Eduard Rühl: Unterschied zwischen den Versionen

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: ''1935 wurde Rühl gegen seinen Willen und seine Absicht als Ratsherr in Fürth berufen, einzig und allein, um völlig unpolitisch als Fachmann auf dem Gebiete der Heimatpflege tätig zu sein. Der unermüdliche Einsatz als „Kreis“-Heimatpfleger für Stadt- und Landkreis Fürth trug ihm nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945 automatisch Arrest im Lager Hersbruck und die Entlassung aus dem Staatsdienst ein, obwohl er sich gerade hier hatte leisten können, im Geschichtsunterricht irrige Lehren des Dritten Reiches mannhaft entgegenzutreten.''<ref>Ernst G. Deuerlein: Lebensläufe in Franken, Band 6. Würzburg 1960</ref>  
: ''1935 wurde Rühl gegen seinen Willen und seine Absicht als Ratsherr in Fürth berufen, einzig und allein, um völlig unpolitisch als Fachmann auf dem Gebiete der Heimatpflege tätig zu sein. Der unermüdliche Einsatz als „Kreis“-Heimatpfleger für Stadt- und Landkreis Fürth trug ihm nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945 automatisch Arrest im Lager Hersbruck und die Entlassung aus dem Staatsdienst ein, obwohl er sich gerade hier hatte leisten können, im Geschichtsunterricht irrige Lehren des Dritten Reiches mannhaft entgegenzutreten.''<ref>Ernst G. Deuerlein: Lebensläufe in Franken, Band 6. Würzburg 1960</ref>  


Diese Schilderung scheint aus heutiger Sicht eher fragwürdig und ist vermutlich dem Umstand verschuldet, dass nach [[1945]] jeder bemüht war seine Biographie während der [[NSDAP|NS-Zeit]] so weit wie möglich zu "schönen". Eine Berufung als Ratsmitglied gegen den eigenen Willen scheint jedoch zumindest sehr unwahrscheinlich. Was für Rühl spricht ist jedoch die Aussage des Kunstvereins Erlangen, der anlässlich seines 100-jährigen Bestehens 2004 zumindest Rühl folgendes in Sachen Kunstverständnis nachsagte<ref>Kunstverein-Erlangen e.V., Online abrufbar 5. Juli 2014 | 1938 [http://www.kunstverein-erlangen.de/archiv/archiv/kve-100jahre.html HP]</ref>:  
Diese Schilderung scheint aus heutiger Sicht eher fragwürdig und ist vermutlich dem Umstand verschuldet, dass nach [[1945]] viele bemüht war ihre Biographie während der [[NSDAP|NS-Zeit]] so weit wie möglich zu "schönen". Eine Berufung als Ratsmitglied gegen den eigenen Willen scheint jedoch sehr unwahrscheinlich. Was jedoch für Rühl spricht ist die Aussage des Kunstvereins Erlangen, der anlässlich seines 100-jährigen Bestehens [[2004]] Rühl folgendes in Sachen Kunstverständnis nachsagte<ref>Kunstverein-Erlangen e.V., Online abrufbar 5. Juli 2014 | 1938 [http://www.kunstverein-erlangen.de/archiv/archiv/kve-100jahre.html HP]</ref>:  
: ''Als Gründer und Leiter der Kunstgeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft am Kunsthistorischen Seminar veranstaltete er von 1922 bis Ende 1924 nicht weniger als 20 niveauvolle Ausstellungen mit Originalen hervorragender Künstler, die er mit dem programmatischen Titel "Vom Impressionismus zum Expressionismus" einleitete. Die fortschrittliche Einstellung Rühls traf jedoch auf erbitterte Gegnerschaft sowohl in der Stadt als auch an der Universität. Er musste aufgeben und verließ Erlangen.''
: ''Als Gründer und Leiter der Kunstgeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft am Kunsthistorischen Seminar veranstaltete er von 1922 bis Ende 1924 nicht weniger als 20 niveauvolle Ausstellungen mit Originalen hervorragender Künstler, die er mit dem programmatischen Titel "Vom Impressionismus zum Expressionismus" einleitete. Die fortschrittliche Einstellung Rühls traf jedoch auf erbitterte Gegnerschaft sowohl in der Stadt als auch an der Universität. Er musste aufgeben und verließ Erlangen.''


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