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Am [[9. November]] [[1923]] beteiligt sich Streck an dem sog. Hitler-Ludendorff-Putsch in München mit dem Marsch zur Feldherrnhalle und dem Ziel die Regierungsmacht an sich zu reißen. Durch die Teilnahme am Marsch [[1923]] wird Streck anlässlich des zehnten Jahrestages des Hitlerputsches am [[9. November]] [[1933]] durch Adolf Hitler mit dem Ehrenzeichen des sog. ''Blutordnes'' ausgezeichnet (Nr. 761). Zeitgleich erhielten die Blutordensträger auch das Goldene Parteiabzeichen der [[NSDAP]], dessen Mitglied Streck seit dem [[1. Dezember]] [[1931]] war (Nr. 751 228). Blutordensträger wurden u.a. auch als "Helden der Bewegung" bzw. "Alte Kämpfer" bezeichnet, die aufgrund dessen Sonderprivilegien innerhalb der Partei genossen. Streck beteiligte sich nicht nur am Hitler-Putsch [[1923]] in München, sondern kämpfte bereits zuvor in Berlin gegen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand Spartakusaufstand] bzw. auch Januaraufstand genannt im Januar [[1919]], sowie im Ruhrgebiet und in Oberschlesien als Mitglied der paramilitärischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps#Freikorps_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_.281918.E2.80.931923.29 Freikorps]. Aufgrund seiner Teilnahme am Feldherrnmarsch in München, musste Streck [[1924]] seine Tätigkeit als Arzt in München aufgeben<ref>Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg, Band 29, 1980, S. 420 ff. </ref>. | Am [[9. November]] [[1923]] beteiligt sich Streck an dem sog. Hitler-Ludendorff-Putsch in München mit dem Marsch zur Feldherrnhalle und dem Ziel die Regierungsmacht an sich zu reißen. Durch die Teilnahme am Marsch [[1923]] wird Streck anlässlich des zehnten Jahrestages des Hitlerputsches am [[9. November]] [[1933]] durch Adolf Hitler mit dem Ehrenzeichen des sog. ''Blutordnes'' ausgezeichnet (Nr. 761). Zeitgleich erhielten die Blutordensträger auch das Goldene Parteiabzeichen der [[NSDAP]], dessen Mitglied Streck seit dem [[1. Dezember]] [[1931]] war (Nr. 751 228). Blutordensträger wurden u.a. auch als "Helden der Bewegung" bzw. "Alte Kämpfer" bezeichnet, die aufgrund dessen Sonderprivilegien innerhalb der Partei genossen. Streck beteiligte sich nicht nur am Hitler-Putsch [[1923]] in München, sondern kämpfte bereits zuvor in Berlin gegen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand Spartakusaufstand] bzw. auch Januaraufstand genannt im Januar [[1919]], sowie im Ruhrgebiet und in Oberschlesien als Mitglied der paramilitärischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps#Freikorps_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_.281918.E2.80.931923.29 Freikorps]. Aufgrund seiner Teilnahme am Feldherrnmarsch in München, musste Streck [[1924]] seine Tätigkeit als Arzt in München aufgeben<ref>Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg, Band 29, 1980, S. 420 ff. </ref>. | ||
Nach seinem Eintritt in die [[NSDAP]] am [[1. Dezember]] [[1931]] trat er ebenfalls der SA bei (Rang Brigadeführer). Streck war dafür bekannt, ein fanatischer Antisemit zu sein, der mit großem Hass alle Juden verfolgte, insbesondere seine jüdischen Kollegen aus der Ärzteschaft. Als Sektionsleiter der Ortsgruppe Fürth Mitte trat Streck besonders militant in Erscheinung und erreichte in Fürth die Entlassung der jüdischen Ärzte Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. [[Hans Sahlmann]], die beide am [[Nathanstift]] als Ärzte tätig waren. Mit der Entlassung Drs. Fleischer und Sahlmann aus dem Nathanstift übernahm Streck selbst die Leitung des Hauses<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. </ref>. | Nach seinem Eintritt in die [[NSDAP]] am [[1. Dezember]] [[1931]] trat er ebenfalls der SA bei (Rang Brigadeführer). Streck war dafür bekannt, ein fanatischer Antisemit zu sein, der mit großem Hass alle Juden verfolgte, insbesondere seine jüdischen Kollegen aus der Ärzteschaft. Als Sektionsleiter der