Wilfried Dietsch: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Wilfried Dietsch''' (geb. 27. März 1946 in Fürth) war von Beruf Polizist und in der Zeit von [[1996]] bis [[2001]] Leiter der [[Polizei|Polizeidienststelle Fürth]]. Dietschs Vater war ebenfalls bei der Polizei. Wilfried Dietsch ist verheiratet und hat einen Sohn, der auch bei der Polizei angestellt ist. | {{Funktion | ||
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'''Wilfried Dietsch''' (geb. [[27. März]] [[1946]] in Fürth) war von Beruf Polizist und in der Zeit von [[1996]] bis [[2001]] Leiter der [[Polizei|Polizeidienststelle Fürth]]. Dietschs Vater war ebenfalls bei der Polizei. Wilfried Dietsch ist verheiratet und hat einen Sohn, der auch bei der Polizei angestellt ist. | |||
== Leben und beruflicher Werdegang == | == Leben und beruflicher Werdegang == | ||
Nach der Schule absolvierte Dietsch zunächst eine Banklehre, bevor er sich für den Polizeidienst entschied. 1966 begann seine Polizeilaufbahn bei der bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt. Nach erfolgtem Abschluss wechselte er [[1969]] zur [[Polizei|Stadtpolizei Fürth]] und verrichtete dort Streifendienst. [[1973]] bis [[1974]] absolvierte Dietsch eine Ausbildung für den gehobenen Dienst, | Nach der Schule absolvierte Dietsch zunächst eine Banklehre, bevor er sich für den Polizeidienst entschied. 1966 begann seine Polizeilaufbahn bei der bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt. Nach erfolgtem Abschluss wechselte er [[1969]] zur [[Polizei|Stadtpolizei Fürth]] und verrichtete dort Streifendienst. [[1973]] bis [[1974]] absolvierte Dietsch eine Ausbildung für den gehobenen Dienst, sodass er ab [[1975]] im Stab der Polizeidirektion Fürth den Dienst versah. Ab 1976 wechselte er zur Kriminalpolizeidirektion Nürnberg und ein Jahr später in den Stab des Polizeipräsidiums Nürnberg-Fürth. Dort war er im Sachgebiet "Organisation und Dienstbetrieb" tätig. Acht Jahre später (1983-1984) schloss Dietsch in Münster ein Studium an der Polizeiführungsakademie ab. Im Anschluss arbeitete er im Stab des Polizeipräsidiums Mittelfranken im Sachgebiet "Ordnungs- und Schutzaufgaben". Zu seinen Zuständigkeitsbereichen zählte u. a. auch die Planung von Großeinsätzen im mittelfränkischen Raum. [[1985]] übernahm er die Leitung der Polizeiinspektion West in Nürnberg bis [[1990]], ehe er im gleichen Jahr Vertreter des Leiters der Polizeidirektion in Nürnberg wurde. | ||
Als [[1996]] die Stelle des Polizeileiters in Fürth frei wurde, bewarb sich Dietsch auf diese Stelle, und bekam diese auch im Anschluss. Nach eigenen Angaben war dies sein "Traumjob", in der eigenen Heimatstadt [[Polizei|Polizeichef]] zu werden. Letzte berufliche Station war ab [[2001]] die Stelle des Vertreters des Präsidenten in Bamberg für die Bereitschaftspolizei, die ca. 6 | Als [[1996]] die Stelle des Polizeileiters in Fürth frei wurde, bewarb sich Dietsch auf diese Stelle, und bekam diese auch im Anschluss. Nach eigenen Angaben war dies sein "Traumjob", in der eigenen Heimatstadt [[Polizei|Polizeichef]] zu werden. Letzte berufliche Station war ab [[2001]] die Stelle des Vertreters des Präsidenten in Bamberg für die Bereitschaftspolizei, die ca. 6 300 Beamte umfasste. [[2006]] ging Wilfried Dietsch nach 40 Jahren Polizeidienst in den Ruhestand. | ||
==Mordfall Carla== | Sein Sohn [[Michael Dietsch]] leitet ab 1. Juni 2020 die Kriminalpolizeiinspektion Fürth.<ref>Birgit Heidingsfelder: „Mann mit Profil und Herzblut”. In: Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2020 bzw. "Wie Heimkommen": Michael Dietsch ist Fürths neuer Kripo-Chef. In: nordbayern.de vom 29. Mai 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10146364 online]</ref> | ||
Während seiner Dienstzeit in Fürth, bewegte kein anderer Fall wie der "Mordfall Carla" sein polizeiliches Handeln. Dietsch führte eine 80-köpfige Sonderkommission zur Überführung des Mörders. Der Mord an der 12-jährigen Carla geschah am [[22. Januar]] [[1998]] auf dem Schulweg in der Nähe des "Alten Bades" in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth)<ref>Jürgen Schreiber: ''In der Nähe der leblosen Zwölfjährigen fand die Polizei Zigarettenreste''. In: Der Tagesspiegel vom 19. Februar 2000 [http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/in-der-naehe-der-leblosen-zwoelfjaehrigen-von-die-polizei-zigarettenreste-daran-vermutlich-der-speichel-des-moerders/124358.html online | |||
