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Albert Rosenfelder wurde am 9. September 1864 als Sohn des Fürther Kaufmanns Emanuel Rosenfelder und Berta geb. Heim in Fürth geboren. Nachdem sein Vater breits zwei Jahre später starb, zog Albert Rosenfelder mit seiner Mutter nach Nürnberg, wo er zuerst die Lateinschule besuchte und anschließend 3 (von 4) Kursen des Realgymnasium Nürnberg. Danach arbeitete er bei der Nürnberger ''Kunst- und Matgarinebutterfabrik Heinrich Lang und Söhne'', den späteren Vereinigten-Margarine-Werken Nürnberg, als Disponent mit einem jährlichen Gehalt von 2400 Reichsmark, er wohnte in der Fürther Straße 25a in Nürnberg. Ab 1883 leistete er seine Dienstplicht beim 14. bayerischen Infanterieregiment als ''Einjährig Freiwilliger''. Mit Ende seiner aktiven Dienstzeit 1886 wurde er auf Empfehlung seiner Vorgesetzten als einer der wenigen jüdischen Reserveoffiziere in Bayern zum Leutnant der Reserve, 1890 sogar zum Oberleutnant d. R. befördert. | Albert Rosenfelder wurde am 9. September 1864 als Sohn des Fürther Kaufmanns Emanuel Rosenfelder und Berta geb. Heim in Fürth geboren. Nachdem sein Vater breits zwei Jahre später starb, zog Albert Rosenfelder mit seiner Mutter nach Nürnberg, wo er zuerst die Lateinschule besuchte und anschließend 3 (von 4) Kursen des Realgymnasium Nürnberg. Danach arbeitete er bei der Nürnberger ''Kunst- und Matgarinebutterfabrik Heinrich Lang und Söhne'', den späteren Vereinigten-Margarine-Werken Nürnberg, als Disponent mit einem jährlichen Gehalt von 2400 Reichsmark, er wohnte in der Fürther Straße 25a in Nürnberg. Ab 1883 leistete er seine Dienstplicht beim 14. bayerischen Infanterieregiment als ''Einjährig Freiwilliger''. Mit Ende seiner aktiven Dienstzeit 1886 wurde er auf Empfehlung seiner Vorgesetzten als einer der wenigen jüdischen Reserveoffiziere in Bayern zum Leutnant der Reserve, 1890 sogar zum Oberleutnant d. R. befördert. | ||
Später kam Albert Rosenfelder wieder nach Fürth, um dort bei der jüdischen [[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]] in der Fürther Oststadt zu arbeiten, die 1884 von seinem Halbbruder [[Ludwig Kleefeld]] gegründet wurde. 1890 stieg Albert Rosenfelder mit der für damalige Verhältnisse großen Summen von 100.000 Goldmark in der Firma seiner beiden Cousins [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] und [[Theodor Löwensohn]], die 1844 in Fürth gegründete ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', ein. | Später kam Albert Rosenfelder wieder nach Fürth, um dort bei der jüdischen [[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]] in der Fürther Oststadt zu arbeiten, die 1884 von seinem Halbbruder [[Ludwig Kleefeld]] gegründet wurde. 1890 stieg Albert Rosenfelder mit der für damalige Verhältnisse großen Summen von 100.000 Goldmark in der Firma seiner beiden Cousins [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] und [[Theodor Löwensohn]], die 1844 in Fürth gegründete ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', ein. | ||
[[Datei:Bildermappe 1909 (111).jpg|miniatur|"Evora-Haus" in der Königswarterstraße 52 (1907)]] | [[Datei:Bildermappe 1909 (111).jpg|miniatur|"Evora-Haus" in der [[Königswarterstraße 52]] (1907)]] | ||
1893 heiratete er in Heidelberg die aus Würzburg stammende, jüdische Bankierstochter Dora Heim. Das Paar bekommt 3 Kinder, die zwei Töchter Johanna und Lisbeth Rosenfelder, sowie den Sohn [[Ernst Rosenfelder]], der ab 1916 die Bilderbücherfabrik Löwensohn bis zu ihrem Verkauf 1937 zusammen mit den Brüdern Robert und [[Gustav Löwensohn]] leitete. Die Familie wohnte in der [[Hornschuchpromenade 5 / Nürnberger Straße 46|Hornschuchpromenade 5]] und später, etwa ab 1898, im 2. Stock der [[Königswarterstraße 52]], dem sogenannten „Evora-Haus“, benannt nach dem Erbauer Wilhelm Evora, Mitinhaber der Fürther [[Brauerei Evora & Meyer]]. | 1893 heiratete er in Heidelberg die aus Würzburg stammende, jüdische Bankierstochter Dora Heim. Das Paar bekommt 3 Kinder, die zwei Töchter Johanna und Lisbeth Rosenfelder, sowie den Sohn [[Ernst Rosenfelder]], der ab 1916 die Bilderbücherfabrik Löwensohn bis zu ihrem Verkauf 1937 zusammen mit den Brüdern Robert und [[Gustav Löwensohn]] leitete. Die Familie wohnte in der [[Hornschuchpromenade 5 / Nürnberger Straße 46|Hornschuchpromenade 5]] und später, etwa ab 1898, im 2. Stock der [[Königswarterstraße 52]], dem sogenannten „Evora-Haus“, benannt nach dem Erbauer Wilhelm Evora, Mitinhaber der Fürther [[Brauerei Evora & Meyer]]. | ||
Als während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] immer mehr Soldaten, vor allem Offiziere, an der Front benötigt wurden, verpflichtete man auch ältere Offiziere für die Abteilungen in den Garnisonen. Albert Rosenfelder, der sich bereits bei [[Erster Weltkrieg|Kriegsausbruch]] 1914 als Offizier zur Verfügung gestellt hatte, wurde am 9. Januar 1915 mit seinem Dienstantritt zum Hauptmann befördert und kommandierte die Rekruten-Ausbildungskompanie im Ersatzbataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] und war so für die Schulung neuer Soldaten zuständig. Dabei wurde er am 1. Juli 1916 auf dem Übungsplatz 3 des [[Truppenübungsplatz Hainberg|Truppenübungsplatzes Hainberg]] auf seinem Pferd sitzend durch einen Kopfschuss getötet. | Als während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] immer mehr Soldaten, vor allem Offiziere, an der Front benötigt wurden, verpflichtete man auch ältere Offiziere für die Abteilungen in den Garnisonen. Albert Rosenfelder, der sich bereits bei [[Erster Weltkrieg|Kriegsausbruch]] 1914 als Offizier zur Verfügung gestellt hatte, wurde am 9. Januar 1915 mit seinem Dienstantritt zum Hauptmann befördert und kommandierte die Rekruten-Ausbildungskompanie im Ersatzbataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] und war so für die Schulung neuer Soldaten zuständig. Dabei wurde er am 1. Juli 1916 auf dem Übungsplatz 3 des [[Truppenübungsplatz Hainberg|Truppenübungsplatzes Hainberg]] auf seinem Pferd sitzend durch einen Kopfschuss getötet. |
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