Festsaal (Parkhotel): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Abgehängte Decke Festsaal.jpg|thumb|Unter die Stuckdecke wurde [[1954]] eine Leichtbaudecke gehängt. Die Stuckdecke war bis zum Abriss 2013 vorhanden und weitgehend unbeschädigt.]]
[[Bild:Abgehängte Decke Festsaal.jpg|thumb|Unter die Stuckdecke wurde [[1954]] eine Leichtbaudecke gehängt. Die Stuckdecke war bis zum Abriss 2013 vorhanden und weitgehend unbeschädigt.]]


An Stelle eines Eckhauses von [[1846]] errichteten die namhaften Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Anton Käppner [[1887]]/88 an der Ecke [[Weinstraße]]/[[Friedrichstraße]] das "[[Hotel National]]" als historistischen Sandsteinbau mit dominierendem Eckturm. Zum Hotel gehörte ein nördlich zur [[Moststraße]] anschließendes Rückgebäude, in dessen ersten Stock ein Festsaal eingerichtet wurde. Der dreigeschossige Saalbau mit Walmdach wurde ebenfalls im Stil der Neorenaissance ausgeführt. Der Saal wurde sowohl vom Hotelgebäude als auch von der [[Moststraße]] über zwei hinter den Risaliten befindlichen Treppenanlagen erschlossen. Der Saal war mit Pilasterstellungen, Blendarkadenreihen und einem umlaufenden, mehrteiligen verkröpften Gesims ausgestattet. Auf einer Schmalseite befanden sich die Bühnennische und eine Empore. Abschnitte der Baugestaltung, die Stukkaturen, insbesondere die Medaillons mit Darstellungen von Künstlern, waren schon vor Abriss durch Umnutzungen, Umbauten und mutwillige Zerstörung verloren gegangen.
An Stelle eines Eckhauses von [[1846]] errichteten die namhaften Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Anton Käppner [[1887]]/88 an der Ecke [[Weinstraße]]/[[Friedrichstraße]] das "[[Hotel National]]" als historistischen Sandsteinbau mit dominierendem Eckturm. Zum Hotel gehörte ein nördlich zur [[Moststraße]] anschließendes Rückgebäude, in dessen ersten Stock ein Festsaal eingerichtet wurde. Der dreigeschossige Saalbau mit Walmdach wurde ebenfalls im Stil der Neorenaissance ausgeführt. Der Saal wurde sowohl vom Hotelgebäude als auch von der [[Moststraße]] über zwei hinter den Risaliten befindlichen Treppenanlagen erschlossen. Der Saal war mit Pilasterstellungen, Blendarkadenreihen und einem umlaufenden, mehrteiligen verkröpften Gesims ausgestattet. Auf einer Schmalseite befanden sich die Bühnennische und eine Empore. Abschnitte der Baugestaltung, die Stukkaturen, insbesondere die Medaillons mit Darstellungen von Künstlern, waren schon vor Abriss durch Umnutzungen, Umbauten und mutwillige Zerstörung verloren gegangen.


Der Saal war regelmäßig  Schauplatz von  Festakten, Galaveranstaltungen und offiziellen Festlichkeiten der Stadt.  Am [[15. Mai]] [[1895]] und am [[29. November]] [[1909]] (anlässlich der Eröffnung des [[Nathanstift]]s) sowie [[1911]] nahm Prinz Ludwig (der später letzte bayerische König Ludwig III., als solcher dann nochmals [[1915]]) hierbei teil, Festmahle zum Geburtstag des Prinzregenten Luitpold fanden ebenfalls wiederholt im Saal statt. Der Raum bot etwa 1.000 Personen Platz, bei Bestuhlung immerhin noch 560 und selbst bei Tisch und Stuhl konnten noch 530 Personen Platz finden. [[1904]] diente der Saal erstmals für Filmvorführungen. [[1913]] wechselte der Besitzer des Hotels, was einige bauliche Veränderungen und die Umbenennung in „Parkhotel“ zur Folge hatte, gleichzeitig entstand im Erdgeschoss unter dem Saal ein dauerhaftes Kino unter wechselndem Namen ("Luitpold-Lichtspiele", Park-Lichtspieltheater").
