Friedrich Korn’sche Buchhandlung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Friedrich Korn’sche Buchhandlung''' war eine Fürther Verlagsbuchhandlung im 19. Jahrhundert, die durch den Zukauf einer Buchhandlung in Nürnberg expandierte.
Die '''Friedrich Korn´sche Buchhandlung''' war eine Fürther Verlagsbuchhandlung im 19. Jahrhundert.
 
== Gründung der Friedrich Korn’schen Buchhandlung in Fürth ==
In der Zeit zwischen [[1793]] und [[1803]] kam der Buchhändler [[Friedrich Korn]] aus Stuttgart nach Fürth und bat um eine Schutzzuteilung.<ref>StAF Fach 18 / K 8, Gesuch um Schutzerteilung, Schriftverkehr</ref> Es folgte eine Niederlassung als Buchhändler in Fürth. Der Sohn [[Christian Heinrich Korn]] führte die Geschäfte nach dem Tode des Vaters ab dem Jahr [[1830]] selbstständig weiter. Die Buchhandlung hieß aber nach wie vor "Friedr. Korn'sche Buchhandlung". Nach eigenen Angaben handelte es zu dieser Zeit um eine "Buch-, Kunst-, Papier- und Landkartenhandlung nebst Leihbibliothek", welche alleine schon 5000 Bände umfasste.<ref>''"Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier"'' vom 26.11.1830 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10485442_00605_u001/4?cq=Fürth online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
[[1834]] übernahm Christian Korn gleichzeitig in Nürnberg die Lochner’sche Buchhandlung und siedelte noch im gleichen Jahr nach Nürnberg über.<ref>StAF Fach 10 K-L / 48, Schreiben Übersiedlung nach Nürnberg 1834, Schriftverkehr</ref>
 
 
Die Buchhandlung in Fürth wurde noch einige Jahre von Korns Witwe weitergeführt. So findet sich z. B. im "Fürther Tagblatt" vom 13. März 1839 eine Werbeanzeige der ''Fr. Korn’schen Buchhandlung in Fürth''.<ref>Fürther Tagblatt, 13. März 1839, S. 236 [https://books.google.de/books?id=QKpDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q=F%C3%BCrth&f=false online]</ref>


== Ursprünge der Buchhandlung ==
== Verkauf der Friedrich Korn’schen Buchhandlung in Fürth ==
Die Buchhandlung wird im Jahr [[1531]] durch Johann Ott gegründet. Ott erhält am [[16. Oktober]] [[1531]] als "''Hanns Ottler puchführer''" das Bürgerrecht der Stadt Nürnberg und am [[7. Januar]] [[1533]] das kaiserliche Privileg als Verlagswerk. Eine seiner bekanntesten Werke als Verleger ist die [[1534]] erschiene Liedammlung "''Hundert und ainunzweintzig newe Lieder''".  
1845 wurde die Buchhandlung dann an [[Johann Ludwig Schmid]] verkauft.<ref>Verzeichniss der in der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vorhandenen Geschäftsrundschreiben über Gründung, Kauf, Verkauf usw. buchhändlerischer Geschäfte : Mit Personen- und Ortsregister, Leipzig 1879 - [https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11816672?page=318,319 online-Digitalisat] und Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 595</ref>
Die [[Schmid´s Buchhandlung|Schmid´sche Buchhandlung]] wurde laut dem Chronist Fronmüller am [[30. August]] [[1876]] in Fürth geschlossen.<ref>Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 467</ref>


