Denkmal der Ludwigsbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Denkmal der Ludwigseisenbahn''' (oft auch: '''Eisenbahn-Denkmal''') wurde von Professor Schwabe entworfen und am [[16. Oktober]] [[1890]] feierlich am Nürnberger Plärrer enthüllt. Seitdem wechselte es mehrmals seinen Standort (siehe [[Denkmal der Ludwigsbahn#Standortwechsel|Standortwechsel]], heute ist es am [[U-Bahn|U-Bahnhof]] ''Bärenschanze'' in Nürnberg zu finden.
{{Gebäude
|Bild=Denkmal der Ludwigsbahn.jpg
|Gebaeude=Denkmal der Ludwigsbahn
|Strasse=Fürther Straße
|Hausnummer=74
|Objekt=Denkmal der Ludwigsbahn
|Baujahr=1890
|Architekt=Heinrich Schwabe
|Bauherr=Ludwigsbahngesellschaft
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}}
Das '''Denkmal der Ludwigseisenbahn''' ist ein zum [[Bahnjubiläen|50-jährigen Jubiläum]] der [[Ludwigseisenbahn]] errichtetes Denkmal.
__TOC__
<br clear="all" />
==Geschichte==
Der Beschluss über die Errichtung eines Denkmals wurde zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn im Jahr [[1885]] gefasst. Die Grundsteinlegung fand am 7. Dezember 1885 statt - am 50. Jahrestag der ersten Adlerfahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Für das Denkmal wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, dass Professor Heinrich Schwabe (1847-1907) für sich entscheiden konnte, obwohl die Jury Rolf Maisons Entwurf "Herakles" als beste künstlerische Arbeit würdigte. Dieser Entwurf wurde später als "[[Centaurenbrunnen]]" vor dem Fürther Hauptbahnhof realisiert. Die Metallgussarbeiten führte die namhafte [[wikipedia:Kunstgießerei Lenz|Kunstgießerei Lenz]] aus.<ref>August Jegel: Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806; Verlag Lorenz Spindler Nürnberg, 1951, S. 177</ref> Am [[16. Oktober]] [[1890]] wurde das Denkmal feierlich am Nürnberger Plärrer enthüllt. Die Kosten beliefen sich auf 58.500 Mark. Die Hälfte der Kosten übernahm der bay. Staat, die andere Hälfte teilten sich Ludwigseisenbahngesellschaft, Stadt Nürnberg sowie der Vorstadtverein Nürnberg und einige Mäzene. Seit der Enthüllung des Denkmals [[1890]] wechselte es mehrmals seinen Standort (siehe [[Denkmal der Ludwigsbahn#Mehrfacher Standortwechsel|Standortwechsel]]). Heute ist es am [[U-Bahn|U-Bahnhof]] ''Bärenschanze'' in Nürnberg zu finden.


== Gestaltung und Symbolik ==
== Gestaltung und Symbolik ==
Das Denkmal zeigt die Städte Nürnberg und Fürth personifiziert als [[Furthica]] und Norimberga sitzend jeweils in Richtung ihrer Städte blicken (am heutigen Standort). Auf dem Obelisk ist der Genius mit dem Flügelrad zu sehen, darunter zwei Reliefs des alten und des (damals) neuen Verkehrs.
Das Denkmal zeigt die Städte Nürnberg und Fürth personifiziert als [[Furthica]] und Norimberga sitzend jeweils in Richtung ihrer Städte blickend (am heutigen Standort). Auf dem Obelisk ist der Genius mit dem Flügelrad zu sehen, darunter zwei Reliefs des alten und des (damals) neuen Verkehrs.


