Juwelier Kuhnle: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Geschäft des '''Juwelier Kuhnle''' befindet sich in der [[Königstraße 141]]. Es wird aktuell bereits in der 4. Generation als Familienbetrieb geführt. | Das Geschäft des '''Juwelier Kuhnle''' befindet sich in der [[Königstraße 141]]. Es wird aktuell bereits in der 4. Generation als Familienbetrieb geführt. Im Oktober 2024 wurde bekannt, dass die Familie Kuhnle ihr Geschäft an das Familienunternehmen Juwelier Vogl aus Aschaffenburg verkauft hat. Mit verkauft wurde auch das Gebäude [[Königstraße 139]].<ref>Gold-Schmiede-Zeitung: Exklusiv - Vogl übernimmt auch Kuhnle. Online abgerufen am 25. Oktober 2024 | 17:43 Uhr - [https://www.gz-online.de/wirtschaft-detail/ExklusivVoglKuhnleUebernahme.html online]</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Adolf Kuhnle, Gründer der Firma "Juwelier Kuhnle, Uhren oder Schmuck" kam ursprünglich aus Schwäbisch-Gmünd. Seine Großeltern wie Eltern hatten dort bereits eine Goldschmiedefabrik, | Adolf Kuhnle, Gründer der Firma "Juwelier Kuhnle, Uhren oder Schmuck" kam ursprünglich aus Schwäbisch-Gmünd. Seine Großeltern wie Eltern hatten dort bereits eine Goldschmiedefabrik, sodass dem Sohn Adolf Kuhnle der Beruf aus dem familiären Umfeld bestens vertraut war. Als sechstes von sieben Kindern versuchte er sein Glück mit der Eigenständigkeit zunächst in [[Nürnberg]]. [[1908]] gründete er mit seiner noch jungen Familie in Nürnberg das erste Juwelier-Kuhnle-Geschäft am Hauptmarkt - Tuchergasse 1. Auch der Sohn Bruno Kuhnle wurde frühzeitig mit in das Geschäft eingebunden, sodass er später den Familienbetrieb mit übernehmen konnte. | ||
Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurde mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten das Unternehmen geschlossen, Bruno Kuhnle wurde zum Polizeidienst eingezogen und dort zunächst als Funker ausgebildet und eingesetzt. | Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurde mit der Machtergreifung 1933 durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] das Unternehmen geschlossen, Bruno Kuhnle wurde zum Polizeidienst eingezogen und dort zunächst als Funker ausgebildet und eingesetzt. | ||
Nach dem Kriegsende [[1945]] entschied man sich den Standort zu wechseln, da die Gebäude in der Tuchergasse nahezu vollständig zerstört waren. Adolf und Bruno Kuhnle entschieden sich in Fürth einen Neuanfang zu wagen. Nach zwei Umzügen innerhalb von Fürth wurde [[1958]] endgültig der bis heute noch aktuelle Standort als Ladengeschäft bezogen. Eigens hierzu hatte man selbst das Gebäude an der Königstraße errichtet. | Nach dem Kriegsende [[1945]] entschied man sich den Standort zu wechseln, da die Gebäude in der Tuchergasse nahezu vollständig zerstört waren. Adolf und Bruno Kuhnle entschieden sich in Fürth einen Neuanfang zu wagen. Nach zwei Umzügen innerhalb von Fürth wurde [[1958]] endgültig der bis heute noch aktuelle Standort als Ladengeschäft bezogen. Eigens hierzu hatte man selbst das Gebäude an der Königstraße errichtet. | ||
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[[2014]] erwarb das Unternehmen die seit längerer Zeit leerstehende benachbarte Villa [[Königstraße 139]]. Das Gebäude dient als Showroom, Veranstaltungsort und sollte zwischenzeitlich auch als exklusiver Club fungieren. Letzteres ambitionierte Ziel konnte nicht erreicht werden. | [[2014]] erwarb das Unternehmen die seit längerer Zeit leerstehende benachbarte Villa [[Königstraße 139]]. Das Gebäude dient als Showroom, Veranstaltungsort und sollte zwischenzeitlich auch als exklusiver Club fungieren. Letzteres ambitionierte Ziel konnte nicht erreicht werden. | ||
