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{{anmFC|1}} Abgebildet und beschrieben ist der Druidenstein bei Cadolzburg in I. G. Köppels malerischer Reise durch die beiden Fürstenthümer Baireuth und Ansbach. 2. Ausg. Erlangen 1816. B. 1. S. 11. Es heißt dort: „Der Druidenstein soll der Tradition nach vor Zeiten den Druiden zu einem Opferaltar gedient haben und in denselben hineinlaufende Löcher Schalllöcher gewesen sein, welche die Druiden mittels lauten Hineinrufens statt unserer heutigen Sprachrohre gebraucht und dadurch ihre Orakelsprüche mitgetheilt haben. — Doch wähnt das getäuschte und abergläubische Volk dieser Gegenden, Hexen (Druden) tanzen zu gewissen Zeiten um und auf demselben, so sich dafselbige ihm nicht zu nähern, geschweige (um nicht behext zu werden) hinauf­ zusteigen getraut. — Eine frühere Beschreibung des Druidensteins be­findet sich in Fischers Beschreibung des Burggrafthums Nürnberg. Th. 2. Ansbach 1787. S. 90. Dasselbe sagt: „Stinzendorf, einkleiner Weiler, ist lediglich merkwürdig wegen des ohnfern davon an der Anhöhe des Dillenberges bei der Waldspitze nach Deberndorf be­findlichen Druidensteins. Es ist dies ein großer runder Stein, der etwas flacher als ein chinesisches Dach und neben herum mit einer Art von Schalllöchern in ziemlich gleicher Distanz versehen. Die ge­meine Tradition ist voller Teufel und Hexen. Wahrscheinlich war dieser Stein in den ältesten Zeiten ein heidnischer Altar, worauf die Druiden
in I. G. Köppels malerischer Reise durch die beiden Fürstenthümer
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oder Götzenpriester Feuer gemacht und dadurch die entfernten Bewohner zur Devotion erinnert haben, zumal man ihn weit sehen kann." — W. Reynitzsch, k. preuß. Regierungsrach, gibt in seinem Werke: Die
Baireuth und Ansbach. 2. Ausg. Erlangen 1816. B. 1. S. 11.
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Truhten und Truhtensteine. Gotha 1802. S. 52. 53 eine Beschreibung und Abbildung des Druidensteins; rings um denselben, 20 Schuhe davon, stehen nach ihm noch „wyhi" Steine oder heilige Steine (Halistani), welche das Volk oder „der Umstand" bei der Feier nicht über­schreiten durfte. Von diesen Steinen konnte ich 1864 nichts mehr entdecken. — Gemäß einer Information, welche das k. Landgericht Cadolzburg deshalb pflog, ergab sich, daß seit undenklichen Zeiten dieser Fels bekannt ist, den man gewöhnlich den Opferstein, nach späterem  
Es heißt dort: „Der Druidenstein soll der Tradition nach vor Zeiten
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den Druiden zu einem Opferaltar gedient haben und in denselben
 
hineinlaufende Löcher Schalllöcher gewesen sein, welche die Druiden
 
mittels lauten Hineinrufens statt unserer heutigen Sprachrohre gebraucht
 
und dadurch ihre Orakelsprüche mitgetheilt haben. — Doch wähnt das
 
getäuschte und abergläubische Volk dieser Gegenden, Hexen (Druden)
 
tanzen zu gewissen Zeiten um und auf demselben, so sich dafselbige
 
ihm nicht zu nähern, geschweige (um nicht behext zu werden) hinauf­
 
zusteigen getraut. — Eine frühere Beschreibung des Druidensteins be­
 
findet sich in Fischers Beschreibung des Burggrafthums Nürnberg.
 