Der Saal war regelmäßig  Schauplatz von  Festakten, Galaveranstaltungen und offiziellen Festlichkeiten der Stadt.  Am [[15. Mai]] [[1895]] und am [[29. November]] [[1909]] (anlässlich der Eröffnung des [[Nathanstift]]s) sowie [[1911]] nahm Prinz Ludwig (der später letzte bayerische König Ludwig III., als solcher dann nochmals [[1915]]) hierbei teil, Festmahle zum Geburtstag des Prinzregenten Luitpold fanden ebenfalls wiederholt im Saal statt. Der Raum bot etwa 1.000 Personen Platz, bei Bestuhlung immerhin noch 560 und selbst bei Tisch und Stuhl konnten noch 530 Personen Platz finden. [[1904]] diente der Saal erstmals für Filmvorführungen. [[1913]] wechselte der Besitzer des Hotels, was einige bauliche Veränderungen und die Umbenennung in „Parkhotel“ zur Folge hatte, gleichzeitig entstand im Erdgeschoss unter dem Saal ein dauerhaftes Kino unter wechselndem Namen ("Luitpold-Lichtspiele", Park-Lichtspieltheater").
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===Ankündigung des Abrisses einschließlich Saal und Fassaden===
===Ankündigung des Abrisses einschließlich Saal und Fassaden===
[[Bild:Schnitt Präsentation MIB.jpg|thumb|Aus der Präsentation des MIB-Konzeptes im Juli [[2011]], rechts der Festsaal als Bestandteil des Einkaufszentrums.]]
[[Bild:Schnitt Präsentation MIB.jpg|thumb|Aus der Präsentation des MIB-Konzeptes im Juli [[2011]], rechts der Festsaal als Bestandteil des Einkaufszentrums.]]
MIB Geschäftsführer Laule kündigte jedoch Anfang März [[2012]] an, dass das [[Parkhotel]] einschließlich Saal abgerissen werde<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einkaufsschwerpunkt-mib-legt-zeitplan-vor-1.1907136 Fürther Nachrichten v. 11.03.2012]</ref> und kurz darauf hieß es: "'''Wenn — voraussichtlich nach dem Ende der Kirchweih — die Abbrucharbeiten beginnen, wird deshalb nur ein niemals in Frage gestellter Bestandteil verschont: die gut erhaltene historische Fassade an der Moststraße'''"<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.12: '''Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt'']</ref> (wobei aus dem Fürther Nachrichten-Artikel nicht klar hervorgeht, ob die Äußerung bezüglich der Erhaltung der Fassade von MIB Geschäftsführer Uwe Laule oder vom Verfasser des Artikels stammt). Uwe Laule behauptete weiterhin laut Fürther Nachrichten vom [[15. März]] [[2012]], es sei im Saal „'''keine denkmalwerte Substanz mehr erhalten'''“, was jedoch dem Fachurteil des Landesamtes für Denkmalpflege widerspricht (siehe vorhergehenden Absatz).
MIB-Geschäftsführer Laule kündigte jedoch Anfang März [[2012]] an, dass das [[Parkhotel]] einschließlich Saal abgerissen werde<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einkaufsschwerpunkt-mib-legt-zeitplan-vor-1.1907136 Fürther Nachrichten v. 11.03.2012]</ref> und kurz darauf hieß es: "'''Wenn — voraussichtlich nach dem Ende der Kirchweih — die Abbrucharbeiten beginnen, wird deshalb nur ein niemals in Frage gestellter Bestandteil verschont: die gut erhaltene historische Fassade an der Moststraße'''"<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.12: '''Schicksal des Hotel-Saals ist besiegelt'']</ref> (wobei aus dem Fürther Nachrichten-Artikel nicht klar hervorgeht, ob die Äußerung bezüglich der Erhaltung der Fassade von MIB-Geschäftsführer Uwe Laule oder vom Verfasser des Artikels stammt). Uwe Laule behauptete weiterhin laut Fürther Nachrichten vom [[15. März]] [[2012]], es sei im Saal „'''keine denkmalwerte Substanz mehr erhalten'''“, was jedoch dem Fachurteil des Landesamtes für Denkmalpflege widerspricht (siehe vorhergehenden Absatz).


