Bibertbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bahnstrecke Nürnberg-Stein–Unternbibert-Rügland, die '''Bibertbahn''' im Volksmund auch „Bibertbärbala“ genannt. Die Strecke zweigte im Bahnhof Nürnberg-Stein von der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim ab und führte durch das Biberttal über Großhabersdorf nach Unternbibert. Strecken Nr. '''5905''' – Kursbuch Strecke: '''898''' (1986).
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Eine Lokalbahn, mit einem Streckenanteil von nur 125 Meter auf Fürther Gebiet einen Haltepunkt "Fürth-Süd", der auf Nbg.-Gebersdorfer Grund lag und wieder einmal eine verpasste Chance für Fürth gegenüber Nürnberg all dies beinhaltet folgende Geschichte des „Bibertbärbala“…
Die Bahnstrecke Nürnberg-Stein Unternbibert-Rügland, die '''Bibertbahn''' – im Volksmund auch „Bibertbärbala“ – genannt. Die Strecke zweigte im Bahnhof Nürnberg-Stein von der Bahnstrecke Nürnberg – Crailsheim ab und führte durch das Biberttal über Großhabersdorf nach Unternbibert (Strecken-Nr. '''5905''' Kursbuchstrecke '''898''', Stand 1986).


Es war eine Lokalbahn mit einem Streckenanteil von nur ca. 90 Meter auf Fürther Gebiet und einem Haltepunkt "Fürth-Süd", der auf Nürnberg-Gebersdorfer Grund lag.


==Geschichte==
==Geschichte==
1894 fragte Hans Brandstätter, Erster Bürgermeister von Cadolzburg bei der „Lokalbahn Aktien-Gesellschaft“ nach einer Weiterführung der bestehenden  [[Rangaubahn]] die von Fürth nach  Cadolzburg ging, über Deberndorf und Seubersdorf nach Unternbibert weiterzuführen, um diese Orte an das Schienennetz mit anzubinden. Die LAG lehnte dies mit Schreiben vom 1. Februar 1894 auf Grund der „ungünstigen Terrainverhältnisse“ ab und verwies auf Zirndorf als Startpunkt einer neuen Eisenbahnstrecke in den Bibertgrund.  
1894 fragte Hans Brandstätter, Erster Bürgermeister von Cadolzburg, bei der „Lokalbahn Aktien-Gesellschaft“ nach einer Weiterführung der bestehenden  [[Rangaubahn]], die von Fürth bis Cadolzburg verlief. Sie sollte über Deberndorf und Seubersdorf nach Unternbibert weiterführen, um diese Orte an das Schienennetz mit anzubinden. Die LAG lehnte diesen Vorschlag mit Schreiben vom 1. Februar 1894 auf Grund der „ungünstigen Terrainverhältnisse“ ab und verwies auf Zirndorf als Startpunkt einer neuen Eisenbahnstrecke in den Bibertgrund.


Mit dieser Vorgabe Zirndorf als Startpunkt wurde im gleichen Jahr ein „Comité für Erbauung einer Lokalbahn von Zirndorf nach Rügland „  gegründet mit der Forderung, in Zirndorfer einen Abzweig mit einer Trasse nach Altenberg und dann weiter durch das Biberttal bis nach  Unternbibert/Rügland zu planen, was wiederum von der oberbayerischen! „Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft“ LAG abgelehnt wurde.
Mit der Vorgabe Zirndorf als Startpunkt wurde im gleichen Jahr ein „Comité für Erbauung einer Lokalbahn von Zirndorf nach Rügland” gegründet mit der Forderung, in Zirndorf einen Abzweig mit einer Trasse nach Altenberg und dann weiter durch das Biberttal bis nach  Unternbibert/Rügland zu planen, was wiederum von der oberbayerischen „Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft“ LAG abgelehnt wurde.
Nachdem die in die Planung involvierte Stadt Fürth mit Oberbürgermeister Kutzer für dieses Vorhaben auch kein Interesse hatte, ruhte die Angelegenheit 20 Jahre bis die Stadt Nürnberg die Planung übernahm, nun natürlich mit dem Nürnberger Hauptbahnhof als Ausgangspunkt respektive den Abzweig beim Bahnhof Nürnberg-Stein einzurichten und  bekam 1908 die Baugenehmigung für die neue Lokalbahn nach Unternbibert-Rügland von der Bayerischen Staatseisenbahnverwaltung.  
Nachdem die in die Planung involvierte Stadt Fürth mit Oberbürgermeister Kutzer für dieses Vorhaben auch kein Interesse hatte, ruhte die Angelegenheit 20 Jahre.  Dann übernahm die Stadt Nürnberg die Planung, um nun als Ausgangspunkt den Nürnberger Hauptbahnhof mit Abzweig der Strecke beim Bahnhof (Nürnberg-)Stein einzurichten. Sie bekam 1908 die Baugenehmigung für die neue Lokalbahn nach Unternbibert-Rügland von der Bayerischen Staatseisenbahnverwaltung.  
Die [[Rangaubahn]] Gesellschaft und die Stadt Fürth vergaben durch ihre Passivität die Chance, den umfangreichen Güterverkehr aus den Fürther Hinterland unter anderen auch mit den zahlreichen Ziegeleien in Leichendorf neben dem Personenverkehr über Altenberg nach Zirndorf und weiter zur Hauptbahnhof Fürth abzuwickeln.  
Die [[Rangaubahn]]-Gesellschaft und die Stadt Fürth vergaben durch ihre Passivität die Chance, neben dem Personenverkehr den umfangreichen Güterverkehr aus den Fürther Hinterland, unter anderem auch mit den zahlreichen Ziegeleien in Leichendorf, über Altenberg nach Zirndorf und weiter zur Hauptbahnhof Fürth abzuwickeln.  


