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Zweite Periode (1265).
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zwar in dem Thalkessel bei Doos und Schniegling. {{fnFC|44}} Der Ort war sehr gut gewählt, da ringsum auf den Höhen große Zu­schauermengen bequem Platz hatten. Zur Aufrechthaltung der Ordnung mußte jedes auf eine Meile im Umkreis gelegene Haus einen Bewaffneten stellen. Dieses Kampfgericht stammte noch aus altgermanischen Zeiten. Man konnte die Händel, welche sich sonst nicht beilegen ließen, mittelst Zweikampf unter dem Schutze und unter der Aufsicht des Burggrafen ausmachen. Die Kämpfer mußten vorgeschriebene Eide schwören und sich bestimm­ter Kleider und Waffen bedienen. Auch erhielten sie Beistand von kampferfahrenen Männern. Der Sieg gab den Ausschlag und wurde, wie bei den Ordalien, für ein Gottesurtheil ge­halten. {{fnFC|45}}


zwar in dem Thalkessel bei Doos und Schniegling.") Der Ort
Die Macht und das Ansehen der Burggrafen von Nürnberg war überhaupt in steter Zunahme begriffen, theils in Folge von
war sehr gut gewählt, da ringsum auf den Höhen große Zu­
Erbschaften, theils in Folge von günstigen Gütererwerbungen, die zum Theil durch die Verarmung der von den Kreuzzügen hart mitgenommenen Ritterfamilien veranlaßt wurden. Als die mäch­tigsten Herren der Gegend waren sie vom Bisthum Bamberg mit der Advokatie betraut worden und hatten dafür bedeutende Lehensgefälle zugetheilt erhalten, namentlich in der Hofmark Fürth, da wegen der Nachbarschaft den Burggrafen die Perception sehr erleichtert war. Nach dem Tode des Burggrafen Konrad des Aelteren, im Jahre [[Jahr::1260]], war nebst vielen Gütern ein großer Theil des Bamberger Advokatie-Lehens an dessen jüngeren Sohn Konrad, der Fromme genannt, übergegangen, während der ältere Sohn Friedrich II. die burggräfliche Herrschaft übernahm. Burggraf Konrad der Fromme, der für die Geschichte Fürths so wichtig werden sollte, war im Jahre [[Jahr::1259]] geboren. Aus seiner Ehe mit Gräfin Agnes von Hohenlohe gingen acht Kinder her­
schauermengen bequem Platz hatten. Zur Aufrechthaltung der
vor, drei Söhne, die sämmtlich in den Deutschherrenorden traten, zwei Töchter, die den Schleier im Kloster Kitzingen nahmen, zwei, die sich verheiratheten, die eine an Grafen Friedrich von Truhendingen, die andere an Konrad von Schlüßelberg; eine Tochter war in früher Kindheit gestorben. Im Schooße seiner Familie lebte er zu Abenberg in stiller Zurückgezogenheit. Er liebte weder den Krieg, noch Turnier, noch die rauschenden Ver­gnügungen des Hofes. Manchmal kam er nach Nürnberg, wo er ein eigenes Schloß besaß, nahe bei dem deutschen Hause.
Ordnung mußte jedes auf eine Meile im Umkreis gelegene
Haus einen Bewaffneten stellen. Dieses Kampfgericht stammte
noch aus altgermanischen Zeiten. Man konnte die Händel, welche
sich sonst nicht beilegen ließen, mittelst Zweikampf unter dem
Schutze und unter der Aufsicht des Burggrafen ausmachen. Die
Kämpfer mußten vorgeschriebene Eide schwören und sich bestimm­
ter Kleider und Waffen bedienen. Auch erhielten sie Beistand
von kampferfahrenen Männern. Der Sieg gab den Ausschlag
und wurde, wie bei den Ordalien, für ein Gottesurtheil ge­
halten.")
Die Macht und das Ansehen der Burggrafen von Nürnberg
war überhaupt in steter Zunahme begriffen, theils in Folge von
Erbschaften, theils in Folge von günstigen Gütererwerbungen, die
 