== Mordfall Carla == | |||
Während seiner Dienstzeit in Fürth, bewegte kein anderer Fall wie der "Mordfall Carla" sein polizeiliches Handeln. Dietsch führte eine 80-köpfige Sonderkommission zur Überführung des Mörders. Der Mord an der 12-jährigen Carla geschah am [[22. Januar]] [[1998]] auf dem Schulweg in der Nähe des "Alten Bades" in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth).<ref>Jürgen Schreiber: ''In der Nähe der leblosen Zwölfjährigen fand die Polizei Zigarettenreste''. In: Der Tagesspiegel vom 19. Februar 2000 - [http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/in-der-naehe-der-leblosen-zwoelfjaehrigen-von-die-polizei-zigarettenreste-daran-vermutlich-der-speichel-des-moerders/124358.html online]</ref> Nach viereinhalb Monaten und 12 000 Überstunden konnte der Mörder anhand von DNA-Spuren an einer weggeworfen Zigarettenkippe in Tatortnähe überführt werden. Der Fall Carla ist auch, mit Einverständnis der Mutter, Gegenstand der Dauerausstellung im [[Kriminalmuseum]] Fürth. | |||
== Ehrenamtliches Engagement == | == Ehrenamtliches Engagement == | ||
Wilfried Dietsch engagiert sich auch ehrenamtlich. So gründete er am [[10. Januar]] [[2007]] den Förderverein „[[Fürther Kriminalmuseum]]“ und erreichte u.a. die dauerhafte Etablierung des Kriminalmuseums unterhalb des [[Rathaus]]es seit [[2010]]<ref>Homepage Historie des Kriminalmuseum Fürth [http://www.kriminalmuseum-fuerth.de/shu-cms/historie.html online | Wilfried Dietsch engagiert sich auch ehrenamtlich. So gründete er am [[10. Januar]] [[2007]] den Förderverein „[[Fürther Kriminalmuseum]]“ und erreichte u. a. die dauerhafte Etablierung des Kriminalmuseums unterhalb des [[Rathaus]]es seit [[2010]].<ref>Homepage Historie des Kriminalmuseum Fürth - [http://www.kriminalmuseum-fuerth.de/shu-cms/historie.html online]</ref> In regelmäßigen Abständen führt Dietsch persönlich durch die Ausstellung und berichtet über die Ermittlungsergebnisse der Polizeigeschichte der letzten 200 Jahre in Fürth. Ein weiteres Engagement bezieht sich auf den sog. "Pensionistenverein", ein Verein ehemaliger Polizeibeamter, welche sich einmal im Monat zum Austausch treffen. | ||
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* Stephan Sohr: ''Wo Polizeiarbeit anschaulich wird''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. September 2010 [http://www.nordbayern.de/wo-polizeiarbeit-anschaulich-wird-1.190435 online | * Stephan Sohr: ''Wo Polizeiarbeit anschaulich wird''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. September 2010 - [http://www.nordbayern.de/wo-polizeiarbeit-anschaulich-wird-1.190435 online] | ||
* Wolfgang Houschka: ''Eine Stadt und ihre Polizei''. In: Oberpfalznet.de [http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/2930819-100-eine_stadt_und_ihre_polizei,1,0.html online | * Wolfgang Houschka: ''Eine Stadt und ihre Polizei''. In: Oberpfalznet.de - [http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/2930819-100-eine_stadt_und_ihre_polizei,1,0.html online] | ||
==Siehe auch== | * Armin Leberzammer: ''Plädoyer für Polizisten als Mit-Menschen''. In: Fürther Nachrichten vom 5. Oktober 2024 (Druckausgabe) | ||
== Siehe auch == | |||
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[[Kategorie: Ämter und Aufgaben]] | [[Kategorie: Ämter und Aufgaben]] |
Version vom 6. Oktober 2024, 20:38 Uhr
- Vorname
- Wilfried
- Nachname
- Dietsch
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 27. März 1946
- Geburtsort
- Fürth
- Beruf
- Polizist, Polizeidirektor
Wilfried Dietsch (geb. 27. März 1946 in Fürth) war von Beruf Polizist und in der Zeit von 1996 bis 2001 Leiter der Polizeidienststelle Fürth. Dietschs Vater war ebenfalls bei der Polizei. Wilfried Dietsch ist verheiratet und hat einen Sohn, der auch bei der Polizei angestellt ist.