Die Bauarbeiten begannen 1912.
Die Bauarbeiten begannen 1912. Fürth wurde nur mit einem Haltepunkt „Fürth-Süd“ an der Rothenburger Straße, der fernab jeglicher Fürther Bebauung lag, bedacht, der dazu noch nicht einmal auf Fürther, sondern auf Nürnberg-Gebersdorfer Gebiet lag. Kuriosum am Rande: Der Fürther Haltepunkt wurde sehr spät, erst am 26. Oktober 1921, angelegt, obwohl der Antrag der Stadt Fürth bereits am 15. März 1916 gestellt wurde. Von der Fürther Verkehrsplanung weiterhin unbeachtet, wurde erst Jahre später eine weiterführende Busverbindung zur Straßenbahnendhaltestelle [[Flößaustraße]] eingerichtet. Der seit 1986 stillgelegte Haltepunkt "Fürth-Süd" wurde 2019 umfangreich freigeschnitten, weil hier der Endhaltestelle der neuen U-Bahn U 3 entstehen soll.  
Fürth wurde nur mit einem Haltepunkt „Fürth-Süd“ an der Rothenburger Straße, der fernab jeglicher Fürther Bebauung lag, bedacht, der dazu auch nochnicht mal auf Fürther-, sondern auf Nürnberg-Gebersdorfer Gebiet liegt. Kuriosum am Rande: der Fürther Haltepunkt wurde sehr spät erst am 26. Oktober 1921 angelegt, obwohl der Antrag der Stadt Fürth bereits am 15. März 1916 gestellt wurdeVon der Fürther Verkehrsplanung weiterhin unbeachtet, wurde erst Jahre später eine weiterführende Busverbindung zur Straßenbahnendhaltestelle [[Flößaustraße]]   eingerichtet. Der seit 1993 stillgelegte Haltepunkt Fürth-Süd wurde 2019 umfangreich freigeschnitten, weil hier der Endhaltestelle der neuen U-Bahn U 3 entstehen soll.  
Auf Fürther Gebiet befindet sich vom größten Kunstbau der Bahn, der Eisenbahnbrücke (Fischbauchbrücke in Stahlfachwerk über der Rednitz und weiterführende Stahlprofilbrücken bis zum Bahndamm) nur ein kurzes Stück von ca. 10 m und das rechte Brückenwiderlager. Insgesamt liegen nur etwa 90 Meter der Strecke auf Fürther Gebiet. Am 30. September 1912 wurde die Brücke einer Belastungsprobe mit zwei Dampflokomotiven mit angehängten, schwer beladenen Güterwagen, unterzogen.
Weiterhin befindet sich auf Fürther Gebiet der größte Kunstbau der Bahn, die Eisenbahnbrücke (Fischbauchbrücke in Stahlfachwerk über der Rednitz und weiterführende Stahlprofilbrücken bis zum Bahndamm) . Es liegen nur 125 Meter mit diesen Brücken auf Fürther Gebiet. Am 30. September 1912 wurde die Brücke einer Belastungsprobe mit zwei Dampflokomotiven mit angehängten, schwer beladenen Güterwagen, unterzogen.
Die Strecke (Nürnberg-)Stein bis Dietenhofen wurde im Mai 1914 eröffnet und weiter bis Unternbibert-Rügland als Endhaltestelle verlängert. Mit einer Gesamtlänge von 32,78 km war sie am 1. Juni 1915 fertiggestellt.
Die Strecke Nürnberg-Stein wurde im Mai 1914 bis Dietenhofen eröffnet und am 1. Juni 1916 bis Unternbibert-Rügland als Endhaltestelle verlängert und mit einer Gesamtlänge von und fertiggestellt.