[[1554]] übernimmt der Schwiegersohn Ott´s Joachim Lochner die Buchhandlung und baut diese sukzessiv weiter aus. Als Verleger der Hans Sachs Gedichte erhielt Lochner [[1583]] ein kaierserliches Durckprivileg. In den folgenden 200 Jahren bleibt die "Lochnerische offene Buchhandlung und Verlag" im Familienbesitz. Erst [[1775]] verkauft Johann Adam Lochner zwei Jahre vor seinem Tod die Buchhandlung an Dr. Philipp Ludwig Wittwer (Medizinprofessor). Dr. Wittwer  gründet in Nürnberg die erste Lesegesellschaft namens "Lesekabinett. Wittwer war in Nürnberg eine hochangesehene Persönlichkeit. Von sich reden machte Wittwer u.a. auch dadurch, dass er nach eigenen Aussagen den ersten Blitzableiter Nürnbergers an seinem Haus hat anbringen lassen (1788).  
== Historie der Lochner’schen Buchhandlung in Nürnberg ==
In Nürnberg wurde die später von Korn gekaufte Buchhandlung bereits im Jahr [[1531]] durch Johann Ott gegründet. Ott erhielt am [[16. Oktober]] [[1531]] als "''Hanns Ottler puchführer''" das Bürgerrecht der Stadt Nürnberg und am [[7. Januar]] [[1533]] das kaiserliche Privileg als Verlagswerk. Eine seiner bekanntesten Werke als Verleger ist die [[1534]] erschiene Liedsammlung "''Hundert und ainunzweintzig newe Lieder''".  


Bereits vier Jahre nach der Übernahme durch Wittwer wurde die Buchhandlung erneut verkauft. Neuer Eigentümer war Ernst Christoph Grattenauer, der [[1779]] auch das Bürgerrecht in der Stadt Nürnberg erhielt. Während seiner Zeit erschien im Verlag die "Nürnbergischen gelehrten Zeitung" und "Theatralischen Wochenblatt". Als nächster Eigentümer wird der astronomisch gut bewanderte Georg Wolfgang Eichhorn ab [[1820]] genannt. <ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>
[[1554]] übernimmt der Schwiegersohn Ott’s Joachim Lochner die Buchhandlung und baut diese sukzessiv weiter aus. Als Verleger der Hans-Sachs-Gedichte erhielt Lochner [[1583]] ein kaiserliches Druckprivileg. In den folgenden 200 Jahren bleibt die "Lochnerische offene Buchhandlung und Verlag" im Familienbesitz. Erst [[1775]] verkauft Johann Adam Lochner zwei Jahre vor seinem Tod die Buchhandlung an Dr. Philipp Ludwig Wittwer (Medizinprofessor). Dr. Wittwer  gründet in Nürnberg die erste Lesegesellschaft namens "Lesekabinett". Wittwer war in Nürnberg eine hoch angesehene Persönlichkeit. Von sich reden machte Wittwer u. a. auch dadurch, dass er nach eigenen Aussagen den ersten Blitzableiter Nürnbergs an seinem Haus hat anbringen lassen (1788).  


== Fürther Einfluss ==
Bereits vier Jahre nach der Übernahme durch Wittwer wurde die Buchhandlung erneut verkauft. Neuer Eigentümer war Ernst Christoph Grattenauer, der [[1779]] auch das Bürgerrecht in der Stadt Nürnberg erhielt. Während seiner Zeit erschien im Verlag die "Nürnbergischen gelehrten Zeitung" und "Theatralischen Wochenblatt". Als nächster Eigentümer wird der astronomisch gut bewanderte Georg Wolfgang Eichhorn ab [[1820]] genannt.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>
[[Christian Heinrich Korn]] übernahm [[1834]] das von seinem Vater [[Friedrich Korn]] gegründete Geschäft für 1.500 Gulden. Zu Ehren seines verstorbenen Vaters nennt Christian Heinrich Korn die Buchhandlung „Friedrich Korn´sche Buchhandlung“, aus der dann später die heute noch existierende Buchhandlung Korn und Berg hervor.<ref> Manfred H. Grieb: "Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts", S. 828 f - [https://books.google.de/books?id=hoRcf4LFZUcC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online abrufbar]</ref> 1843 erwirbt [[Christian Heinrich Korn]] das heutige Geschäftshaus am Hauptmarkt 9 und baut es mit drei Obergeschossen aus, die alle mit Büchern gefüllt waren. [[Christian Heinrich Korn]] verstirbt [[1844]], so dass seine Witwe Marianne Korn dem Sohn Daniel Eduard Friedrich Korn die Buchhandlung vererbt. [[1884]] erbt wiederrum die Witwe Daniel Eduard Friedrich Korn wiederum die Buchhandlung von ihrem verstorbenen Mann und führt die Geschäfte als Witwe weiter. Erneut wechselt die Buchhandlung den Besitzer innerhalb der Familie. [[1909]] verstirbt die Witwe Julia Wilhelmine Korn und vererbt dem Sohn Alfred Korn die Buchhanldung. Korn führt die Buchhandlung weiter und übersteht auch das Jahrhunderthochwasser am [[5. Februar]] [[1909]], bei der der Pegel 4,67 Meter über der Normalhöhe lag und die Buchhandlung stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. <ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>