== Standortwechsel ==
Am Denkmal befindet sich in goldenen Lettern die Inschrift:
Im Oktober 1890 unter Beisein der Münchner Prominenz feierlich enthüllt, musste das Denkmal bereits [[1927]] dem [[Straßenbahn]]-Gleisbau am Plärrer weichen. Die Pläne das Denkmal direkt auf der Stadtgrenze zu platzieren scheiterte am Widerstand der Fürther Baubehörden. [[1930]] schließlich wurde es dort doch aufgestellt, jedoch nur auf Nürnberger Boden, ohne große Feierlichkeiten und ohne Fürther Gäste, denn die hatte man von Nürnberger Seite aus gar nicht erst eingeladen.
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Unter König Ludwig I.<br>
wurde die erste mit Damf betriebene<br>
Eisenbahn Deutschlands<br>
eröfnet zwischen<br>
Nürnberg und Fürth<br>
MDCCCXXXV<br>
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Als [[1981]] im Zuge des Umbaus der Auffahrt zum [[Frankenschnellweg]] und des Neubaus der [[U-Bahn]]-Hochtrasse das Denkmal abermals im Weg war, kam es erneut zum Streit zwischen beiden Städten. Die Nürnberger empfahlen den Fürthern, das Denkmal vor dem Fürther [[Hauptbahnhof]] aufzustellen - mit der Begründung Fürth habe stets die Aktioenmehrheit an der Ludwigsbahn-Gesellschaft gehalten. Fürth wollte das Denkmal jedoch nicht und so wurde es in die Auffahrtsschleife des Frankenschnellweg gestellt, wo noch heute das aprupte Ende eines steinernen Weges den Standort des Denkmales erkennen lässt.
== Mehrfacher Standortwechsel ==
Am [[16. Oktober]] [[1890]], unter Beisein der Münchner Prominenz, wurde das Denkmal von Heinrich Schwabe auf dem Nürnberger Plärrer feierlich enthüllt. Bereits [[1927]] musste das Denkmal dem [[Straßenbahn]]-Gleisbau am Plärrer weichen. Die Pläne, das Denkmal direkt auf der [[Stadtgrenze]] zu platzieren, scheiterten am Widerstand der Fürther Baubehörden. [[1929]] wurde das Denkmal mit dem Brunnen dennoch an der Stadtgrenze aufgestellt, jedoch nur auf Nürnberger Boden, ohne große Feierlichkeiten und ohne Fürther Gäste, denn die hatte man von Nürnberger Seite aus gar nicht erst eingeladen. [[1965]] wurde das Denkmal erneut versetzt, dieses Mal ein paar Meter weiter auf eine Grünanlage direkt am [[Frankenschnellweg]].  


Heute schließlich findet sich das Eisenbahn-Denkmal an repräsentativerem Standort an der U-Bahnhaltestelle Bärenschanze in Nürnberg.
Als [[1981]] im Zuge des Umbaus der Auffahrt zum [[Frankenschnellweg]] und des Neubaus der [[U-Bahn]]-Hochtrasse das Denkmal abermals im Weg war, kam es erneut zum Streit zwischen beiden Städten. Die Nürnberger empfahlen den Fürthern, das Denkmal vor dem Fürther [[Hauptbahnhof]] aufzustellen - mit der Begründung, Fürth habe stets die Aktienmehrheit an der Ludwigsbahn-Gesellschaft gehalten. Fürth wollte das Denkmal jedoch nicht und so wurde es in die Auffahrtsschleife des Frankenschnellwegs gestellt, wo noch heute das abrupte Ende eines steinernen Weges den Standort des Denkmales erkennen lässt.


[[Kategorie:Brunnen und Denkmäler]]
Heute schließlich befindet sich das Eisenbahn-Denkmal an einem repräsentativeren Standort an der U-Bahnhaltestelle Bärenschanze in Nürnberg. Dies erfolgte auf Initative des Unternehmers und Mäzens Kurt Klutentreter, der [[1993]] den aktuellen Standort vorschlug.
[[Kategorie:Nürnberg]]
 
==Literatur==
 
* A. Glocker: ''Nürnberger neueste Kunstdenkmäler''. Nürnberg, 1890 
 
* Helmut Häußler: ''Brunnen, Denkmale und Freiplastiken in Nürnberg. Eine Bestandsaufnahme. Brunnen der reichsstädtischen Zeit, Brunnen des 19. und 20. Jh., zeitgenössische Brunnenkunst; Denkmale mit Erinnerungs- und Würdigungscharakter, plastische Werke mit symbolischem und schmückendem Charakter, Gartenfiguren des 17. und 18. Jh.''; Nürnberg: Albert Hofmann, 1977, 131 S., ISBN 3-87191-036-8 , hier: S. 28 f.
 
