Werner Bloß: Unterschied zwischen den Versionen

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== Affäre Bloß ==
== Affäre Bloß ==
In seiner Funktion als Vorsitzender des ''Zweckverband Wasserversorgung des Knoblauchland'' wurde im November [[2006]] Werner Bloß durch die Städte Fürth und Nürnberg beauftragt, den [[1957]] gegründete Zweckverband aufzulösen. Zweck des Zweckverbandes war die Wasserversorung der Bevölkerung und Landwirtschaft im Knoblauchsland. Die Aufgabe wurde zunehmend durch die Stadtwerke der Städte Fürth und Nürnberg übernommen, so dass der Zweckverband als eigenständige Institution überflüssig wurde. Durch die Auflösung des Zweckverbandes erhofften sich die Städte Millionenbeträge für die Stadtkassen<ref>Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-ex-stadtrat-weist-untreue-vorwurfe-zuruck-1.3904471 online abrufbar]</ref>.  
In seiner Funktion als Vorsitzender des ''Zweckverband Wasserversorgung des Knoblauchland'' wurde im November [[2006]] Werner Bloß durch die Städte Fürth und Nürnberg beauftragt, den [[1957]] gegründete Zweckverband aufzulösen. Zweck des Zweckverbandes war die Wasserversorgung der Bevölkerung und Landwirtschaft im Knoblauchsland. Die Aufgabe wurde zunehmend durch die Stadtwerke der Städte Fürth und Nürnberg übernommen, so dass der Zweckverband als eigenständige Institution überflüssig wurde. Durch die Auflösung des Zweckverbandes erhofften sich die Städte Millionenbeträge für die Stadtkassen<ref>Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-ex-stadtrat-weist-untreue-vorwurfe-zuruck-1.3904471 online abrufbar]</ref>.  


Für die Auflösung wurden zunächst nach eigenen Angaben sechs Monate veranschlagt - jedoch max. zwei Jahre. Hierfür sollte Bloß eine "Aufwandspauschale" von 15.000,- Euro bekommen<ref>Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-ex-stadtrat-weist-untreue-vorwurfe-zuruck-1.3904471 online abrufbar]</ref>. Als im Jahr [[2010]] - also vier Jahre nach dem offiziellen Ende des Zweckverbandes - immer noch kein Ende der Auflösung in Sicht war, wurden die Unterlagen durch die Stadt Fürth geprüft. Bei der Prüfung fiel nach Angaben der Stadt Fürth auf, dass Werner Bloß ohne Rücksprache im Laufe der Jahre "externe Unterstützung" zu einem Stundensatz von 59.60 Euro in Anspruch nahm. Dabei handelte es sich um ein "Dienstleistungs-Service", der allerdings unter dem Namen seiner damaligen Ehefrau lief. Nach Angaben der Stadt Fürth wurden so weitere 47.000,- für den "erheblichen Mehraufwand an Arbeitszeit" abgerechnet. Nach Angaben des Rechtsreferenten Maier sind weitere 5.000 Euro auf seinen eigenen Namen verbucht worden, zusätzlich zu den ursprünglich genehmigten 15.000 Euro für die Abwicklung.  
Für die Auflösung wurden zunächst nach eigenen Angaben sechs Monate veranschlagt - jedoch max. zwei Jahre. Hierfür sollte Bloß eine "Aufwandspauschale" von 15.000,- Euro bekommen<ref>Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-ex-stadtrat-weist-untreue-vorwurfe-zuruck-1.3904471 online abrufbar]</ref>. Als im Jahr [[2010]] - also vier Jahre nach dem offiziellen Ende des Zweckverbandes - immer noch kein Ende der Auflösung in Sicht war, wurden die Unterlagen durch die Stadt Fürth geprüft. Bei der Prüfung fiel nach Angaben der Stadt Fürth auf, dass Werner Bloß ohne Rücksprache im Laufe der Jahre "externe Unterstützung" zu einem Stundensatz von 59.60 Euro in Anspruch nahm. Dabei handelte es sich um ein "Dienstleistungs-Service", der allerdings unter dem Namen seiner damaligen Ehefrau lief. Nach Angaben der Stadt Fürth wurden so weitere 47.000,- für den "erheblichen Mehraufwand an Arbeitszeit" abgerechnet. Nach Angaben des Rechtsreferenten Maier sind weitere 5.000 Euro auf seinen eigenen Namen verbucht worden, zusätzlich zu den ursprünglich genehmigten 15.000 Euro für die Abwicklung.  


Nach bekannt werden von Unregelmässigkeiten musste Bloß im Februar [[2011]] politische Konsequenzen ziehen. Auf Druck der Partei legte Bloß alle Posten und Ämter in den kommunalen Ausschüssen und Aufsichtsräten nieder. Auch den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt legte Bloß nieder, ledigich sein Mandat als Stadtrat behielt er bis zum Ende der Legislaturperiode. Im Juli [[2011]] erstatte die Stadt Fürth gegen die Eheleute Bloß Anzeige wegen des Verdachts der Untreue in 55 Fällen<ref>Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-bloss-anklage-gegen-den-spd-stadtrat-1.2642243 online abrufbar]</ref>.  
Nach bekannt werden von Unregelmäßigkeiten musste Bloß im Februar [[2011]] politische Konsequenzen ziehen. Auf Druck der Partei legte Bloß alle Posten und Ämter in den kommunalen Ausschüssen und Aufsichtsräten nieder. Auch den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt legte Bloß nieder, lediglich sein Mandat als Stadtrat behielt er bis zum Ende der Legislaturperiode. Im Juli [[2011]] erstatte die Stadt Fürth gegen die Eheleute Bloß Anzeige wegen des Verdachts der Untreue in 55 Fällen<ref>Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-bloss-anklage-gegen-den-spd-stadtrat-1.2642243 online abrufbar]</ref>.  