Am [[1. Juli]] [[1919]] wird die Buchhandlung durch einen Teilhaber im Namen und im Wesen geändert. Oskar Berg tritt mit in die Geschäftsführung mit ein, so dass die Buchhandlung künftig den heutigen Namen erhält "''Buchhandlung Korn & Berg OHG''". Alfred Korn führt mit 40 % der Geschäftsanteile im ersten Stock den Verlag, während Oskar Berg mit 60 % die Buchhandlung im Erdgeschoss führt. [[1942]]/ [[1943]] wurden die Geschäftsanteile auf 50/50 % geändert. <ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>
== Kauf der Lochner’schen Buchhandlung in Nürnberg durch Korn und Weiterentwicklung  ==
[[Datei:Logo-KUB-250px.jpg|miniatur|rechts|Logo der Buchhandlung Korn und Berg]]
[[Christian Heinrich Korn]] erwirbt die Nürnberger Buchhandlung von G. W. Eichhorn am 20. Juni [[1834]] für 1.800 Gulden. Zu Ehren seines verstorbenen Vaters nennt [[Christian Heinrich Korn]] die Buchhandlung „Friedrich Korn´sche Buchhandlung“, aus der dann später die heute noch existierende Buchhandlung Korn und Berg hervorging.<ref> Manfred H. Grieb: "Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts", S. 828 f - [https://books.google.de/books?id=hoRcf4LFZUcC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref> [[1843]] erwirbt [[Christian Heinrich Korn]] das heutige Geschäftshaus am Hauptmarkt 9 und baut es mit drei Obergeschossen aus, die allesamt mit Büchern gefüllt waren. [[Christian Heinrich Korn]] verstirbt [[1863]], so dass seine Witwe Marianne Korn dem Sohn Daniel Eduard Friedrich Korn die Buchhandlung vererbt. [[1884]] erbt wiederum die Witwe Daniel Eduard Friedrich Korn die Buchhandlung von ihrem verstorbenen Mann und führt die Geschäfte als Witwe weiter. Erneut wechselt die Buchhandlung den Besitzer innerhalb der Familie. [[1909]] verstirbt die Witwe Julia Wilhelmine Korn und vererbt dem Sohn Alfred Korn die Buchhandlung. Korn führt die Buchhandlung weiter und übersteht auch das Jahrhunderthochwasser am [[5. Februar]] [[1909]] in Nürnberg, bei dem der Pegel 4,67 Meter über der Normalhöhe lag und die Buchhandlung stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>


Durch einen Bombenschaden wird [[1945]] das 600 Jahre alte Gebäude am Hauptmarkt vollständig zerstört. Das Ausweichquatier im Gasthaus "Zum alten Fritz" in der Helmstraße wird ebenfalls am [[20. Februar]] [[1945]] vollständig zerstört. Auch die nächste Bleibe der Buchhandlung wiederfährt ein ähnliches Schicksal. Ein Munitionsfahrzeug explodierte am Tag der Kapitulations Nürnberg am [[20. April]] [[1945]] vor dem neuen Ausweichsquartier in der Ludwigstraße. Erneut musste die Buchhandlung umziehen, dieses Mal an den Plärrer in einen ehem. Foto-Porst-Laden.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>
Am [[1. Juli]] [[1919]] wird die Buchhandlung durch einen Teilhaber im Namen und im Wesen geändert. Oskar Berg tritt in die Geschäftsführung mit ein, so dass die Buchhandlung den heutigen Namen erhält "''Buchhandlung Korn & Berg OHG''". Alfred Korn führt zunächst mit 40 % der Geschäftsanteile im ersten Stock den Verlag, während Oskar Berg mit 60 % die Buchhandlung im Erdgeschoss führt. [[1942]]/[[1943]] wurden die Geschäftsanteile auf 50/50 % geändert.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>
 