zum Theil durch die Verarmung der von den Kreuzzügen hart
mitgenommenen Ritterfamilien veranlaßt wurden. AIs die mäch­
tigsten Herren der Gegend waren sie vom Bisthum Bamberg
mit der Advokatie betraut worden und hatten dafür bedeutende
Lehensgefälle zugetheilt erhalten, namentlich in der Hofmark
Fürth, da wegen der Nachbarschaft den Burggrafen die Perception sehr erleichtert war. Nach dem Tode des Burggrafen Konrad
des Aelteren, im Jahre 1260, war nebst vielen Gütern ein
großer Theil des Bamberger Advokatie-Lehens an dessen jüngeren
Sohn Konrad, der Fromme genannt, übergegangen, während der
ältere Sohn Friedrich II. die burggräfliche Herrschaft übernahm.
Burggraf Konrad der Fromme, der für die Geschichte Fürths so
wichtig werden sollte, war im Jahre 1259 geboren. Aus seiner
Ehe mit Gräfin Agnes von Hohenlohe gingen acht Kinder her­
vor, drei Söhne, die sämmtlich in den Deutschherrenorden traten,
zwei Töchter, die den Schleier im Kloster Kitzingen nahmen,
zwei, die sich verheiratheten, die eine an Grafen Friedrich von
Truhendingen, die andere an Konrad von Schlüßelberg; eine
Tochter war in früher Kindheit gestorben. Im Schooße seiner
Familie lebte er zu Abenberg in stiller Zurückgezogenheit. Er
liebte weder den Krieg, noch Turnier, noch die rauschenden Ver­
gnügungen des Hofes. Manchmal kam er nach Nürnberg, wo
er ein eigenes Schloß besaß, nahe bei dem deutschen Hause.

Aktuelle Version vom 5. August 2024, 13:17 Uhr

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Zweite Periode (1265). 15

zwar in dem Thalkessel bei Doos und Schniegling. 44) Der Ort war sehr gut gewählt, da ringsum auf den Höhen große Zu­schauermengen bequem Platz hatten. Zur Aufrechthaltung der Ordnung mußte jedes auf eine Meile im Umkreis gelegene Haus einen Bewaffneten stellen. Dieses Kampfgericht stammte noch aus altgermanischen Zeiten. Man konnte die Händel, welche sich sonst nicht beilegen ließen, mittelst Zweikampf unter dem Schutze und unter der Aufsicht des Burggrafen ausmachen. Die Kämpfer mußten vorgeschriebene Eide schwören und sich bestimm­ter Kleider und Waffen bedienen. Auch erhielten sie Beistand von kampferfahrenen Männern. Der Sieg gab den Ausschlag und wurde, wie bei den Ordalien, für ein Gottesurtheil ge­halten. 45)

Die Macht und das Ansehen der Burggrafen von Nürnberg war überhaupt in steter Zunahme begriffen, theils in Folge von Erbschaften, theils in Folge von günstigen Gütererwerbungen, die zum Theil durch die Verarmung der von den Kreuzzügen hart mitgenommenen Ritterfamilien veranlaßt wurden. Als die mäch­tigsten Herren der Gegend waren sie vom Bisthum Bamberg mit der Advokatie betraut worden und hatten dafür bedeutende Lehensgefälle zugetheilt erhalten, namentlich in der Hofmark Fürth, da wegen der Nachbarschaft den Burggrafen die Perception sehr erleichtert war. Nach dem Tode des Burggrafen Konrad des Aelteren, im Jahre 1260, war nebst vielen Gütern ein großer Theil des Bamberger Advokatie-Lehens an dessen jüngeren Sohn Konrad, der Fromme genannt, übergegangen, während der ältere Sohn Friedrich II. die burggräfliche Herrschaft übernahm. Burggraf Konrad der Fromme, der für die Geschichte Fürths so wichtig werden sollte, war im Jahre 1259 geboren. Aus seiner Ehe mit Gräfin Agnes von Hohenlohe gingen acht Kinder her­ vor, drei Söhne, die sämmtlich in den Deutschherrenorden traten, zwei Töchter, die den Schleier im Kloster Kitzingen nahmen, zwei, die sich verheiratheten, die eine an Grafen Friedrich von Truhendingen, die andere an Konrad von Schlüßelberg; eine Tochter war in früher Kindheit gestorben. Im Schooße seiner Familie lebte er zu Abenberg in stiller Zurückgezogenheit. Er liebte weder den Krieg, noch Turnier, noch die rauschenden Ver­gnügungen des Hofes. Manchmal kam er nach Nürnberg, wo er ein eigenes Schloß besaß, nahe bei dem deutschen Hause.