Kaiserstraße 92: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung des Baudenkmals ==
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[[Bild:Hardenberg-Gymnasium.jpg|mini|right|Das ''Hardenberg-Gymnasium'' [[1983]] von Nordwesten]] Viereinhalbgeschossiger, symmetrischer Walmdachbau mit Sandstein- und Putzfassade, kupferverkleidetem Turmaufsatz und schmälerem Mittelteil mit konvexem Risalit und Portalvorbau an der Nordseite und Säulenarkaden an der Südseite, historisierend, von [[Otto Holzer]], bez. [[1912]].
[[Bild:Hardenberg-Gymnasium.jpg|mini|right|Das ''Hardenberg-Gymnasium'' [[1983]] von Nordwesten]] Viereinhalbgeschossiger, symmetrischer Walmdachbau mit Sandstein- und Putzfassade, kupferverkleidetem Turmaufsatz und schmälerem Mittelteil mit konvexem Risalit und Portalvorbau an der Nordseite und Säulenarkaden an der Südseite, historisierend, von [[Otto Holzer]], bez. [[1912]].
Ebenfalls unter Denkmalschutz steht die zugehörige '''Turnhalle''': Erdgeschossiger Walmdachbau mit Putzfassade mit Sandsteinlisenen und -sockel, mit Verbindungstrakten zum Schulgebäude und ehemaligem Rektorhaus Kaiserstraße 94, neuklassizistisch, von Josef Zizler, bez. 1912 (D-5-63-000-528 zugehörig).


== Militärlazarett und Internierungslazarett vom April 1945 bis April 1947 ==
== Militärlazarett und Internierungslazarett vom April 1945 bis April 1947 ==
Zum Ende des [[2. Weltkrieg|2. Weltkrieges]] wurde das Schulgebäude nach Angaben eines Zeitzeugen als Lazarett der Wehrmacht und anschließend als Lazarett für Kriegsgefangene genutzt. Zuerst belegt wurde es folglich von der deutschen Wehrmacht, anschließend von den Amerikanern als Lazarett für Angehörige der SS verwendet und streng bewacht. Ab Mai [[1946]] war das Lazarett mit einem Wall aus Stacheldraht umgeben. Jeder Verkehr mit der Außenwelt wurde durch strenge Bewachung abgeschnitten. Ab Ende November 1946 diente es als Internierungslager für pflegebedürftige Zivilgefangene, so dass es nach Kriegsende mehr als zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude genutzt werden konnte.
Zum Ende des [[2. Weltkrieg|2. Weltkrieges]] wurde das Schulgebäude nach Angaben eines Zeitzeugen als Lazarett der Wehrmacht und anschließend als Lazarett für Kriegsgefangene genutzt. Zuerst belegt wurde es folglich von der deutschen Wehrmacht, anschließend von den Amerikanern als Lazarett für Angehörige der SS verwendet und streng bewacht. Ab Mai [[1946]] war das Lazarett mit einem Wall aus Stacheldraht umgeben. Jeder Verkehr mit der Außenwelt wurde durch strenge Bewachung abgeschnitten. Ab Ende November 1946 diente es als Internierungslager für pflegebedürftige Zivilgefangene, so dass es nach Kriegsende mehr als zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude genutzt werden konnte.


[[wikipedia:Franz von Papen|Franz von Papen]], ehemaliger deutscher Reichskanzler, weilte nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig im Lazarett. Daneben nutze er auch unter Aufsicht das Volksbad in der Frauenstraße in Fürth.<ref>Zeitzeugengespräch Peter Frank, 3. Dezember 2012 mit einem Zeitzeugen, dessen Eltern das Volksbad (Brause- und Wannenbad) an der Frauenstraße verwalteten.</ref> Er war zusammen mit den anderen Angeklagten 17 Monate lang im Nürnberger Gerichtsgefängnis inhaftiert.
[[wikipedia:Franz von Papen|Franz von Papen]], ehemaliger deutscher Reichskanzler, weilte nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig im Lazarett. Daneben nutze er auch unter Aufsicht das Volksbad in der Frauenstraße in Fürth.<ref>Zeitzeugengespräch [[Peter Frank]], 3. Dezember 2012 mit einem Zeitzeugen, dessen Eltern das Volksbad (Brause- und Wannenbad) an der Frauenstraße verwalteten.</ref> Er war zusammen mit den anderen Angeklagten 17 Monate lang im Nürnberger Gerichtsgefängnis inhaftiert.