Durch einen Bombenschaden wird [[1945]] das 600 Jahre alte Gebäude am Hauptmarkt in Nürnberg vollständig zerstört. Das Ausweichquartier im Gasthaus "Zum alten Fritz" in der Helmstraße wird ebenfalls am [[20. Februar]] [[1945]] vollständig zerstört. Auch der nächsten Bleibe der Buchhandlung widerfährt ein ähnliches Schicksal. Ein Munitionsfahrzeug explodierte am Tag der Kapitulation Nürnbergs am [[20. April]] [[1945]] vor dem neuen Ausweichquartier in der Ludwigstraße. Erneut musste die Buchhandlung umziehen, dieses Mal an den Plärrer in einen ehem. Foto-Porst-Laden.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref>


== Entwicklung nach dem Krieg ==
== Entwicklung nach dem Krieg ==
[[1952]] kann die Buchhandlung als erstes Geschäft am Hauptmarkt sein Geschäft im Neubau wieder eröffnen. Tilly Korn, die Witwe des inzwischen vertorbenen Alfred Korns, führt mit Oskar Berg die Geschäfte. Der Zweig der Fürther Korn-Familie endet in der Buchhandlung im Jahr [[1960]]. Tilly Korn scheidet am [[1. Januar]] [[1960]] als letzte Korn-Inhaberin nach über 120 Jahren aus der Buchhandlung aus. Sie übertrug ihre Anteile an den Sohn Oskar Bergs, Wolf Dietrich Berg. Er hatte ab [[1944]] in der Buchhandlung eine Lehre als Buchhändler begonnen und übernahm nun die Geschäfte von seinem Vater ab [[1960]], als alleiniger Inhaber. Die Buchhandlung behielt jedoch ihren Namen, in Gedenken an die Firmenhistorie.  
[[Datei:Nuernberg kornberg gnu1742.JPG|miniatur|rechts|Buchhandlung Korn und Berg in Nürnberg, 2010]]
[[1952]] kann die Buchhandlung im Neubau als erstes Geschäft am Hauptmarkt wieder eröffnen. Tilly Korn, die Witwe des inzwischen verstorbenen Alfred Korn, führt mit Oskar Berg die Geschäfte. Der Zweig der Fürther Korn-Familie endet in der Buchhandlung im Jahr [[1960]]. Tilly Korn scheidet am [[1. Januar]] [[1960]] als letzte Korn-Inhaberin nach über 120 Jahren aus der Buchhandlung aus. Sie übertrug ihre Anteile an den Sohn Oskar Bergs, Wolf Dietrich Berg. Er hatte ab [[1944]] in der Buchhandlung eine Lehre als Buchhändler begonnen und übernahm nun die Geschäfte von seinem Vater ab [[1960]], als alleiniger Inhaber. Die Buchhandlung behielt jedoch ihren Namen, in Gedenken an die Firmenhistorie.  


Seit [[1974]] darf sich die Buchhandlung "Universitätsbuchhandlung Korn & Berg" nennen.  
Seit [[1974]] darf sich die Buchhandlung "Universitätsbuchhandlung Korn & Berg" nennen.  


Auch die Tradition der Familie Berg endete am [[1. April]] [[2004]] durch den Verkauf der Buchhandlung. Wolf Dietrich Berg verkaufte die Buchhandlung an Irene und Thomas Kistner, die nach einer drei monatigen Generalsanierung das Geschäft bis heute unter dem bekannten Namen "Buchhandlung Korn & Berg OHG" weiter betreiben.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref> Die Buchhandlung Korn & Berg ist inzwischen eine der ältesten Buchhandlungen in Deutschland.
Auch die Tradition der Familie Berg endete am [[1. April]] [[2004]] durch den erneuten Verkauf der Buchhandlung. Wolf Dietrich Berg verkaufte die Buchhandlung an Irene und Thomas Kistner, die nach einer dreimonatigen Generalsanierung das Geschäft bis heute unter dem bekannten Namen "''Buchhandlung Korn & Berg OHG''" weiterführen.<ref>Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr</ref> Die Buchhandlung Korn & Berg ist inzwischen eine der ältesten Buchhandlungen in Deutschland.
 
