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Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau [[Grünen und Blühen]] wurde der östlich gelegene Teil durch Stadtgartendirektor [[Hans Schiller]] im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit Teich im Stil des [[Stadtpark|Stadtparks]] umgestaltet. | Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau [[Grünen und Blühen]] wurde der östlich gelegene Teil durch Stadtgartendirektor [[Hans Schiller]] im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit Teich im Stil des [[Stadtpark|Stadtparks]] umgestaltet. | ||
Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten | Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten diskutiert wurden. 1983 wurde die Kleingartenanlage und der Kavierleinpark abgeräumt und in der Folgezeit das gesamte Areal bis auf das ehemalige Bodenniveau abgetragen. | ||
[[Bild:Kavierlein II.jpg|thumb|150px|left|Letzte Reste der Parkanlage, Frühjahr 2010]] | [[Bild:Kavierlein II.jpg|thumb|150px|left|Letzte Reste der Parkanlage, Frühjahr 2010]] | ||
Im Jahr 1988 gab es neue Pläne für die seit der Sanierung brachliegende Fläche. Erstmals seit über fünfzig Jahren wurde in Fürth wieder über ein Thermalbad nachgedacht. Standort für den Komplex mit Gesundheitsbad, Sport- und Ruheflächen, Sauna und Solarium, Rehabilitationskliniken und Arztpraxen sowie einem 150-Betten Hotel sollte das Kavierlein sein, da hier bereits 1904 bei Probebohrungen eine stark schüttende Quelle erbohrt wurde. Wegen der völligen Überdimensionierung des Projekts wurde es schließlich vom Fürther [[Stadtrat]] sowie dem bayerischen Umweltministerium abgelehnt. | Im Jahr 1988 gab es neue Pläne für die seit der Sanierung brachliegende Fläche. Erstmals seit über fünfzig Jahren wurde in Fürth wieder über ein Thermalbad nachgedacht. Standort für den Komplex mit Gesundheitsbad, Sport- und Ruheflächen, Sauna und Solarium, Rehabilitationskliniken und Arztpraxen sowie einem 150-Betten-Hotel sollte das Kavierlein sein, da hier bereits 1904 bei Probebohrungen eine stark schüttende Quelle erbohrt wurde. Wegen der völligen Überdimensionierung des Projekts wurde es schließlich vom Fürther [[Stadtrat]] sowie dem bayerischen Umweltministerium abgelehnt. | ||
In der Folgezeit wurden immer wieder neue Pläne für das Kavierlein laut. Unter Anderem sollte ein Businesspark, ein Altenheim, ein Multiplexkino und ein Thermalbad in abgespeckter Form entstehen, nichts von alledem ist verwirklicht worden und am Kavierlein wuchsen derweil die Bäume in den Himmel.<ref>Franz und Rolf Kimberger: [[Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit (Buch)|Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit]], Fürth: Geschichtsverein Fürth, 2003, S. 150</ref> | In der Folgezeit wurden immer wieder neue Pläne für das Kavierlein laut. Unter Anderem sollte ein Businesspark, ein Altenheim, ein Multiplexkino und ein Thermalbad in abgespeckter Form entstehen, nichts von alledem ist verwirklicht worden und am Kavierlein wuchsen derweil die Bäume in den Himmel.<ref>Franz und Rolf Kimberger: [[Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit (Buch)|Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit]], Fürth: Geschichtsverein Fürth, 2003, S. 150</ref> |
Version vom 14. Februar 2015, 17:54 Uhr
Das sogenannte Kavierlein ist ein Areal im Fürther Stadtteil Espan, statistischer Bezirk 143. Es wird im Westen von der Espanstraße, im Norden von der Poppenreuther Straße, im Osten vom Frankenschnellweg und im Süden von der Straße Am Kavierlein eingegrenzt.