MIB hatte im Auswahlverfahren angegeben, die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: '''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"''')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 Fürther Nachrichten v. 08.07.11]</ref> und eine nochmalige Prüfung versprochen, ob und inwieweit der Festsaal vielleicht doch erhalten werden könne.
MIB hatte im Auswahlverfahren angegeben, die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: '''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"''')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 Fürther Nachrichten v. 08.07.11]</ref> und eine nochmalige Prüfung versprochen, ob und inwieweit der Festsaal vielleicht doch erhalten werden könne.


Erst im Januar [[2013]] wurde durch [[Stadtheimatpfleger]] [[Alexander Mayer]] bekannt, dass MIB im Juni [[2012]] tatsächlich auch die Festsaal-Fassade zur [[Moststraße]] zum Abriss freigegeben hatte. Mit Hilfe einer Recherche-Anfrage von Mayer beim Filmteam von Medienpraxis e. V. konnte jedoch anhand entsprechender Video-Aufnahmen das abgestrittene Versprechen auf Erhaltung belegt werden, womit der Abriss wohl verhindert werden kann.<ref>Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 76, S. 4 f.[http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-76.pdf onlline]; ''MIB - steht der Investor zu seinem Wort?'' Online-Artikel bei [http://www.fuerther-freiheit.info/2012/10/18/mib-steht-der-investor-zu-seinem-wort/ Fuerther-Freiheit.info]</ref>
Erst im Januar [[2013]] wurde durch [[Stadtheimatpfleger]] [[Alexander Mayer]] bekannt, dass MIB im Juni [[2012]] tatsächlich auch die Festsaal-Fassade zur [[Moststraße]] zum Abriss freigegeben hatte. Mit Hilfe einer Recherche-Anfrage von Mayer beim Filmteam von Medienpraxis e. V. konnte jedoch anhand entsprechender Video-Aufnahmen das abgestrittene Versprechen auf Erhaltung belegt werden, womit der Abriss wohl verhindert werden konnte.<ref>Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 76, S. 4 f.[http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-76.pdf onlline]; ''MIB - steht der Investor zu seinem Wort?'' Online-Artikel bei [http://www.fuerther-freiheit.info/2012/10/18/mib-steht-der-investor-zu-seinem-wort/ Fuerther-Freiheit.info]</ref>


===Proteste gegen Abrisspläne===
===Proteste gegen Abrisspläne===
[[Bild:Festsaal I.jpg|thumb|right|Fassade des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
[[Bild:Festsaal I.jpg|thumb|right|Fassade des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die [[Fürther Nachrichten]], in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Einzelne Aussagen aus dem Leserbrief wurden jedoch isoliert zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Verteter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s.u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.2012]</ref>  
Die Abrisspläne zum Saal führten zunächst zu einem Protest seitens des Stadtheimatpflegers [[Alexander Mayer]] in Form eines Leserbriefes an die [[Fürther Nachrichten]], in dem aber die Entscheidung zugunsten MIB unter dem Strich nicht in Frage gestellt wurde. Einzelne Aussagen aus dem Leserbrief wurden jedoch isoliert zu einem redaktionellen Artikel verwendet, in dem in erster Linie Stadtbaurat Krauße und Verteter von MIB zu Wort kamen und zudem noch behaupteten, sie seien überrascht vom Vorstoß des Stadtheimatpflegers. Stadtbaurat Krauße bezeichnete Diskussionen um den Saal und damit um die rechtlich vorgesehene Beteiligung des Denkmalschutzes bei Abrissanträgen als "Nachkarten" (später behauptete er jedoch, sich schon immer für den Saal eingesetzt zu haben, s. u.).<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schicksal-des-hotel-saals-ist-besiegelt-1.1916815 Fürther Nachrichten v. 15.03.2012]</ref>  


Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung dem Protest <ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> an und verwiesen wie der Stadtheimatpfleger darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten seien und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" schloss sich mit einer entsprechenden Erklärung<ref>[http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ Erklärung vom 22.03.2012]</ref> dem Protest an und verwies - wie der Stadtheimatpfleger - darauf, dass sie immer für den Erhalt des Saales eingetreten sei und von daher der Protest nicht überraschend sein könne.


