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|Weihedatum=1932/07/03 | |Weihedatum=1932/07/03 | ||
|Bild=Herz Jesu Kirche 2019.JPG | |Bild=Herz Jesu Kirche 2019.JPG | ||
|Strasse=Mannhofer Straße | |Strasse=Mannhofer Straße | ||
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|Objekt=Herz-Jesu-Kirche | |||
|Baujahr=1932 | |Baujahr=1932 | ||
|Architekt=Georg Holzbauer | |Architekt=Georg Holzbauer | ||
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Bald wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche lauter. Am [[1. März]] [[1925]] wurde der Kirchenbauverein durch den Geistlichen Rat [[Philipp Knapp]] von [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Unserer Lieben Frau]] und Förderin Regina Keeser ins Leben gerufen. 37 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn. Erster Vorstand war Obermüller Ignaz Peschl aus Vach, später Werkmeister Georg Rahm, ebenfalls aus Vach. Er leitete den Verein bis zu seiner Auflösung. Man begann in der eigenen Gemeinde zu sammeln, jedes Mitglied des Kirchenbauvereins sollte zwei Reichsmark für einen ersten Grundstock spenden. Etliche Gelder konnte man auch bei der allgemeine Landeskirchensammlung und durch die Frauen Fürths zusammentragen.<ref>Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Es gab viele Benefiz-Veranstaltungen und es wurde sogar eine Theatergruppe gegründet, um dadurch die Kasse zu füllen. Als Theaterdirektor fungierte Josef Mühlmeier aus Stadeln. Man spielte sogar auswärts, so auch am [[25. April]] [[1926]] und [[29. April]] [[1928]] im [[Weißengarten]] in Fürth. 85.000 Reichsmark wurden in wirtschaftlich sehr schwerer Zeit aufgebracht. Inzwischen war am [[8. November]] [[1925]] die katholische Tochter-Kirchenstiftung Herz-Jesu-Vach gegründet worden. Schon am [[17. November]] 1925 konnte der Verein ein Grundstück von den Landwirtseheleuten Mahr, an anderer Stelle wird auch Georg Mehl genannt, in Mannhof für 8.500 RM und [[1928]] einer Restzahlung von 3.000 RM erwerben. Eine Abordnung von fünf Mann fuhr dann am [[2. Dezember]] 1925 nach Bamberg zum Erzbischof und bekam die Zusage für eine finanzielle Unterstützung. Am [[26. Dezember]] [[1927]] fand der 100. Gottesdienst im Reißnerschen Saal statt. Dazu erarbeitete der Kirchenbauverein eine Festschrift und ein Festprogramm. | Bald wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche lauter. Am [[1. März]] [[1925]] wurde der Kirchenbauverein durch den Geistlichen Rat [[Philipp Knapp]] von [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Unserer Lieben Frau]] und Förderin Regina Keeser ins Leben gerufen. 37 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn. Erster Vorstand war Obermüller Ignaz Peschl aus Vach, später Werkmeister Georg Rahm, ebenfalls aus Vach. Er leitete den Verein bis zu seiner Auflösung. Man begann in der eigenen Gemeinde zu sammeln, jedes Mitglied des Kirchenbauvereins sollte zwei Reichsmark für einen ersten Grundstock spenden. Etliche Gelder konnte man auch bei der allgemeine Landeskirchensammlung und durch die Frauen Fürths zusammentragen.<ref>Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Es gab viele Benefiz-Veranstaltungen und es wurde sogar eine Theatergruppe gegründet, um dadurch die Kasse zu füllen. Als Theaterdirektor fungierte Josef Mühlmeier aus Stadeln. Man spielte sogar auswärts, so auch am [[25. April]] [[1926]] und [[29. April]] [[1928]] im [[Weißengarten]] in Fürth. 85.000 Reichsmark wurden in wirtschaftlich sehr schwerer Zeit aufgebracht. Inzwischen war am [[8. November]] [[1925]] die katholische Tochter-Kirchenstiftung Herz-Jesu-Vach gegründet worden. Schon am [[17. November]] 1925 konnte der Verein ein Grundstück von den Landwirtseheleuten Mahr, an anderer Stelle wird auch Georg Mehl genannt, in Mannhof für 8.500 RM und [[1928]] einer Restzahlung von 3.000 RM erwerben. Eine Abordnung von fünf Mann fuhr dann am [[2. Dezember]] 1925 nach Bamberg zum Erzbischof und bekam die Zusage für eine finanzielle Unterstützung. Am [[26. Dezember]] [[1927]] fand der 100. Gottesdienst im Reißnerschen Saal statt. Dazu erarbeitete der Kirchenbauverein eine Festschrift und ein Festprogramm. | ||
Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt [[Georg Holzbauer]] (an anderer Stelle irrig Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref> | Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt [[Georg Holzbauer]] (an anderer Stelle irrig Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister [[Peter Scheinsberger|Scheinsberger]] aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref> | ||
