Jüdisches Museum Franken: Unterschied zwischen den Versionen

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|Objekt=Ehemaliges Bürgerhaus, jetzt Jüdisches Museum
|Objekt=Ehemaliges Bürgerhaus, jetzt Jüdisches Museum
|AktenNr=D-5-63-000-638
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|Teil des Ensembles=Altstadt
|TeilDesEnsembles=Altstadt
|Baujahr=1700
|Baujahr=1700
|Baustil=Barock
|Baustil=Barock
|Gebäude besteht=Ja
|GebaeudeBesteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD – Denkmalliste Fürth]
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|lat=49.477094
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== Das Jüdische Museum Franken in Fürth==
== Das Jüdische Museum Franken in Fürth==
[[Bild:Königstraße 89 Jued Museum A7241.jpg|mini|right|Königstraße 89 um 1988]]
[[Bild:Königstraße 89 Jued Museum A7241.jpg|mini|right|Königstraße 89 um 1988]]
Im Februar 1995 konnte der erste Spatenstich für das Jüdischen Museum in Fürth erfolgen, der Bau kam jedoch wegen statischer Probleme mit den Nachbarhäusern ins Stocken<ref>Volker Dittmar: ''Ein "Denkjahr" voller Jubiläen''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 1995, S. 36.</ref>, so dass es den Museumsbetrieb erst 1999 aufnehmen konnte. Das Haupthaus des Jüdischen Museums Franken in Fürth ([[Königstraße 89]]) zeigt die herausragende Bedeutung Frankens als Zentrum jüdischen Lebens in Süddeutschland.  
Im Februar 1995 konnte der erste Spatenstich für das Jüdische Museum in Fürth erfolgen, der Bau kam jedoch wegen statischer Probleme mit den Nachbarhäusern ins Stocken<ref>Volker Dittmar: ''Ein "Denkjahr" voller Jubiläen''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Dezember 1995, S. 36.</ref>, so dass es den Museumsbetrieb erst 1999 aufnehmen konnte. Das Haupthaus des Jüdischen Museums Franken in Fürth ([[Königstraße 89]]) zeigt die herausragende Bedeutung Frankens als Zentrum jüdischen Lebens in Süddeutschland.  


Die fränkisch-jüdische Kultur war besonders vielfältig mit eigenen Alltagsgebräuchen, religiösen Ritualen und berühmten Gelehrten. Vom Mittelalter bis heute erzählen Judaika und Alltagsobjekte im Fürther Museum die jüdische Geschichte Frankens.  
Die fränkisch-jüdische Kultur war besonders vielfältig mit eigenen Alltagsgebräuchen, religiösen Ritualen und berühmten Gelehrten. Vom Mittelalter bis heute erzählen Judaika und Alltagsobjekte im Fürther Museum die jüdische Geschichte Frankens.  
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Zum Museum gehören der Seminarraum [[Ernst Kromwell]] für Veranstaltungen mit bis zu 120 Besuchern, eine Literaturhandlung mit Museumsshop und das Café [[Mary S. Rosenberg]], die zu den Museumsöffnungszeiten geöffnet sind. Vor dem Museum auf dem Gehsteig wurde eine neun Meter hohe, nachts  beleuchtete Glas Stele, aufgestellt.  
Zum Museum gehören der Seminarraum [[Ernst Kromwell]] für Veranstaltungen mit bis zu 120 Besuchern, eine Literaturhandlung mit Museumsshop und das Café [[Mary S. Rosenberg]], die zu den Museumsöffnungszeiten geöffnet sind. Vor dem Museum auf dem Gehsteig wurde eine neun Meter hohe, nachts  beleuchtete Glas Stele, aufgestellt.  


Am [[8. Mai]] [[2015]] fand der Spatenstich zur Erweiterung des Museums an der Königstraße statt;<ref>Sabine Rempe: Startschuss für Königstraßen-Kubus. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2015</ref> Richtfest wurde am 17. Juni 2016 gefeiert.<ref>Birgit Heidingsfelder: Jüdisches Museum: Der Rohbau steht. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juni 2016</ref> Die Fertigstellung wurde am 13. Mai 2018 mit einem Festakt vor 400 Gästen in der [[Stadthalle]] begangen, am folgenden Montag konnte die Öffentlichkeit vom neuen Museumsbau Besitz ergreifen. Der Erweiterungsbau wurde vom Bamberger Architekten Ulrich Manz<ref>umarchitekt: Projekt [http://www.umarchitekt.de/p-juedisches-museum-fuerth.html Jüdisches Museum Fürth] (abgerufen am 15.05.2018)</ref> entworfen, weist eine Nutzfläche von 900 m<sup>2</sup> auf und kostete 6,2 Mio. Euro.<ref>Matthias Boll: Jüdisches Museum: Begegnungsort für „Kessschmecker”. In: Fürther Nachrichten vom 14. Mai 2018</ref> Im 1. Obergeschoss des Erweiterungsbaus befindet sich eine Bibliothek mit Lesesaal. Durch den Erweiterungsbau wurde auch der Bereich östlich des Museums neu zu dem eigens dafür benannten [[Jean-Mandel-Platz]] umgewandelt. Im Innenhof befindet sich ein Museumsgarten mit Pflanzen, die einen Bezug zur jüdisch-fränkischen Geschichte oder der Bibel haben.
Am [[8. Mai]] [[2015]] fand der Spatenstich zur Erweiterung des Museums an der Königstraße statt;<ref>Sabine Rempe: Startschuss für Königstraßen-Kubus. In: Fürther Nachrichten vom 9. Mai 2015</ref> Richtfest wurde am 17. Juni 2016 gefeiert.<ref>Birgit Heidingsfelder: Jüdisches Museum: Der Rohbau steht. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juni 2016</ref> Die Fertigstellung wurde am 13. Mai 2018 mit einem Festakt vor 400 Gästen in der [[Stadthalle]] begangen, am folgenden Montag konnte die Öffentlichkeit vom neuen Museumsbau Besitz ergreifen. Der Erweiterungsbau wurde vom Bamberger Architekten Ulrich Manz<ref>umarchitekt: Projekt [http://www.umarchitekt.de/p-juedisches-museum-fuerth.html Jüdisches Museum Fürth] (abgerufen am 15.05.2018)</ref> entworfen, weist eine Nutzfläche von 900 m<sup>2</sup> auf und kostete 6,2 Mio. Euro.<ref>Matthias Boll: Jüdisches Museum: Begegnungsort für „Kessschmecker”. In: Fürther Nachrichten vom 14. Mai 2018</ref> Im 1. Obergeschoss des Erweiterungsbaus befindet sich eine Bibliothek mit Lesesaal. Durch den Erweiterungsbau wurde auch der Bereich östlich des Museums neu zu dem eigens dafür benannten [[Jean-Mandel-Platz]] umgewandelt.  
 