* Kurt Müller: ''Gerühmt, verbannt und wiederentdeckt. Die komplizierte Geschichte des [http://de.wikipedia.org/wiki/Kunst-_und_Baudenkmäler_der_Stadt_Nürnberg#Liste_der_Nürnberger_Brunnen Kunstbrunnens] zur Erinnerung an die erste deutsche [http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Ludwigsbahn Eisenbahn] [„Der [http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Nuremberg_Eisenbahnbrunnen_Bronzerelief_01.jpg Eisenbahnbrunnen]“]''. In: Nürnberger Altstadtberichte, Hrsg.: Altstadtfreunde Nürnberg e. V., Heft 16 (1991), S. 47 - 68
 
* Markus Vogt: ''Ludwigseisenbahn-Denkmal''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, S. 655
 
* Geschichte Für Alle e. V. (Hrsg.): ''Fürther Straße - Aufbruch und Wandel''. Sandberg Verlag, Oktober 2017
 
==Lokalberichterstattung==
* Hans Böller: ''Auf den Spuren eines Mythos'', in: Fürther Nachrichten vom 4. Dezember 2023, S. 12 (Druckausgabe)
 
==Siehe auch==
* [[Ludwigseisenbahn]]
* [[Centaurenbrunnen]]
 
==Einzelnachweise==
<references />
 
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
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[[Kategorie:Brunnen]]
[[Kategorie:Eisenbahn]]
[[Kategorie:Stadtgrenze]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 10:52 Uhr

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Das Denkmal der Ludwigsbahn am heutigen Standpunkt, fotografiert von der "Fürther Seite" (Westen).
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Das Denkmal der Ludwigseisenbahn ist ein zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn errichtetes Denkmal.


Geschichte

Der Beschluss über die Errichtung eines Denkmals wurde zum 50-jährigen Jubiläum der Ludwigseisenbahn im Jahr 1885 gefasst. Die Grundsteinlegung fand am 7. Dezember 1885 statt - am 50. Jahrestag der ersten Adlerfahrt zwischen Nürnberg und Fürth. Für das Denkmal wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, dass Professor Heinrich Schwabe (1847-1907) für sich entscheiden konnte, obwohl die Jury Rolf Maisons Entwurf "Herakles" als beste künstlerische Arbeit würdigte. Dieser Entwurf wurde später als "Centaurenbrunnen" vor dem Fürther Hauptbahnhof realisiert. Die Metallgussarbeiten führte die namhafte Kunstgießerei Lenz aus.[1] Am 16. Oktober 1890 wurde das Denkmal feierlich am Nürnberger Plärrer enthüllt. Die Kosten beliefen sich auf 58.500 Mark. Die Hälfte der Kosten übernahm der bay. Staat, die andere Hälfte teilten sich Ludwigseisenbahngesellschaft, Stadt Nürnberg sowie der Vorstadtverein Nürnberg und einige Mäzene. Seit der Enthüllung des Denkmals 1890 wechselte es mehrmals seinen Standort (siehe Standortwechsel). Heute ist es am U-Bahnhof Bärenschanze in Nürnberg zu finden.

Gestaltung und Symbolik

Das Denkmal zeigt die Städte Nürnberg und Fürth personifiziert als Furthica und Norimberga sitzend jeweils in Richtung ihrer Städte blickend (am heutigen Standort). Auf dem Obelisk ist der Genius mit dem Flügelrad zu sehen, darunter zwei Reliefs des alten und des (damals) neuen Verkehrs.