2015 wurde bekannt, dass inzwischen die [[Buchhandlung Edelmann]] in Fürth (bestehend seit 2004) an der [[Fürther Freiheit]] ebenfalls zur Buchhandlung Korn & Berg gehört.<ref>Homepage Buchhandlung Edelmann in Fürth, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1:50 Uhr</ref> Die Buchhandlung Edelmann war im Besitz der Familie Kistner seit [[1907]], so dass nun beide Buchhandlungen fusionierten.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Friedrich Korn]]
* [[Friedrich Korn]]
* [[Christian Heinrich Korn]]
* [[Christian Heinrich Korn]]
* [[Johann Ludwig Schmid]]
* [[Schmid’s Buchhandlung]]
* [[Buchhandlung Edelmann]]
* [[Buchhandlung Jungkunz]]


==Werke==
==Werke==
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* Heinrich Laube: ''Das neue Jahrhundert. Polen.'' Fürth, 1833. Fr. Kornsche Buchhandlung - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10769658-6 zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]
* Heinrich Laube: ''Das neue Jahrhundert. Polen.'' Fürth, 1833. Fr. Kornsche Buchhandlung - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10769658-6 zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]
* J. Heidegger: ''Beleuchtung der jüngsten Hermann Stern'schen Schrift in Ansehung ihrer Schädlichkeit und Unhaltbarkeit'' Fürth, 1836. Selbstverlag des Verfassers, und in Kommission der Friedr. Korn´schen Buchhandlung. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10571086-6 zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]
* J. Heidegger: ''Beleuchtung der jüngsten Hermann Stern'schen Schrift in Ansehung ihrer Schädlichkeit und Unhaltbarkeit'' Fürth, 1836. Selbstverlag des Verfassers, und in Kommission der Friedr. Korn´schen Buchhandlung. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10571086-6 zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]
* ''Historisches und historisch-geographisches Lehr- und Lesebüchlein für deutsche Schulen'' von L. Kraußold, Pfarrer und Schul-Inspektor. 1843. Verlag der Friedr. Korn´schen Buchhandlung in Nürnberg und Fürth. -  [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10760341-4 zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references/>
<references/>
== Weblinks ==
* Universitätsbuchhandlung Korn & Berg OGH [http://www.kornundberg.de Homepage]
* Buchhandlung Edelmann [http://www.e-delmann.de Homepage]
==Bilder==
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
[[Kategorie:Buchhandlungen, Verlage und Druckereien (ehemals)]]
[[Kategorie:Buchhandlungen, Verlage und Druckereien (ehemals)]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:34 Uhr

Ausschnitt aus einer Zeitungsannonce des Buchhändlers Christian Korn, 1830

Die Friedrich Korn’sche Buchhandlung war eine Fürther Verlagsbuchhandlung im 19. Jahrhundert, die durch den Zukauf einer Buchhandlung in Nürnberg expandierte.

Gründung der Friedrich Korn’schen Buchhandlung in Fürth

In der Zeit zwischen 1793 und 1803 kam der Buchhändler Friedrich Korn aus Stuttgart nach Fürth und bat um eine Schutzzuteilung.[1] Es folgte eine Niederlassung als Buchhändler in Fürth. Der Sohn Christian Heinrich Korn führte die Geschäfte nach dem Tode des Vaters ab dem Jahr 1830 selbstständig weiter. Die Buchhandlung hieß aber nach wie vor "Friedr. Korn'sche Buchhandlung". Nach eigenen Angaben handelte es zu dieser Zeit um eine "Buch-, Kunst-, Papier- und Landkartenhandlung nebst Leihbibliothek", welche alleine schon 5000 Bände umfasste.[2] 1834 übernahm Christian Korn gleichzeitig in Nürnberg die Lochner’sche Buchhandlung und siedelte noch im gleichen Jahr nach Nürnberg über.[3]


Die Buchhandlung in Fürth wurde noch einige Jahre von Korns Witwe weitergeführt. So findet sich z. B. im "Fürther Tagblatt" vom 13. März 1839 eine Werbeanzeige der Fr. Korn’schen Buchhandlung in Fürth.[4]

