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==Leben und Wirken==
 
==Leben und Wirken==
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Dr. '''Heinrich Brentano''' war seit [[1835]] Leiter eines "Privaterziehungsinstituts für Knaben christlicher und isralitischer Konfession". Der Ruf des Institutes war über die Stadtgrenze hinaus bekannt, so dass viele Christen ihre Söhne ebenfalls zu Dr. Brentano schickten. [[Dekan Hofmann]] wehrte sich gegen diese Entwicklung, da u.a. die Knaben in seiner Einrichtung fehlten, so dass ab [[1836]] Brentano die Auflage erhielt, keine nur noch jüdisch gläubige Schüler aufzunehmen.  
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Dr. '''Heinrich Brentano''' war seit [[1835]] Leiter eines "Privaterziehungsinstituts für Knaben christlicher und isralitischer Konfession". Der Ruf des Institutes war über die Stadtgrenze hinaus bekannt, so dass viele Christen ihre Söhne ebenfalls zu Dr. Brentano schickten. [[Dekan Hofmann]] wehrte sich gegen diese Entwicklung, da u.a. die Knaben in seiner Einrichtung fehlten, so dass ab [[1836]] Brentano die Auflage erhielt, nur noch jüdisch gläubige Schüler aufzunehmen.  
    
Ab [[1849]] erhielt Brentano die Berechtigung als "''Lehramtsverweser mit der Erteilung des Buchhaltungsunterrichts an der Handesabteilung der Gewerbeschule''" und ab dem [[30. Juli]] [[1853]] erhielt er die Besoldungsgleichstellung mit seinen Lehrerkollegen, jedoch versagte man Ihm weiterhin die Ernennung zum "''Lehrer''", aufgrund seines jüdischen Glaubens. Erst [[1863]] erteilte die Köngliche Regierung "''in Anerkennung seiner verdienstvollen Leistungen zum Lehrer für Deutsch, Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Handelskunde''". Dies war erst durch die Gleichstellung der Juden in Bayern möglich.  
 
Ab [[1849]] erhielt Brentano die Berechtigung als "''Lehramtsverweser mit der Erteilung des Buchhaltungsunterrichts an der Handesabteilung der Gewerbeschule''" und ab dem [[30. Juli]] [[1853]] erhielt er die Besoldungsgleichstellung mit seinen Lehrerkollegen, jedoch versagte man Ihm weiterhin die Ernennung zum "''Lehrer''", aufgrund seines jüdischen Glaubens. Erst [[1863]] erteilte die Köngliche Regierung "''in Anerkennung seiner verdienstvollen Leistungen zum Lehrer für Deutsch, Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Handelskunde''". Dies war erst durch die Gleichstellung der Juden in Bayern möglich.  
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Auch die Regierung bestätigte Brentano mehrmals in diversen Schreiben seine Verdienste: "''Mit Befriedigung wird festgestellt der gute Stand der Schule und das erfolgreiche Wirken ihres Vorstandes und des gesamten Lehrpersonals." "Sogar französische Handelshäuser haben sich wiederholt an die Anstalt um Empfehlung von Lehrlingen gewendet. Dermalen befanden sich selbst in Paris zwei auf diese Weise von der Anstalt empfohlene Lehrlinge, die sogleich bei ihrem dortigen Eintritt ein Gehalt von 1200 Franken erhielten''".
 
Auch die Regierung bestätigte Brentano mehrmals in diversen Schreiben seine Verdienste: "''Mit Befriedigung wird festgestellt der gute Stand der Schule und das erfolgreiche Wirken ihres Vorstandes und des gesamten Lehrpersonals." "Sogar französische Handelshäuser haben sich wiederholt an die Anstalt um Empfehlung von Lehrlingen gewendet. Dermalen befanden sich selbst in Paris zwei auf diese Weise von der Anstalt empfohlene Lehrlinge, die sogleich bei ihrem dortigen Eintritt ein Gehalt von 1200 Franken erhielten''".
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Nur einmal setzte sich Brentano über eine Anweisung der Regierung hinweg und bekam dafür sogar eine Rüge. Hintergrund dieses Vorfalls war eine Verschiebung des Schuljahresbeginns vom 1. November auf den 1. Oktober. Jedoch hatte die Regierung einen "Fürther Umstand" übersehen - nämlich die der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]] in Fürth. So bezeichnete Brentano den Zeitpunkt als "''äußerst ungelegen''", da hier die "''Kirchweih alle Fürther voll in ihren Bann ziehen''". Die Regierung lies sich davon nicht beeindrucken und blieb bei Ihrer Auffassung, dass das Schuljahr zum 1. Oktober beginnt, wenn auch unter Protest des Fürther Rektors.  
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Nur einmal setzte sich Brentano über eine Anweisung der Regierung hinweg und bekam dafür sogar eine Rüge. Hintergrund dieses Vorfalls war eine Verschiebung des Schuljahresbeginns vom 1. November auf den 1. Oktober. Jedoch hatte die Regierung einen "Fürther Umstand" übersehen - nämlich die der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]] in Fürth. So bezeichnete Brentano den Zeitpunkt als "''äußerst ungelegen''", da hier die "''Kirchweih alle Fürther voll in ihren Bann ziehen''". Die Regierung ließ sich davon nicht beeindrucken und blieb bei Ihrer Auffassung, dass das Schuljahr zum 1. Oktober beginnt, wenn auch unter Protest des Fürther Rektors.  
    
== Leben in München ==
 
== Leben in München ==
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