Th. 2. Ansbach 1787. S. 90. Dasselbe sagt: „Stinzendorf, ein
 
kleiner Weiler, ist lediglich merkwürdig wegen des ohnfern davon an
 
der Anhöhe des Dillenberges bei der Waldspitze nach Deberndorf be­
 
findlichen Druidensteins. Es ist dies ein großer runder Stein, der
 
etwas flacher als ein chinesisches Dach und neben herum mit einer
 
Art von Schalllöchern in ziemlich gleicher Distanz versehen. Die ge­
 
meine Tradition ist voller Teufel und Hexen. Wahrscheinlich war dieser
 
Stein in den ältesten Zeiten ein heidnischer Altar, worauf die Druiden
 
oder Götzenpriester Feuer gemacht und dadurch die entfernten Bewohner
 
zur Devotion erinnert haben, zumal man ihn weit sehen kann." —
 
W. Reynitzsch, k. preuß. Regierungsrach, gibt in seinem Werke: Die
 
Truhten und Truhtensteine. Gotha 1802. S. 52. 53 eine Beschreibung
 
und Abbildung des Druidensteins; rings um denselben, 20 Schuhe
 
davon, stehen nach ihm noch „wyhi" Steine oder heilige Steine (Halistani), welche das Volk oder „der Umstand" bei der Feier nicht über­
 
schreiten durfte.
 
Bon diesen Steinen konnte ich 1864 nichts mehr
 
entdecken. — Gemäß einer Information, welche das k. Landgericht
 
Cadolzburg deshalb pflog, ergab sich, daß seit undenklichen Zeiten dieser
 
Fels bekannt ist, den man gewöhnlich den Opferstein, nach späterem
 
 
Fronmüller, Chronik von Fürth.
 
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2024, 12:59 Uhr

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Anmerkungen.

Erste Periode.

1) Abgebildet und beschrieben ist der Druidenstein bei Cadolzburg in I. G. Köppels malerischer Reise durch die beiden Fürstenthümer Baireuth und Ansbach. 2. Ausg. Erlangen 1816. B. 1. S. 11. Es heißt dort: „Der Druidenstein soll der Tradition nach vor Zeiten den Druiden zu einem Opferaltar gedient haben und in denselben hineinlaufende Löcher Schalllöcher gewesen sein, welche die Druiden mittels lauten Hineinrufens statt unserer heutigen Sprachrohre gebraucht und dadurch ihre Orakelsprüche mitgetheilt haben. — Doch wähnt das getäuschte und abergläubische Volk dieser Gegenden, Hexen (Druden) tanzen zu gewissen Zeiten um und auf demselben, so sich dafselbige ihm nicht zu nähern, geschweige (um nicht behext zu werden) hinauf­ zusteigen getraut. — Eine frühere Beschreibung des Druidensteins be­findet sich in Fischers Beschreibung des Burggrafthums Nürnberg. Th. 2. Ansbach 1787. S. 90. Dasselbe sagt: „Stinzendorf, einkleiner Weiler, ist lediglich merkwürdig wegen des ohnfern davon an der Anhöhe des Dillenberges bei der Waldspitze nach Deberndorf be­findlichen Druidensteins. Es ist dies ein großer runder Stein, der etwas flacher als ein chinesisches Dach und neben herum mit einer Art von Schalllöchern in ziemlich gleicher Distanz versehen. Die ge­meine Tradition ist voller Teufel und Hexen. Wahrscheinlich war dieser Stein in den ältesten Zeiten ein heidnischer Altar, worauf die Druiden oder Götzenpriester Feuer gemacht und dadurch die entfernten Bewohner zur Devotion erinnert haben, zumal man ihn weit sehen kann." — W. Reynitzsch, k. preuß. Regierungsrach, gibt in seinem Werke: Die Truhten und Truhtensteine. Gotha 1802. S. 52. 53 eine Beschreibung und Abbildung des Druidensteins; rings um denselben, 20 Schuhe davon, stehen nach ihm noch „wyhi" Steine oder heilige Steine (Halistani), welche das Volk oder „der Umstand" bei der Feier nicht über­schreiten durfte. Von diesen Steinen konnte ich 1864 nichts mehr entdecken. — Gemäß einer Information, welche das k. Landgericht Cadolzburg deshalb pflog, ergab sich, daß seit undenklichen Zeiten dieser Fels bekannt ist, den man gewöhnlich den Opferstein, nach späterem

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