Verkauf der Friedrich Korn’schen Buchhandlung in Fürth

1845 wurde die Buchhandlung dann an Johann Ludwig Schmid verkauft.[5] Die Schmid´sche Buchhandlung wurde laut dem Chronist Fronmüller am 30. August 1876 in Fürth geschlossen.[6]

Historie der Lochner’schen Buchhandlung in Nürnberg

In Nürnberg wurde die später von Korn gekaufte Buchhandlung bereits im Jahr 1531 durch Johann Ott gegründet. Ott erhielt am 16. Oktober 1531 als "Hanns Ottler puchführer" das Bürgerrecht der Stadt Nürnberg und am 7. Januar 1533 das kaiserliche Privileg als Verlagswerk. Eine seiner bekanntesten Werke als Verleger ist die 1534 erschiene Liedsammlung "Hundert und ainunzweintzig newe Lieder".

1554 übernimmt der Schwiegersohn Ott’s Joachim Lochner die Buchhandlung und baut diese sukzessiv weiter aus. Als Verleger der Hans-Sachs-Gedichte erhielt Lochner 1583 ein kaiserliches Druckprivileg. In den folgenden 200 Jahren bleibt die "Lochnerische offene Buchhandlung und Verlag" im Familienbesitz. Erst 1775 verkauft Johann Adam Lochner zwei Jahre vor seinem Tod die Buchhandlung an Dr. Philipp Ludwig Wittwer (Medizinprofessor). Dr. Wittwer gründet in Nürnberg die erste Lesegesellschaft namens "Lesekabinett". Wittwer war in Nürnberg eine hoch angesehene Persönlichkeit. Von sich reden machte Wittwer u. a. auch dadurch, dass er nach eigenen Aussagen den ersten Blitzableiter Nürnbergs an seinem Haus hat anbringen lassen (1788).

Bereits vier Jahre nach der Übernahme durch Wittwer wurde die Buchhandlung erneut verkauft. Neuer Eigentümer war Ernst Christoph Grattenauer, der 1779 auch das Bürgerrecht in der Stadt Nürnberg erhielt. Während seiner Zeit erschien im Verlag die "Nürnbergischen gelehrten Zeitung" und "Theatralischen Wochenblatt". Als nächster Eigentümer wird der astronomisch gut bewanderte Georg Wolfgang Eichhorn ab 1820 genannt.[7]

Kauf der Lochner’schen Buchhandlung in Nürnberg durch Korn und Weiterentwicklung

Logo der Buchhandlung Korn und Berg

Christian Heinrich Korn erwirbt die Nürnberger Buchhandlung von G. W. Eichhorn am 20. Juni 1834 für 1.800 Gulden. Zu Ehren seines verstorbenen Vaters nennt Christian Heinrich Korn die Buchhandlung „Friedrich Korn´sche Buchhandlung“, aus der dann später die heute noch existierende Buchhandlung Korn und Berg hervorging.[8] 1843 erwirbt Christian Heinrich Korn das heutige Geschäftshaus am Hauptmarkt 9 und baut es mit drei Obergeschossen aus, die allesamt mit Büchern gefüllt waren. Christian Heinrich Korn verstirbt 1863, so dass seine Witwe Marianne Korn dem Sohn Daniel Eduard Friedrich Korn die Buchhandlung vererbt. 1884 erbt wiederum die Witwe Daniel Eduard Friedrich Korn die Buchhandlung von ihrem verstorbenen Mann und führt die Geschäfte als Witwe weiter. Erneut wechselt die Buchhandlung den Besitzer innerhalb der Familie. 1909 verstirbt die Witwe Julia Wilhelmine Korn und vererbt dem Sohn Alfred Korn die Buchhandlung. Korn führt die Buchhandlung weiter und übersteht auch das Jahrhunderthochwasser am 5. Februar 1909 in Nürnberg, bei dem der Pegel 4,67 Meter über der Normalhöhe lag und die Buchhandlung stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.[9]

