Franz Jakob: Unterschied zwischen den Versionen

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Jakob war aktiv am Pogrom des [[9. November]] [[1938]] gegen die jüdische Bevölkerung beteiligt, "''Jakob habe sowohl direkt angewiesen, die Fürther Synagoge in Brand zu setzen, als auch verboten, das Gotteshaus zu löschen.''<ref>Stadtsarchiv Nbg, Spruchkammerakte Jakob, Spruchkammer Fürth II J 45</ref>". Spätere Zeitzeugen (z.B. [[Johanes Rachfahl]], Feuerwehrkommandant) schilderten u.a. die Rolle Jakobs wie folgt:  
Jakob war aktiv am Pogrom des [[9. November]] [[1938]] gegen die jüdische Bevölkerung beteiligt, "''Jakob habe sowohl direkt angewiesen, die Fürther Synagoge in Brand zu setzen, als auch verboten, das Gotteshaus zu löschen.''<ref>Stadtsarchiv Nbg, Spruchkammerakte Jakob, Spruchkammer Fürth II J 45</ref>". Spätere Zeitzeugen (z.B. [[Johanes Rachfahl]], Feuerwehrkommandant) schilderten u.a. die Rolle Jakobs wie folgt:  
:''Am 10. November 1938 früh um ½ 1 Uhr wurde ich zum Kaffee Fink zum OB Jakob befohlen. Als ich dort ankam stand derselbe auf der Straße in Gegenwart einer anderen Person ... Jakob eröffnete mir, dass in dieser Nacht die Synagoge brennen würde und auch verschiedene andere jüdische Anwesen wie das jüd. Waisenhaus. Ich fragte ihn ob er wohl scherze. Als er mir wiederholt erklärte, dass es sein voller Ernst ist, stellte ich ihm vor Augen, dass das unmöglich sei weil ich nicht genügend Löschmannschaften hätte um dann jeweils die umliegenden Gebäude zu schützen. Auf diese Weise konnte ich ihn dann auch von diesem Vorhaben abbringen, so dass es dann nur bei der Synagoge verblieb. Er sagte mir, ich solle nach Hause gehen bis ich gerufen werde ... Gegen ½ 4 Uhr kam ein Fahrer von Jakob ... und verständigte mich dass es brennt. Daraufhin ging ich sofort zur Wache und löste den Alarm aus. ... Gleich nach ½ 4 Uhr kam ich mit den Löschzügen am Brandplatz an. In diesem Moment brannte bereits die Synagoge in vollem Umfange... Jakob habe mir verboten, die brennende Synagoge zu löschen... Die Löschtätigkeit wurde durch den Pöbel gestört. Trotzdem gelang es, die umliegenden Häuser zu retten...  Soviel ich mich noch entsinne wurde ich gegen ½ 9 ... zu Jakob geholt. Der OB gab mir den Befehl, dass das Hausmeisterhaus auch noch wegmüsse. Sie sorgen mir persönlich dafür dass das Haus wirklich abbrennt. Ich sagte, ich habe keinen Brennstoff dabei. Er sagte dann, dann sorgen Sie dafür, dass welcher geholt wird.'' <ref>Spruchkammerakten Jakob Franz Sprk Fü 2 J, Vernehmung J. Rachfahl Oktober 1946</ref> Das Hausmeisterhaus stand laut Jakob angeblich den Plänen des lokalen Straßenbaus im Weg<ref>Ulrich Schuh: Die Entnazifizierung in Mittelfranken - Vorhaben, Umsetzung und Bilanz des Spruchkammerverfahrens in einer vielfältigen Region. Nürnberg, 2013. S. 74 f.</ref>.