===Keine rechtlich vorgeschriebene Abwägung gemäß Denkmalrecht===
===Keine rechtlich vorgeschriebene Abwägung gemäß Denkmalrecht===
[[Bild:Festsaal II.jpg|thumb|right|Fassadendetail des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
[[Bild:Festsaal II.jpg|thumb|right|Fassadendetail des Festsaals von der Moststr. aus gesehen (2012)]]
Im Stadtrat betonten zwar die Sprecher der großen Fraktionen, dass man sich über den Erhalt des Saales zwar freuen würde, aber keinesfalls das Projekt mit einer entsprechenden Forderung gefährden wolle. Stadtbaurat Krauße kündigte an, dass es keine rechtsstaatlich vorgesehene ergebnisoffene Abwägung geben wird, man werde sich '''"in diesem Fall auch über den zu erwartenden Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege hinwegsetzen [...] Das habe die Stadt im Prinzip schon getan, als die Erhaltung des Saals im Rahmen der Ausschreibung nicht als zwingend erforderlich eingestuft worden sei."'''  
Im Stadtrat betonten zwar die Sprecher der großen Fraktionen, dass man sich über den Erhalt des Saales zwar freuen würde, aber keinesfalls das Projekt mit einer entsprechenden Forderung gefährden wolle. Stadtbaurat Krauße kündigte an, dass es keine rechtsstaatlich vorgesehene ergebnisoffene Abwägung geben wird, man werde sich '''"in diesem Fall auch über den zu erwartenden Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege hinwegsetzen [...] Das habe die Stadt im Prinzip schon getan, als die Erhaltung des Saals im Rahmen der Ausschreibung nicht als zwingend erforderlich eingestuft worden sei."'''  
<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/keine-lobby-fur-den-festsaal-1.1958190 Fürther Nachrichten v. 29.03.2012 ]</ref> Letzters ist unrichtig, da die Ausschreibung die zwingende Beachtung des Denkmalschutzes enthielt (s.o.). Die Aussage von Stadtbaurat Krauße - Chef der Unteren Denkmalschutzbehörde, die über den Abriss entscheidet - zeigt deutlich, dass das Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen, ergebnisoffenen Abwägung schon feststeht und somit keine Absicht besteht, eine solche Abwägung ernsthaft vorzunehmen (vgl. dazu das [http://www.blfd.bayern.de/medien/dsg.pdf Bay. Denkmalschutzgesetz], Art. 6).
<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/keine-lobby-fur-den-festsaal-1.1958190 Fürther Nachrichten v. 29.03.2012 ]</ref> Letzteres ist unrichtig, da die Ausschreibung die zwingende Beachtung des Denkmalschutzes enthielt (s. o.). Die Aussage von Stadtbaurat Krauße - Chef der Unteren Denkmalschutzbehörde, die über den Abriss zu entscheiden hatte - zeigte deutlich, dass das Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen, ergebnisoffenen Abwägung schon feststand und man somit keine Absicht hegte, eine solche Abwägung ernsthaft vorzunehmen (vgl. dazu das [http://www.blfd.bayern.de/medien/dsg.pdf Bay. Denkmalschutzgesetz], Art. 6).


