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Zweite Periode (1024—1235).
Günther, der ehemals Domprobst zu Goslar gewesen und durch die Kaiserin Agnes zum Bischof von Bamberg und Kanzler Kaisers Heinrich IV. ernannt worden war, durch seinen Einfluß bei Hof einen kaiserlichen Erlaß zu erwirken, wodurch in Ansehung seiner Verdienste um das kaiserliche Haus Markt, Zoll und Münzstätte {{fnFC|29}} nach Fürth zum Besten des Domkapitels wieder zurück­verlegt und den Kaufleuten daselbst dieselben Rechte verliehen wurden, wie denen in Regensbnrg, Würzburg und Bamberg. Endlich wurde Fürth für frei erklärt (immunis); kein Richter könne daselbst ein Urtheil fällen ohne Zuziehung des Schirm­vogtes, den das Domkapitel zu wählen habe. Diese Urkunde, ausgestellt am 19. Juli [[Jahr::1062]] (sechs Tage vorher hatte er die Abtei Forchheim mit allen zugehörigen Ortschaften, die Kaiser Heinrich III. auch [[Jahr::1040]] dem Bisthum Bamberg abgenommen hatte, ebenfalls wieder an Letzteres zurückgegeben {{fnFC|30}}, ist deshalb wichtig, weil mit Bezugnahme auf sie Fürth später die Benen­nung „freie Hofmark" annahm. Sie wurde, wie die Heinrich'sche Donationsurkunde von 1007, als unächt mit nichtigen Gründen von der markgräflichen Regierung bekämpft. {{fnFC|31}} Fürth hat somit damals bereits einige Handelsleute und wohl auch einige für den Markt arbeitende Gewerbleute bei sich in Thätig­keit gehabt. Durch den Kriegszug des Kaisers Heinrich V., der im Jahre [[Jahr::1105]] Nürnberg zerstörte, scheint es nicht besonders gelitten zu haben.


Günther, der ehemals Domprobst zu Goslar gewesen und durch
[[Jahr::1162]] Nach einer Bulle Papst Alexanders III. war die Kirche St. Lorenz in Nürnberg von jener zu St. Michael (in Fürth) abhängig. {{fnFC|32}} Was die weiteren kirchlichen Verhältnisse in diesen Zeiten betrifft, so war, der Bedeutung des Orts entsprechend, wohl schon zur Zeit der Heinrich'schen Stiftung eine kleine Kirche an der Stelle der dermaligen Michaelskirche gestanden und Kirch­hof und Pfarrhaus schloffen sich schon damals an. {{fnFC|33}} Es läßt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die Umgegend der Mar­
die Kaiserin Agne^ zum Bischof von Bamberg und Kanzler Kaisers
tinskapelle wegen der häufigen Ueberschwemmungen des Rednitzthales sich nicht zu diesem Zwecke eignete. Allmählig vergrößerte sich die Pfarrkirche und trennte sich von ihrer Mutterkirche Poppenreuth. Das Kirchdorf Poppenreuth war bereits im 9. Jahr­hundert durch den Grafen Poppo gegründet worden. Der Pfarrsprengel der dortigen Kirche zu St. Peter erstreckte sich über Fürth, über die Sebalder Seite von Nürnberg und über Kraftshof.
Heinrich IV. ernannt worden war, durch seinen Einfluß bei Hof
einen kaiserlichen Erlaß zu erwirken, wodurch in Ansehung seiner
Verdienste um das kaiserliche Haus Markt, Zoll und Münz­
stätte") nach Fürth zum Besten des Domkapitels wieder zurück­
verlegt und den Kaufleuten daselbst dieselben Rechte verliehen
wurden, wie denen in Regensbnrg, Würzburg und Bamberg.
Endlich wurde Fürth für frei erklärt (immunis); kein Richter
könne daselbst ein Urtheil fällen ohne Zuziehung des Schirm­
vogtes, den das Domkapitel zu wählen habe. Diese Urkunde,
1062 ausgestellt am 19. Juli 1062 (sechs Tage vorher hatte er die
Abtei Forchheim mit allen zugehörigen Ortschaften, die Kaiser
Heinrich III. auch 1040 dem Bisthum Bamberg abgenommen
hatte, ebenfalls wieder an Letzteres zurückgegeben"), ist deshalb
wichtig, weil mit Bezugnahme auf sie Fürth später die Benen­
nung „freie Hofmark" annahm. Sie wurde, wie die Heinrich'sche Donationsurkunde von 1007, als unächt mit nichtigen
Gründen von der markgräflichen Regierung bekämpft?') Fürth
hat somit damals bereits einige Handelsleute und wohl auch
einige für den Markt arbeitende Gewerbleute bei sich in Thätig­
keit gehabt. Durch den Kriegszug des Kaisers Heinrich V., der
1105 im Jahre 1105 Nürnberg zerstörte, scheint es nicht besonders
gelitten zu haben.
1162
Nach einer Bulle Papst Alexanders III. war die Kirche
St. Lorenz in Nürnberg von jener zu St. Michael (in Fürth)
abhängig?-') Was die weiteren kirchlichen Verhältnisse in diesen
Zeiten betrifft, so war, der Bedeutung des Orts entsprechend,
wohl schon zur Zeit der Heinrich'schen Stiftung eine kleine Kirche
an der Stelle der dermaligen Michaelskirche gestanden und Kirch­
hof und Pfarrhaus schloffen sich schon damals an.") Es läßt sich
mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die Umgegend der Mar­
tinskapelle wegen der häufigen Ueberschwemmungen des Rednitz-
 