Im Jahr [[2020]] begann der Ausbau der Vintage Abteilung. Maßgeblich daran beteiligt war die Vintage-Expertin Kerstin „Kiki“ Hermann, die für das Team gewonnen werden konnte. Durch ihre langjährige und umfangreiche Tätigkeit als Leiterin des Expertenzentrums sowie der Uhrenabteilung für ein renommiertes Auktionshaus in Süddeutschland, hatte sie die Möglichkeit ihre Expertise ständig zu erweitern und viel Erfahrung zu sammeln. | Im Jahr [[2020]] begann der Ausbau der Vintage Abteilung. Maßgeblich daran beteiligt war die Vintage-Expertin Kerstin „Kiki“ Hermann, die für das Team gewonnen werden konnte. Durch ihre langjährige und umfangreiche Tätigkeit als Leiterin des Expertenzentrums sowie der Uhrenabteilung für ein renommiertes Auktionshaus in Süddeutschland, hatte sie die Möglichkeit ihre Expertise ständig zu erweitern und viel Erfahrung zu sammeln. | ||
== Verkauf == | |||
Im Oktober 2024 gab Christoph Kuhnle gegenüber der örtlichen Presse bekannt, dass das Fürther Unternehmen in 4. Generation noch bis Ende Oktober 2024 an die Vogl-Gruppe aus Aschaffenburg verkauft werde. Grund hierfür sei gewesen, dass nach langen Überlegungen die Betreiber Christoph Kuhnle und seine Frau Birgit den Verkauf als beste Möglichkeit, den Betrieb zukunftssicher aufzustellen, ansehen, auch wenn finanziell aktuell hier kein Handlungsbedarf bestand. Allerdings gab Kuhnle gegenüber der Presse auch an, dass das Geschäft im Luxussegment zunehmend schwieriger werde. So sei z. B. zuletzt die Konzession eines namhaften Uhrenherstellers aus der Schweiz weggefallen, was sich im Umsatz bemerkbar mache. | |||
Der Name Kuhnle bleibe zunächst erhalten - und Christoph Kuhnle wird auch weiterhin als Geschäftsführer die Geschicke der Filiale leiten.<ref>Julia Ruhnau: Umbruch bei Fürther Nobeljuwelier: Traditionsgeschäft Kuhnle geht nun an Kollegen aus Aschaffenburg. In: nordbayern.de - [https://www.nn.de/fuerth/1.14461239 online]</ref> | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Über Juwelier Kuhnle wurde mehrfach in der überregionalen Presse berichtet wegen zum Teil sehr riskanter und brutaler Raubüberfälle. Im Jahr 2001 fuhren die Diebe mit einem gestohlen PKW in die Schaufensterfront und verursachten einen immensen Sachschaden. Seit dieser Zeit wurden extra eingelassene Poller auf dem Bürgersteig angebracht, um künftige Einbrüche dieser Art zu verhindern. 2002 und 2014 verschafften sich bewaffnete Einbrecher Zutritt zu den Räumen und stahlen Schmuck und Uhren, woraufhin die Eigentümer seit dieser Zeit eigenes Wachpersonal beschäftigen. Im Juli [[2020]] versuchte ein ca. 50-jähriger Täter mit Waffengewalt einen Überfall auf die Geschäftsräume. Nach kurzem Widerstand ließ sich der Räuber aber widerstandslos festnehmen. Zuletzt, beim fünften Überfall am 22. Dezember 2023, gelang zwei Tätern der Raub; sie flüchteten mit einem E-Scooter.<ref>Julia Ruhnau: Erneuter Raubüberfall auf Fürther Juwelier Kuhnle: Täter weiterhin auf der Flucht. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2023 (Druckausgabe)</ref> | |||
== Kontakt == | == Kontakt == | ||
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* Julia Ruhnau: ''Erneut bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier Kuhnle''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Dezember 2023 (Druckausgabe) | * Julia Ruhnau: ''Erneut bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier Kuhnle''. In: Fürther Nachrichten vom 23. Dezember 2023 (Druckausgabe) | ||
