Martin Durst: Unterschied zwischen den Versionen

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Martin Durst erlernte ab August 1888 das Pflastererhandwerk bei seinem Vater. Nach dessen frühen Tod, nunmehr auch zum Gesellen freigesprochen, arbeitete er zunächst bei seiner Mutter, die das Baugeschäft vorerst weiterführte. Ende März 1893 wechselte er zum Pflasterermeister [[Johann Blutharsch]], bei dem er bis Mitte Oktober 1896 blieb. Dann leistete Durst seinen Militärdienst beim k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“|4. Infanterie-Regiment]] in Metz ab. Im September 1898 zur Reserve entlassen, war er weiter bei der Fa. Blutharsch in Arbeit.<ref name="FB-MD">Familienbogen Durst, Johann Martin; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
Martin Durst erlernte ab August 1888 das Pflastererhandwerk bei seinem Vater. Nach dessen frühen Tod, nunmehr auch zum Gesellen freigesprochen, arbeitete er zunächst bei seiner Mutter, die das Baugeschäft vorerst weiterführte. Ende März 1893 wechselte er zum Pflasterermeister [[Johann Blutharsch]], bei dem er bis Mitte Oktober 1896 blieb. Dann leistete Durst seinen Militärdienst beim k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“|4. Infanterie-Regiment]] in Metz ab. Im September 1898 zur Reserve entlassen, war er weiter bei der Fa. Blutharsch in Arbeit.<ref name="FB-MD">Familienbogen Durst, Johann Martin; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
Zur Verleihung des Bürgerrechts und Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses reichte er beim Stadtmagistrat am 25. April 1901 ein Gesuch ein. Bei den amtlichen Erhebungen teilte der Amtsanwalt drei Vorstrafen aus dem Jahr 1895 mit, zwei Strafen wegen Ruhestörung und eine wegen untersagten Waffentragens (Art. 39 Polizeistrafgesetzbuch). Gegen Gebühr von 18 Mark wurde ihm mit Beschluss vom 10. Mai 1901 das Bürgerrecht verliehen sowie das Kopulationszeugnis ausgefertigt.<ref>“Akten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: Durst Johann Martin, Pflasterer von hier. – Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses. 1901.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/D 602</ref>


Seit 27. Oktober 1902 übte er als Meister das Pflasterergewerbe selbstständig aus. Die Werkstätte verlegte er Anfang Dezember 1914 in die [[Karolinenstraße 6]].
Seit 27. Oktober 1902 übte er als Meister das Pflasterergewerbe selbstständig aus. Die Werkstätte verlegte er Anfang Dezember 1914 in die [[Karolinenstraße 6]].

Version vom 30. Oktober 2024, 16:28 Uhr

Johann Martin Durst (geb. 6. Januar 1875 in Fürth[1]; gest. 24. März 1936 ebenda[2]) war ein Fürther Pflasterergeselle und -meister.

Leben

Er kam als zweites Kind bzw. erster Sohn des Pflasterers und späteren Pflasterermeisters Johann Durst und seiner Ehefrau Anna Christiana, geborene Moosmeier im Haus „Königsstraße“ 84 (ab 1890 Nürnberger Straße 32) zur Welt. Taufpate war Johann Martin Herrmann, Sohn des Bäckermeisters Martin Herrmann aus Warmensteinach.[1]

Martin Durst erlernte ab August 1888 das Pflastererhandwerk bei seinem Vater. Nach dessen frühen Tod, nunmehr auch zum Gesellen freigesprochen, arbeitete er zunächst bei seiner Mutter, die das Baugeschäft vorerst weiterführte. Ende März 1893 wechselte er zum Pflasterermeister Johann Blutharsch, bei dem er bis Mitte Oktober 1896 blieb. Dann leistete Durst seinen Militärdienst beim k. b. 4. Infanterie-Regiment in Metz ab. Im September 1898 zur Reserve entlassen, war er weiter bei der Fa. Blutharsch in Arbeit.[3]