===Protest des Denkmalnetzes Bayern===
===Protest des Denkmalnetzes Bayern===
Das [http://www.denkmalnetzbayern.de/index.php/startseite Denkmalnetz Bayern] - eine Vereinigung von 80 Initiativen im Denkmalschutz - schrieb am [[31. Mai]] [[2012]] [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Jung]] und am Folgetag MIB Geschäftsführer Dr. Alexander Schlag an und protestierten hierbei ebenfalls gegen den drohenden Abriss. Kopien der Schreiben gingen unter anderem an den Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer, an Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und an Generalkonservator Prof. Dr. Egon Greipl.<ref> Schreiben von Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetzes Bayern vom 31.05. und vom 01.06.2012.</ref>   
Das [http://www.denkmalnetzbayern.de/index.php/startseite Denkmalnetz Bayern] - eine Vereinigung von 80 Initiativen im Denkmalschutz - schrieb am [[31. Mai]] [[2012]] [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Jung]] und am Folgetag MIB-Geschäftsführer Dr. Alexander Schlag an und protestierte hierbei ebenfalls gegen den drohenden Abriss. Kopien der Schreiben gingen unter anderem an den Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer, an Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch und an Generalkonservator Prof. Dr. Egon Greipl.<ref>Schreiben von Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetzes Bayern vom 31.05. und vom 01.06.2012</ref>   


In Stellungnahmen gegenüber den [[Fürther Nachrichten]] bezüglich des Schreibens des Denkmalnetzes lehnte Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung weitere Diskussionen über den Saal generell ab, Stadtbaurat Krauße behauptete überraschend, er habe '''"sich bemüht [...], den Erhalt des Saals zur Auflage für den Bauherrn zu machen"''' - von einem Engagement Kraußes für den Saal war zuvor nichts bekannt. MIB Geschäftsführer Laule äußerte: '''"Ein Erhalt des Saals hätte Auswirkungen auf die Planung der Fluchtwege, der Anlieferung und der Verkaufsflächen. Die Nutzungsmöglichkeiten wären eingeschränkt und eine Ertragsreduktion wäre zu erwarten."''' Dies ist insofern ebenfalls zweifelhaft, als in den ursprünglichen Konzepten und den entsprechenden Darstellungen von MIB der Saal enthalten war. <ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-der-festsaal-muss-bleiben-1.2116532 Fürther Nachrichten v. 03.06.2012.]</ref>
In Stellungnahmen gegenüber den [[Fürther Nachrichten]] bezüglich des Schreibens des Denkmalnetzes lehnte Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung weitere Diskussionen über den Saal generell ab, Stadtbaurat Krauße behauptete überraschend, er habe '''"sich bemüht [...], den Erhalt des Saals zur Auflage für den Bauherrn zu machen"''' - von einem Engagement Kraußes für den Saal war zuvor nichts bekannt. MIB-Geschäftsführer Laule äußerte: '''"Ein Erhalt des Saals hätte Auswirkungen auf die Planung der Fluchtwege, der Anlieferung und der Verkaufsflächen. Die Nutzungsmöglichkeiten wären eingeschränkt und eine Ertragsreduktion wäre zu erwarten."''' Dies ist insofern ebenfalls zweifelhaft, als in den ursprünglichen Konzepten und den entsprechenden Darstellungen von MIB der Saal enthalten war.<ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-der-festsaal-muss-bleiben-1.2116532 Fürther Nachrichten v. 03.06.2012.]</ref>
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=== Bürgerbegehren des Vereins Wir sind Fürth e. V.===
=== Bürgerbegehren des Vereins Wir sind Fürth e. V.===
Der Verein [[Wir sind Fürth]]e. V. gab im November [[2012]] bekannt, ein Bürgerbegehren vorzubereiten um Stadt und Investor auf die Einbeziehung der historischen Bausubstanz des [[Parkhotel|Hotels]] und seines Festsaals zu verpflichten. Am [[24. Januar]] [[2013]] fiel der Startschuss für das Bürgerbegehren "Einkaufen in der Denkmalstadt", dessen Gegenstand auch der Erhalt des Festsaals war, nachdem bekannt wurde, dass MIB den Abriss des Festsaales beantragt hatte.