* Julia Ruhnau: ''Kuhnle-Raub: Täter sind weiter auf der Flucht''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 2023 (Druckausgabe) | * Julia Ruhnau: ''Kuhnle-Raub: Täter sind weiter auf der Flucht''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 2023 (Druckausgabe) | ||
* hbi: ''Zwei Monate danach: Räuber weiter auf der Flucht''. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2024 (Druckausgabe) | |||
* Julia Ruhnau: ''Fürther Nobeljuwelier ist verkauft''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Oktober 2024 (Druckausgabe) | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 10:09 Uhr
- Gebäude
- Königstraße 141
- Gesellschaftsform
- GmbH
- Branche
- Juweliere
- Telefon
- 0911-740740
- Webseite
- www.kuhnle.de
- info@kuhnle.de
- Ehemals
- Nein
Das Geschäft des Juwelier Kuhnle befindet sich in der Königstraße 141. Es wird aktuell bereits in der 4. Generation als Familienbetrieb geführt. Im Oktober 2024 wurde bekannt, dass die Familie Kuhnle ihr Geschäft an das Familienunternehmen Juwelier Vogl aus Aschaffenburg verkauft hat. Mit verkauft wurde auch das Gebäude Königstraße 139.[1]
Geschichte
Adolf Kuhnle, Gründer der Firma "Juwelier Kuhnle, Uhren oder Schmuck" kam ursprünglich aus Schwäbisch-Gmünd. Seine Großeltern wie Eltern hatten dort bereits eine Goldschmiedefabrik, sodass dem Sohn Adolf Kuhnle der Beruf aus dem familiären Umfeld bestens vertraut war. Als sechstes von sieben Kindern versuchte er sein Glück mit der Eigenständigkeit zunächst in Nürnberg. 1908 gründete er mit seiner noch jungen Familie in Nürnberg das erste Juwelier-Kuhnle-Geschäft am Hauptmarkt - Tuchergasse 1. Auch der Sohn Bruno Kuhnle wurde frühzeitig mit in das Geschäft eingebunden, sodass er später den Familienbetrieb mit übernehmen konnte.
Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurde mit der Machtergreifung 1933 durch die Nationalsozialisten das Unternehmen geschlossen, Bruno Kuhnle wurde zum Polizeidienst eingezogen und dort zunächst als Funker ausgebildet und eingesetzt.
Nach dem Kriegsende 1945 entschied man sich den Standort zu wechseln, da die Gebäude in der Tuchergasse nahezu vollständig zerstört waren. Adolf und Bruno Kuhnle entschieden sich in Fürth einen Neuanfang zu wagen. Nach zwei Umzügen innerhalb von Fürth wurde 1958 endgültig der bis heute noch aktuelle Standort als Ladengeschäft bezogen. Eigens hierzu hatte man selbst das Gebäude an der Königstraße errichtet.
Im Jahre 1965 übernahm in 3. Generation der 1940 geborene Sohn Robert Kuhnle das Unternehmen. Zu seinen frühen Erfolgen zählten laut eigenen Angaben die 1972 bzw. 1974 erworbenen Konzessionen, hochwertige Uhren zu verkaufen, wie die der Marken Rolex, Patek Philippe und Cartier. Während dieser Zeit baute Robert Kuhnle den Standort stetig aus und übergab 2002 das Unternehmen an den Sohn Christoph Kuhnle, womit das Unternehmen nun in 4. Generation durch die Gründerfamilie geführt wurde.
2014 erwarb das Unternehmen die seit längerer Zeit leerstehende benachbarte Villa Königstraße 139. Das Gebäude dient als Showroom, Veranstaltungsort und sollte zwischenzeitlich auch als exklusiver Club fungieren. Letzteres ambitionierte Ziel konnte nicht erreicht werden.
Im Jahr 2020 begann der Ausbau der Vintage Abteilung. Maßgeblich daran beteiligt war die Vintage-Expertin Kerstin „Kiki“ Hermann, die für das Team gewonnen werden konnte. Durch ihre langjährige und umfangreiche Tätigkeit als Leiterin des Expertenzentrums sowie der Uhrenabteilung für ein renommiertes Auktionshaus in Süddeutschland, hatte sie die Möglichkeit ihre Expertise ständig zu erweitern und viel Erfahrung zu sammeln.