Die Bahnstrecke hatte in Gebersdorf bei Bahnkilometer 0,89 ein angebundenes Strom Umformerwerk der „DB Energie“, dass bis 14.2 2014 im Betrieb war und bis dahin auch noch vom Bahnhof Stein angefahren werden konnte. Danach Abriss und Bebauung mit Wohnungen.
Ein Abzweig war für das ehemalige Fürther Kasernengelände eingerichtet, genutzt vom Deutschen Heer bis 1918, danach von Reichswehr und Wehrmacht. Nach 1945 dienten die Gleisanschlüsse bei Fürth-Süd auch der U.S. Army ([[Johnson Barracks]]) zur Versorgung des US-Depots mit den großen Warenlagerhäusern und dem vorgelagerten Kohlenlagerplatz mit tausenden von Tonnen bei Bahnkilometer 1,9 kurz von der Straßenbrücke und dem Haltepunkt „Fürth-Süd“. Die Auflösung dieses Anschlusses erfolgte 1994, Entwidmung im Februar 2014.


Ein weiterer Abzweig war für das ehemalige Kasernengelände vom Deutschen Heer bis 1918, danach Reichswehr und Wehrmacht, nach 1945 der US-Army  [[Johnson Barracks]] bei Fürth Süd mit Gleisanschlüssen zur Versorgung des US-Depots mit den großen Warenlagerhäuser und einem vorgelagerten Kohlenlagerplatz mit tausenden von Tonnen bei Bahnkilometer 1,9 kurz von der Straßenbrücke und dem Haltepunkt „Fürth-Süd“ eingerichtet. Auflösung dieses Anschlusses 1994, Endwidmung  Februar 2014.
Am 26. September 1971 wurde der Streckenabschnitt zwischen Großhabersdorf und Rügland eingestellt. Der Reiseverkehr zwischen Bahnhof Stein und Großhabersdorf ist am 26. September 1986 beendet worden; zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Haltepunkt „Fürth-Süd“ aufgelassen.


Ab 1926 übernahm die Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn (DR)  die Lokalbahn.  
==Siehe auch==
* [[Rangaubahn]]
* [[Buckweg]]
* [[SG Nürnberg Fürth 1883 e. V.]]
* [[Hainberg]]


Im Sommerfahrplan 1939 sind vier Reisezugpaare zwischen Nürnberg Hbf und Unternbibert-Rügland verzeichnet. Für die 33 km Strecke zwischen Bahnhof Stein und Unternbibert-Rügland war die Fahrzeit ca. 1 Stunde. Im Winterfahrplan 1967-1968 ist die lange Fahrzeit weiterhin unverändert. Von den 74 Bahnübergängen wurden zwischen 1955 und 1960 10 Stück mit Blinklichtern ausgestattet. Zwischen 1958 und 1962 wurden alle Gleise erneuert.
==Literatur==
* ''50 Jahre Bibertbahn 1914 - 1964''. Festschrift zum Jubiläum am 24. Mai 1964. 128 S. Herausgegeben vom Festausschuss der Anliegergemeinden
* [[Schienenverkehr im Landkreis Fürth/Bayern (Buch)|Schienenverkehr im Landkreis Fürth/Bayern gestern + heute]] der Zirndorfer Eisenbahnfreunde e. V., ISBN 3-89014-124-2


Stilllegung:  am 26. September 1971 wurde der Streckenabschnitt zwischen Großhabersdorf und Rügland eingestellt.  Am 26. September 1986 wurde der Reiseverkehr  Zwischen Bahnhof Stein und Großhabersdorf eingestellt, zu diesem Zeitpunkt  wurde auch der Fürther Haltepunkt „Fürth-Süd“ aufgelassen.
==Weblinks==
 
* [[wikipedia:Bahnstrecke Nürnberg-Stein–Unternbibert-Rügland|Bahnstrecke Nürnberg-Stein – Unternbibert-Rügland]] (Wikipedia)
1975 wurde das Bahnhofgebäude Zirndorf/Altenberg abgerissen.
 
