Andreas Schulz: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johann Andreas Schulz''' (geb. [[24. Oktober]] [[1800]] in Schweinfurt<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Johannis Schweinfurt, Taufen 1787–1801, S. 784</ref>; gest. [[30. Juni]] [[1879]] in München<ref name="KB-M-Bsttg">Kirchenbücher München-Gesamtgemeinde, Bestattungen 1878–1882, S. 78</ref>) war ein Bauingenieur und Architekt im königlich bayerischen Staatsbaudienst. In der Zeit von 1832 bis 1855 wirkte er bei der Königl. Regierung des Rezatkreises bzw. von Mittelfranken in Ansbach, wobei er auch in Fürth tätig wurde. | |||
== Leben == | |||
Er kam als drittes Kind bzw. erster Sohn des aus dem [[wikipedia:Herzogtum Sachsen-Hildburghausen|Hzm. Sachsen-Hildburghausen]] stammenden Schweinfurter Bürgers und Büchsenmachermeisters Johann Nicolaus Schulz und seiner Ehefrau Susanna, geborene Schleicher zur Welt. Pate war sein Onkel Johann Andreas Schleicher.<ref name="KB-Tf"/> | |||
Nach seiner Ausbildung war er als [[wikipedia:Bauconducteur|Baukondukteur]] wohl in München tätig. Am 4. April 1832 wurde der Baukondukteur Schulz in die Funktion als „Civilbau-Inspector“ bei der kgl. Regierung des Rezatkreises berufen.<ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis. Nr. 31/1832 vom 18. April 1832, S. 609 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346263?page=297 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> 1834 ernannte man ihn provisorisch und bald darauf zum ordentlichen Zivil-Bauinspektor.<ref>Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern; 1833, 1835, 1839</ref> Zum 1. September 1848 wurde er zum Bezirks-Ingenieur bei der kgl. Bauinspektion in Ansbach ernannt. | |||
Im Februar 1855 wurde Andreas Schulz zum kgl. Regierungs- und Kreisbaurat der Pfalz befördert und nach Speyer versetzt.<ref>Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz. Nr. 14/1855 vom 2. März 1855, S. 169 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346357?page=197 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Allerdings musste er nach kurzer Zeit – im August 1855 – der Gesundheit wegen in einen temporären Ruhestand treten.<ref>Aschaffenburger Zeitung vom 29. August 1855</ref> Später war er als „quiescirter“ Regierungs- und Kreisbaurat bei der Regierung von Mittelfranken tätig, so zur Überwachung und Prüfung stationärer Dampfkessel für die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie umliegender Landgerichtsbezirke.<ref>Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken. Nr. 25/1859 vom 23. März 1859, S. 339 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346290?page=229 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | |||
Zum 1. Juli 1864 wurde er wieder reaktiviert und als Regierungs- und Kreisbaurat bei der kgl. Regierung von Oberfranken in Bayreuth eingesetzt<ref>Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 33/1864 vom 11. Juli 1864, S. 890 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10345208?page=507 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>, wo er auch Rat in der dortigen Kammer des Innern wurde. Ende 1872 wurde Schulz mit dem Ritterkreuz I. Klasse des [[wikipedia:Orden vom Heiligen Michael (Bayern-Kurköln)|Verdienstordens vom heiligen Michael]] ausgezeichnet.<ref>Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 8/1873 vom 5. Februar 1873, S. 220 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11031622?page=114 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | |||
Im Jahr 1876 trat Schulz in den Ruhestand; in Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm der Titel und Rang eines königlichen Oberbaurats verliehen.<ref>Amtsblatt des Königlichen Staatsministeriums des Innern, 1876, Nr. 4, S. 104</ref> Er zog nach München und wohnte zuletzt in der Reichenbachstraße 29. Andreas Schulz starb dort im Alter von 78 Jahren, am 2. Juli 1879 wurde er auf dem [[wikipedia:Alter Südfriedhof (München)|Alten Südfriedhof]] beerdigt.<ref name="KB-M-Bsttg"/> | |||
==Werke== | ==Werke== | ||
{{Werke Architekt}} | {{Werke Architekt}} | ||
== Familie == | |||
Andreas Schulz heiratete als junger Baubeamter am 14. August 1833 in München Anna Josepha („Josefine“) Weidner (geb. 24. August 1812 in Salzburg), Tochter des kgl. bayer. Landbaumeisters des [[wikipedia:Salzachkreis|Salzachkreises]]<ref>Kirchenbücher Dompfarre Salzburg, Taufen 1756–1814, S. 659</ref>, späteren Kreis-Bau-Ingenieurs I. Klasse bzw. Bezirks-Ingenieurs des Isarkreises ‚Georg‘ Friedrich Weidner und seiner Ehefrau Anna Maria ‚Magdalena‘, geborene Stadelmann.<ref>Kirchenbücher St. Peter München, Trauungen 1827–1842, S. 129</ref><ref>Münchener Tagblatt vom 13. Juli 1833</ref> Aus dieser Ehe sind vier zu Ansbach geborene, katholisch erzogene Kinder bekannt:<ref>Kirchenbücher St. Ludwig Ansbach, Taufen 1835–1866, S. 6, 18, 38, 50</ref> | |||
* Georg Friedrich Julius Schulz (geb. 12. Mai 1835) | |||
* Ida Magdalena Theolinde Schulz (geb. 22. März 1837; gest. 17. April 1838) | |||
* Georg Friedrich Carl August Schulz (geb. 16. April 1841) | |||
* Elise Susanne Margarethe ‚Aline‘ Schulz (geb. 25. September 1843), heiratete am 22. August 1865 in München den kgl. Postassistenten Wilhelm Frankl (1838–1871) | |||
Seine Witwe starb im Alter von 68 Jahren am 25. Juni 1881 in München. | |||
== Bilder == | |||
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==Einzelnachweise== | |||
<references/> |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:45 Uhr
- Vorname
- Andreas
- Nachname
- Schulz
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 24. Oktober 1800
- Geburtsort
- Schweinfurt
- Todesdatum
- 30. Juni 1879
- Todesort
- München
- Beruf
- Ingenieur, Architekt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Aline Schulz | Tochter |
Josefine Weidner | Ehefrau |
Johann Andreas Schulz (geb. 24. Oktober 1800 in Schweinfurt[1]; gest. 30. Juni 1879 in München[2]) war ein Bauingenieur und Architekt im königlich bayerischen Staatsbaudienst. In der Zeit von 1832 bis 1855 wirkte er bei der Königl. Regierung des Rezatkreises bzw. von Mittelfranken in Ansbach, wobei er auch in Fürth tätig wurde.