thales sich nicht zu diesem Zwecke eignete. Allmählig vergrößerte
sich die Pfarrkirche und trennte sich von ihrer MutterkirchePoppenreuth. Das Kirchdorf Poppenreuth war bereits im 9. Jahr­
hundert durch den Grafen Poppo gegründet worden. Der Pfarr­
sprengel der dortigen Kirche zu St. Peter erstreckte sich über Fürth,
über die Sebalder Seite von Nürnberg und über Kraftshof.

Aktuelle Version vom 25. Juli 2024, 13:04 Uhr

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12 Zweite Periode (1024—1235).

Günther, der ehemals Domprobst zu Goslar gewesen und durch die Kaiserin Agnes zum Bischof von Bamberg und Kanzler Kaisers Heinrich IV. ernannt worden war, durch seinen Einfluß bei Hof einen kaiserlichen Erlaß zu erwirken, wodurch in Ansehung seiner Verdienste um das kaiserliche Haus Markt, Zoll und Münzstätte 29) nach Fürth zum Besten des Domkapitels wieder zurück­verlegt und den Kaufleuten daselbst dieselben Rechte verliehen wurden, wie denen in Regensbnrg, Würzburg und Bamberg. Endlich wurde Fürth für frei erklärt (immunis); kein Richter könne daselbst ein Urtheil fällen ohne Zuziehung des Schirm­vogtes, den das Domkapitel zu wählen habe. Diese Urkunde, ausgestellt am 19. Juli 1062 (sechs Tage vorher hatte er die Abtei Forchheim mit allen zugehörigen Ortschaften, die Kaiser Heinrich III. auch 1040 dem Bisthum Bamberg abgenommen hatte, ebenfalls wieder an Letzteres zurückgegeben 30), ist deshalb wichtig, weil mit Bezugnahme auf sie Fürth später die Benen­nung „freie Hofmark" annahm. Sie wurde, wie die Heinrich'sche Donationsurkunde von 1007, als unächt mit nichtigen Gründen von der markgräflichen Regierung bekämpft. 31) Fürth hat somit damals bereits einige Handelsleute und wohl auch einige für den Markt arbeitende Gewerbleute bei sich in Thätig­keit gehabt. Durch den Kriegszug des Kaisers Heinrich V., der im Jahre 1105 Nürnberg zerstörte, scheint es nicht besonders gelitten zu haben.

1162 Nach einer Bulle Papst Alexanders III. war die Kirche St. Lorenz in Nürnberg von jener zu St. Michael (in Fürth) abhängig. 32) Was die weiteren kirchlichen Verhältnisse in diesen Zeiten betrifft, so war, der Bedeutung des Orts entsprechend, wohl schon zur Zeit der Heinrich'schen Stiftung eine kleine Kirche an der Stelle der dermaligen Michaelskirche gestanden und Kirch­hof und Pfarrhaus schloffen sich schon damals an. 33) Es läßt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die Umgegend der Mar­ tinskapelle wegen der häufigen Ueberschwemmungen des Rednitzthales sich nicht zu diesem Zwecke eignete. Allmählig vergrößerte sich die Pfarrkirche und trennte sich von ihrer Mutterkirche Poppenreuth. Das Kirchdorf Poppenreuth war bereits im 9. Jahr­hundert durch den Grafen Poppo gegründet worden. Der Pfarrsprengel der dortigen Kirche zu St. Peter erstreckte sich über Fürth, über die Sebalder Seite von Nürnberg und über Kraftshof.