Walburga Müller: Unterschied zwischen den Versionen
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* Johannes Alles: ''Einblick in eine Zeit von Folter und Mord''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. April 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einblick-in-eine-zeit-von-folter-und-mord-1.3573014/kommentare-7.2177388 online | * Johannes Alles: ''Einblick in eine Zeit von Folter und Mord''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. April 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/einblick-in-eine-zeit-von-folter-und-mord-1.3573014/kommentare-7.2177388 online] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 03:57 Uhr
Walburga Schultheiß, geschiedene Müller, 1946 |
- Vorname
- Walburga
- Nachname
- Müller
- Geschlecht
- weiblich
- Abw. Namen
- Schultheiß
- Geburtsdatum
- 8. Juni 1909
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 19. Januar 1995
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schuhmacher
- Partei
- SPD
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Julius Müller | 1. Ehemann |
Schultheiß | 2. Ehemann |
Walburga Müller, geb. Wüstner (geb. 8. Juni 1906 in Fürth; gest. 19. Januar 1995 in Fürth) war seit 1930 SPD-Mitglied und wurde durch den Nationalsozialismus verfolgt und misshandelt.[1] Sie verteilte mit ihrem ersten Ehemann und dem befreundeten KPD-Mitglied Georg Hausladen illegal Flugblätter gegen den Nationalsozialismus in der Region. Von Beruf war sie Schuhmacherin und in erster Ehe mit Julius Müller verheiratet. Nach der Scheidung am 26. März 1943 heiratete sie 1946 ihren zweiten Ehemann Schultheiß.
Verfolgung während des Nationalsozialismus
Walburga Müller wurde erstmals am 24. März 1936 verhaftet und kam am 25. März 1936 in die JVA Nürnberg in U-Haft. Nach knapp zwei Wochen U-Haft wurde Müller am 9. April 1936 aus der JVA entlassen, allerdings wurde sie nur kurze Zeit später, am 7. Mai 1936, erneut verhaftet. Am 22. Juni 1936 wurde sie nach München und von dort nach einem Jahr am 29. Mai 1937 in die JVA Stadelheim in U-Haft verbracht - jeweils ohne rechtsgültige Verurteilung.[2] Die Anklage wegen Hochverrats wurde erst am 5. August 1937 gegen sie erhoben. Die Verurteilung erfolgte, gemeinsam mit 18 weiteren Fürther SPD- und KPD-Mitgliedern, fast zwei Jahre nach der Verhaftung am 21. März 1938 am Oberlandesgericht München.[3] Das Gericht verurteilte sie zu vier Jahren Zuchthaus. Ihre Haftstrafe saß sie ab dem 7. April 1938 in der JVA Aichach ab, bis sie schließlich am 21. Mai 1940 aus der Haft entlassen wurde.[2]
Müller war insgesamt drei Jahre in Einzelhaft, davon befand sie sich ein Jahr in psychiatrischer Behandlung aufgrund der Misshandlungen durch die Gestapo während der Haftzeit. Die Haftzeit überlebte sie psychisch angeschlagen. Nach Aussagen einiger Menschen, die sie noch in den 1980er Jahren kannten, konnte man an den Hand- und Fußgelenken die Narben der Ketten sehen, die sie während der Haft tragen musste.
Walburga Schultheiß starb am 19. Januar 1995 im Alter von 85 Jahren in einem Altenheim in Burgfarrnbach.
Literatur
- Siegfried Imholz & Benario Infoladen: Gebt ihnen einen Namen - Spurensuche in Fürth; Begleitbroschüre zur Ausstellung 2014, Hrsg. Fürther Bündnis gegen Rechts
- Siegfried Imholz & Antifaschistische Linke: Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Fürth; Begleitbroschüre zum Antifaschistischen Stadtrundgang, 2012
- Siegfried Imholz - Skript Müller, Walburga mit Inhalten aus der Akteneinsicht im Landesentschädigungsamt München BEG 13901 am 10. Februar 2014
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Einblick in eine Zeit von Folter und Mord. In: Fürther Nachrichten vom 10. April 2014 - online