Der Verein [[Wir sind Fürth]] e. V. gab im November [[2012]] bekannt, ein Bürgerbegehren vorzubereiten, um Stadt und Investor auf die Einbeziehung der historischen Bausubstanz des [[Parkhotel|Hotels]] und seines Festsaals zu verpflichten. Am [[24. Januar]] [[2013]] fiel der Startschuss für das Bürgerbegehren "Einkaufen in der Denkmalstadt", dessen Gegenstand auch der Erhalt des Festsaals war, nachdem bekannt wurde, dass MIB den Abriss des Festsaales beantragt hatte.


=== Petition zum Erhalt des Festsaals ===
=== Petition zum Erhalt des Festsaals ===
Die Stadt Fürth erteilte gegen die fachliche Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege und des Stadtheimatpflegers sowie gegen eine Empfehlung des Landesdenkmalrates am 24. Mai 2013<ref>Johannes Alles: '''Denkmalrat macht sich für den Festsaal stark'''. In: Fürther Nachrichten vom 20.05.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/denkmalrat-macht-sich-fur-den-festsaal-stark-1.2912700 online abrufbar]</ref> die Abrissgenehmigung für den Festsaal, deren Rechtmäßigkeit vom Landesamt für Denkmalpflege bezweifelt wird. Dagegen wurde seitens der BI Bessere Mitte und des Vereins [[Wir sind Fürth]] eine Beschwerde beim Regierungspräsidenten eingereicht sowie seitens des Stadtheimatpflegers eine Petition an den Landtag gestellt, die von einer Online Petition auf change.org begleitet wurde. Letztere erreichte innerhalb von zweieinhalb Wochen nahezu 2000 Unterschriften, bis Ende 2013 konnten fast 2.900 ereicht werden.<ref>[http://www.change.org/unserfestsaal Petiton auf change.org, Abruf 19.01.2014]</ref>. Am 8. August 2013 urteilte das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als Oberste Denkmalschutzbehörde, dass der Bescheid der Stadt Fürth zur Genehmigung des Abrisses rechtswidrig ist<ref>[http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-79.pdf Alexander Mayer: Rundbrief 79.]</ref>. Weder der Oberbürgermeister und Baureferent Krauße noch MIB-Geschäftsführer Laule empfanden dies von Bedeutung (Laule: "Wir haben das zur Kenntnis genommen, aber wir haben eine Genehmigung")<ref>Birgit Heidingsfelder: '''Fürth: Aufbau des Einkaufszentrums beginnt mit Betonpfählen'''. In: Fürther Nachrichten vom 17.08.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-aufbau-des-einkaufszentrums-beginnt-mit-betonpfahlen-1.3097433 online abrufbar]</ref>. Der Abriss erfolgte dennoch im September 2013.<ref>Claudia Ziob: '''Der Festsaal fällt'''. In: Fürther Nachrichten vom 05.09.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-festsaal-fallt-1.3138814 online abrufbar]</ref>
Die Stadt Fürth erteilte gegen die fachliche Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege und des Stadtheimatpflegers sowie gegen eine Empfehlung des Landesdenkmalrates am 24. Mai 2013<ref>Johannes Alles: '''Denkmalrat macht sich für den Festsaal stark'''. In: Fürther Nachrichten vom 20.05.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/denkmalrat-macht-sich-fur-den-festsaal-stark-1.2912700 online abrufbar]</ref> die Abrissgenehmigung für den Festsaal, deren Rechtmäßigkeit vom Landesamt für Denkmalpflege bezweifelt wird. Dagegen wurde seitens der BI Bessere Mitte und des Vereins [[Wir sind Fürth]] eine Beschwerde beim Regierungspräsidenten eingereicht sowie seitens des Stadtheimatpflegers eine Petition an den Landtag gestellt, die von einer Online Petition auf change.org begleitet wurde. Letztere erreichte innerhalb von zweieinhalb Wochen nahezu 2000 Unterschriften, bis Ende 2013 konnten fast 2.900 ereicht werden.