Ortsgruppe Fürth Mitte trat Streck besonders militant in Erscheinung und erreichte in Fürth die Entlassung der jüdischen Ärzte Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. [[Hans Sahlmann]], die beide am [[Nathanstift]] als Ärzte tätig waren. Am [[28. März]] [[1933]] verfügt Streck als Vorsitzender der Berufsverbands die Amtsenthebung aller jüdischen Ärzte in Fürth<ref>Siegfried Imholz: Der Landbote. Zeittafel über die Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung der Fürther Juden. Online abgerufen am 26. Mai 2015 | 23:25 Uhr [http://www.der-landbote.de/Downloads/Zeittafel.pdf online verfügbar]</ref>. Mit der Entlassung Drs. Fleischer und Sahlmann aus dem Nathanstift übernahm Streck selbst die Leitung des Hauses<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. </ref>. | ||
Streck beteiligte sich ebenfalls in Fürth aktiv am Sturz des damaligen [[Oberbürgermeister]]s Dr. [[Robert Wild]]. Auf einer Kundgebung am [[15. März]] [[1933]] hetzte Streck gegen die "''Novemberherrschaften''" und ihr "''stinkiger Anhang''", da sie seiner Meinung nach nicht "''freiwillig das Feld räumten''". Deshalb müsse das "''erwachte, nationale und vaterländische Fürth selbst die Initiative ergreifen.''"<ref>Fürther Anzeiger, 10. März 1933</ref> Laut des SA-Führers Streck sind in Fürth immer noch eine ganze Reihe von Leuten "in Amt und Würden", die nicht einsehen wollten, dass "wir uns jetzt" in einer nationalen Revolution befinden. Von einem weiteren Redner aufgefordert, zogen anschließend die Kundgebungsteilnehmer zur Wohnung des [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Robert Wild|Wild]], um ihm durch eine "Delegation der Fürther SA" den Wunsch der Menge für seinen Rücktritt zu übermitteln. Zwei Tage später gab [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Robert Wild|Wild]] seinen "Rücktritt" bekannt, aus gesundheitlichen Gründen<ref>Nürnberger Zeitung, 18. März 1933</ref>. | Streck beteiligte sich ebenfalls in Fürth aktiv am Sturz des damaligen [[Oberbürgermeister]]s Dr. [[Robert Wild]]. Auf einer Kundgebung am [[15. März]] [[1933]] hetzte Streck gegen die "''Novemberherrschaften''" und ihr "''stinkiger Anhang''", da sie seiner Meinung nach nicht "''freiwillig das Feld räumten''". Deshalb müsse das "''erwachte, nationale und vaterländische Fürth selbst die Initiative ergreifen.''"<ref>Fürther Anzeiger, 10. März 1933</ref> Laut des SA-Führers Streck sind in Fürth immer noch eine ganze Reihe von Leuten "in Amt und Würden", die nicht einsehen wollten, dass "wir uns jetzt" in einer nationalen Revolution befinden. Von einem weiteren Redner aufgefordert, zogen anschließend die Kundgebungsteilnehmer zur Wohnung des [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Robert Wild|Wild]], um ihm durch eine "Delegation der Fürther SA" den Wunsch der Menge für seinen Rücktritt zu übermitteln. Zwei Tage später gab [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Robert Wild|Wild]] seinen "Rücktritt" bekannt, aus gesundheitlichen Gründen<ref>Nürnberger Zeitung, 18. März 1933</ref>. | ||
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* Thomas Maibaum: Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse, Hamburg 2007 | * Thomas Maibaum: Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse, Hamburg 2007 | ||
* Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff. | * Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff. | ||
* Siegfried Imholz: Der Landbote. Zeittafel über die Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung der Fürther Juden. Online abgerufen am 26. Mai 2015 | 23:25 Uhr [http://www.der-landbote.de/Downloads/Zeittafel.pdf online verfügbar] | |||
* Barbara Ohm: [[Geschichte der Juden in Fürth |Geschichte der Juden in Fürth]], Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. | * Barbara Ohm: [[Geschichte der Juden in Fürth |Geschichte der Juden in Fürth]], Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. | ||