Paul Lersch: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Paul Lersch''' (geb. [[1635]] in Aachen, gest. [[1681]] in [[Fürth]]) war Tabakhändler und Bürgermeister in Fürth und ein bedeutendes Beispiel für einen Reformierten, der es in Fürth zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat, von dem aber auch Fürth in hohem Maße profitiert hat. | |||
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Sicher wegen ihres reformierten Glaubens war die Familie Lersch aus den Niederlanden | Sicher wegen ihres reformierten Glaubens war die Familie Lersch aus den Niederlanden in die Reichsstadt Aachen emigriert, wo ab 1530 die [[Reformation]] Fuß gefasst hatte.<ref>{{Quelle Wikipedia|Aachen}}</ref> Dort wurde Paul [[1635]] geboren und verbrachte dort auch seine ersten Jahre. Bereits mit 9 Jahren wurde er zur Ausbildung nach Köln und mit 13 Jahren zum Handelsmann Johann Winand Tüggel nach Frankfurt am Main geschickt. Dort lernte er 5 Jahre auffallend schnell und kehrte, nach einigen Jahren in Köln und Aachen, auch wieder dorthin zurück. Mit 22 Jahren heiratete er [[Catharina van Lierd|Catharina]], die Tochter seines Lehrherrn Tüggel. | ||
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In der Aufbauzeit nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] förderte Lersch den Tabakanbau und gründete in Fürth eine Tabakmanufaktur. Damit führte er ein ganz neues und florierendes Gewerbe ein. Der Tabakanbau wurde ab dieser Zeit in Fürth heimisch. Gleichzeitig handelte er mit Wein, ein ebenfalls sehr einträgliches Geschäft, denn Wein war zu jener Zeit das wichtigste Getränk, da das Brunnenwasser nicht sauber genug war. Lersch nutzte seine Verbindungen zu den großen Städten Aachen, Köln und Frankfurt, und schuf durch seinen erfolgreichen Handel viele Arbeitsplätze in Fürth. | In der Aufbauzeit nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] förderte Lersch den Tabakanbau und gründete in Fürth eine Tabakmanufaktur. Damit führte er ein ganz neues und florierendes Gewerbe ein. Der Tabakanbau wurde ab dieser Zeit in Fürth heimisch. Gleichzeitig handelte er mit Wein, ein ebenfalls sehr einträgliches Geschäft, denn Wein war zu jener Zeit das wichtigste Getränk, da das Brunnenwasser nicht sauber genug war. Lersch nutzte seine Verbindungen zu den großen Städten Aachen, Köln und Frankfurt, und schuf durch seinen erfolgreichen Handel viele Arbeitsplätze in Fürth. | ||
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* ''Lersch, Paul''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968 | * ''Lersch, Paul''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968 | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Fraveliershof]] | * [[Fraveliershof]] | ||
* [[Catharina van Lierd]] | * [[Catharina van Lierd]] | ||
Aktuelle Version vom 5. August 2024, 11:20 Uhr
Portrait des Handelsmanns Paul Lersch;
Widmung in der lorbeerumkränzten Schriftkartusche von Carl Friedrich Lochner d. Ä., Pfarrer an St. Michael 1663 – 1697 |
Paul Lersch (geb. 1635 in Aachen, gest. 1681 in Fürth) war Tabakhändler und Bürgermeister in Fürth und ein bedeutendes Beispiel für einen Reformierten, der es in Fürth zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat, von dem aber auch Fürth in hohem Maße profitiert hat.
Leben
Sicher wegen ihres reformierten Glaubens war die Familie Lersch aus den Niederlanden in die Reichsstadt Aachen emigriert, wo ab 1530 die Reformation Fuß gefasst hatte.[1] Dort wurde Paul 1635 geboren und verbrachte dort auch seine ersten Jahre. Bereits mit 9 Jahren wurde er zur Ausbildung nach Köln und mit 13 Jahren zum Handelsmann Johann Winand Tüggel nach Frankfurt am Main geschickt. Dort lernte er 5 Jahre auffallend schnell und kehrte, nach einigen Jahren in Köln und Aachen, auch wieder dorthin zurück. Mit 22 Jahren heiratete er Catharina, die Tochter seines Lehrherrn Tüggel.
Im Jahr 1659 „hat endlich die sonderbare Vorsehung Gottes ihme den Weg nach unserm Fürth gebahnet, als einem Ort, da Gott ihm sein täglich Stücklein Brot mit Segens-Wonne reichen wollte“[2].
In der Aufbauzeit nach dem Dreißigjährigen Krieg förderte Lersch den Tabakanbau und gründete in Fürth eine Tabakmanufaktur. Damit führte er ein ganz neues und florierendes Gewerbe ein. Der Tabakanbau wurde ab dieser Zeit in Fürth heimisch. Gleichzeitig handelte er mit Wein, ein ebenfalls sehr einträgliches Geschäft, denn Wein war zu jener Zeit das wichtigste Getränk, da das Brunnenwasser nicht sauber genug war. Lersch nutzte seine Verbindungen zu den großen Städten Aachen, Köln und Frankfurt, und schuf durch seinen erfolgreichen Handel viele Arbeitsplätze in Fürth.
Der angesehene Mann baute sich 1671 ein stattliches Steinhaus, den später so genannten Fraveliershof. Dies war zu dieser Zeit ungewöhnlich, denn aus Stein waren sonst nur die Kirche St. Michael, die Synagoge, das ansbachische Geleitshaus und das Haus Königstraße 70, das ebenfalls einem Reformierten gehörte. 1667/68 bekleidete er das Amt des Bürgermeisters als einer von damals vier.
Aus einem kleinen Gedicht unter seinem Portrait geht hervor, dass Lersch unter schmerzenden Steinen, wohl Blasen- und Nierensteine, litt. Dreimal wurde er mit Erfolg operiert, nach der vierten Operation starb er mit nur 45 Jahren.
Literatur
- Barbara Ohm: Fürth - Geschichte der Stadt. A. Jungkunz, Fürth, Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nbg GmbH & Co. KG, 2018, 2007, S. 79-81.
- Lersch, Paul. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968
Einzelnachweise
- ↑ Artikel Aachen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
- ↑ Carl Friedrich Lochner: Leben- und Todesurtheil... Bei der ansehnlichen und volkreichen Leich-Begängnisse des wohl Ehrenvesten und wohlfürnehmen Herrn Paul Lersch, Altdorf 1681. Stadtbibliothek Fürth, 1283.8°