<ref>[http://www.change.org/unserfestsaal Petiton auf change.org, Abruf 19.01.2014]</ref> Am 8. August 2013 urteilte das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als Oberste Denkmalschutzbehörde, dass der Bescheid der Stadt Fürth zur Genehmigung des Abrisses rechtswidrig ist.<ref>[http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-79.pdf Alexander Mayer: Rundbrief 79.]</ref> Weder der Oberbürgermeister und Baureferent Krauße noch MIB-Geschäftsführer Laule empfanden dies von Bedeutung (Laule: "Wir haben das zur Kenntnis genommen, aber wir haben eine Genehmigung").<ref>Birgit Heidingsfelder: '''Fürth: Aufbau des Einkaufszentrums beginnt mit Betonpfählen'''. In: Fürther Nachrichten vom 17.08.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-aufbau-des-einkaufszentrums-beginnt-mit-betonpfahlen-1.3097433 online abrufbar]</ref> Der Abriss erfolgte dennoch im September 2013.<ref>Claudia Ziob: '''Der Festsaal fällt'''. In: Fürther Nachrichten vom 05.09.2013. [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-festsaal-fallt-1.3138814 online abrufbar]</ref>
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" erklärte daraufhin ihre Arbeit für beendet und löste sich auf.<ref>
Die Bürgerinitiative "Eine Bessere Mitte für Fürth" erklärte daraufhin ihre Arbeit für beendet und löste sich auf.<ref>
Dr. Thomas Heyden und Manuela Helfrich: ''Soll und Haben''. 05.09.2013 auf [http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ BI Besser Mitte online abrufbar]; Johannes Alles: ''Bürgerinitiative "Bessere Mitte" zieht einen Schlussstrich'' In: Fürtehr Nachrichten vom 09.09.2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-festsaal-fallt-1.3138814 online abrufbar]</ref>
Dr. Thomas Heyden und Manuela Helfrich: ''Soll und Haben''. 05.09.2013 auf [http://www.bessere-mitte-fuerth.de/ BI Besser Mitte online abrufbar]; Johannes Alles: ''Bürgerinitiative "Bessere Mitte" zieht einen Schlussstrich'' In: Fürtehr Nachrichten vom 09.09.2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-festsaal-fallt-1.3138814 online abrufbar]</ref>
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==Bekannte Besucher und Veranstaltungen==
==Bekannte Besucher und Veranstaltungen==
* [[15. Mai]] [[1895]]: Prinz Ludwig.
* [[15. Mai]] [[1895]]: Prinz Ludwig.
* [[29. November]] [[1909]]: Prinz Ludwig (anlässlich der Eröffnung des [[Nathanstift]]s)
* [[29. November]] [[1909]]: Prinz Ludwig (anlässlich der Eröffnung des [[Nathanstift]]s).
* [[5. Juni]] [[1915]]: König Ludwig III. von Bayern anlässlich des "Kanaltages" .
* [[5. Juni]] [[1915]]: König Ludwig III. von Bayern anlässlich des "Kanaltages".
* in der Zeit der [[Räterepublik Fürth]] vom [[9. November]] [[1918]] bis zum [[11. April]] [[1919]] tagte hier der Exekutivausschuss des Fürther Arbeiter- und Soldatenrates.  
* In der Zeit der [[Räterepublik Fürth]] vom [[9. November]] [[1918]] bis zum [[11. April]] [[1919]] tagte hier der Exekutivausschuss des Fürther Arbeiter- und Soldatenrates.  
* 13./[[14. März]] [[1927]]: Tagung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden.
* 13./[[14. März]] [[1927]]: Tagung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden.


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