Leben und beruflicher Werdegang
Nach der Schule absolvierte Dietsch zunächst eine Banklehre, bevor er sich für den Polizeidienst entschied. 1966 begann seine Polizeilaufbahn bei der bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt. Nach erfolgtem Abschluss wechselte er 1969 zur Stadtpolizei Fürth und verrichtete dort Streifendienst. 1973 bis 1974 absolvierte Dietsch eine Ausbildung für den gehobenen Dienst, sodass er ab 1975 im Stab der Polizeidirektion Fürth den Dienst versah. Ab 1976 wechselte er zur Kriminalpolizeidirektion Nürnberg und ein Jahr später in den Stab des Polizeipräsidiums Nürnberg-Fürth. Dort war er im Sachgebiet "Organisation und Dienstbetrieb" tätig. Acht Jahre später (1983-1984) schloss Dietsch in Münster ein Studium an der Polizeiführungsakademie ab. Im Anschluss arbeitete er im Stab des Polizeipräsidiums Mittelfranken im Sachgebiet "Ordnungs- und Schutzaufgaben". Zu seinen Zuständigkeitsbereichen zählte u. a. auch die Planung von Großeinsätzen im mittelfränkischen Raum. 1985 übernahm er die Leitung der Polizeiinspektion West in Nürnberg bis 1990, ehe er im gleichen Jahr Vertreter des Leiters der Polizeidirektion in Nürnberg wurde.
Als 1996 die Stelle des Polizeileiters in Fürth frei wurde, bewarb sich Dietsch auf diese Stelle, und bekam diese auch im Anschluss. Nach eigenen Angaben war dies sein "Traumjob", in der eigenen Heimatstadt Polizeichef zu werden. Letzte berufliche Station war ab 2001 die Stelle des Vertreters des Präsidenten in Bamberg für die Bereitschaftspolizei, die ca. 6 300 Beamte umfasste. 2006 ging Wilfried Dietsch nach 40 Jahren Polizeidienst in den Ruhestand.
Sein Sohn Michael Dietsch leitet ab 1. Juni 2020 die Kriminalpolizeiinspektion Fürth.[1]
Mordfall Carla
Während seiner Dienstzeit in Fürth, bewegte kein anderer Fall wie der "Mordfall Carla" sein polizeiliches Handeln. Dietsch führte eine 80-köpfige Sonderkommission zur Überführung des Mörders. Der Mord an der 12-jährigen Carla geschah am 22. Januar 1998 auf dem Schulweg in der Nähe des "Alten Bades" in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth).[2] Nach viereinhalb Monaten und 12 000 Überstunden konnte der Mörder anhand von DNA-Spuren an einer weggeworfen Zigarettenkippe in Tatortnähe überführt werden. Der Fall Carla ist auch, mit Einverständnis der Mutter, Gegenstand der Dauerausstellung im Kriminalmuseum Fürth.
Ehrenamtliches Engagement
Wilfried Dietsch engagiert sich auch ehrenamtlich. So gründete er am 10. Januar 2007 den Förderverein „Fürther Kriminalmuseum“ und erreichte u. a. die dauerhafte Etablierung des Kriminalmuseums unterhalb des Rathauses seit 2010.[3] In regelmäßigen Abständen führt Dietsch persönlich durch die Ausstellung und berichtet über die Ermittlungsergebnisse der Polizeigeschichte der letzten 200 Jahre in Fürth. Ein weiteres Engagement bezieht sich auf den sog. "Pensionistenverein", ein Verein ehemaliger Polizeibeamter, welche sich einmal im Monat zum Austausch treffen.
Veröffentlichungen
- Wilfried Dietsch und Werner Gloss: Handbuch der polizeilichen Jugendarbeit - Prävention und kriminalpädagogische Intervention, Borrberg Verlag 2005
Ehrungen
Im Februar 2015 bekam Wilfried Dietsch für sein außergewöhnliches Engagement von der Stadt Fürth den Ehrenbrief.
Literatur
- Ulrike Englmann: Edition Profile - Fürth Stadt und Landkreis Band 1 - Wilfried Dietsch, Peter Becker Verlag, 2014, S. 54 ff.
Lokalberichterstattung
- Stephan Sohr: Wo Polizeiarbeit anschaulich wird. In: Fürther Nachrichten vom 23. September 2010 - online
- Wolfgang Houschka: Eine Stadt und ihre Polizei. In: Oberpfalznet.de - online
- Armin Leberzammer: Plädoyer für Polizisten als Mit-Menschen. In: Fürther Nachrichten vom 5. Oktober 2024 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Birgit Heidingsfelder: „Mann mit Profil und Herzblut”. In: Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2020 bzw. "Wie Heimkommen": Michael Dietsch ist Fürths neuer Kripo-Chef. In: nordbayern.de vom 29. Mai 2020 - online
- ↑ Jürgen Schreiber: In der Nähe der leblosen Zwölfjährigen fand die Polizei Zigarettenreste. In: Der Tagesspiegel vom 19. Februar 2000 - online
- ↑ Homepage Historie des Kriminalmuseum Fürth - online
Audios
Interview mit Wilfried Dietsch über das Verhältnis zu den Amerikanern in Fürth
2021-11-16 wilfried-dietsch.mp3
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