Seit dem [[23. September]] [[2014]] behandelte erstmalig das Schöffengericht des Amtsgerichts Fürth den Fall. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft droht Werner Bloß auf Grund der Anklage durchaus aus eine mehrjährige Gefängnisstraße, die jedoch auf Grund des Geständnisses und dem bisher strafrechtlichen Unbescholtenheit eher unwahrscheinlich ist<ref>Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-bloss-anklage-gegen-den-spd-stadtrat-1.2642243 online abrufbar]</ref>.  
Seit dem [[23. September]] [[2014]] behandelte erstmalig das Schöffengericht des Amtsgerichts Fürth den Fall. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft droht Werner Bloß auf Grund der Anklage durchaus aus eine mehrjährige Gefängnisstraße, die jedoch auf Grund des Geständnisses und dem bisher strafrechtlichen Unbescholtenheit eher unwahrscheinlich ist<ref>Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-bloss-anklage-gegen-den-spd-stadtrat-1.2642243 online abrufbar]</ref>.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==

Version vom 25. September 2014, 22:24 Uhr

Werner Bloß (* 21. April 1988) war ein SPD-Politiker und von 1993 bis 2014 Stadtrat der Stadt Fürth. Hauptberuflich ist er Finanz-Sachbearbeiter und war Tankstellenbesitzer. Werner Bloß war verheiratet und hat zwei Kinder.

Politische Ämter

Während seiner Amtszeit war der Stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied in folgenden Aufsichts- und Verwaltungsräten:

Innerhalb der SPD war er Kreisvorstandsmitglied und 1. Obmann des SPD-Distrikt Sack. Gleichzeitig war er Vorsitzender der AWO Fürth und AWO Stiftungstrat[1].

Affäre Bloß

In seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverband Wasserversorgung des Knoblauchland wurde im November 2006 Werner Bloß durch die Städte Fürth und Nürnberg beauftragt, den 1957 gegründete Zweckverband aufzulösen. Zweck des Zweckverbandes war die Wasserversorgung der Bevölkerung und Landwirtschaft im Knoblauchsland. Die Aufgabe wurde zunehmend durch die Stadtwerke der Städte Fürth und Nürnberg übernommen, so dass der Zweckverband als eigenständige Institution überflüssig wurde. Durch die Auflösung des Zweckverbandes erhofften sich die Städte Millionenbeträge für die Stadtkassen[2].

Für die Auflösung wurden zunächst nach eigenen Angaben sechs Monate veranschlagt - jedoch max. zwei Jahre. Hierfür sollte Bloß eine "Aufwandspauschale" von 15.000,- Euro bekommen[3]. Als im Jahr 2010 - also vier Jahre nach dem offiziellen Ende des Zweckverbandes - immer noch kein Ende der Auflösung in Sicht war, wurden die Unterlagen durch die Stadt Fürth geprüft. Bei der Prüfung fiel nach Angaben der Stadt Fürth auf, dass Werner Bloß ohne Rücksprache im Laufe der Jahre "externe Unterstützung" zu einem Stundensatz von 59.60 Euro in Anspruch nahm. Dabei handelte es sich um ein "Dienstleistungs-Service", der allerdings unter dem Namen seiner damaligen Ehefrau lief. Nach Angaben der Stadt Fürth wurden so weitere 47.000,- für den "erheblichen Mehraufwand an Arbeitszeit" abgerechnet. Nach Angaben des Rechtsreferenten Maier sind weitere 5.000 Euro auf seinen eigenen Namen verbucht worden, zusätzlich zu den ursprünglich genehmigten 15.000 Euro für die Abwicklung.

Nach bekannt werden von Unregelmäßigkeiten musste Bloß im Februar 2011 politische Konsequenzen ziehen. Auf Druck der Partei legte Bloß alle Posten und Ämter in den kommunalen Ausschüssen und Aufsichtsräten nieder. Auch den Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt legte Bloß nieder, lediglich sein Mandat als Stadtrat behielt er bis zum Ende der Legislaturperiode. Im Juli 2011 erstatte die Stadt Fürth gegen die Eheleute Bloß Anzeige wegen des Verdachts der Untreue in 55 Fällen[4].

Seit dem 23. September 2014 behandelte erstmalig das Schöffengericht des Amtsgerichts Fürth den Fall. Nach Meinung der Staatsanwaltschaft droht Werner Bloß auf Grund der Anklage durchaus aus eine mehrjährige Gefängnisstraße, die jedoch auf Grund des Geständnisses und dem bisher strafrechtlichen Unbescholtenheit eher unwahrscheinlich ist[5].

Lokalberichterstattung

  • Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 online abrufbar

Einzelnachweise

  1. Homepage SPD Fürth - Werner Bloß online abrufbar
  2. Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 online abrufbar
  3. Ulrike Löw: Fürther Ex-Stadtrat weist Untreue Vorwürfe zurück. In: Fürther Nachrichten vom 24.9.2014 online abrufbar
  4. Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 online abrufbar
  5. Wolfgang Händel: Fall Bloß: Anklage gegen den SPD Stadtrat. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2013 online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

  • Wasser in Bürgerhand - Zweckverband hat ausgedient HP
  • SPD Homepage [www.spd-fuerth.de online abrufbar]