Büro Fellner & Helmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Juni 2015, 13:36 Uhr

Theatergebäude kurz nach der Eröffnung, ca. 1910
Fellner und Helmer, um 1900

Das Architektur Büro Fellner & Helmer (auch Atelier Fellner & Helmer) wurde 1873 in Wien gegründet. Gründer waren Ferdinand Fellner der Jüngere (1847-1916) und Hermann Helmer (1849-1919).

Das Gemeinschaftsbüro war spezialisiert auf den Bau von Theatern. Bei insgesamt 48 Theaterbauten in Europa war das Büro beteiligt. Die Stärke des Büros war, eine hohe Qualität zu relativ niedrigen Kosten zu bieten, wodurch u.a. der Erfolg des Büros begründet war. Weitere Grund des Erfolges war die Standardisierung von Gebäuden, die soweit ging, dass man ein Gebäude nach dem selben Muster mehrfach in verschiedenen Städten baute - so z.B. geschehen beim Theaterbau in Fürth und Czernowitz.

Der Baustil des Büros war geprägt durch die Wiederentdeckung des Barock bis hin zum Jugendstil - weg von der italienischen Renaissance.

Fellner & Helmer bauten jedoch nicht nur Theatergebäude, sondern auch Kaufhäuser, Hotels, Palais, Landschlösser, Villen etc. Insgesamt sind mehr als 200 Gebäude diesem Büro zuzuordnen.

Ausgewählte Bauten[1]

  • 1871–1873: Hrvatsko Narodno Kazalište in Varaždin (Varasd)
  • 1871–1882: Interimstheater in Brünn
  • 1872: Wiener Stadttheater (1884 durch Brand zerstört)
  • 1875: Nationaltheater und Opernhaus in Temeschburg (Temesvár, Timișoara)
  • 1875: Népszínház in Budapest (Volkstheater, später als Nationaltheater, abgerissen 1965)
  • 1877: Stadttheater Augsburg (heute nur noch Grundanlage der Außenmauern erhalten)
  • 1882: Mahen-Theater in Brünn (als „Deutsches Stadttheater“)
  • 1883: Divadlo F. X. Šaldy in Liberec (als „Stadttheater“)
  • 1883: Nemzeti Színház in Szeged (Nationaltheater, damals als Stadttheater)
  • 1885: Kroatisches Nationaltheater in Rijeka in Rijeka (als „Stadttheater“)
  • 1886: Městské divadlo in Karlsbad (als „Stadttheater“)
  • 1886: Slowakisches Nationaltheater in Bratislava (als „Königliches Freistädtisches Theater“)
  • 1887–1888: Etablissement Ronacher in Wien (Neubau des Stadttheaters von 1871–1872)
  • 1889: Várszínház in Tata (Ungarn)(Schloßtheater, abgerissen 1913)
  • 1892: Komische Oper Berlin (als „Theater Unter den Linden“, später „Metropol-Theater“; Außenbau im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1894: Fővárosi Operettszínház in Budapest (als „Somossy-Orfeum“, jetz Hauptstädtisches Operettentheater)
  • 1886: Městské divadlo in Karlsbad (als „Stadttheater“)
  • 1887: Opernhaus in Odessa
  • 1887: Státní opera Praha in Prag, (als „Neues Deutsches Theater“)
  • 1889: Wiener Volkstheater (als „Deutsches Volkstheater“)
  • 1891: Opernhaus Zürich (als „Stadttheater“)
  • 1892: Theater der Internationalen Musik- und Theaterausstellung in Wien (wieder abgerissen)
  • 1892–1894: Hessisches Staatstheater Wiesbaden (als „Königliches Hoftheater“)
  • 1893: Salzburger Landestheater in Salzburg (als „Stadttheater“)
  • 1894: St. Annahof (Wien)
  • 1895: Hrvatsko Narodno Kazalište in Zagreb (als „Königlich Kroatisches Landes- und Nationaltheater“)
  • 1895: Tonhalle Orchester Zürich (heute Teil des Kongresshauses, außen völlig umgebaut)
  • 1896: Katona József Színház in Kecskemét
  • 1896: Teatrul National in Iași („Vasile Alecsandri“)
  • 1896: Vígszínház (Lustspieltheater), in Budapest
  • 1897: Konzerthaus Ravensburg
  • 1898: Stadttheater in Berndorf (Niederösterreich) (als „Kaiser-Franz-Josef-Theater“)
  • 1899: Grazer Oper (als „Stadttheater“; Säulenportal nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt, Fassade teilweise umgestaltet)
  • 1900: Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
  • 1900: Teatrul de Stat (als „Szigligeti Színház/Stadttheater“) in Oradea
  • 1902: Schlosstheater in Ottensheim bei Linz, (geschlossen seit den 1930er Jahren nur Reste vorhanden)
  • 1902: Stadttheater in Fürth
  • 1904: Teatr im. Wilama Horzycy in Thorn (Toruń) (als „Stadttheater“)
  • 1904: Umbau des Inneren des Hoftheaters Darmstadt (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1904–1905: Umbau des Bielsko-Biała Teatr Polski (als „Stadttheater“)
  • 1905: Brand-Modell-Theater in Wien (zu Testzwecken erbaut, wieder abgerissen)
  • 1905: Teatr im. Olgi Kobylyanskoy in Czernowitz (als „Stadttheater“)
  • 1906: Nationaltheater „Iwan Wasow“ in Sofia (Bulgarisches Nationaltheater)
  • 1906: Teatrul National in Klausenburg (als „Nemzeti Színház")
  • 1907: Městské divadlo in Jablonec nad Nisou (als „Stadttheater“)
  • 1907: Stadttheater Gießen
  • 1909: Městské divadlo in Mladá Boleslav (als „Městské divadlo/Stadttheater“)
  • 1909: Stadttheater in Baden bei Wien (als „Jubiläums-Stadttheater“)
  • 1910: Stadttheater Klagenfurt (als „Kaiser-Franz-Josef I.-Jubiläumstheater“, grundrissgleiche Kopie der Theater in Gablonz und Gießen)
  • 1910: Teatr im. Adama Mickiewicza in Teschen (Cieszyn) (als „Deutsches Theater“)
  • 1913: Akademietheater (Wien)
  • 1913: Wiener Konzerthaus

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Wikipedia Büro Fellner & Helmer, online aufgerufen am 13. Juni 2015 | 14:27 Uhr