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Des weiteren wurden Autorennbahnen mit stark vereinfachten Fahrzeugen im Maßstab 1:40 produziert:
Des weiteren wurden Autorennbahnen mit stark vereinfachten Fahrzeugen im Maßstab 1:40 produziert:


Profi: Spurgebunden
Profi 140: Spurgebunden


Servo: mit Spurwechsel
Servo 140: mit Spurwechsel


Zunehmend wurde die Produktion ins Ausland verlegt und der Fürther Standort wurde geschlossen. Seit 1999 ist Carrera ein Teil der östereichischen Stadelbauer-Gruppe.  
Zunehmend wurde die Produktion ins Ausland verlegt und der Fürther Standort wurde geschlossen. Seit 1999 ist Carrera ein Teil der östereichischen Stadelbauer-Gruppe.  

Version vom 17. Juni 2015, 17:38 Uhr

Carrera
Gründung: durch Josef Neuhierl (JNF) 1920 in Nürnberg,

Produktion von Carrera-Rennbahnen ab 1963

Neubau:
Schließung:
Daten
Hauptstandort: Waldstraße 36

(vorher: Waldstr. 90)

Carrera ist eine berühmte Marke des Fürther Blechspielzeugherstellers Hermann Neuhierl unter der seit den frühen 1960er Jahren spurgebundene Autorennbahnen verkauft wurden. Nach dem Konkurs 1985 gehört das Unternehmen einer österreichischen Gesellschaft.

In ganz Deutschland wird Carrera-Bahn seit Jahrzehnten als Synonym für Autorennbahnen verwendet und hat sich somit zu einem Begriffsmonopol entwickelt.

Begrifflichkeit

Der Begriff Carrera ist in Deutschland durch Motoren und Automodelle des Herstellers Porsche bekannt geworden, die nach dem Autorennen Carrera Panamericana benannt sind. Carrera bedeutet im Spanischen "Rennen".

Vorgeschichte

Hervorgegangen aus der 1920 gegründeten Blechspielwarenfabrik JNF (Joseph Neuhierl Fürth) übernahm der Sohn des Firmengründers, Dr. Herrmann Neuhierl (* 20.7.1927, † 6.2.1985), im Jahre 1957 den väterlichen Betrieb und begann 1963 mit der Produktion seiner bekannten Autorennbahnen sowie diverser anderer, meist schienengebundener Spielwaren.




Erfindung

1963 baute Neuhierl das Konzept der schlitzgeführten Modellrennbahn aus, dass er auf einer Auslandsreise bei den Modellen der englischen Firma Scalextric gesehen hatte. Jetzt bekamdie Firma JNF auch ihren neuen Namen.


Niedergang

Ende der 1960er Jahre ließ die Begeisterung für Schienengebundene Autorennbahnen und Modelleisenbahnen stark nach.

Nach einer Umstrukturierung der Firma begann Neuhierl etwa 1972/73 mit dem Aufbau der Carrera-Structo-Modellpalette.

Diese beinhaltete neben RC(Funkferngesteuerten)-Cars und Booten auch die im eigenen Hause gefertigte RC-Anlagen (Stratotronic, vermutlich Metz) und natürlich auch Flugmodelle nebst sämtlichem Zubehör bis hin zu den Kunststoffschrauben.

Bei den Holzbaukästen wurden nicht die schwierig zu fertigenden Sperrholz- und Metallteile verwendet, sondern ABS-Spritzgussteile. Der hervorragend ausgerüstete Formenbau von Carrera bot hierfür jede Möglichkeit.

Diese Vielzahl von Kunststoffteilen war eines der ersten Markenzeichen der Carrera-Modelle. Die in beheizten Formen verpressten Fertigflügel hatten eine hervorragende Fertigungsqualität.

Etwa 1976 begannen umfangreiche fertigungstechnische Versuche mit einem neuartigen nahezu unzerstörbaren Werkstoff, der später als Ferran bekannt wurde und bis heute eines der bekanntesten Merkmale der Carrera-Flugmodelle ist.

Auch das damals grösste Modellflugzeug, die sog. "grosse" SB10 mit 5m Spannweite stammte aus Fürth.

Dieser unglaubliche Aufwand hatte allerdings seine Folgen, denn eigentlich war er wirtschaftlich völlig untragbar.

Im Februar 1985 musste die Carrera-Spielwarenfabrik Neuhierl GmbH&Co.KG Insolvenz anmelden und noch während der Übernahmeverhandlungen nahm sich der hoch verschuldete Dr. Herrman Neuhierl das Leben.

Die aus der Konkursmasse neu gegründete Firma "Carrera Century Toys" stellte keine Flugmodelle mehr her, sondern hat sich wieder auf die allseits bekannten Autorennbahnen konzentriert. Dir Modellflugzeug-Palette wurde von der eigens hierfür gegründeten Firma "Airjet und später von "Simprop" noch bis weit in die 1990er weitergeführt.

Im Jahr 2010 gelang es dem ehemaligen Carrera-Mitarbeiter Klaus Niegratschka und einigen Freunden anlässlich eines Treffens von Modellflug-Nostalgikern noch einmal fast alle Typen der inzwischen legendären Carrera-Flugmodelle auf einmal zusammenzubekommen und im Flug vorzuführen.


Neuanfang 1985

Der geschäftsmann Kurt Hesse übernahm die Firma Carrera und versuchte durch Sparmaßnahmen und neue Produckte die Firma zu sanieren.

"Strax" war eine Kettengliedartiger elastischer Fahrbahn mit batteriegetriebenen Fahrzeugen.

"Struxi" war ein Spielsystem ganz ähnlich "Playmobil"

Des weiteren wurden Autorennbahnen mit stark vereinfachten Fahrzeugen im Maßstab 1:40 produziert:

Profi 140: Spurgebunden

Servo 140: mit Spurwechsel

Zunehmend wurde die Produktion ins Ausland verlegt und der Fürther Standort wurde geschlossen. Seit 1999 ist Carrera ein Teil der östereichischen Stadelbauer-Gruppe.

Heute Nutzung

Ansicht des ehemaliegen Werksgebäudes von der Flößaustraße aus, 2008 zu Wohnraum umgebaut (Carrée Vita).


Literatur

  • Schweizer, Ulrich: Geschichte und Spielwaren der Firma JNF - Josef Neuhierl, Fürth, Gründerunternehmen der legendären Carrera-Bahnen, Schallstadt-Mengen, 2007
  • Arnold, Karl: Fürther Spielwarenproduktion: Josef Neuhierl Fürth (JNF). Die Spielwarenfabrik. In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2008, S.71 - 97, auch online zugänglich als PDF

Siehe auch

Weblinks

  • zonebattler's homezone: Ein verlorenes Rennen vom 7. Februar 2006 [1]
  • Henry Smits-Bode: Spielzeuglegende Carrera - Mit Karacho aus der Kurve. In: einestages Zeitgeschichten auf SPIEGELONLINE vom 26. Dezember 2007 - im Internet