Verkauf
Im Oktober 2024 gab Christoph Kuhnle gegenüber der örtlichen Presse bekannt, dass das Fürther Unternehmen in 4. Generation noch bis Ende Oktober 2024 an die Vogl-Gruppe aus Aschaffenburg verkauft werde. Grund hierfür sei gewesen, dass nach langen Überlegungen die Betreiber Christoph Kuhnle und seine Frau Birgit den Verkauf als beste Möglichkeit, den Betrieb zukunftssicher aufzustellen, ansehen, auch wenn finanziell aktuell hier kein Handlungsbedarf bestand. Allerdings gab Kuhnle gegenüber der Presse auch an, dass das Geschäft im Luxussegment zunehmend schwieriger werde. So sei z. B. zuletzt die Konzession eines namhaften Uhrenherstellers aus der Schweiz weggefallen, was sich im Umsatz bemerkbar mache.
Der Name Kuhnle bleibe zunächst erhalten - und Christoph Kuhnle wird auch weiterhin als Geschäftsführer die Geschicke der Filiale leiten.[2]
Sonstiges
Über Juwelier Kuhnle wurde mehrfach in der überregionalen Presse berichtet wegen zum Teil sehr riskanter und brutaler Raubüberfälle. Im Jahr 2001 fuhren die Diebe mit einem gestohlen PKW in die Schaufensterfront und verursachten einen immensen Sachschaden. Seit dieser Zeit wurden extra eingelassene Poller auf dem Bürgersteig angebracht, um künftige Einbrüche dieser Art zu verhindern. 2002 und 2014 verschafften sich bewaffnete Einbrecher Zutritt zu den Räumen und stahlen Schmuck und Uhren, woraufhin die Eigentümer seit dieser Zeit eigenes Wachpersonal beschäftigen. Im Juli 2020 versuchte ein ca. 50-jähriger Täter mit Waffengewalt einen Überfall auf die Geschäftsräume. Nach kurzem Widerstand ließ sich der Räuber aber widerstandslos festnehmen. Zuletzt, beim fünften Überfall am 22. Dezember 2023, gelang zwei Tätern der Raub; sie flüchteten mit einem E-Scooter.[3]
Kontakt
- Juwelier Kuhnle
- Königstraße 141
- 90762 Fürth
- Tel.: 0911 740 74 0
- Fax: 0911 740 74 50
- Mail info(at)kuhnle.de
Geschäftszeiten
- Montag bis Freitag 9:30 bis 13:00 Uhr, 14:00 bis 18:00 Uhr
- Samstag 9:30 bis 15:00 Uhr
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Erneuter Überfall auf Juwelier Kuhnle. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2020, S. 21 (Druckausgabe)
- Ulrike Löw: Überfall bei Juwelier Kuhnle: Täter als Tolpatsch. In: Fürther Nachrichten vom 9. Februar 2021 (Druckausgabe) bzw. Fürther Juwelier überfallen: Räuber kommt in die Psychiatrie. In: nordbayern.de vom 10. Februar 2021 - online
- Julia Ruhnau: Erneut bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier Kuhnle. In: Fürther Nachrichten vom 23. Dezember 2023 (Druckausgabe)
- Julia Ruhnau: Kuhnle-Raub: Täter sind weiter auf der Flucht. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 2023 (Druckausgabe)
- hbi: Zwei Monate danach: Räuber weiter auf der Flucht. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2024 (Druckausgabe)
- Julia Ruhnau: Fürther Nobeljuwelier ist verkauft. In: Fürther Nachrichten vom 28. Oktober 2024 (Druckausgabe)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gold-Schmiede-Zeitung: Exklusiv - Vogl übernimmt auch Kuhnle. Online abgerufen am 25. Oktober 2024 | 17:43 Uhr - online
- ↑ Julia Ruhnau: Umbruch bei Fürther Nobeljuwelier: Traditionsgeschäft Kuhnle geht nun an Kollegen aus Aschaffenburg. In: nordbayern.de - online
- ↑ Julia Ruhnau: Erneuter Raubüberfall auf Fürther Juwelier Kuhnle: Täter weiterhin auf der Flucht. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2023 (Druckausgabe)
Bilder
Rechnung Juwelier Kuhnle von 1992
Toilettenfrau der öffentlichen Bedürfnisanstalt Jakobinenstraße 2 betrachtet die Auslage des Juwelierhaus Kuhnle. Im Hintergrund ist Königstraße 139 erkennbar. Aufnahme 1970er Jahre