Damit das Gebäude wieder als Schulhaus genutzt werden konnte, setzte sich der Stadtrat mit einem Protestschreiben an die Ministerien in München ein, damit die Schule alsbald von den Häftlingen wieder geräumt würde. Als dies vermutlich Ende 1946 erfolgte, musste das Gebäude zunächst umfassend instandgesetzt werden, so dass ein Schulbetrieb ab Mai 1947 wieder möglich war.
Damit das Gebäude wieder als Schulhaus genutzt werden konnte, setzte sich der Stadtrat mit einem Protestschreiben an die Ministerien in München ein, damit die Schule alsbald von den Häftlingen wieder geräumt würde. Als dies vermutlich Ende 1946 erfolgte, musste das Gebäude zunächst umfassend instandgesetzt werden, so dass ein Schulbetrieb ab Mai 1947 wieder möglich war.

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2024, 06:37 Uhr

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Hardenberg-Gymnasium in der Südstadt, Jan. 2019
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Kaiserstraße 92: Königliche Realschule, später Oberrealschule (1920-1966), heute Hardenberg-Gymnasium (seit 1966).

Beschreibung des Baudenkmals

Das Hardenberg-Gymnasium 1983 von Nordwesten

Viereinhalbgeschossiger, symmetrischer Walmdachbau mit Sandstein- und Putzfassade, kupferverkleidetem Turmaufsatz und schmälerem Mittelteil mit konvexem Risalit und Portalvorbau an der Nordseite und Säulenarkaden an der Südseite, historisierend, von Otto Holzer, bez. 1912.

Ebenfalls unter Denkmalschutz steht die zugehörige Turnhalle: Erdgeschossiger Walmdachbau mit Putzfassade mit Sandsteinlisenen und -sockel, mit Verbindungstrakten zum Schulgebäude und ehemaligem Rektorhaus Kaiserstraße 94, neuklassizistisch, von Josef Zizler, bez. 1912 (D-5-63-000-528 zugehörig).

Militärlazarett und Internierungslazarett vom April 1945 bis April 1947

Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde das Schulgebäude nach Angaben eines Zeitzeugen als Lazarett der Wehrmacht und anschließend als Lazarett für Kriegsgefangene genutzt. Zuerst belegt wurde es folglich von der deutschen Wehrmacht, anschließend von den Amerikanern als Lazarett für Angehörige der SS verwendet und streng bewacht. Ab Mai 1946 war das Lazarett mit einem Wall aus Stacheldraht umgeben. Jeder Verkehr mit der Außenwelt wurde durch strenge Bewachung abgeschnitten. Ab Ende November 1946 diente es als Internierungslager für pflegebedürftige Zivilgefangene, so dass es nach Kriegsende mehr als zwei Jahren nicht mehr als Schulgebäude genutzt werden konnte.

Franz von Papen, ehemaliger deutscher Reichskanzler, weilte nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig im Lazarett. Daneben nutze er auch unter Aufsicht das Volksbad in der Frauenstraße in Fürth.[1] Er war zusammen mit den anderen Angeklagten 17 Monate lang im Nürnberger Gerichtsgefängnis inhaftiert.

Damit das Gebäude wieder als Schulhaus genutzt werden konnte, setzte sich der Stadtrat mit einem Protestschreiben an die Ministerien in München ein, damit die Schule alsbald von den Häftlingen wieder geräumt würde. Als dies vermutlich Ende 1946 erfolgte, musste das Gebäude zunächst umfassend instandgesetzt werden, so dass ein Schulbetrieb ab Mai 1947 wieder möglich war.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugengespräch Peter Frank, 3. Dezember 2012 mit einem Zeitzeugen, dessen Eltern das Volksbad (Brause- und Wannenbad) an der Frauenstraße verwalteten.

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



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