:''Am 10. November 1938 früh um ½ 1 Uhr wurde ich zum Kaffee Fink zum OB Jakob befohlen. Als ich dort ankam stand derselbe auf der Straße in Gegenwart einer anderen Person ... Jakob eröffnete mir, dass in dieser Nacht die Synagoge brennen würde und auch verschiedene andere jüdische Anwesen wie das jüd. Waisenhaus. Ich fragte ihn ob er wohl scherze. Als er mir wiederholt erklärte, dass es sein voller Ernst ist, stellte ich ihm vor Augen, dass das unmöglich sei weil ich nicht genügend Löschmannschaften hätte um dann jeweils die umliegenden Gebäude zu schützen. Auf diese Weise konnte ich ihn dann auch von diesem Vorhaben abbringen, so dass es dann nur bei der Synagoge verblieb. Er sagte mir, ich solle nach Hause gehen bis ich gerufen werde ... Gegen ½ 4 Uhr kam ein Fahrer von Jakob ... und verständigte mich dass es brennt. Daraufhin ging ich sofort zur Wache und löste den Alarm aus. ... Gleich nach ½ 4 Uhr kam ich mit den Löschzügen am Brandplatz an. In diesem Moment brannte bereits die Synagoge in vollem Umfange... Jakob habe mir verboten, die brennende Synagoge zu löschen... Die Löschtätigkeit wurde durch den Pöbel gestört. Trotzdem gelang es, die umliegenden Häuser zu retten...  Soviel ich mich noch entsinne wurde ich gegen ½ 9 ... zu Jakob geholt. Der OB gab mir den Befehl, dass das Hausmeisterhaus auch noch wegmüsse. Sie sorgen mir persönlich dafür dass das Haus wirklich abbrennt. Ich sagte, ich habe keinen Brennstoff dabei. Er sagte dann, dann sorgen Sie dafür, dass welcher geholt wird.'' <ref>Spruchkammerakten Jakob Franz Sprk Fü 2 J, Vernehmung J. Rachfahl Oktober 1946</ref> Das Hausmeisterhaus stand laut Jakob angeblich den Plänen des lokalen Straßenbaus im Weg<ref>Ulrich Schuh: Die Entnazifizierung in Mittelfranken - Vorhaben, Umsetzung und Bilanz des Spruchkammerverfahrens in einer vielfältigen Region. Nürnberg, 2013. S. 74 f.</ref>.
Der ehem. Hausmeister der Synagoge berichtete zu dem Vorfall: ''In der Nacht vom 9. Auf 10. Nov. 1938 fand die Zerstörung der Synagoge im Schulhof durch Brandlegung statt. Die Verbrecher begannen ihr Werk in den Morgenstunden zwischen 2 und 3 Uhr. Bald darauf erschien auch der OB Jakob . Er begab sich gleich zu einem der SA Männer die die Synagoge in Brand steckten und fragte ihn mit einem spöttischem Lächeln:“ Was macht ihr denn da?“ Darauf erwiderte der SA Mann:“Das ist die gerechte Strafe“ ... Jakob war den ganzen folgenden Tag auf der Brandstelle, bis die Zerstörung vollendet war. An diesem Tag vormittags 10 Uhr wurde auch mein Haus neben der Synagoge in Brand gesteckt. Erst die Feuerwehr brachte meine Möbel auf die Straße. Jakob beobachtete auch die Arbeit der Feuerwehr. In meiner Verzweiflung fragte ich Jakob, was ich tun solle, denn er sah doch, dass meine Möbel auf der Straße lagen. Er gab mir zur Antwort: „Machen Sie was Sie wollen, das kümmert mich nichts!“ ... Die ganze Zerstörungsarbeit war für Jakob und seinen Stab ein Vergnügen, denn sie haben sich sichtlich dabei amüsiert.''<ref>Spruchkammerakten Jakob Franz Sprk Fü 2 J, Schreiben Robert Oppel, 1946</ref>
Der ehem. Hausmeister der Synagoge berichtete zu dem Vorfall:
:''In der Nacht vom 9. Auf 10. Nov. 1938 fand die Zerstörung der Synagoge im Schulhof durch Brandlegung statt. Die Verbrecher begannen ihr Werk in den Morgenstunden zwischen 2 und 3 Uhr. Bald darauf erschien auch der OB Jakob . Er begab sich gleich zu einem der SA Männer die die Synagoge in Brand steckten und fragte ihn mit einem spöttischem Lächeln:“ Was macht ihr denn da?“ Darauf erwiderte der SA Mann:“Das ist die gerechte Strafe“ ... Jakob war den ganzen folgenden Tag auf der Brandstelle, bis die Zerstörung vollendet war. An diesem Tag vormittags 10 Uhr wurde auch mein Haus neben der Synagoge in Brand gesteckt. Erst die Feuerwehr brachte meine Möbel auf die Straße. Jakob beobachtete auch die Arbeit der Feuerwehr. In meiner Verzweiflung fragte ich Jakob, was ich tun solle, denn er sah doch, dass meine Möbel auf der Straße lagen. Er gab mir zur Antwort: „Machen Sie was Sie wollen, das kümmert mich nichts!“ ... Die ganze Zerstörungsarbeit war für Jakob und seinen Stab ein Vergnügen, denn sie haben sich sichtlich dabei amüsiert.''<ref>Spruchkammerakten Jakob Franz Sprk Fü 2 J, Schreiben Robert Oppel, 1946</ref>


=== Abriss Ludwigsbahnhof - Schaffung Schlageterplatz ===  
=== Abriss Ludwigsbahnhof - Schaffung Schlageterplatz ===  
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