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'''Ludwig Schweickert''' (geb. [[26. April]] [[1915]] in [[Fürth]], gest. [[18. August]] [[1943]] bei [[Orjol/Rußland]]) war [[Soldat|Berufssoldat]] und u.a. [[1936]] [[Olympiasieger|Olympischer Silbermedaillengewinner]] im Ringen.


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Schweickert begann seine sportliche Laufbahn in Fürth bevor er [[1936]] als Berufssoldat nach Berlin wechselte. Seinen ersten sportlichen Erfolg errang er [[1935]], als er im Freundschaftskampf Bayern - Tschechoslowakei den tschechoslowakischen Meister Samec schlug. Von da an häuften sich seine Erfolge. Während seiner kurzen Laufbahn war er schicksalhaft mit zwei weiteren Sportlern verbunden, dem Schweden Ivar Johansson und dem Kommunisten Werner Seelenbinder. Ivar Johansson schlug Ludwig Schweickert sowohl bei den Olympischen Spielen [[1936]] in Berlin als auch bei den Europameisterschaften [[1937]], [[1938]] und [[1939]], so dass Schweichert lediglich auf den Zweiten Platz kam.
Schweickert begann seine sportliche Laufbahn in Fürth beim ''KSV 1897'', bevor er [[1936]] als Berufssoldat nach Berlin wechselte. Seinen ersten sportlichen Erfolg errang er [[1935]], als er im Freundschaftskampf Bayern - Tschechoslowakei den tschechoslowakischen Meister Samec schlug. Von da an häuften sich seine Erfolge. Während seiner kurzen Laufbahn war er schicksalhaft mit zwei weiteren Sportlern verbunden, dem Schweden Ivar Johansson und dem Kommunisten Werner Seelenbinder. Ivar Johansson schlug Ludwig Schweickert sowohl bei den Olympischen Spielen [[1936]] in Berlin als auch bei den Europameisterschaften [[1937]], [[1938]] und [[1939]], so dass Schweichert lediglich auf den Zweiten Platz kam.


Zusammen mit dem befreundeten und bekennenden Kommunisten Werner Seelenbinder gehörte Schweickert von [[1935]] bis [[1941]] der deutschen Ringer-Nationalmannschaft an. Seine Stellung als Berufssoldat und das damit verbundene Treueverhältnis zum Staat brachte ihn durch die kommunistische Zugehörigkeit Seelenbinders häufig in Schwierigkeiten. Am [[30. März]] [[1941]] standen Schweickert und Seelenbinder im Länderkampf gegen Italien in Bologna noch gemeinsam in der deutschen Staffel, beide gewannen ihre Kämpfe. [[1942]] wurde Seelenbinder jedoch von der Gestapo verhaftet und aus dem deutschen Sport verbannt. Nach über zwei Jahren Haft in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern wurde Seelenbinder durch den Volksgerichtshof in Potsdam zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg enthauptet. Auch Kurt Frey, der nationalsozialistische Fachamtsleiter für Ringen, der Seelenbinder lange gestützt hatte, konnte dies nicht verhindern.  
Zusammen mit dem befreundeten und bekennenden Kommunisten Werner Seelenbinder gehörte Schweickert von [[1935]] bis [[1941]] der deutschen Ringer-Nationalmannschaft an. Seine Stellung als Berufssoldat und das damit verbundene Treueverhältnis zum Staat brachte ihn durch die kommunistische Zugehörigkeit Seelenbinders häufig in Schwierigkeiten. Am [[30. März]] [[1941]] standen Schweickert und Seelenbinder im Länderkampf gegen Italien in Bologna noch gemeinsam in der deutschen Staffel, beide gewannen ihre Kämpfe. [[1942]] wurde Seelenbinder jedoch von der Gestapo verhaftet und aus dem deutschen Sport verbannt. Nach über zwei Jahren Haft in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern wurde Seelenbinder durch den Volksgerichtshof in Potsdam zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg enthauptet. Auch Kurt Frey, der nationalsozialistische Fachamtsleiter für Ringen, der Seelenbinder lange gestützt hatte, konnte dies nicht verhindern.


== Tod ==
== Tod ==

Aktuelle Version vom 18. September 2024, 16:43 Uhr

Ludwig Schweickert (geb. 26. April 1915 in Fürth, gest. 18. August 1943 bei Orjol/Rußland) war Berufssoldat und u.a. 1936 Olympischer Silbermedaillengewinner im Ringen.

Leben und Wirken

Schweickert begann seine sportliche Laufbahn in Fürth beim KSV 1897, bevor er 1936 als Berufssoldat nach Berlin wechselte. Seinen ersten sportlichen Erfolg errang er 1935, als er im Freundschaftskampf Bayern - Tschechoslowakei den tschechoslowakischen Meister Samec schlug. Von da an häuften sich seine Erfolge. Während seiner kurzen Laufbahn war er schicksalhaft mit zwei weiteren Sportlern verbunden, dem Schweden Ivar Johansson und dem Kommunisten Werner Seelenbinder. Ivar Johansson schlug Ludwig Schweickert sowohl bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin als auch bei den Europameisterschaften 1937, 1938 und 1939, so dass Schweichert lediglich auf den Zweiten Platz kam.

Zusammen mit dem befreundeten und bekennenden Kommunisten Werner Seelenbinder gehörte Schweickert von 1935 bis 1941 der deutschen Ringer-Nationalmannschaft an. Seine Stellung als Berufssoldat und das damit verbundene Treueverhältnis zum Staat brachte ihn durch die kommunistische Zugehörigkeit Seelenbinders häufig in Schwierigkeiten. Am 30. März 1941 standen Schweickert und Seelenbinder im Länderkampf gegen Italien in Bologna noch gemeinsam in der deutschen Staffel, beide gewannen ihre Kämpfe. 1942 wurde Seelenbinder jedoch von der Gestapo verhaftet und aus dem deutschen Sport verbannt. Nach über zwei Jahren Haft in verschiedenen Konzentrationslagern und Zuchthäusern wurde Seelenbinder durch den Volksgerichtshof in Potsdam zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg enthauptet. Auch Kurt Frey, der nationalsozialistische Fachamtsleiter für Ringen, der Seelenbinder lange gestützt hatte, konnte dies nicht verhindern.

Tod

Ludwig Schweickert fiel mit 28 Jahren 1943 im Krieg. Als Todesort wird Orjol (Zentralrussland) in der ehem. Sowjetunion angegeben.

Internationale Erfolge

  • 1935, 5. Platz, Europameisterschaft in Brüssel
  • 1936, Silber, Olympische Spiele in Berlin
  • 1937, 2. Platz, Europameisterschaft in Paris
  • 1938, 5. Platz, Europameisterschaft in Tallin
  • 1939, 2. Platz, Europameisterschaft in Oslo
  • Ferner vertrat er Deutschland in 23 Länderkämpfen und siegte dabei sechzehnmal.

Literatur

  • Fachzeitschriften Athletik aus den Jahren 1933 bis 1936 und Kraftsport aus den Jahren 1937 bis 1939
  • Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 199, 217 u. 228

Siehe auch