Am Denkmal befindet sich in goldenen Lettern die Inschrift:

Unter König Ludwig I.
wurde die erste mit Damf betriebene
Eisenbahn Deutschlands
eröfnet zwischen
Nürnberg und Fürth
MDCCCXXXV

Mehrfacher Standortwechsel

Am 16. Oktober 1890, unter Beisein der Münchner Prominenz, wurde das Denkmal von Heinrich Schwabe auf dem Nürnberger Plärrer feierlich enthüllt. Bereits 1927 musste das Denkmal dem Straßenbahn-Gleisbau am Plärrer weichen. Die Pläne, das Denkmal direkt auf der Stadtgrenze zu platzieren, scheiterten am Widerstand der Fürther Baubehörden. 1929 wurde das Denkmal mit dem Brunnen dennoch an der Stadtgrenze aufgestellt, jedoch nur auf Nürnberger Boden, ohne große Feierlichkeiten und ohne Fürther Gäste, denn die hatte man von Nürnberger Seite aus gar nicht erst eingeladen. 1965 wurde das Denkmal erneut versetzt, dieses Mal ein paar Meter weiter auf eine Grünanlage direkt am Frankenschnellweg.

Als 1981 im Zuge des Umbaus der Auffahrt zum Frankenschnellweg und des Neubaus der U-Bahn-Hochtrasse das Denkmal abermals im Weg war, kam es erneut zum Streit zwischen beiden Städten. Die Nürnberger empfahlen den Fürthern, das Denkmal vor dem Fürther Hauptbahnhof aufzustellen - mit der Begründung, Fürth habe stets die Aktienmehrheit an der Ludwigsbahn-Gesellschaft gehalten. Fürth wollte das Denkmal jedoch nicht und so wurde es in die Auffahrtsschleife des Frankenschnellwegs gestellt, wo noch heute das abrupte Ende eines steinernen Weges den Standort des Denkmales erkennen lässt.

Heute schließlich befindet sich das Eisenbahn-Denkmal an einem repräsentativeren Standort an der U-Bahnhaltestelle Bärenschanze in Nürnberg. Dies erfolgte auf Initative des Unternehmers und Mäzens Kurt Klutentreter, der 1993 den aktuellen Standort vorschlug.

Literatur

  • A. Glocker: Nürnberger neueste Kunstdenkmäler. Nürnberg, 1890
  • Helmut Häußler: Brunnen, Denkmale und Freiplastiken in Nürnberg. Eine Bestandsaufnahme. Brunnen der reichsstädtischen Zeit, Brunnen des 19. und 20. Jh., zeitgenössische Brunnenkunst; Denkmale mit Erinnerungs- und Würdigungscharakter, plastische Werke mit symbolischem und schmückendem Charakter, Gartenfiguren des 17. und 18. Jh.; Nürnberg: Albert Hofmann, 1977, 131 S., ISBN 3-87191-036-8 , hier: S. 28 f.
  • Kurt Müller: Gerühmt, verbannt und wiederentdeckt. Die komplizierte Geschichte des Kunstbrunnens zur Erinnerung an die erste deutsche Eisenbahn [„Der Eisenbahnbrunnen“]. In: Nürnberger Altstadtberichte, Hrsg.: Altstadtfreunde Nürnberg e. V., Heft 16 (1991), S. 47 - 68
  • Markus Vogt: Ludwigseisenbahn-Denkmal. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, S. 655
  • Geschichte Für Alle e. V. (Hrsg.): Fürther Straße - Aufbruch und Wandel. Sandberg Verlag, Oktober 2017

Lokalberichterstattung

  • Hans Böller: Auf den Spuren eines Mythos, in: Fürther Nachrichten vom 4. Dezember 2023, S. 12 (Druckausgabe)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. August Jegel: Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806; Verlag Lorenz Spindler Nürnberg, 1951, S. 177

Bilder