876]] war das Teilstück der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] das ganz in der Nähe an Poppenreuth vorbeiführte, stillgelegt worden. Die zugehörige Bahnstation, die sich gegenüber auf dem Gelände eines heutigen Geschäftszentrums befand, war damit überflüssig und wurde [[1902]] abgerissen. Ab [[1894]] war jedoch begonnen worden, mit der ''Ringbahn'' eine Gleisumgehung für den Güterverkehr rund um Nürnberg zu bauen. Seit [[1899]] hatte man dabei auch eine Abzweigung nach Poppenreuth geplant. Diese wurde allerdings spätestens im Jahr [[1915]] verworfen, als vermutlich wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] das Geld fehlte.
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Ein Teilstück der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]], die von [[1844]] bis [[1876]] Nürnberg und Bamberg verband, führte ganz in der Nähe an Poppenreuth vorbei. Die Fürther Bevölkerung hatte [[1848]] mit der Haltestelle Poppenreuth einen eigenen Anschluss bekommen, der vergleichsweise gut erreichbar war. Bereits 1876 war der Abschnitt dann stillgelegt worden. Die zugehörige Bahnstation, die sich gegenüber auf dem Gelände eines heutigen Geschäftszentrums befand, war damit überflüssig und wurde [[1902]] abgerissen. Ab [[1894]] war jedoch begonnen worden, mit der ''Ringbahn'' eine Gleisumgehung für den Güterverkehr rund um Nürnberg zu bauen. Seit [[1899]] hatte man dabei auch eine Abzweigung nach Poppenreuth geplant. Diese wurde allerdings spätestens im Jahr [[1915]] verworfen, als vermutlich wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] das Geld fehlte.
    
Um [[1900]] war die Gaststätte "Zur Ringbahn" im Eigentum von Wachtmeister Karl Schmidt. [[1918]] kauften Elise und Hans Rammler die Wirtschaft. Viele Gästen holten in den folgenden Jahren ihre Mahlzeit, häufig Schweinebraten und Klöße, in der Wirtschaft ab und aßen in den eigenen vier Wänden. Gab es Fisch oder Gans, dann lief vorher jemand durch das Dorf und fragte, wer was möchte.<ref>Sabine Rempe: ''Ein Zug, der niemals ankam''. In: Fürther Nachrichten vom 17. März 2022</ref> In den 1940er Jahren übernahmen die Tochter Sophie Rammler und ihr Mann Leonhard Birkmann den Betrieb, wobei Elise Rammler noch bis zu ihrem Tod 1972 unterstützte. Neben der Gaststätte betrieb Leonhard Birkmann noch eine kleine Metzgerei und arbeitete tagsüber noch in einem Betonwerk. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele Familienfeste in der "Ringbahn" gefeiert. Auch trafen sich viele Organisationen wie Parteien oder Vereine. Zweimal wurde die Ringbahn umgebaut. Es wurde aufgestockt, angebaut und es kamen Fremdenzimmer dazu. Da der Sohn der Birkmanns den Gastbetrieb nicht übernehmen wollte, wurde er verpachtet. Zuletzt war Rula Stavrati 18 Jahre lang die Wirtin in der "Ringbahn". 2020 wurde das Haus verkauft.  
 
Um [[1900]] war die Gaststätte "Zur Ringbahn" im Eigentum von Wachtmeister Karl Schmidt. [[1918]] kauften Elise und Hans Rammler die Wirtschaft. Viele Gästen holten in den folgenden Jahren ihre Mahlzeit, häufig Schweinebraten und Klöße, in der Wirtschaft ab und aßen in den eigenen vier Wänden. Gab es Fisch oder Gans, dann lief vorher jemand durch das Dorf und fragte, wer was möchte.<ref>Sabine Rempe: ''Ein Zug, der niemals ankam''. In: Fürther Nachrichten vom 17. März 2022</ref> In den 1940er Jahren übernahmen die Tochter Sophie Rammler und ihr Mann Leonhard Birkmann den Betrieb, wobei Elise Rammler noch bis zu ihrem Tod 1972 unterstützte. Neben der Gaststätte betrieb Leonhard Birkmann noch eine kleine Metzgerei und arbeitete tagsüber noch in einem Betonwerk. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele Familienfeste in der "Ringbahn" gefeiert. Auch trafen sich viele Organisationen wie Parteien oder Vereine. Zweimal wurde die Ringbahn umgebaut. Es wurde aufgestockt, angebaut und es kamen Fremdenzimmer dazu. Da der Sohn der Birkmanns den Gastbetrieb nicht übernehmen wollte, wurde er verpachtet. Zuletzt war Rula Stavrati 18 Jahre lang die Wirtin in der "Ringbahn". 2020 wurde das Haus verkauft.  
 
[[Datei:1900 Ringbahn Roland Zwack.jpg|mini|rechts|Restauration Zur Ringbahn, ca. 1900]]
 
[[Datei:1900 Ringbahn Roland Zwack.jpg|mini|rechts|Restauration Zur Ringbahn, ca. 1900]]
Nach Auskunft der letzten Pächter wurde der Gaststättenbetrieb zum [[31. Dezember]] [[2021]] eingestellt. Die Stadtheimatpfleger bemühten sich um den Erhalt des Gebäudes als eines der letzten Zeugnisse Fürther Eisenbahngeschichte. Das Gaststättengebäude wurde jedoch im März 2022 abgerissen, da die Renovierungskosten nach Aussagen des Eigentümers überdurchschnittlich hoch gewesen wären. Stattdessen entsteht auf dem Grundstück ein neues Gebäude, in dem im Erdgeschoss erneut eine Gaststätte Einzug halten soll.  
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Nach Auskunft der letzten Pächter wurde der Gaststättenbetrieb zum [[31. Dezember]] [[2021]] eingestellt. Die Stadtheimatpfleger bemühten sich um den Erhalt des Gebäudes als eines der letzten Zeugnisse Fürther Eisenbahngeschichte. Die Münchner Denkmalschutzbehörde aber beschied, das sei nicht geboten, weil schon zu viele Veränderungen an der Bausubstanz vorgenommen wurden. Das Gaststättengebäude wurde dann im März 2022 abgerissen, da die Renovierungskosten nach Aussagen des Eigentümers überdurchschnittlich hoch gewesen wären. Stattdessen entstand auf dem Grundstück ein neues Gebäude, in dem im Erdgeschoss erneut eine Gaststätte Einzug halten soll. Es ist ein neues, modernes und deutlich größeres Gebäude mit insgesamt zehn Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, das sich stark vom einst eher dörflichen Charakter des Vorgängerbaus abhebt. <ref>Alexandra Voigt: ''Neubau prägt jetzt den Ortseingang''. In: Fürther Nachrichten vom 14. November 2023</ref>
    
==Namensgleichheit==
 
==Namensgleichheit==