Der Grüne Wohnblock: Unterschied zwischen den Versionen

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Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der große ''Grüne Wohnblock'' in der [[Kaiserstraße]] zwischen der [[Schwabacher Straße]] und der [[Simonstraße]] geplant und gebaut. Die Kaiserstraße macht in diesem Abschnitt einen ganz besonderen Eindruck, der geprägt ist von der Bauweise nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Zum ersten Mal verzichtete man darauf, die einzelnen Häuser voneinander abzugrenzen. Hier wurde nicht Haus an Haus gebaut wie in den Straßenfluchten des 19. Jahrhunderts. Hier wurde ein Block gebaut. Das war absolut neu. Die Bautätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ist zum einen geprägt von einer großen Wohnungsnot. Während des Krieges wurde fast nichts gebaut, sodass ein enormer Nachholbedarf bestand. Dazu kam eine ausgeprägte Landflucht, viele Menschen wollten in die Stadt. Es war also viel Wohnraum nötig. Die Wohnblocks mit ihren standardisierten Grundrissen waren die Antwort auf diese Wohnungsnot.


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Zum anderen ist die Bautätigkeit bestimmt vom politischen Wandel. Die Republik hatte das Kaiserreich abgelöst, wollte eine neue Architektur, die sich vom [[Historismus]] und [[Jugendstil]] der Kaiserzeit absetzte. Beides, Wohnungsnot und Republik, bedingten eine einfache, relativ schmucklose Bauweise. Dennoch sind die Wohnblocks dieser Zeit nicht monoton und langweilig. Die wenigen Schmuckformen, häufig sind es Dreiecke, hat man immer an den Eingangsbereichen angebracht. Denn in einem großen Wohnblock gibt es viele Eingänge und Treppenhäuser. Auf diese Weise entstehen auch im Block überschaubare soziale Einheiten, da von einem Treppenhaus meist nur zwei Wohnungen pro Etage abgehen. Zu den wenigen Schmuckformen gehören außer den Dreiecken, die auch an den Giebeln vorkommen, parallel geführte Bänder, die die Horizontale betonen. Gelegentlich lockern Erker die lange Fassadenflucht auf.


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Hinter den Blocks befinden sich Höfe mit viel Grün und Kinderspielplätzen.<ref>Barbara Ohm: ''Fürther Fassaden im Spiegel der Zeit'', Kalender der Stadtsparkasse Fürth 1995</ref>


Hinter den Blocks Befinden sich Höfe mit viel Grün und Kinderspielplätzen.<ref>Barbara Ohm: ''Fürther Fassaden im Spiegel der Zeit'', Kalender der Stadtsparkasse Fürth 1995</ref>
Die markante grüne Farbe wurde inzwischen durch ein dezentes Grau ersetzt.
 
== Lokalberichterstattung ==
* Claudia Ziob: ''Feuer im Mehrfamilienhaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 21. Mai 2024 (Druckausgabe)


Die markante grüne Farbe wurde inzwischen durch ein dezentes Grau ersetzt.
== Siehe auch ==
* [[Nähe Kaiserstraße]]


==Einzelnachweise==
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==Bilder==
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[[Kategorie:Südstadt]]

Aktuelle Version vom 21. Mai 2024, 12:45 Uhr

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Der Grüne Wohnblock ist eine Wohnanlage in der Kaiserstraße zwischen der Schwabacher Straße und der Simonstraße. Den Namen hat der Wohnblock von seiner ehemals grünen Fassadenfarbe.

Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der große Grüne Wohnblock in der Kaiserstraße zwischen der Schwabacher Straße und der Simonstraße geplant und gebaut. Die Kaiserstraße macht in diesem Abschnitt einen ganz besonderen Eindruck, der geprägt ist von der Bauweise nach dem Ersten Weltkrieg. Zum ersten Mal verzichtete man darauf, die einzelnen Häuser voneinander abzugrenzen. Hier wurde nicht Haus an Haus gebaut wie in den Straßenfluchten des 19. Jahrhunderts. Hier wurde ein Block gebaut. Das war absolut neu. Die Bautätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ist zum einen geprägt von einer großen Wohnungsnot. Während des Krieges wurde fast nichts gebaut, sodass ein enormer Nachholbedarf bestand. Dazu kam eine ausgeprägte Landflucht, viele Menschen wollten in die Stadt. Es war also viel Wohnraum nötig. Die Wohnblocks mit ihren standardisierten Grundrissen waren die Antwort auf diese Wohnungsnot.

Zum anderen ist die Bautätigkeit bestimmt vom politischen Wandel. Die Republik hatte das Kaiserreich abgelöst, wollte eine neue Architektur, die sich vom Historismus und Jugendstil der Kaiserzeit absetzte. Beides, Wohnungsnot und Republik, bedingten eine einfache, relativ schmucklose Bauweise. Dennoch sind die Wohnblocks dieser Zeit nicht monoton und langweilig. Die wenigen Schmuckformen, häufig sind es Dreiecke, hat man immer an den Eingangsbereichen angebracht. Denn in einem großen Wohnblock gibt es viele Eingänge und Treppenhäuser. Auf diese Weise entstehen auch im Block überschaubare soziale Einheiten, da von einem Treppenhaus meist nur zwei Wohnungen pro Etage abgehen. Zu den wenigen Schmuckformen gehören außer den Dreiecken, die auch an den Giebeln vorkommen, parallel geführte Bänder, die die Horizontale betonen. Gelegentlich lockern Erker die lange Fassadenflucht auf.

Hinter den Blocks befinden sich Höfe mit viel Grün und Kinderspielplätzen.[1]

Die markante grüne Farbe wurde inzwischen durch ein dezentes Grau ersetzt.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Fürther Fassaden im Spiegel der Zeit, Kalender der Stadtsparkasse Fürth 1995

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