[[Datei:Einweihung Heilbronn Museumsgarten JMF Mai 2024.jpg|mini|rechts|Einweihung des Museumsgarten zu Ehren Alfred Heilbronns, Mai 2024]]
Im Innenhof befindet sich ein Museumsgarten mit Pflanzen, die einen Bezug zur jüdisch-fränkischen Geschichte oder der Bibel haben. Am [[24. Mai]] [[2024]] wurde zu Ehren [[Alfred Heilbronn]] der bisherige Garten im Jüdischen Museum Franken nach ihm benannt. Neben der Namenstafel "Alfred Heilbronn - Museumsgarten", bzw. auf Türkisch: "Heilbronn - Müze Bahcesi" wurden auch zwei Pflanzen aus dem Botanischem Garten in Istanbul in den [[2018]] zwischen den Neu- und Altbau angelegten Garten gepflanzt. Dabei handelte es sich um eine [[wikipedia:Akanthus (Gattung)|Acanthus]] (Bärenklau) und eine [[wikipedia:Gewöhnlicher Judasbaum|Cercis siliquastrum]] (Judasbaum). Die Museumsleiterin [[Daniela Eisenstein]] gab gegenüber der örtlichen Presse an, dass die Benennung des Gartens im Jüdischen Museum als ein klares politisches Zeichen zu sehen sei: "Der Botanische Garten in Istanbul ist ein Symbol für eine Zeit, die heute politisch nicht gewollt ist."


== Das Jüdische Museum Franken in Schnaittach==
== Das Jüdische Museum Franken in Schnaittach==
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== Tourismus ==
== Tourismus ==
*''Fürth - Zentrum jüdischen Lebens'', Stadtspaziergang & Besuch im Jüdischen Museum Franken der [[Tourist-Information]]in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Franken
*''Fürth - Zentrum jüdischen Lebens'', Stadtspaziergang & Besuch im Jüdischen Museum Franken der [[Tourist-Information]]in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Franken
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Geovisualisierung der FHWS Würzburg sowie dem Lehrstuhl für Judaistik in Bamberg hat das Jüdische Museum Franken die älteste und größte [[Synagoge]] des [[Schulhof|Schulhofes]] mit einer Virtual-Reality-Anwendung rekonstruiert. Sie ermöglicht eine Zeitreise zur Fürther [[Altschul]] um das Jahr 1900.<ref>''Virtual Reality im Jüdischen Museum''. In: [[INFÜ]], Nr. 6 vom 27. März 2024, S. 40</ref><ref name="Sauer3D">Sauer 3D: Virtual Reality Synagoge Fürth, [https://sauer3d.de/2020/02/25/virtual-reality-synagoge-fuerth/ Weblink]</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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* ''Der Garten des (nicht) Vergessens / Unutma Bahçesi''. In: [[INFÜ]], Nr. 14 vom 20. Juli 2022, S. 36 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-14-infue.pdf PDF-Datei]
* ''Der Garten des (nicht) Vergessens / Unutma Bahçesi''. In: [[INFÜ]], Nr. 14 vom 20. Juli 2022, S. 36 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2022/2022-14-infue.pdf PDF-Datei]
* Matthias Boll: ''Jüdisches Museum: Die Zukunft kann kommen'', in: Fürther Nachrichten vom 22. September 2022, S. 27 (Druckausgabe) bzw. ''Jüdisches Museum Fürth: Neue Führungen, neue Workshops und ein neues Team'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. September 2022 - [https://www.nn.de/1.12546532 online abrufbar (Bezahlschranke)]
* Matthias Boll: ''Jüdisches Museum: Die Zukunft kann kommen'', in: Fürther Nachrichten vom 22. September 2022, S. 27 (Druckausgabe) bzw. ''Jüdisches Museum Fürth: Neue Führungen, neue Workshops und ein neues Team'' In: nordbayern.de NN+ vom 25. September 2022 - [https://www.nn.de/1.12546532 online abrufbar (Bezahlschranke)]
* ''Virtual Reality im Jüdischen Museum''. In: [[INFÜ]], Nr. 6 vom 27. März 2024, S. 40 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2024/2024-06-infue.pdf#page=40 PDF-Datei]


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Wiener Memorbuch]]
* [[Wiener Memorbuch]]
* [[Jakob Wassermann]]
* [[Jakob Wassermann]]
* Dr. [[Dagmar Solomon]] war Gründungsmitglied des Fördervereins der Jüdischen Museen in Franken
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Orte der Verfolgung und des Gedenkens]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
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