Heinrich Habel: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „Geburtsjahr::“ durch „“) |
K (Textersetzung - „|Auszeichnung Bemerkung=“ durch „|AuszeichnungBemerkung=“) |
||
(12 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
|Nachname=Habel | |Nachname=Habel | ||
|Geschlecht=männlich | |Geschlecht=männlich | ||
|Geburtsdatum=1932 | |Geburtsdatum=1932/12/15 | ||
|Geburtsort=Brünn | |Geburtsort=Brünn | ||
|Todesdatum=2022/03/16 | |||
|Beruf=Kunsthistoriker | |Beruf=Kunsthistoriker | ||
}} | }} | ||
Dr. ''' Heinrich Habel''' (geb. [[1932]] in Brünn) | {{Auszeichnung | ||
|Auszeichnung=Ehrenbrief | |||
|VerleihungAm=2016/12/01 | |||
|AuszeichnungBemerkung=Verdienste um die Stadt Fürth | |||
}} | |||
Dr. ''' Heinrich Habel''' (geb. [[15. Dezember]] [[1932]] in Brünn; gest. [[16. März]] [[2022]]) war Kunsthistoriker, [[Autor]] und langjähriger Mitarbeiter der Obersten Denkmalschutzbehörde Bayerns in München. Er galt als ausgewiesener Experte des Historismus und Jugendstils. Als Autor des Buches "[[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]]" aus dem Jahr [[1994]] hatte er eine Denkmaltopographie der Stadt Fürth verfasst und damit ein Standardwerk über denkmalgeschützte Häuser in Fürth erstellt. Das Buch ist längst vergriffen und kann nur noch antiquarisch gekauft werden. | |||
__TOC__ | __TOC__ | ||
<br clear="all" /> | |||
== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Dr. Habel legte sein Abitur [[1950]] in München ab. Sein Studium beendete er mit einer Promotionsarbeit bei Hans Sedlmayer mit dem Thema "Das Odeon in München und die Frühzeit des öffentlichen Konzertsaalbaus". [[1964]] begann sein berufliches Wirken im Dienst des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege, noch vor Inkrafttreten des ersten Denkmalschutzgesetzes in Bayern (Erstfassung 1974). Seine erste berufliche Tätigkeit im Landesamt für Denkmalpflege war die Kurzinventarisierung der schwäbischen Landkreise Neu-Ulm, Illertissen, Krumbach und Mindelheim. | Dr. Habel legte sein Abitur [[1950]] in München ab. Sein Studium beendete er mit einer Promotionsarbeit bei Hans Sedlmayer mit dem Thema "Das Odeon in München und die Frühzeit des öffentlichen Konzertsaalbaus". [[1964]] begann sein berufliches Wirken im Dienst des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege, noch vor Inkrafttreten des ersten Denkmalschutzgesetzes in Bayern (Erstfassung 1974). Seine erste berufliche Tätigkeit im Landesamt für Denkmalpflege war die Kurzinventarisierung der schwäbischen Landkreise Neu-Ulm, Illertissen, Krumbach und Mindelheim. | ||
Zeile 16: | Zeile 24: | ||
Sein erster Besuch im Rathaus zur Vorstellung seiner Person und seiner Tätigkeit erfolgte am [[29. Oktober]] [[1973]]. Hintergrund seines Besuches war das neue Denkmalschutzgesetz in Bayern aus dem Jahr 1973. Dr. Habel wurde als Historismusexperte mit der Erfassung der Stadt Fürth beauftragt. Es folgte in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Besuchen zur Sichtung der Gebäude in Fürth für eine entsprechende Katalogisierung. Dies geschah in einer Zeit, in der eher alte Gebäude dem Abriss zum Opfer fielen - zu Gunsten von vermeintlich futuristisch anmutenden Gebäuden, zum Beispiel [[Sparkasse Fürth|Sparkassen-Hochhaus]] in der [[Maxstraße]] oder [[Commerzbank]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]. | Sein erster Besuch im Rathaus zur Vorstellung seiner Person und seiner Tätigkeit erfolgte am [[29. Oktober]] [[1973]]. Hintergrund seines Besuches war das neue Denkmalschutzgesetz in Bayern aus dem Jahr 1973. Dr. Habel wurde als Historismusexperte mit der Erfassung der Stadt Fürth beauftragt. Es folgte in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Besuchen zur Sichtung der Gebäude in Fürth für eine entsprechende Katalogisierung. Dies geschah in einer Zeit, in der eher alte Gebäude dem Abriss zum Opfer fielen - zu Gunsten von vermeintlich futuristisch anmutenden Gebäuden, zum Beispiel [[Sparkasse Fürth|Sparkassen-Hochhaus]] in der [[Maxstraße]] oder [[Commerzbank]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]. | ||
