Aussteuerungs-Anstalt: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(42 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die Fürther '''Aussteuer-Anstalt''' war eine gemeinnützige Einrichtung der Stadt Fürth. Es handelte sich dabei um eine, auf Spenden basierende, Verlosung zur Unterstützung mittelloser Bürger. Sie bestand von [[1798]] bis [[1942]].
* [[Aussteuerungs-Anstalt für israelitische Mädchen, deren Väter nicht mehr am Leben sind]], gegründet 1752
 
* [[Aussteuerungs-Anstalt für israelitische Mädchen]], deren Väter '''noch''' am Leben sind, gegründet 1765
Um überhaupt heiraten zu dürfen, musste das angehende Ehepaar den Besitz von mindestens 50 Gulden nachweisen können. Ende des 18. Jahrhunderts herrschte infolge von Revolutionen und Kriegen allgemeiner Geldmangel. Dies hatte zur Folge, dass auch die Anzahl der Eheschließungen besorgniserregend abnahm. So gründeten [[1798]] einige verantwortungsbewusste Honoratioren die Aussteuerungs-Anstalt.
* [[Aussteuerungs-Anstalt - Heiratskasse]], gegründet 1798
 
* [[Benjamin-Cohn-Königsberger-Aussteuerungs-Stiftung]], gegründet 1829
Diese funktionierte im Wesentlichen wie eine Lotterie. Alle heiratswilligen jungen Frauen und Männer konnten das ganze Jahr über wöchentlich einen Kreuzer in die Kasse einzahlen. Wohlhabende Bürger und Arbeitgeber waren aufgerufen, diesen Betrag für ihre Arbeiter, Angestellten oder Dienstboten einzuzahlen. Immer am letzten [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweihnachmittag]] fand dann die Verlosung statt. Der Gewinn von immerhin 150 Gulden sollte als Grundstock für die Aussteuer dienen und deshalb erst am Hochzeitstag mit den aufgelaufenen Zinsen ausbezahlt werden.
* [[Emanuel Pessels Besold´sche Aussteuerstiftung]], gegründet 1853
 
* [[Geschwister Balbierersche Stiftung|Balbierersche Brautstiftung]]
Die Aussteuerungs-Anstalt war jedes Jahr ein großer Erfolg. Schon bei der ersten Verlosung im Oktober [[1799]] betrug das Sammelergebnis fast 2 000 Gulden und es waren über 2 100 Einleger dabei. Im 20. Jahrhundert erlosch das Interesse mit den geänderten Verhältnissen langsam. So wurde die Heiratskasse nach der Verlosung im Kriegsjahr [[1942]] eingestellt.
* Abraham Lämmlein Knetzgau´sche Brautstiftung<ref>nachweisbar durch [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503883_00064/pct:51.64425,69.88458,43.98356,4.3809/full/0/default.jpg Magistratsmitteilungen], Fürther Tagblatt 19. Januar 1866 und einer [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503885_00519/pct:46.26667,7.76298,44.53333,3.12356/full/0/default.jpg Notiz vom 25. Mai 1867]</ref>
 
* [[Moriz und Seligmann Schlenker´sche Aussteuerstiftung]]
==Literatur==
== Einzelnachweise ==
* [[Adolf Schwammberger]]: ''Von der Fürther Aussteuer-Anstalt''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1958/4, S.53 - 62
<references/>
* ''Aussteuerungs-Anstalt''. In: Adolf Schwammberger: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 30
* {{BuchQuelle|Fürth im 19. Jahrhundert (Buch)|Seite=107ff}}
 
==Siehe auch==
* [[Friedrich Adam Billing]]
* [[Stiftungen]]
* [[Rathaus]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 13. Januar 2024, 13:00 Uhr