Zur Verleihung des Bürgerrechts und Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses reichte er beim Stadtmagistrat am 25. April 1901 ein Gesuch ein. Bei den amtlichen Erhebungen teilte der Amtsanwalt drei Vorstrafen aus dem Jahr 1895 mit, zwei Strafen wegen Ruhestörung und eine wegen untersagten Waffentragens (Art. 39 Polizeistrafgesetzbuch). Gegen Gebühr von 18 Mark wurde ihm mit Beschluss vom 10. Mai 1901 das Bürgerrecht verliehen sowie das Kopulationszeugnis ausgefertigt.[4]

Seit 27. Oktober 1902 übte er als Meister das Pflasterergewerbe selbstständig aus. Die Werkstätte verlegte er Anfang Dezember 1914 in die Karolinenstraße 6.

Bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Durst am 7. Dezember 1914 einberufen und beim Gefangenendepot Grafenwöhr zur Kriegsgefangenenbewachung eingesetzt. Ab Mitte Januar 1915 kam er am Standort Grafenwöhr zum Landsturm-Infanterie-Garnisonsbataillon 1 (III. B.21), Anfang Dezember 1915 zum Garnisonsbataillon 2 (III. B.25). Schließlich wurde er Ende Juni 1916 zum Rekrutendepot des Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillons Mittelfranken (III. B.20) kommandiert, dann jedoch am 9. September 1916 vorerst entlassen und bis auf Weiteres zurückgestellt. Offenbar wurde er nicht mehr zum Kriegsdienst herangezogen.[5] Für seine folgenden Leistungen in der Heimat erhielt Durst 1917 das König-Ludwig-Kreuz.[3]

Durst war seit 1911 ein aktives Mitglied der Sektion Fürth des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, wo er hauptsächlich beim Hüttenbau ein treuer Helfer war. Er veranstaltete auch Wanderungen und hielt Vorträge, so zum Kaisergebirge. Auch seine Ehefrau und sein Sohn Martin waren Vereinsmitglieder.[6]

Martin Durst verstarb im Alter vom 61 Jahren im Fürther Krankenhaus und wurde am 26. März 1936 beigesetzt.

Familie

Martin Durst heiratete am 1. Juni 1901 in Fürth Annette Luccas (geb. 2. März 1876 in Paris), Tochter des Zinnschlägers Valentin Luccas und seiner Ehefrau Katharina, geborene Stollert aus Nürnberg-Muggenhof. Die Familie hatte Heimatrecht in Gerlfangen bei Saarlouis im heutigen Saarland, sie war katholischen Glaubens. Kurz vor der Heirat schloss das Paar einen notariellen Vertrag über die protestantische Kindererziehung ab.[7] Aus dieser Ehe sind drei in Fürth geborene Kinder bekannt:

  • Martin Durst (geb. 12. Juli 1910), er wurde Straßenbaumeister
  • ‚Johanna‘ Maria Durst (geb. 28. September 1911), sie heiratete als Stabshelferin im Mai 1944 in Paris den Soldaten Karl Gerhard Holzbecher aus Berlin
  • Willy Durst (geb. 15. März 1918), er wurde Pflasterer

Adressen[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1875–1877, S. 4
  2. Kirchenbücher St. Paul, Bestattungen 1932–1944, S. 86
  3. 3,0 3,1 3,2 Familienbogen Durst, Johann Martin; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  4. “Akten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: Durst Johann Martin, Pflasterer von hier. – Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier und Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses. 1901.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/D 602
  5. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 10589; 11243; 11245, 1; 21291, 1
  6. Festschrift 1882–1932 - Sektion Fürth des D. und Ö. Alpenvereins, Selbstverlag der Sektion Fürth, Druck von Jos. Hesse, Fürth, 1932 – online
  7. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1897–1902, S. 324

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