Bei einem seiner ersten Besuche in Fürth ging Dr. Habel auch in das [[Stadtarchiv]], | Bei einem seiner ersten Besuche in Fürth ging Dr. Habel auch in das [[Stadtarchiv]], das damals noch in der [[Theaterstraße]] untergebracht war, und sichtete dort die Liste der als schützenswert erachteten Gebäude in Fürth. Die Liste umfasste damals lediglich sieben Objekte, die seitens der Stadt als schützenswert eingestuft waren. Nach eigenen Aussagen kam er nach der ersten Sichtung der Gebäude in Fürth auf die 300-fache Anzahl. Die erste Auflistung mit ca. 2.000 erhaltenswerten Gebäuden war im September 1975 fertig gestellt. Zur Sichtung wohnte Dr. Habel zum Teil wochenlang im ehem. Hotel Stern am [[Bahnhofplatz]] und katalogisierte die Gebäude in Fürth. | ||
Inzwischen hat Fürth - auch dank Dr. Habel - eine der höchsten Objekt-Dichten amtlich registrierter Denkmäler in Deutschland. Insbesondere die geschlossenen | Inzwischen hat Fürth - auch dank Dr. Habel - eine der höchsten Objekt-Dichten amtlich registrierter Denkmäler in Deutschland. Insbesondere die geschlossenen Ensembles haben Dr. Habel nachhaltig beeindruckt. Noch heute schwärmt er über seine ersten Streifzüge in Fürth: "''Ich stieß förmlich Jubelschreie aus beim Gang von einem geschlossenen Ensemble der Architekturgeschichte zum nächsten.''"<ref>Stadtheimatpflege: Ein Besuch beim Denkmal-Experten Dr. Heinrich Habel. online abgerufen am 18. Februar 2016 | 22:35 Uhr</ref> Weiterhin berichtet Dr. Habel, dass man Vergleichbares in Deutschland vergeblich suchen wird: „''Um Ähnliches zu sehen, muss man Richtung Osten bis nach Wien fahren und Richtung Westen bis ins französische Nancy''".<ref>Stadtheimatpflege: Ein Besuch beim Denkmal-Experten Dr. Heinrich Habel. online abgerufen am 18. Februar 2016 | 22:43 Uhr</ref> | ||
==Auszeichnungen== | == Auszeichnungen == | ||
Im Dezember 2016 wurde Habel mit dem [[Ehrenbrief|Ehrenbrief der Stadt Fürth]] für seine Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.<ref>Ehrenbrief für Historismus-Experten [http://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/ehrenbrief-fuer-historismus-experten.aspx online | Im Dezember 2016 wurde Habel mit dem [[Ehrenbrief|Ehrenbrief der Stadt Fürth]] für seine Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.<ref>Ehrenbrief für Historismus-Experten [http://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/ehrenbrief-fuer-historismus-experten.aspx online]</ref> | ||
==Literatur== | == Literatur == | ||
{{Autoren}} | {{Autoren}} | ||
* Heinrich Habel: Münchner Fassaden: Bürgerhäuser des Historismus und des Jugendstils, 1974 | * Heinrich Habel: Münchner Fassaden: Bürgerhäuser des Historismus und des Jugendstils, 1974 | ||
* Heinrich Habel: Festspielhaus und Wahnfried: geplante und ausgeführte Bauten Richard Wagners, 1985 | * Heinrich Habel: Festspielhaus und Wahnfried: geplante und ausgeführte Bauten Richard Wagners, 1985 | ||
==Lokalberichterstattung== | == Lokalberichterstattung == | ||
* fn: ''Die Sehnsucht nach Fürth ist noch da - Denkmal-Experte Heinrich Habel schwärmt von der Architektur der Kleeblattstadt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. Januar 2016 (Druckausgabe) | * fn: ''Die Sehnsucht nach Fürth ist noch da - Denkmal-Experte Heinrich Habel schwärmt von der Architektur der Kleeblattstadt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. Januar 2016 (Druckausgabe) | ||
==Siehe auch== | |||
== Siehe auch == | |||
* [[Denkmalschutz]] | * [[Denkmalschutz]] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* Stadtheimatpflege: Ein Besuch beim Denkmal-Experten Dr. Heinrich Habel. [http://www.stadtheimatpflege-fuerth.de/ein-besuch-beim-denkmal-experten-dr-heinrich-habel/ | * Stadtheimatpflege: Ein Besuch beim Denkmal-Experten Dr. Heinrich Habel. [http://www.stadtheimatpflege-fuerth.de/ein-besuch-beim-denkmal-experten-dr-heinrich-habel/ Website] | ||
== Bilder == | |||
{{Bilder dieser Person}} |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:47 Uhr
- Namenszusatz
- Dr.
