Seite:Fronmüller Chronik.pdf/33: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Dritte Periode (1349-1373.) 19 Unterhalt habe. Aus Achtung für die Mutterkirche wurde an dem Namenstag des heiligen Martin (die Martinskapelle war damals no…“)
 
 
SeitenstatusSeitenstatus
-
Nicht korrekturgelesen
+
Korrekturgelesen
Textkörper (einzufügen):Textkörper (einzufügen):
Zeile 1: Zeile 1:
Dritte Periode (1349-1373.)
+
{{BuchKopf||Dritte Periode (1349-1373.)|19}}
  
19
+
Unterhalt habe. Aus Achtung für die Mutterkirche wurde an dem Namenstag des heiligen Martin (die Martinskapelle war
 +
damals noch in Gebrauch) und Michael besondere Kirchenfeierlichkeit in der neuen Pfarre angeordnet. Der dritte Theil der hierbei zu erhebenden Kollekte mußte an den Pfarrer zu St. Michael in Fürth abgegeben werden. Das Präsentationsrecht für den Pfarrer in Farrnbach, der auch den Tischtitel von St. Lorenz nachweisen mußte, wurde dem jedesmaligen Oberpfarrer (Rektor), dem Probst an St. Lorenz in Nürnberg, zugesichert. Ueber den nächsten Anlaß zur Entstehung der Farrnbacher Pfarrei und deren Lostrennung von Fürth geht folgende Sage. Der Ritter Rapot von Kühlsheim (einem Schlosse bei Windsheim), ein Vasall des Burggrafen von Nürnberg, [[Jahr::1350]] und [[Jahr::1351]] kaiserlicher Landrichter im Burggrafenthum Nürnberg, war da­mals in Farrnbach und Atzenhof reich begütert. Während seine
 +
Gattin Katharina ([[Jahr::1349]]) an einer Krankheit schwer darniederlag, schickte er seine Tochter in die benachbarte Martinskapelle bei Fürth, um für die kranke Mutter zu beten, obschon in Folge eines schweren Gewitters das Rednitzthal von Hochwasser über­ schwemmt war. Die Tochter kam nicht zurück; der Ritter wurde ängstlich und ging ihr entgegen. Er gelangte bis an die Stelle, wo die ehemalige Kaiserstraße sich nach Unterfarrnbach wendet. Wie groß war da sein Entsetzen, als man ihm dort den Leich­nam seiner Tochter und zweier Knappen, die sie begleitet hatten, entgegentrug. Sie war beim Uebersetzen über das überschwemmte Thal durch Umstürzen des Nachens ertrunken. Von Schmerz
 +
tief betroffen, machte er die Stiftung zur Umwandlung der Johanneskapelle in eine Pfarrkirche und ließ an jener Stelle
 +
eine Martersäule errichten, die er mit der Abbildung des Vor­ganges versah. Dieselbe steht heute noch am Wege nach Farrn­bach oberhalb der Wolfschlucht. Leider kam das auf Metall gemalte Bild zu Anfang dieses Jahrhunderts weg. Graf Frie­drich Pückler ließ [[Jahr::1856]] das Bild, welches er in seinen Jugend­jahren noch beobachtet hatte, restauriren und Bäume nebenan setzen. {{fnFC|54}}
  
Unterhalt habe. Aus Achtung für die Mutterkirche wurde an
+
[[Jahr::1359]] Große Epidemie. In Zeit von 18 Wochen war fast der halbe „Flecken" ausgestorben. {{fnFC|55}}
dem Namenstag des heiligen Martin (die Martinskapelle war
 
damals noch in Gebrauch) und Michael besondere Kirchenfeier­
 
lichkeit in der neuen Pfarre angeordnet. Der dritte Theil der
 
hierbei zu erhebenden Kollekte mußte an den Pfarrer zu St.
 
Michael in Fürth abgegeben werden. Das Präsentationsrecht
 
für den Pfarrer in Farrnbach, der auch den Tischtitel von St.
 
Lorenz nachweisen mußte, wurde dem jedesmaligen Oberpfarrer
 
(Rektor), dem Probst an St. Lorenz in Nürnberg, zugesichert.
 
Ueber den nächsten Anlaß zur Entstehung der Farrnbacher Pfarrei
 
und deren Lostrennung von Fürth geht folgende Sage. Der
 
Ritter Rapot von Kühlsheim (einem Schlosse bei Windsheim),
 
ein Vasall des Burggrafen von Nürnberg, 1350 und 1351
 
kaiserlicher Landrichter im Burggrafenthum Nürnberg, war da­
 
mals in Farrnbach und Atzenhof reich begütert. Während seine
 
Gattin Katharina (1349) an einer Krankheit schwer darniederlag,
 
schickte er seine Tochter in die benachbarte Martinskapelle bei
 
Fürth, um für die kranke Mutter zu beten, obschon in Folge
 
eines schweren Gewitters das Rednitzthal von Hochwasser über­
 
schwemmt war. Die Tochter kam nicht zurück; der Ritter wurde
 
ängstlich und ging ihr entgegen. Er gelangte bis an die Stelle,
 
wo die ehemalige Kaiserstraße sich nach Unterfarrnbach wendet.
 