 
Zwischen Leichendorf und Großhabersdorf am 31. Dezember 1986 wurde auch der Güterverkehr beendet mit Abbau der Gleise.
1993 abschließende Silllegung Nbg.-Stein - Leichendorf
Die Bundesbahn ließ dann umgehend die restlichen Gleise entfernen, obwohl eine Bürgerinitiative mit einem Privatinvestor eine Weiterführung auf privater Basis anstrebte.
 
Seit 1993 sind immer wieder Bestrebungen verschiedener Stellen wie dem Landratsamt Fürth mit „Grobkonzept eines Stadtbahnnetzes“  mit Integration der damals bestehende Trasse in ein modernes Stadtbahnnetz und diverserer anderer Konzepte der unterschiedlichsten Art zu verzeichnen. 
 
Die „Interessengemeinschaft Bibertbahn“ bemüht sich seit 2003 um die Reaktivierung der Bahnlinie Nürnberg - Stein - Oberasbach-Altenberg - Zirndorf-Leichendorf. Leider bis heute erfolglos. Weblink in der Anlage unten.
 
 
==Lokomotiven==
Alle eingesetzten Lokomotiven sind unter Wikipedia aufgeführt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_N%C3%BCrnberg-Stein%E2%80%93Unternbibert-R%C3%BCgland
 
Einige Beispiele an rollenden Material:
Dampflokomotiven:
Bayerische Pt 2/3  und  D IX  -   BR 64  - BR 86


Diesel Lokomotiven:
* [http://www.bibertbahn.de/website/version3/index.html Interessengemeinschaft „Bibertbahn“]
BR Köf II  -  BR 211 – BR 215 – BR 290


Diesel Triebwagen:
* [http://www.bahnrelikte.net/strecken/5905.php Bahnrelikte.net]
VT 24  -  VT 60  -  VT 60  -  VT 66  -  VT 70  -  VT 80  -  Schienenbus  VT 98  -  BR 614


 
==Bilder==
==Literatur==
{{Bilder dieses Verkehrsmittels}}
Buch „Schienenverkehr im Landkreis Fürth/Bayern gestern + heute“ der Zirndorfer Eisenbahnfreunde e. V.  ISBN: 3-89014-124-2
[[Kategorie:Eisenbahn]]
 
[[Kategorie:Verkehr]]
==Weblinks==
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_N%C3%BCrnberg-Stein%E2%80%93Unternbibert-R%C3%BCgland  (Wikipedia)
http://www.bibertbahn.de/website/version3/index.html  (Interessengemeinschaft „Bibertbahn“)
http://www.bahnrelikte.net/strecken/5905.php (Bahnrelikte.net)

Aktuelle Version vom 28. November 2024, 15:58 Uhr

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Artikel über Nachbarn

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Die Bahnstrecke Nürnberg-Stein – Unternbibert-Rügland, die Bibertbahn – im Volksmund auch „Bibertbärbala“ – genannt. Die Strecke zweigte im Bahnhof Nürnberg-Stein von der Bahnstrecke Nürnberg – Crailsheim ab und führte durch das Biberttal über Großhabersdorf nach Unternbibert (Strecken-Nr. 5905 – Kursbuchstrecke 898, Stand 1986).

Es war eine Lokalbahn mit einem Streckenanteil von nur ca. 90 Meter auf Fürther Gebiet und einem Haltepunkt "Fürth-Süd", der auf Nürnberg-Gebersdorfer Grund lag.

Geschichte

1894 fragte Hans Brandstätter, Erster Bürgermeister von Cadolzburg, bei der „Lokalbahn Aktien-Gesellschaft“ nach einer Weiterführung der bestehenden Rangaubahn, die von Fürth bis Cadolzburg verlief. Sie sollte über Deberndorf und Seubersdorf nach Unternbibert weiterführen, um diese Orte an das Schienennetz mit anzubinden. Die LAG lehnte diesen Vorschlag mit Schreiben vom 1. Februar 1894 auf Grund der „ungünstigen Terrainverhältnisse“ ab und verwies auf Zirndorf als Startpunkt einer neuen Eisenbahnstrecke in den Bibertgrund.