Am 1. Juli 1919 wird die Buchhandlung durch einen Teilhaber im Namen und im Wesen geändert. Oskar Berg tritt in die Geschäftsführung mit ein, so dass die Buchhandlung den heutigen Namen erhält "Buchhandlung Korn & Berg OHG". Alfred Korn führt zunächst mit 40 % der Geschäftsanteile im ersten Stock den Verlag, während Oskar Berg mit 60 % die Buchhandlung im Erdgeschoss führt. 1942/1943 wurden die Geschäftsanteile auf 50/50 % geändert.[10]

Durch einen Bombenschaden wird 1945 das 600 Jahre alte Gebäude am Hauptmarkt in Nürnberg vollständig zerstört. Das Ausweichquartier im Gasthaus "Zum alten Fritz" in der Helmstraße wird ebenfalls am 20. Februar 1945 vollständig zerstört. Auch der nächsten Bleibe der Buchhandlung widerfährt ein ähnliches Schicksal. Ein Munitionsfahrzeug explodierte am Tag der Kapitulation Nürnbergs am 20. April 1945 vor dem neuen Ausweichquartier in der Ludwigstraße. Erneut musste die Buchhandlung umziehen, dieses Mal an den Plärrer in einen ehem. Foto-Porst-Laden.[11]

Entwicklung nach dem Krieg

Buchhandlung Korn und Berg in Nürnberg, 2010

1952 kann die Buchhandlung im Neubau als erstes Geschäft am Hauptmarkt wieder eröffnen. Tilly Korn, die Witwe des inzwischen verstorbenen Alfred Korn, führt mit Oskar Berg die Geschäfte. Der Zweig der Fürther Korn-Familie endet in der Buchhandlung im Jahr 1960. Tilly Korn scheidet am 1. Januar 1960 als letzte Korn-Inhaberin nach über 120 Jahren aus der Buchhandlung aus. Sie übertrug ihre Anteile an den Sohn Oskar Bergs, Wolf Dietrich Berg. Er hatte ab 1944 in der Buchhandlung eine Lehre als Buchhändler begonnen und übernahm nun die Geschäfte von seinem Vater ab 1960, als alleiniger Inhaber. Die Buchhandlung behielt jedoch ihren Namen, in Gedenken an die Firmenhistorie.

Seit 1974 darf sich die Buchhandlung "Universitätsbuchhandlung Korn & Berg" nennen.

Auch die Tradition der Familie Berg endete am 1. April 2004 durch den erneuten Verkauf der Buchhandlung. Wolf Dietrich Berg verkaufte die Buchhandlung an Irene und Thomas Kistner, die nach einer dreimonatigen Generalsanierung das Geschäft bis heute unter dem bekannten Namen "Buchhandlung Korn & Berg OHG" weiterführen.[12] Die Buchhandlung Korn & Berg ist inzwischen eine der ältesten Buchhandlungen in Deutschland.

2015 wurde bekannt, dass inzwischen die Buchhandlung Edelmann in Fürth (bestehend seit 2004) an der Fürther Freiheit ebenfalls zur Buchhandlung Korn & Berg gehört.[13] Die Buchhandlung Edelmann war im Besitz der Familie Kistner seit 1907, so dass nun beide Buchhandlungen fusionierten.

Siehe auch

Werke

Einzelnachweise

  1. StAF Fach 18 / K 8, Gesuch um Schutzerteilung, Schriftverkehr
  2. "Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier" vom 26.11.1830 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  3. StAF Fach 10 K-L / 48, Schreiben Übersiedlung nach Nürnberg 1834, Schriftverkehr
  4. Fürther Tagblatt, 13. März 1839, S. 236 online
  5. Verzeichniss der in der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vorhandenen Geschäftsrundschreiben über Gründung, Kauf, Verkauf usw. buchhändlerischer Geschäfte : Mit Personen- und Ortsregister, Leipzig 1879 - online-Digitalisat und Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 595
  6. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 467
  7. Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr
  8. Manfred H. Grieb: "Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts", S. 828 f - online
  9. Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr
  10. Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr
  11. Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr
  12. Firmenchronik der Buchhandlung Korn & Berg, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1.35 Uhr
  13. Homepage Buchhandlung Edelmann in Fürth, online abgerufen am 16. Februar 2016 | 1:50 Uhr

Weblinks

  • Universitätsbuchhandlung Korn & Berg OGH Homepage
  • Buchhandlung Edelmann Homepage

Bilder