Wie groß war da sein Entsetzen, als man ihm dort den Leich­
 
nam seiner Tochter und zweier Knappen, die sie begleitet hatten,
 
entgegentrug. Sie war beim Uebersetzen über das überschwemmte
 
Thal durch Umstürzen des Nachens ertrunken. Von Schmerz
 
tief betroffen, machte er die Stiftung zur Umwandlung der
 
Johanneskapelle in eine Pfarrkirche und ließ an jener Stelle
 
eine Martersäule errichten, die er mit der Abbildung des Vor­
 
ganges versah. Dieselbe steht heute noch am Wege nach Farrn­
 
bach oberhalb der Wolfschlucht. Leider kam das auf Metall
 
gemalte Bild zu Anfang dieses Jahrhunderts weg. Graf Frie­
 
drich Pückler ließ 1856 das Bild, welches er in seinen Jugend­
 
jahren noch beobachtet hatte, restauriren und Bäume nebenan
 
setzen.")
 
Große Epidemie. In Zeit von 18 Wochen war fast der 1359
 
halbe „Flecken" ausgestorben.")
 
Es kam der Sitz einer Wildmeisterei nach Fürth.")
 
1364
 
Im Juni dokumentirt Ulrich Zentgräf, Pfarrer in Fürth, 1365
 
  
2'
+
[[Jahr::1364 ]] Es kam der Sitz einer Wildmeisterei nach Fürth. {{fnFC|56}}
 +
 
 +
Im {{Datum|Juni 1365}} dokumentirt Ulrich Zentgräf, Pfarrer in Fürth,

Aktuelle Version vom 5. August 2024, 15:09 Uhr

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Dritte Periode (1349-1373.) 19

Unterhalt habe. Aus Achtung für die Mutterkirche wurde an dem Namenstag des heiligen Martin (die Martinskapelle war damals noch in Gebrauch) und Michael besondere Kirchenfeierlichkeit in der neuen Pfarre angeordnet. Der dritte Theil der hierbei zu erhebenden Kollekte mußte an den Pfarrer zu St. Michael in Fürth abgegeben werden. Das Präsentationsrecht für den Pfarrer in Farrnbach, der auch den Tischtitel von St. Lorenz nachweisen mußte, wurde dem jedesmaligen Oberpfarrer (Rektor), dem Probst an St. Lorenz in Nürnberg, zugesichert. Ueber den nächsten Anlaß zur Entstehung der Farrnbacher Pfarrei und deren Lostrennung von Fürth geht folgende Sage. Der Ritter Rapot von Kühlsheim (einem Schlosse bei Windsheim), ein Vasall des Burggrafen von Nürnberg, 1350 und 1351 kaiserlicher Landrichter im Burggrafenthum Nürnberg, war da­mals in Farrnbach und Atzenhof reich begütert. Während seine Gattin Katharina (1349) an einer Krankheit schwer darniederlag, schickte er seine Tochter in die benachbarte Martinskapelle bei Fürth, um für die kranke Mutter zu beten, obschon in Folge eines schweren Gewitters das Rednitzthal von Hochwasser über­ schwemmt war. Die Tochter kam nicht zurück; der Ritter wurde ängstlich und ging ihr entgegen. Er gelangte bis an die Stelle, wo die ehemalige Kaiserstraße sich nach Unterfarrnbach wendet. Wie groß war da sein Entsetzen, als man ihm dort den Leich­nam seiner Tochter und zweier Knappen, die sie begleitet hatten, entgegentrug. Sie war beim Uebersetzen über das überschwemmte Thal durch Umstürzen des Nachens ertrunken. Von Schmerz tief betroffen, machte er die Stiftung zur Umwandlung der Johanneskapelle in eine Pfarrkirche und ließ an jener Stelle eine Martersäule errichten, die er mit der Abbildung des Vor­ganges versah. Dieselbe steht heute noch am Wege nach Farrn­bach oberhalb der Wolfschlucht. Leider kam das auf Metall gemalte Bild zu Anfang dieses Jahrhunderts weg. Graf Frie­drich Pückler ließ 1856 das Bild, welches er in seinen Jugend­jahren noch beobachtet hatte, restauriren und Bäume nebenan setzen. 54)

1359 Große Epidemie. In Zeit von 18 Wochen war fast der halbe „Flecken" ausgestorben. 55)

1364 Es kam der Sitz einer Wildmeisterei nach Fürth. 56)

Im Juni 1365 dokumentirt Ulrich Zentgräf, Pfarrer in Fürth,