Leben
Er kam als drittes Kind bzw. erster Sohn des aus dem Hzm. Sachsen-Hildburghausen stammenden Schweinfurter Bürgers und Büchsenmachermeisters Johann Nicolaus Schulz und seiner Ehefrau Susanna, geborene Schleicher zur Welt. Pate war sein Onkel Johann Andreas Schleicher.[1]
Nach seiner Ausbildung war er als Baukondukteur wohl in München tätig. Am 4. April 1832 wurde der Baukondukteur Schulz in die Funktion als „Civilbau-Inspector“ bei der kgl. Regierung des Rezatkreises berufen.[3] 1834 ernannte man ihn provisorisch und bald darauf zum ordentlichen Zivil-Bauinspektor.[4] Zum 1. September 1848 wurde er zum Bezirks-Ingenieur bei der kgl. Bauinspektion in Ansbach ernannt.
Im Februar 1855 wurde Andreas Schulz zum kgl. Regierungs- und Kreisbaurat der Pfalz befördert und nach Speyer versetzt.[5] Allerdings musste er nach kurzer Zeit – im August 1855 – der Gesundheit wegen in einen temporären Ruhestand treten.[6] Später war er als „quiescirter“ Regierungs- und Kreisbaurat bei der Regierung von Mittelfranken tätig, so zur Überwachung und Prüfung stationärer Dampfkessel für die Städte Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie umliegender Landgerichtsbezirke.[7]
Zum 1. Juli 1864 wurde er wieder reaktiviert und als Regierungs- und Kreisbaurat bei der kgl. Regierung von Oberfranken in Bayreuth eingesetzt[8], wo er auch Rat in der dortigen Kammer des Innern wurde. Ende 1872 wurde Schulz mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael ausgezeichnet.[9]
Im Jahr 1876 trat Schulz in den Ruhestand; in Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm der Titel und Rang eines königlichen Oberbaurats verliehen.[10] Er zog nach München und wohnte zuletzt in der Reichenbachstraße 29. Andreas Schulz starb dort im Alter von 78 Jahren, am 2. Juli 1879 wurde er auf dem Alten Südfriedhof beerdigt.[2]
Werke
Objekt | Architekt | Bauherr | Baujahr | Akten-Nr. | Baustil | |
---|---|---|---|---|---|---|
Friedrichstraße 5; Fürther Freiheit 2a | Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage | Friedrich Schmidt Andreas Schulz | Johann Georg Schmidt | 1838 | D-5-63-000-264 | Klassizismus |
Familie
Andreas Schulz heiratete als junger Baubeamter am 14. August 1833 in München Anna Josepha („Josefine“) Weidner (geb. 24. August 1812 in Salzburg), Tochter des kgl. bayer. Landbaumeisters des Salzachkreises[11], späteren Kreis-Bau-Ingenieurs I. Klasse bzw. Bezirks-Ingenieurs des Isarkreises ‚Georg‘ Friedrich Weidner und seiner Ehefrau Anna Maria ‚Magdalena‘, geborene Stadelmann.[12][13] Aus dieser Ehe sind vier zu Ansbach geborene, katholisch erzogene Kinder bekannt:[14]
- Georg Friedrich Julius Schulz (geb. 12. Mai 1835)
- Ida Magdalena Theolinde Schulz (geb. 22. März 1837; gest. 17. April 1838)
- Georg Friedrich Carl August Schulz (geb. 16. April 1841)
- Elise Susanne Margarethe ‚Aline‘ Schulz (geb. 25. September 1843), heiratete am 22. August 1865 in München den kgl. Postassistenten Wilhelm Frankl (1838–1871)
Seine Witwe starb im Alter von 68 Jahren am 25. Juni 1881 in München.
Bilder
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Johannis Schweinfurt, Taufen 1787–1801, S. 784
- ↑ 2,0 2,1 Kirchenbücher München-Gesamtgemeinde, Bestattungen 1878–1882, S. 78
- ↑ Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis. Nr. 31/1832 vom 18. April 1832, S. 609 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern; 1833, 1835, 1839
- ↑ Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz. Nr. 14/1855 vom 2. März 1855, S. 169 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Aschaffenburger Zeitung vom 29. August 1855
- ↑ Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken. Nr. 25/1859 vom 23. März 1859, S. 339 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 33/1864 vom 11. Juli 1864, S. 890 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 8/1873 vom 5. Februar 1873, S. 220 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Amtsblatt des Königlichen Staatsministeriums des Innern, 1876, Nr. 4, S. 104
- ↑ Kirchenbücher Dompfarre Salzburg, Taufen 1756–1814, S. 659
- ↑ Kirchenbücher St. Peter München, Trauungen 1827–1842, S. 129
- ↑ Münchener Tagblatt vom 13. Juli 1833
- ↑ Kirchenbücher St. Ludwig Ansbach, Taufen 1835–1866, S. 6, 18, 38, 50