- Vorname
- Heinrich
- Nachname
- Habel
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 15. Dezember 1932
- Geburtsort
- Brünn
- Todesdatum
- 16. März 2022
- Beruf
- Kunsthistoriker
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Ehrenbrief | 1 Dezember 2016 | Verdienste um die Stadt Fürth |
Dr. Heinrich Habel (geb. 15. Dezember 1932 in Brünn; gest. 16. März 2022) war Kunsthistoriker, Autor und langjähriger Mitarbeiter der Obersten Denkmalschutzbehörde Bayerns in München. Er galt als ausgewiesener Experte des Historismus und Jugendstils. Als Autor des Buches "Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth" aus dem Jahr 1994 hatte er eine Denkmaltopographie der Stadt Fürth verfasst und damit ein Standardwerk über denkmalgeschützte Häuser in Fürth erstellt. Das Buch ist längst vergriffen und kann nur noch antiquarisch gekauft werden.
Leben und Wirken
Dr. Habel legte sein Abitur 1950 in München ab. Sein Studium beendete er mit einer Promotionsarbeit bei Hans Sedlmayer mit dem Thema "Das Odeon in München und die Frühzeit des öffentlichen Konzertsaalbaus". 1964 begann sein berufliches Wirken im Dienst des Bay. Landesamtes für Denkmalpflege, noch vor Inkrafttreten des ersten Denkmalschutzgesetzes in Bayern (Erstfassung 1974). Seine erste berufliche Tätigkeit im Landesamt für Denkmalpflege war die Kurzinventarisierung der schwäbischen Landkreise Neu-Ulm, Illertissen, Krumbach und Mindelheim.
Sein erster Besuch im Rathaus zur Vorstellung seiner Person und seiner Tätigkeit erfolgte am 29. Oktober 1973. Hintergrund seines Besuches war das neue Denkmalschutzgesetz in Bayern aus dem Jahr 1973. Dr. Habel wurde als Historismusexperte mit der Erfassung der Stadt Fürth beauftragt. Es folgte in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Besuchen zur Sichtung der Gebäude in Fürth für eine entsprechende Katalogisierung. Dies geschah in einer Zeit, in der eher alte Gebäude dem Abriss zum Opfer fielen - zu Gunsten von vermeintlich futuristisch anmutenden Gebäuden, zum Beispiel Sparkassen-Hochhaus in der Maxstraße oder Commerzbank in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
Bei einem seiner ersten Besuche in Fürth ging Dr. Habel auch in das Stadtarchiv, das damals noch in der Theaterstraße untergebracht war, und sichtete dort die Liste der als schützenswert erachteten Gebäude in Fürth. Die Liste umfasste damals lediglich sieben Objekte, die seitens der Stadt als schützenswert eingestuft waren. Nach eigenen Aussagen kam er nach der ersten Sichtung der Gebäude in Fürth auf die 300-fache Anzahl. Die erste Auflistung mit ca. 2.000 erhaltenswerten Gebäuden war im September 1975 fertig gestellt. Zur Sichtung wohnte Dr. Habel zum Teil wochenlang im ehem. Hotel Stern am Bahnhofplatz und katalogisierte die Gebäude in Fürth.
Inzwischen hat Fürth - auch dank Dr. Habel - eine der höchsten Objekt-Dichten amtlich registrierter Denkmäler in Deutschland. Insbesondere die geschlossenen Ensembles haben Dr. Habel nachhaltig beeindruckt. Noch heute schwärmt er über seine ersten Streifzüge in Fürth: "Ich stieß förmlich Jubelschreie aus beim Gang von einem geschlossenen Ensemble der Architekturgeschichte zum nächsten."[1] Weiterhin berichtet Dr. Habel, dass man Vergleichbares in Deutschland vergeblich suchen wird: „Um Ähnliches zu sehen, muss man Richtung Osten bis nach Wien fahren und Richtung Westen bis ins französische Nancy".[2]
Auszeichnungen
Im Dezember 2016 wurde Habel mit dem Ehrenbrief der Stadt Fürth für seine Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.[3]
Literatur
Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Heinrich Habel" erstellt wurden.
Untertitel | Erscheinungsjahr | Autor | Verlag | Genre | Ausführung | Seitenzahl | ISBN-Nr | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch) | 1994 | Heinrich Habel | Lipp Verlag | Stadtgeschichte Bildband | 580 |
- Heinrich Habel: Münchner Fassaden: Bürgerhäuser des Historismus und des Jugendstils, 1974
- Heinrich Habel: Festspielhaus und Wahnfried: geplante und ausgeführte Bauten Richard Wagners, 1985
Lokalberichterstattung
- fn: Die Sehnsucht nach Fürth ist noch da - Denkmal-Experte Heinrich Habel schwärmt von der Architektur der Kleeblattstadt. In: Fürther Nachrichten vom 22. Januar 2016 (Druckausgabe)
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
- Stadtheimatpflege: Ein Besuch beim Denkmal-Experten Dr. Heinrich Habel. Website