Namensherkunft
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt der Name von lat. cavere = auf der Hut sein, Vorsorge treffen, sich Sicherheit geben lassen. Das Wort tritt in der deutschen Rechtssprache als "kavieren" = bürgen auf. Demnach bedeutet "Kavierlein" einen Pfandacker, bzw. ein Pfandfeld.[1]
Frühere Nutzungen
Das Kavierlein hat in den letzten hundert Jahren viele verschiedene Nutzungen erfahren. Die durch den Poppenreuther Landgraben entstandene Mulde lag lange Zeit brach und diente in den 1930er Jahren vor Allem als Müllhalde. In dieser Zeit bereitete man auch die Nutzung der Fläche als Kleingartenanlage vor.
Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau Grünen und Blühen wurde der östlich gelegene Teil durch Stadtgartendirektor Hans Schiller im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit Teich im Stil des Stadtparks umgestaltet.
Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten diskutiert wurden. 1983 wurde die Kleingartenanlage und der Kavierleinpark abgeräumt und in der Folgezeit das gesamte Areal bis auf das ehemalige Bodenniveau abgetragen.
Im Jahr 1988 gab es neue Pläne für die seit der Sanierung brachliegende Fläche. Erstmals seit über fünfzig Jahren wurde in Fürth wieder über ein Thermalbad nachgedacht. Standort für den Komplex mit Gesundheitsbad, Sport- und Ruheflächen, Sauna und Solarium, Rehabilitationskliniken und Arztpraxen sowie einem 150-Betten-Hotel sollte das Kavierlein sein, da hier bereits 1904 bei Probebohrungen eine stark schüttende Quelle erbohrt wurde. Wegen der völligen Überdimensionierung des Projekts wurde es schließlich vom Fürther Stadtrat sowie dem bayerischen Umweltministerium abgelehnt.
In der Folgezeit wurden immer wieder neue Pläne für das Kavierlein laut. Unter Anderem sollte ein Businesspark, ein Altenheim, ein Multiplexkino und ein Thermalbad in abgespeckter Form entstehen, nichts von alledem ist verwirklicht worden und am Kavierlein wuchsen derweil die Bäume in den Himmel.[2]
In den 2000er Jahren fand ein Teil an der Espanstraße recht erfolgreich als Dinopark Fürth eine Zwischennutzung, im östlichen Bereich nutzen BMX-Radsportler das hügelige Gelände als Trainingsplatz. Auch in der Diskussion über die sog. Neue Mitte wurde das Kavierlein wieder als möglicher Standort mit einbezogen.
Zukunftspläne und Ausblick
Seit 2012 Neubebauung des südlichen Teils mit Wohnhäusern, für den nördlichen Teil an der Poppenreuther Straße ist ein Pflegezentrum sowie ein Restaurant der italienischen Restaurantkette Vapiano geplant.
Literatur
- Am Kavierlein. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 22
- Hans Moreth u. A.: Der Fürther Nordosten, Fürth, Nordöstlicher Vorstadtverein, 1990
- Franz und Rolf Kimberger: Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit, Fürth: Geschichtsverein Fürth, 2003
Lokalberichterstattung
- Kahlschlag am Kavierlein. In: Fürther Nachrichten vom 22. März 2010 - online abrufbar
- Wolfgang Händel: Brache im Umbruch: Auf einem Teil der früheren Kleingartenkolonie Kavierlein sollen Eigentumswohnungen entstehen. In: Fürther Nachrichten vom 6. November 2011 - online abrufbar
- Wolfgang Händel: Auf der Kavierlein-Brache rollen die ersten Bagger. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 2012 - online abrufbar
- Reinhard Kalb/Birgit Heidingsfelder: Awo plant Pflegezentrum am Kavierlein. In: Fürther Nachrichten vom 03. Juli 2013 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Kavierlein: Die Brachfläche wird immer kleiner. In: Fürther Nachrichten vom 23. Dezember 2014 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, Fürth, 1968, S. 22
- ↑ Franz und Rolf Kimberger: Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit, Fürth: Geschichtsverein Fürth, 2003, S. 150