Mit der Vorgabe Zirndorf als Startpunkt wurde im gleichen Jahr ein „Comité für Erbauung einer Lokalbahn von Zirndorf nach Rügland” gegründet mit der Forderung, in Zirndorf einen Abzweig mit einer Trasse nach Altenberg und dann weiter durch das Biberttal bis nach Unternbibert/Rügland zu planen, was wiederum von der oberbayerischen „Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft“ LAG abgelehnt wurde. Nachdem die in die Planung involvierte Stadt Fürth mit Oberbürgermeister Kutzer für dieses Vorhaben auch kein Interesse hatte, ruhte die Angelegenheit 20 Jahre. Dann übernahm die Stadt Nürnberg die Planung, um nun als Ausgangspunkt den Nürnberger Hauptbahnhof mit Abzweig der Strecke beim Bahnhof (Nürnberg-)Stein einzurichten. Sie bekam 1908 die Baugenehmigung für die neue Lokalbahn nach Unternbibert-Rügland von der Bayerischen Staatseisenbahnverwaltung. Die Rangaubahn-Gesellschaft und die Stadt Fürth vergaben durch ihre Passivität die Chance, neben dem Personenverkehr den umfangreichen Güterverkehr aus den Fürther Hinterland, unter anderem auch mit den zahlreichen Ziegeleien in Leichendorf, über Altenberg nach Zirndorf und weiter zur Hauptbahnhof Fürth abzuwickeln.

Die Bauarbeiten begannen 1912. Fürth wurde nur mit einem Haltepunkt „Fürth-Süd“ an der Rothenburger Straße, der fernab jeglicher Fürther Bebauung lag, bedacht, der dazu noch nicht einmal auf Fürther, sondern auf Nürnberg-Gebersdorfer Gebiet lag. Kuriosum am Rande: Der Fürther Haltepunkt wurde sehr spät, erst am 26. Oktober 1921, angelegt, obwohl der Antrag der Stadt Fürth bereits am 15. März 1916 gestellt wurde. Von der Fürther Verkehrsplanung weiterhin unbeachtet, wurde erst Jahre später eine weiterführende Busverbindung zur Straßenbahnendhaltestelle Flößaustraße eingerichtet. Der seit 1986 stillgelegte Haltepunkt "Fürth-Süd" wurde 2019 umfangreich freigeschnitten, weil hier der Endhaltestelle der neuen U-Bahn U 3 entstehen soll. Auf Fürther Gebiet befindet sich vom größten Kunstbau der Bahn, der Eisenbahnbrücke (Fischbauchbrücke in Stahlfachwerk über der Rednitz und weiterführende Stahlprofilbrücken bis zum Bahndamm) nur ein kurzes Stück von ca. 10 m und das rechte Brückenwiderlager. Insgesamt liegen nur etwa 90 Meter der Strecke auf Fürther Gebiet. Am 30. September 1912 wurde die Brücke einer Belastungsprobe mit zwei Dampflokomotiven mit angehängten, schwer beladenen Güterwagen, unterzogen. Die Strecke (Nürnberg-)Stein bis Dietenhofen wurde im Mai 1914 eröffnet und weiter bis Unternbibert-Rügland als Endhaltestelle verlängert. Mit einer Gesamtlänge von 32,78 km war sie am 1. Juni 1915 fertiggestellt.

Ein Abzweig war für das ehemalige Fürther Kasernengelände eingerichtet, genutzt vom Deutschen Heer bis 1918, danach von Reichswehr und Wehrmacht. Nach 1945 dienten die Gleisanschlüsse bei Fürth-Süd auch der U.S. Army (Johnson Barracks) zur Versorgung des US-Depots mit den großen Warenlagerhäusern und dem vorgelagerten Kohlenlagerplatz mit tausenden von Tonnen bei Bahnkilometer 1,9 kurz von der Straßenbrücke und dem Haltepunkt „Fürth-Süd“. Die Auflösung dieses Anschlusses erfolgte 1994, Entwidmung im Februar 2014.

Am 26. September 1971 wurde der Streckenabschnitt zwischen Großhabersdorf und Rügland eingestellt. Der Reiseverkehr zwischen Bahnhof Stein und Großhabersdorf ist am 26. September 1986 beendet worden; zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Haltepunkt „Fürth-Süd“ aufgelassen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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