[[Bild:Herz Jesu innen 1932.jpg|mini|right|Eine Innenansicht der Herz-Jesu-Kirche von 1932]] | [[Bild:Herz Jesu innen 1932.jpg|mini|right|Eine Innenansicht der Herz-Jesu-Kirche von 1932]] | ||
Am [[26. Juni]] 1932 versammelte sich der Kirchenbauverein zum letzten Mal in der Gastwirtschaft Reißner-Egerer, um die Feierlichkeiten der Kircheneinweihung festzulegen. Sie feierten an diesem Tag den 221. und letzten Gottesdienst in der Gastwirtschaft. Der 222. Gottesdienst wurde dann unter Erzbischof Jakobus von Hauck in der neuen Kirche gefeiert. Die Einweihung fand am [[2. Juli]] [[1932]] im Beisein von zahlreichen Gästen aus Mannhof, Stadeln und Vach statt. Aus Geldmangel musste allerdings noch auf eine eigene Orgel verzichtet werden. Man nutzte statt dessen das Harmonium von [[St. Heinrich]]. Anschließend traf man sich in den Vacher Wirtschaften und später setzte sich ein Festzug zum Vacher [[Felsenkeller#Sonstiges|Felsenkeller]] in Bewegung. Im November 1932 wurde die Orgel eingebaut. Sie konnte für 2.000 RM von St. Heinrich erworben werden. Julie Rahm hatte seit ihrem 12. Lebensjahr zuerst auf dem Harmonium die Gottesdienste begleitet und konnte dies nun auf der Orgel tun. Am Jahrestag der Kircheneinweihung hielt die katholische Kirchengemeinde Vach im Vacher Felsenkeller ihre erste weltliche Kirchweih ab. Am [[16. März]] [[1936]] kam Kaplan [[Adolf Schlereth]] bis Oktober [[1938]] als Seelsorger zur Gemeinde. Das aus drei Glocken bestehende Geläute stifteten 1937 die Herren Mühlmeier und Stengel. Im gleichen Jahr wurde die erste Glocke von Weihbischof Josef Kolb geweiht. Um die beiden weiteren Glocken unterbingen zu können, musste der Turm allerdings erst noch entsprechend ausgebaut werden. Bald war das Geläute dann vollständig. | Am [[26. Juni]] 1932 versammelte sich der Kirchenbauverein zum letzten Mal in der Gastwirtschaft Reißner-Egerer, um die Feierlichkeiten der Kircheneinweihung festzulegen. Sie feierten an diesem Tag den 221. und letzten Gottesdienst in der Gastwirtschaft. Der 222. Gottesdienst wurde dann unter Erzbischof Jakobus von Hauck in der neuen Kirche gefeiert. Die Einweihung fand am [[2. Juli]] [[1932]] im Beisein von zahlreichen Gästen aus Mannhof, Stadeln und Vach statt. Aus Geldmangel musste allerdings noch auf eine eigene Orgel verzichtet werden. Man nutzte statt dessen das Harmonium von [[St. Heinrich]]. Anschließend traf man sich in den Vacher Wirtschaften und später setzte sich ein Festzug zum Vacher [[Felsenkeller#Sonstiges|Felsenkeller]] in Bewegung. Im November 1932 wurde die Orgel eingebaut. Sie konnte für 2.000 RM von St. Heinrich erworben werden. Julie Rahm hatte seit ihrem 12. Lebensjahr zuerst auf dem Harmonium die Gottesdienste begleitet und konnte dies nun auf der Orgel tun. Am Jahrestag der Kircheneinweihung hielt die katholische Kirchengemeinde Vach im [[Vacher Felsenkeller]] ihre erste weltliche Kirchweih ab. Am [[16. März]] [[1936]] kam Kaplan [[Adolf Schlereth]] bis Oktober [[1938]] als Seelsorger zur Gemeinde. Das aus drei Glocken bestehende Geläute stifteten 1937 die Herren Mühlmeier und Stengel. Im gleichen Jahr wurde die erste Glocke von Weihbischof Josef Kolb geweiht. Um die beiden weiteren Glocken unterbingen zu können, musste der Turm allerdings erst noch entsprechend ausgebaut werden. Bald war das Geläute dann vollständig. | ||
Die kirchenfeindlichen Tendenzen des „[[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Dritten Reiches]]“ machten nach und nach jegliche christliche Jugendarbeit unmöglich. Schon zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Glocken entnommen und weggebracht ''(siehe sogenannte „[[Metallspende]]“)''. Zweimal beschädigten im Laufe des Krieges Luftdruck und Bombensplitter die Kirche, zu größeren Zerstörungen kam es jedoch nicht. | Die kirchenfeindlichen Tendenzen des „[[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Dritten Reiches]]“ machten nach und nach jegliche christliche Jugendarbeit unmöglich. Schon zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden die Glocken entnommen und weggebracht ''(siehe sogenannte „[[Metallspende]]“)''. Zweimal beschädigten im Laufe des Krieges Luftdruck und Bombensplitter die Kirche, zu größeren Zerstörungen kam es jedoch nicht. |